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Veröffentlicht am 24.10.2022

Die kleinen Herausforderungen des Lebens

Die Kunst des Fallens
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Im Leben der Kuratorin Nessa geht es rund. Ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise, ihre Tochter ist voll und ganz in der Pubertät angekommen und bei der Arbeit taucht plötzlich eine Frau auf, die behauptet ...

Im Leben der Kuratorin Nessa geht es rund. Ihre Ehe steckt in einer tiefen Krise, ihre Tochter ist voll und ganz in der Pubertät angekommen und bei der Arbeit taucht plötzlich eine Frau auf, die behauptet an einem wichtigen Kunstwerk mitgearbeitet zu haben und übergangen worden zu sein, wodurch das Image des Künstlers, den Nessa verehrt, zu bröckeln beginnt. Als wäre das nicht genug, tritt auch noch jemand aus ihrer Vergangenheit in ihr Leben, der neben unschönen Erinnerungen auch die Wahrheit über eine Lüge in Nessas Leben bringt.

Die Idee fand ich richtig vielversprechend. Ich habe darauf gehofft, dass nach und nach Kleinigkeiten in Nessas Leben schiefgehen, die sie in Summe dazu bringen, durchzudrehen oder ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen. Ich habe erwartet, dass sich die Spannung nach und nach aufbaut, bis ich als Leserin selbst nicht mehr weiß, wo hinten und vorne ist.

Stattdessen war das Buch sehr ruhig und für meinen Geschmack manchmal etwas langweilig. Die Handlung plätschert eher dahin und mir hat ein großes Finale, oder ein Spannungshöhepunkt gefehlt. Ich habe auch einen großen Plottwist erwartet, der die Handlung noch einmal gedreht hätte, aber leider kam er nicht.

Die Protagonistin war mir unsympathisch und ich hatte das Gefühl, dass sie selbst nicht wusste, was sie überhaupt will oder ihr vieles einfach gleichgültig war. Mir persönlich hätte ein anderer Ansatz etwa mit verzweifeltem Humor, oder zumindest etwas Spannung besser gefallen.

Nachdem ich zwei Monate gebraucht habe, um das Buch zu beenden, weiß ich nun, dass ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. Wer allerdings ein ruhiges Buch über alltägliche Herausforderungen ohne große Überraschungen lesen will, wird das Buch wahrscheinlich mögen.

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Veröffentlicht am 29.08.2022

Ein vermeintlicher Traumjob, ein abgelegenes Paradies und eine Harmonie, die trügerischer nicht sein könnte.

Gewittermädchen
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Als Emily von ihrem ehemaligen Chef das Angebot bekommt, seine Frau auf dem Familienanwesen bei Renovierungs- und Haushaltstätigkeiten zu unterstützen, kommt das für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. ...

Als Emily von ihrem ehemaligen Chef das Angebot bekommt, seine Frau auf dem Familienanwesen bei Renovierungs- und Haushaltstätigkeiten zu unterstützen, kommt das für sie genau zum richtigen Zeitpunkt. Also bricht sie auf und lebt mit Scotts Frau Nina und ihrer Tochter Aurelia in einem abgelegenen Paradies. Aber schon bald fallen ihr Ungereimtheiten auf und die perfekte Fassade beginnt zu bröckeln.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Der Schreibstil war angenehm und wirkt nahbar und modern. Man erlebt die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen und es gibt auch Rückblenden, welche die Perspektive noch mal erweitern.

Das Setting an der französischen Küste hat mir wirklich gut gefallen. Das Anwesen wird richtig idyllisch beschrieben und ich konnte es mir sehr gut vorstellen.

Protagonistin wirkt nicht sonderlich schlau oder sympathisch, sondern glänzt durch Naivität, was sie natürlich zu einer perfekten Protagonistin für einen Thriller macht. Ihre negativen Eigenschaften werden, gerade am Anfang der Geschichte, sehr eindrücklich geschildert, darum bin ich mir selbst nicht sicher, ob Emily überhaupt sympathisch sein sollte.

Gewittermädchen ist allerdings kein rasanter Thriller. Wenn es nicht am Cover stünde, hätte ich es überhaupt nicht als Thriller erkannt. Ich würde es eher als spannenderen Familienroman mit ein paar aufregenden Stellen bezeichnen. Tatsächlich plätschert die Handlung eine Weile vor sich hin und es gibt auch ein paar Längen in der Mitte.

Was mich ein bisschen zwiegespalten zurücklässt ist, dass ich die Wendungen des Buches praktisch vorhersagen konnte. Es hat meine Erwartungen erfüllt, mich aber leider nicht überrascht, was ich mir bei einem Thriller wünschen würde. Ich hätte mir ein paar falsche Fährten, oder ablenkende Nebenhandlungen gewünscht.

Gewittermädchen ist ein nettes Buch für Zwischendurch, das etwas vorhersehbar ist, aber durch einen modernen Schreibstil und das spannende Setting punktet.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Ein Abenteuer, bei dem alles anders kommt als geplant.

Mädchenmeuterei
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Um ihrer Freundin Bea zu helfen, begeben sich Mädchen auf ein Containerschiff und erleben ein Abenteuer, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

Ich mag das Cover richtig gerne. Die Mädchen stehen ganz ...

Um ihrer Freundin Bea zu helfen, begeben sich Mädchen auf ein Containerschiff und erleben ein Abenteuer, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

Ich mag das Cover richtig gerne. Die Mädchen stehen ganz klar im Fokus des Geschehens und das blau um sie herum erinnert mich an Wasser. Ich finde es nur schade, dass es optisch nicht zum Vorgängerroman passt.

Als ich das Buch gelesen habe, wusste ich noch nicht, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt, die ich natürlich nicht gelesen hatte. Mir fiel zwar auf, dass das Geschehen an einem Punkt beginnt, an dem es schon eine Vorgeschichte gab, allerdings habe ich mir nichts dabei gedacht. Ich bin, trotz mangelnden Vorwissens, gut durch das Buch gekommen, und die wichtigsten Fakten wurden auch angesprochen. Allerdings hat das meist mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Es ist also möglich, das Buch ohne Vorwissen zu lesen, wer jedoch gerne ein Gesamtbild über das Geschehen hat, sollte wahrscheinlich mit „Mädchenmeute“ beginnen.

Die Sprache wirkt authentisch. Manchmal war es kindlich und schlicht aber an anderen Stellen richtig unterhaltsam und nachvollziehbar. Die Protagonistin wirkte wie eine typische Jugendliche, mit der sich bestimmt viele junge Menschen identifizieren können. Die Filmausschnitte fand ich Anfangs richtig spannend, aber gegen Ende haben sie für mich an Relevanz verloren, weil einfach so viele Fragen offen waren und ich durch andere Geschehnisse abgelenkt war.

Die Charaktere sind fortgeschrittene Klischees, was die Kommunikation zwischen den verschiedenen Figuren sehr unterhaltsam macht, aber Tiefe vermissen lässt. Es könnte daran liegen, dass ich den ersten Teil nicht gelesen habe, aber die Figuren haben sich nicht wie echte Menschen angefühlt. Eher wie Klischees, die Rollen ausfüllen und sich von der Protagonistin abheben mussten. Man hat nicht wirklich viel über die Personen erfahren und wenn, dann waren das weitere Klischees, die für sich standen und nicht wirklich besprochen wurden.

Die Handlung war auch ziemlich plakativ und hat einige Fragen offengelassen. Wieso fahren die Mädchen überhaupt zu Bea, wenn sie nicht wissen, was eigentlich los ist? Wobei glauben die drei Teenager, dass sie eine bessere Hilfe wären als die Polizei? Gibt es dazu eine Vorgeschichte? Gibt es keine Vertrauensperson, die nicht komplett unverantwortlich ist? Wie leben die Mädchen im Alltag? Wieso schaffen sie es nicht normal mit Erwachsenen zu kommunizieren? Ich war selbst einmal ein Teenager, aber das „Abenteuer“, das die Mädchen erleben, wirkt für mich konstruiert und sollte nicht nachgemacht werden! Aber immerhin ist es wirklich sehr unterhaltsam und ich habe das Buch in einer Nacht durchgelesen.

In dem Buch werden auch viele aktuelle Themen kurz angeschnitten, die meiner Ansicht nach stärker thematisiert werden könnten. Ich denke, dass das Buch für Leserunden oder als Schullektüre, die man gemeinsam besprechen kann, gut geeignet ist.

Schlussendlich ist die Geschichte wirklich angenehm zu lesen und unterhaltsam, aber man muss mit fehlendem Vorwissen, verantwortungslosen Erwachsenen und plakativen Charakteren umgehen können.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Erwartungen leider nicht erfüllt

Book of Night
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Die Grundidee hinter der Geschichte fand ich wirklich sehr unterhaltsam. Düstere Fantasy, Schatten die man manipulieren kann und die ein Eigenleben bekommen können und eine Betrügerin als Protagonistin ...

Die Grundidee hinter der Geschichte fand ich wirklich sehr unterhaltsam. Düstere Fantasy, Schatten die man manipulieren kann und die ein Eigenleben bekommen können und eine Betrügerin als Protagonistin klangen mal nach etwas Neuem und die Leseprobe hat sehr viel Potential versprochen.
Sprachlich war das Buch auch total in Ordnung, aber leider konnte es mich nicht packen.
Die ständigen Rückblenden in Charlies Vergangenheit haben bei mir lange die Frage aufgeworfen, warum man die Geschichte nicht einfach in dieser Zeit spielen lässt, weil einfach so viele unnötigen Szenen erzählt wurden. Ich hatte irgendwann das Gefühl fast alles über Charlies Vergangenheit zu wissen, aber kaum etwas darüber, wer sie heute ist. Dafür war die Handlung in der Gegenwart sehr unzusammenhängend und ich habe lange nicht in der Geschichte orientieren können.
Die Stimmung im Buch, die wahrscheinlich düster sein sollte, ist bei mir eher als trostlos und frustrierend angekommen. Ich war immer wieder genervt und habe lange darauf gewartet, dass es endlich richtig losgeht. Von den ersten 300 Seiten haben mich etwa 20 davon interessiert. Man hätte das Buch also deutlich kürzen können.
Ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen, konnte mich dann aber doch dazu bringen, es zu beenden. Gegen Ende wurde es noch etwas spannender, aber nicht spannend genug, um die Geschichte für mich zu retten.
Mir ist auch nicht wirklich klar, warum dieses Buch als Buch für Erwachsene bezeichnet wird. Aus meiner Sicht unterscheidet es sich nicht wirklich mit ihren Büchern für Jugendliche und ich hätte es auch eher für diese Altersklasse empfohlen.
Es gab eine neue Welt, eine gute Grundidee und einen netten Plottwist, den ich nicht kommen sehen habe aber für mich hätte es eine Kurzgeschichte dazu auch getan.

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Konnte mich leider nicht begeistern

Matrix
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In Matrix wird die Lebensgeschichte der jungen Marie, und die Entwicklung eines Klosters beschrieben.

Der Schreibstil war echt gewöhnungsbedürftig und man hätte ruhig Anführungszeichen verwenden können, ...

In Matrix wird die Lebensgeschichte der jungen Marie, und die Entwicklung eines Klosters beschrieben.

Der Schreibstil war echt gewöhnungsbedürftig und man hätte ruhig Anführungszeichen verwenden können, damit man nicht erst mitten im Satz herausfindet, dass gerade gesprochen wird. Dadurch wurde auch andauernd zwischen erster und dritter Person gewechselt, was für mich den Lesefluss gestört hat. Bei den ganzen Fremdworten wäre auch ein Glossar wirklich hilfreich gewesen.

Die Geschichte wird sehr distanziert erzählt, sodass ich keine Verbindung zu irgendwem aufbauen konnte. Die Handlung war mir auch zu ruhig, ihre Erfolge zu einfach und ich hatte den Eindruck, als würden ihre Gegner:innen nur halbherzig handeln und überhaupt nicht richtig versuchen ihr das Leben etwas unangenehm zu machen. Ein paar Mal wurden Handlungsstränge eröffnet, die ich als vielversprechend empfunden habe, die dann jedoch im Sand verlaufen sind. Die großen Überraschungen sind leider ausgeblieben.

Ich bin ziemlich sicher, dass das Leben im Kloster realistisch dargestellt und gut recherchiert war. Leider war es dadurch ebenso spannend, wie ein Leben in einem mittelalterlichen Kloster. Also überhaupt nicht.

Meine Erwartungen, die vielleicht zu hoch waren, sind auf jeden Fall nicht erfüllt worden. Vielleicht ist das Buch auch einfach zu hoch für mich und ich habe es einfach nicht verstanden.

Das Marketing geht auf jeden Fall etwas am Inhalt vorbei. Auf die weibliche Gemeinschaft, weltlichen Einfluss, Kriegerinnen, weibliche Kreativität und Feminismus habe ich vergeblich gewartet. Die fehlbare Heldin habe ich aber sofort gefunden.

Wahrscheinlich war die Protagonistin aus der damaligen Zeit gesehen feministisch, aber das ist kaum eine Leistung. Damals wäre selbst der Playboy noch feministisch gewesen. Meinem Empfinden nach, gab es auch keine echte Gemeinschaft unter den Nonnen, sondern eher eine strikte Hierarchie, wie es in Klöstern eben üblich ist und die Kriegerinnen konnte ich in genau einer Szene leicht erahnen.

Es gab ein paar Momente, in denen spannende Gedankengänge aufgezeigt wurden und die Grundmessage des Buches finde ich auch nicht schlecht, aber letztendlich wird mir das nicht im Gedächtnis bleiben.

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