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Veröffentlicht am 17.10.2021

Herzerwärmende Liebesgeschichte vor traumhafter Kulisse: Gelungener Auftakt der „New Hope“-Reihe

New Hope - Das Gold der Sterne
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Wer träumt nicht von einem Sehnsuchtsort wie New Hope, einer Kleinstadt mit so liebreizenden, ehrlichen Charakteren, die füreinander einstehen und es gut miteinander meinen?
Mit „Das Gold der Sterne“ ...

Wer träumt nicht von einem Sehnsuchtsort wie New Hope, einer Kleinstadt mit so liebreizenden, ehrlichen Charakteren, die füreinander einstehen und es gut miteinander meinen?
Mit „Das Gold der Sterne“ aus der Reihe „New Hope“ gelingt es der Autorin Rose Bloom durch ihren sehr ansprechenden, facettenreichen Schreibstil, diesen besonderen Ort in der Sierra Nevada zum Leben zu erwecken.

Da treffen zwei junge Menschen, die anders gar nicht sein könnten, durch Zufall aufeinander: Lake, die jüngste Tochter der Farmersfamilie Campbell aus New Hope, und Wyatt, der berühmte Musiker aus L.A.. Was beide allerdings miteinander verbindet, ist, dass sie sich derzeit in einer Lebenskrise befinden. Trotz allem wird jedoch auch bereits von Beginn an deutlich, dass sie die Suche nach Geborgenheit in ihrem scheinbaren Verlorensein miteinander verbindet und sie sich in ihren Begegnungen regelrecht angezogen fühlen.
Entgegen den augenscheinlichen Gegensätzen wirken Lake und Wyatt eigentlich wie seelenverwandt – und so fühlen sich ihre Begegnungen wie ein turbulentes Abenteuer an. Dass kapitelweise immer zwischen den Protagonisten gewechselt wird, empfand ich diesbezüglich unheimlich ansprechend, da so die Gedanken, Sorgen, Gefühle und Hoffnungen der beiden immer wieder aus deren individuellen Perspektiven nachvollzogen werden konnten. Demgemäß konnte ich mich leicht in beiden Perspektiven wiederfinden, die Gedanken und Reaktionen gut verstehen und manchmal ertappte ich mich beim Lesen sogar, dass ich mich am liebsten selbst in New Hope befunden hätte.

Insofern konnte ich das Buch zum Teil nicht aus den Händen legen, weil ich einerseits wissen wollte, ob es für Lake und Wyatt ein Happy End geben könnte, andererseits weil mich auch die Beschreibungen der Gegend mit ihrer wunderbaren, unbeschadeten Natur und dieser liebreizenden Kleinstadt sehr berührt haben. Diese andere Welt und diese besonderen Menschen in Freud und Leid zu erleben, hat mich unheimlich für dieses Buch begeistert.

Ich freue mich, dass bald noch weitere Bände – und somit ein Wiedersehen mit liebgewonnenen Charakteren – folgen werden und kann diese Buchreihe als gelungene Flucht aus dem Alltag deshalb nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Gelungener Wissenschaftsthriller mit Suchtpotential

Probe 12
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In „Probe 12“ erschaffen die Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele ein erschreckendes und zugleich überaus spannendes Zukunftsszenario, in dem es um multiresistente Keime, Antibiotikaresistenzen, ...

In „Probe 12“ erschaffen die Autorinnen Kathrin Lange und Susanne Thiele ein erschreckendes und zugleich überaus spannendes Zukunftsszenario, in dem es um multiresistente Keime, Antibiotikaresistenzen, Bioterrorismus und die Suche nach einem passenden Gegenmittel geht.

Zum Inhalt
Mit dem tödlichen Angriff auf den Wissenschaftler Prof. Georgy Anasias, dem es gelungen ist, ein Gegenmittel gegen gefährliche multiresistente Keime zu finden, beginnt die Handlung so temporeich und spannungsgeladen, dass man diesen Thriller eigentlich nicht mehr weglegen möchte. Schnell erfährt man mehr über die Hauptfiguren Nina Falkenberg, Wissenschaftsjournalistin und ehemalige Schülerin von Anasias, und Tom Morell, Foodhunter und verzweifelter Vater einer, an multiresistenten Keimen erkrankten, Tochter, die sich nach ihrer zufälligen Begegnung gemeinsam auf die Suche nach dem vielversprechenden Medikament machen. Allerdings sind sie nicht die einzigen, die dieses Ziel verfolgen – und so beginnt ein existenzbedrohender Kampf gegen die Zeit…

Leseeindruck
Nicht nur das gewählte Thema, auch die Art und Weise wie wissenschaftliche Informationen und Fachbegriffe vermittelt werden, hat mir sehr gut gefallen. Viele mikrobiologische Zusammenhänge waren direkt verständlich für mich und durch die zusätzliche Möglichkeit, Fachbegriffe im Anhang nachzuschlagen, empfand ich die Beschreibungen durchgängig als sehr verständlich.
Außerdem hat mich die sehr facettenreiche, mehrperspektivische Darstellung der verschiedenen Figuren und Personengruppe beeindruckt, da dadurch deutlich wird, wie unterschiedlich Menschen auf extreme Ereignisse, wie z.B. eine plötzliche Pandemie, reagieren. Obwohl es sich hierbei um ein mögliches, hoffentlich nicht eintretendes Zukunftsszenario handelt, musste ich – bedingt durch Erfahrungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie - beim Lesen doch immer wieder innehalten, weil auch viele Anknüpfungspunkte zur heutigen Situation zu erkennen waren.
Ebenfalls sehr gelungen empfand ich den Erzählstil, der einerseits sachlich, andererseits aber genauso mitreißend war, sodass der Spannungsbogen bis zuletzt gehalten wurde.

Fazit
Aufgrund der nachvollziehbaren Rahmenhandlung, der charismatischen und authentischen Haupt- und Nebenfiguren und des mitreißenden Schreibstils ist „Probe 12“ ein unheimlich gelungener Wissenschaftsthriller für mich, den ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

Ich danke Lesejury, den Autorinnen und dem Verlag für dieses lesenswerte Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 09.10.2021

Ein ungewöhnlicher Blick auf Frankreich zur Zeit der Revolution

Die letzte Tochter von Versailles
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Aufgrund der besonderen Bedeutung der Französischen Revolution nicht nur für Frankreich, sondern auch für die historischen Entwicklungen in ganz Europa wird dieses Thema sowohl in Geschichtsbüchern, als ...

Aufgrund der besonderen Bedeutung der Französischen Revolution nicht nur für Frankreich, sondern auch für die historischen Entwicklungen in ganz Europa wird dieses Thema sowohl in Geschichtsbüchern, als auch in zahlreichen Romanen, Filmen und Serien aufgegriffen. Je nachdem aus welcher Perspektive die Ereignisse erzählt werden, erhält man immer wieder einen neuen Blick auf die Geschichte.

Insofern war ich unheimlich gespannt auf Eva Stachniaks „Die letzte Tochter von Versailles“, weil sie die Zeit von Mitte bis Ende des 18. Jahrhunderts aus Perspektive zweier Frauen erzählt, die schicksalsergeben und stark zugleich ihr Leben unter widrigsten Bedingungen gestalten müssen.
So wird zunächst die Geschichte der jungen Veronique aus Versailles erzählt, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammend durch unvergleichliche Schönheit und Reinheit gekennzeichnet ist und deren Mutter deshalb nicht zögert, sie an den königlichen Hof zu verkaufen. Auch wenn Veronique davon ausgeht, dass sie von nun an als Dienstmagd ihre Mitgift verdienen soll, ahnt sie insgeheim, dass ihr schwierige Zeiten bevorstehen…

Tatsächlich kommt sie als neues „Vögelchen“ zu einer Zeit der „Verschiebung königlicher Lust“ an den Hof, in der der König Ludwig der XV. den Intrigen und Machtspielchen seiner Mätressen überdrüssig, nun ein neues „Beuteschema“ verfolgt, weswegen er sich unschuldige Mädchen wünscht, die zu ihm Aufblicken und ihm als Mann und nicht als König gefallen wollen. Und so kommt es zum Unvermeidlichen: Der König findet Gefallen an Veronique – bis sie schwanger wird und ihre Tochter Marie-Louise entbindet, die von da an bei königstreuen, loyalen Untertanen unterkommt und – Glück im Unglück – die Chance einer Ausbildung zur Hebamme ergreifen kann und schließlich den jungen Anwalt Pierre heiratet.
Doch zeitgleich zu den dramatischen politischen und sozialen Veränderungen wird Marie-Louise am Vorabend der französischen Revolution von den Schatten ihrer Vergangenheit mit schwerwiegenden Folgen für ihre Zukunft eingeholt…

Nicht nur aufgrund dieser sehr unterschiedlichen Perspektiven, die sowohl das höfische als auch das bürgerliche Leben im sich wandelnden Frankreich im 18. Jahrhundert auf sehr eindrucksvolle Weise schildern, auch durch die gut recherchierten und beschriebenen Ereignisse und Orte war dieser Roman ein ganz besonderer Lesegenuss für mich.

Der Autorin ist es meiner Meinung nach sehr gut gelungen, die Atmosphäre dieser Zeit – mit ihren Gerüchen, Emotionen, gesellschaftlichen Konventionen und Zwängen einzufangen und mich dadurch wirklich dankbar werden zu lassen, dass wir heute in anderen Zeiten leben dürfen.

Insofern ist dieses Buch allen zu empfehlen, die vielperspektivische Bücher mögen und die sich gern literarisch in vergangene Zeiten und Orte reisen.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Erschreckend realistischer Klimathriller mit Suchtpotenzial

Dürre
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Ein schmuddeliger Kassenbon, eine geniale Idee und zwei nerdige Programmierer…
… bilden in „Dürre“ von Uwe Laub den Ausgangspunkt einer spannenden Geschichte um die Frage, welches Gut – die Rettung des ...

Ein schmuddeliger Kassenbon, eine geniale Idee und zwei nerdige Programmierer…
… bilden in „Dürre“ von Uwe Laub den Ausgangspunkt einer spannenden Geschichte um die Frage, welches Gut – die Rettung des Planeten oder die Wahrung der Persönlichkeitsrechte – in akuten Krisensituationen höher zu bewerten ist.
Dabei gelingt es dem Autor durch die vielen aktuellen Bezüge zu den gegenwärtigen Folgen des Klimawandels, der Coronapandemie und der Diskussion um Datenschutz und -sicherheit eine sehr realistische Rahmenhandlung zu beschreiben, mit der die verschiedenen fiktionalen Elemente nachvollziehbar verwoben werden.
So gelingt dem jungen Informatikstudenten Alex Baumgart das, wovon viele Menschen heimlich träumen: Durch Zufall hat er die Idee zu einer App, die aktiv dem Klimawandel entgegenwirken kann, indem der CO2-Verbrauch individuell bestimmt, kontrolliert und letztendlich staatlich gemaßregelt werden kann. Gemeinsam mit seinem Freund und Kommilitonen Tom Valcke gelingt es ihm bereits nach kurzer Zeit seine zukunftsverändernde Idee umzusetzen und diese erfolgreich dem EU-Präsidium zu präsentieren. Eigentlich zu schön, um wahr zu sein, wären da nicht die versteckten – nicht ganz so altruistischen - Interessen unter der Oberfläche, die nach und nach offenbar werden und dramatische Entwicklungen vermuten lassen.
Einige Jahre später wird deutlich, dass die Folgen des Klimawandels das Leben der Menschen soweit einschränken, dass die neue Gesellschaftsordnung auf die Funktionen der von Alex und Tom entwickelten App „Aequitas“ angewiesen sind: Die App ermittelt den persönlichen Schadstoffausstoß und wirkt auf dessen Grundlage belohnend oder reglementierend. Insofern trägt sie wesentlich zu einer veränderten Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung bei, in der Überwachung und Korruption an der Tagesordnung stehen.
Am Beispiel der Geschichte des jungen Landwirts Julian, der durch Zufall das Misstrauen der staatlichen Behörde ACON auf sich zieht, und seiner Schwester Leni wird erschreckend deutlich, wie leicht man durch eine derartige App zu einem gläsernen Menschen werden kann und wie schwer es ist, einmal aufgegebene Freiheit wieder zurück zu gewinnen. Außerdem wird auch die Frage, wie Recht und Unrecht in Krisensituationen zu bewerten sind, in diesem Zusammenhang aufgeworfen.
Neben den inhaltlichen Aspekten war dieser Thriller auch stilistisch ein Lesegenuss für mich – erzeugt durch das zunehmende Erzähltempo und die schnellen Szenarienwechsel, sodass „Dürre“ gegen Ende zu einem richtigen Pageturner wird.
Ich danke Uwe Laub und lovelybooks für dieses spannende Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Auftakt einer bewegenden Familiensaga rund um Flensburg und das Rumhaus "Danneberg"

Schwestern fürs Leben
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"Familie ist wie ein Baum. … Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alle zusammen".

An dieses Zitat musste ich bei der Lektüre von Sybille Schrödters Roman „Schwestern ...

"Familie ist wie ein Baum. … Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alle zusammen".

An dieses Zitat musste ich bei der Lektüre von Sybille Schrödters Roman „Schwestern fürs Leben“ häufig denken.

Aus Perspektive der „Vier Schwestern“ Lene, Lizzie, Freya und Jette wird die Geschichte der Familie Danneberg erzählt, in deren Familienbesitz sich das gleichnamige, traditionsreiche „Rumhaus Danneberg“ in Flensburg befindet, und die zu Beginn des 20. Jahrhunderts zahlreiche Schicksalsschläge zu bewältigen hat.

Ein tragischer Verlust überschattet das Weihnachtsfest im Jahr 1919: Der einzige Sohn der Familie Danneberg ist im Krieg gefallen und der Patriarch der Familie, Ole Danneberg, sucht nach einem würdigen Nachfolger – wohlwissend, dass seine Tochter Lene mehr als geeignet wäre. Doch eine Frau als Nachfolgerin passt nicht in das Frauenbild dieser Zeit… Und so ist dieser erste Konflikt beispielhaft für das Leben der charakterstarken „vier Schwestern“, denen wegen ihres Durchsetzungsvermögens und ihrer Willensstärke zahlreiche Hürden in den Weg gelegt werden.

Sehr beeindruckt hat mich, wie es der Autorin gelingt, die vielen Haupt- und Nebenfiguren in die Erzählung einzubauen und sie so zu beschreiben, dass die jeweiligen Stärken, Schwächen und Eigenarten für mich als Leserin sehr nachvollziehbar waren. Besonders hilfreich zeigte sich in diesem Zusammenhang auch das Personenverzeichnis als Wegweiser durch das Buch, insbesondere in den Abschnitten, in denen die Ereignisse etwas geraffter dargestellt wurden, was meiner Meinung nach aber sehr gut zu den tatsächlichen historischen Ereignissen gepasst hat.

Dadurch, dass die vier Schwestern, auch aufgrund der gewählten Lebenswege (Partnerschaften, Berufe), so unterschiedlich auf die gesellschaftlichen Einflüsse und historischen Ereignisse zwischen dem Ende des 1. und Ende des 2. Weltkrieges reagieren, wurde diese Zeit unheimlich facettenreich beschrieben und man hatte als Leser:in die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven einzunehmen und zu durchdenken.

Insgesamt bin ich sehr froh, dass ich diesen Roman gelesen habe, weil die darin thematisierten Themen (Frauenbild im 20. Jahrhundert, Dänisch-Deutscher-Konflikt, Rum-Dynastie, spanische Grippe) und die intertextuellen Bezüge (z.B. "Demian" von Emil Sinclair) gerade in der jetzigen Krisenzeit hochaktuell erscheinen und mich zum Weiterdenken und Nachrecherchieren eingeladen haben. Wie gut, dass eine Fortsetzung geplant ist, weil ich gern mehr über das Leben der Familie Danneberg erfahren würde.

Insofern ist dieses Buch für alle empfehlenswert, die ein Interesse an gut recherchierten, spannend - aus Sicht der Frauen - erzählten, historischen Familiengeschichten haben.

Ich danke dem Droemer Verlag, Sybille Schrödter und lovelybooks für das Rezensionsexemplar!

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