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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2019

Eine aussagekräftige, authentische und vor allem wichtige Geschichte.

On The Come Up
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MEINE MEINUNG:
Nachdem ich ausnahmslos nur Gutes über das Debüt „The Hate U Give“ von der Autorin gehört habe, selbst aber nie in den Genuss dieses Werkes kam, wollte ich dafür unbedingt ihr neuestes ...

MEINE MEINUNG:
Nachdem ich ausnahmslos nur Gutes über das Debüt „The Hate U Give“ von der Autorin gehört habe, selbst aber nie in den Genuss dieses Werkes kam, wollte ich dafür unbedingt ihr neuestes Buch lesen. Also habe ich es prompt angefragt und keine 24 Stunden später den Zuschlag bekommen – vielen herzlichen Dank an dieser Stelle. Nachdem das Stalken des Postboten dann ein Ende hatte und er mir das gute Stück überreichte, habe ich mich sofort in die Seiten gestürzt, um euch heute meine Meinung zu liefern. Viel Spaß dabei ♥

Die 16-jährige Brianna ist der Inbegriff eines dunkelhäutigen Mädchens aus den sozialen Brennpunkten Amerikas. Angie Thomas hat den Charakter des Teenagers nahezu perfekt eingefangen und widergegeben und der Minderheit; den ganz offensichtlich benachteiligten Jugendlichen eine Stimme verliehen. Mit Bri begleiten wir eine Figur, deren bisheriges Leben alles andere als leicht war. Noch heute plagen sie deshalb immer wieder Zweifel und Zukunftsängste, die sich in Form von Alpträumen zeigen. Doch neben dieser Facette offenbart die Schülerin noch so viel mehr. Sie kämpft für ihre Ziele, will ihren Traum, Rapperin zu werden um jeden Preis verwirklichen, doch bleibt sie auf dem Weg dorthin stets fair und handelt bedacht. Ob nun jede ihrer Entscheidungen richtig war, vermag ich nicht zu sagen, doch die Gedanken, die sie sich immer und immer wieder machte, zeugten von den richtigen Werten. Brianna ist sympathisch, lebendig und greifbar und zu 100% authentisch; sie ist noch jung, in vielerlei Hinsicht noch naiv und manchmal sogar ein wenig trotzig; aber sie ist unheimlich echt und verfügt über so viele Launen, die wir im Laufe der Geschichte alle miterleben dürfen. Und das wichtigste: die 16-jährige Schülerin legt eine enorme Entwicklung an den Tag, die sicher einen jeden jungen Leser und auch mich zum nachdenken animieren.
Randfiguren gab es einige – ich gehe aber speziell jetzt auch auf keinen davon genauer ein, weil ich denke, dass man jeden einfach persönlich kennenlernen muss, um zu verstehen, was mich auch an den eher nebensächlichen Charakteren so begeistern konnte. Es gibt einfach eine riesige Bandbreite an Personen, die zwar alle ein wenig klischeebehaftet waren, aber trotzdem enorm glaubwürdig und authentisch. Wir haben den besten Freund, mit dem es immer wieder zu kleineren Streitereien kommt; wir haben die typischen Gang-Mitglieder, die ihren Lebensunterhalt mit dem Verticken von Drogen verdienen. Wir haben die, die den Absprung geschafft und clean geworden sind; nun aber nicht mehr richtig Fuß fassen können. Wir haben die geschwätzigen alten Weiber, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jedem gute Ratschläge zu erteilen, die keiner hören will. Wir haben den erfolgreichen Studenten, der aus den Garden Heighs ausbricht und natürlich habe wir einige, ganz unterschiedliche Rapper. Jeder von ihnen trug seinen Teil zur Geschichte bei und die Päckchen, die sie teilweise zu tragen hatten, hallen immer noch in mir nach.

Die Idee hatte mich schon nach dem Lesen des Klappentextes komplett für sich eingenommen. Ich hab mir einiges vorgestellt, ausgemalt und gewünscht bevor ich mich in die Seiten gestürzt habe und jetzt rückblickend kam meine Vorstellung nicht mal ansatzweise an die Realität, die uns in der Geschichte erwartete, heran. Dieses Buch ist so aussagekräftig, so wichtig! Angie Thomas hat das Leben der dunkelhäutigen Gesellschaft unheimlich mitreißend und greifbar – lebendig – dargestellt, und aufgezeigt, welchen Problemen sich die Menschen mit dunkler Haut stellen müssen; was sie hinnehmen müssen um simple Dinge wie Schulbildung, einen Job, usw. zu erhalten. Nie habe ich mich großartig mit dieser Thematik auseinander gesetzt, obwohl mir die Willkür und das Rassedenken in Amerika (und auch in Deutschland – aber darum geht es hier nicht), besonders in Bezug auf die Polizei, nicht fremd war. Die Autorin hat es geschafft, ein so klares, realistisches Bild dieser verschiedenen Leben zu schaffen, das einen animiert, nachzudenken und aktiv zu werden.
Doch nicht nur Rassismus ist ein Thema, auch auf Homosexualität wird hingewiesen; auf falsches Verantwortungsgefühl – auf die Gefährlichkeit in den Ghettos, auf die Gang-Kriege. Für all das, hat Angie Thomas eine Stimme erschaffen – eine Stimme die laut nach Aufmerksamkeit schreit und sie definitiv auch bekommen sollte. Ein Buch für Jugendliche, das derart unter die Haut geht und Charaktere zu Freunden macht, ist ein Muss für die Gesellschaft und bietet enorm viel Potential für Diskussionen, Gedankengänge und Nachklang.
Bri auf ihrem Weg, Rapperin zu werden, hat mir unheimlich viel Freude bereitet. Die Hindernisse, denen sie begegnete und überwand, Fehler, die sie beging und dieser wahnsinnig wichtige Selbstfindungsprozess, waren so interessant und so spannend, dass ich das Buch nur schwer aus den Händen legen konnte. Auch die Atmosphäre, die herrschte, war enorm fesselnd – denn schon nach wenigen Wörtern fühlte ich mich, dank des sehr authentischen Schreibstils der Autorin und der gewählten Sprache wie inmitten des 50 Cent Films (den ich btw sehr liebe!). Schon allein das sollte aufzeigen, wie „echt“ sich das Buch angefühlt hat; wie sehr ich ins Geschehen abtauchen konnte. Diese Geschichte war einfach rund; komplett auf den Punkt und vermittelt so wichtige Botschaften, Aussagen und Gedankenansätze.

FAZIT:
„On the come up“ von Angie Thomas ist eine Liebeserklärung an den Hiphop. Es ist eine Message gegen Rassismus. Es ist ein Aufzeigen von Problemen. Es ist vollgepackt mit Plots, die zum nachdenken anregen. Es ist eine Botschaft für Loyalität und Ehrlichkeit gegenüber Freunden und Familie. Es ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, wie gefährlich Drogen sind. Es ist ein Tritt für alle, die noch nicht begriffen haben, wie wichtig es ist, sich selbst zu finden. Und es ist die perfekte Möglichkeit, Jugendlichen – oder auch Erwachsenen – die Augen zu öffnen. Es ist wichtig. Es ist echt. Es ist phänomenal. Punkt.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Eins meiner absoluten Highlights!

New Beginnings
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MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat allein durch sein Cover schon meine komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen hatte, war es vollends um mich geschehen und ...

MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat allein durch sein Cover schon meine komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen hatte, war es vollends um mich geschehen und ich musste es einfach anfragen. Noch einmal herzlichsten Dank, lieber Knaur-Verlag für die Zusage; die Freude war und ist riesengroß. Leider hat es ein paar Tage gedauert, bis ich den Kopf frei genug hatte, um danach greifen zu wollen – doch als es soweit war, war ich dafür umso gespannter. Heute kann ich euch auch „schon“ meine Meinung liefern. Falls ihr also neugierig seid, bleibt auf jeden Fall dran. Viel Spaß. ♥

Schon auf den ersten Seiten kommt diese unvergleichliche Stimmung auf, die eigentlich das komplette Buch ausmacht. Man fühlt sich unendlich wohl, man kann sich komplett fallen und treiben lassen und trotzdem bleibt das Buch spannend und man freut sich stets auf die nächste Szene, bei der man sich immerzu sicher sein konnte, dass sie einen entweder tief berührt, zum lachen bringt oder aber wohlig aufseufzen lässt.
Wir starten als Leser just in dem Moment, in dem unsere Protagonistin Lena am Flughafen verzweifelt versucht, ihre Gastfamilie zu erreichen; dabei allerdings kläglich scheitert und dann auf einen Bus zurückgreifen muss, der eine gefühlte Ewigkeit bis nach Green Valley braucht. Aber das stört überhaupt nicht, schließlich entdecken wir so mit Lena zusammen in aller Ruhe vor ersten Eindrücke ihrer neuen Heimat auf Zeit. Auch als sie endlich bei den Coopers ankommt, wird es nicht weniger interessant – im Gegenteil. Unsere Hauptfigur trifft auf Ryan, den Bruder des Gastvaters und glaubt mir, langweilig wird es da definitiv nicht. Die ganze Handlung dreht sich um genau diese Gefühle – man leidet, man zweifelt, man hofft, man bangt, man lacht, man weint, man freut sich, man ist unsicher, usw. Besonders gut empfand ich auch die kleinen Dramen, die der Geschichte Leben einhauchen und dabei trotzdem absolut realistisch bleiben. Die ganze Story könnte dem wahren Leben entsprungen sein und das macht es so glaubwürdig, authentisch und echt. Hier wird nichts überstürzt, die Figuren streiten sich untereinander und versöhnen sich wieder; es gibt Sympathien untereinander aber auch Antipathien. Hier ist nicts überzogen. Jede Emotion war für mich absolut nachvollziehbar und am eigenen Leib spürbar.
Ebenfalls schön anzusehen sind die Setting-Wechsel, die hier stattfinden. Mal ist man im überlaufenen Pub, mal in der absoluten Idylle und mal auf der Ski-Piste. Schon allein dadurch kommt in keiner Sekunde auch nur der Hauch von Langeweile auf. Die Sache zwischen Ryan und Lena ist einfach großartig, echt und ich liebte es!
Das Ende brachte nochmal ein gutes Maß an Drama mit sich, nicht zu übertrieben, aber genug, um die Spannung nach oben zu treiben. Sehr gut gelöst von der Autorin und sehr mutig, diese Wendung ins Spiel zu bringen. Außerdem bringt das ganze auch noch Zündstoff für Band 2 der Reihe mit, was mich ebenfalls positiv überraschte.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ist vergleichbar mit den ganz Großen in der Branche. Nicht nur, dass sich das Buch hat wunderbar leicht und locker lesen lassen; auch die Beschreibungen von Charakteren, Settings und vor allem von den Gefühlen haben mich restlos überzeugt und begeistert. Ich habe mich selten in einem Buch derart wohlfühlen können, wie in „New Beginnings“ und allein die Tatsache, dass ich alles um mich herum ausgeblendet habe, deutet schon darauf hin, wie tief ich versunken bin. Auch in Bezug auf die Bilder vor meinem inneren Auge gab es nichts, was ich bemängeln müsste. Ich fühlte mich tatsächlich als Teil des Ganzen, nur nicht nur als Leser oder Zuschauer.
Die Autorin beschränkt sich hier übrigens auf die Sicht von Lena und verzichtet sowohl auf Zeitsprünge, als auch auf Perspektiv-Wechsel, was eine gelungene Abwechslung zu vielen anderen New Adult Büchern.

Und last but not least: meine Lobeshymne zu den Charakteren. Können wir bitte einmal festhalten, wie unterschiedlich und vielfältig die Gestaltung der Figuren ausgefallen ist? Jeder ist absolut einzigartig mit seinen eigenen Ecken und Kanten und hob sich nicht nur durch optische Details ab, sondern auch durch charakterliche Eigenschaften.
Lena ist die perfekte Besetzung für die Hauptrolle. Einerseits ist sie unheimlich taff und schlagfertig, andererseits aber auch mal verunsichert und selbstzweifelnd. Ihr Humor hat den meinen wirklich perfekt getroffen und ich konnte so gut mit ihr mitfühlen und mitfiebern, wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Sympathie stimmte ebenfalls zwischen uns und ich empfand Lena als äußerst liebenswert und lebensecht. Besonders gut gefielen mir dabei ihre schwachen Momente, weil ich mich auch darin 1:1 wieder fand. Dazu kommen die wunderbaren Momente mit Liam, den Sohn der Coopers, mit dem Lena soooo herzerwärmend und süß umging, sodass ich mich stets freute, wenn der kleine Kerl wieder ins Spiel kommt. Vielleicht hätte ich mir da noch die ein oder andere weitere Szene mehr gewünscht – aber darüber kann ich getrost hinwegsehen.
Das Highlight an Lena war aber eindeutig ihr anfängliches Dasein als Stadtkind und zu beobachten, wie sie das Landleben immer mehr und mehr lieben lernt. Ich bin selbst das totale Landei, und es erfreute mich enorm, dass Lena ihre Liebe zur Idylle und Natur entdeckte.
Ryan.. oh mein Gott.. Ryan. Er war der Inbegriff von schlecht gelaunten, unfreundlichen Ex-Sportler, der optisch einfach umwerfend ist. Ich hab diesen mürrischen Kauz binnen kürzester Zeit unfassbar ins Herz geschlossen; und das obwohl er sich Lena gegenüber nicht unbedingt nett verhielt – war mir in dem Moment aber egal, weil ich genau wusste, dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem sich alles änderte und genau diesem Moment fieberte ich entgegen. Und kaum dass der Tag dann gekommen war, war klar, dass ich mich nicht getäuscht hatte – Ryan trug sein Herz eindeutig am rechten Fleck und er wurde von Seite zu Seite noch attraktiver, noch heißer, noch anbetungswürdiger. Er ist definitiv mein neuer Book-Boyfriend .. ich meine – hallo? er wurde als Liam Hemsworth beschrieben!!!
Aber mal ganz abgesehen von diesen optischen Vorzügen fand ich ihn einfach toll. Es war mir eine Freude, ihn auf seinem Weg aus diesem mürrischen Verhalten heraus zu begleiten und zu beobachten, wie er sich entwickelte.
Randfiguren gab es ebenfalls – allen voran Izzy und Will, die mein Herz ebenso im Sturm erobern konnten, wie die Hauptfiguren. Izzy und Will, die immer wieder für Abwechslung, Spaß und Witz sorgten; die Coopers, die die perfekte Gastfamilie verkörperten – der kleine Liam, der soooo süß war, dass Zucker dagegen echt alt aussieht. Und noch viele andere, die die Geschichte bereicherten.

FAZIT:
„New Beginnings“ von Lilly Lucas ist definitiv eins meiner New Adult Highlights der letzten Jahre. Das Buch bringt einfach alles mit, was man sich nur wünschen kann, alles und noch so viel mehr. Witz, Charme, Wohlfühl-Atmosphäre, wundervolle Settings, einzigartig liebenswerte und attraktive Charaktere und ein mitreißender, emotionaler Schreibstil, der die Szenen nicht nur toll beschreibt, sondern auch genau auf den Punkt bringt. Rund herum das perfekte Buch, egal ob im Sommer auf dem Balkon oder am Strand; oder aber im Winter auf der Couch oder vor dem Kamin. Egal wann, egal wo, es ist wunderbar. Großartig!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Die Tränen kamen unaufhaltsam

All In - Tausend Augenblicke
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MEINE MEINUNG:
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anfangs recht wenig Interesse an dem Buch hatte. Das Cover war zwar von Anfang an ein Blickfang, doch es dauerte mehrere 5-Sterne-Rezensionen von ...

MEINE MEINUNG:
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anfangs recht wenig Interesse an dem Buch hatte. Das Cover war zwar von Anfang an ein Blickfang, doch es dauerte mehrere 5-Sterne-Rezensionen von befreundeten Bloggern, ehe ich doch neugierig wurde. Es sollte ja angeblich besonders emotional und mitreißend und zutiefst berührend sein. Ich war also gespannt, denn es passiert nur selten, dass mich eine Geschichte wirklich zu Tränen rührt. Ob es bei „All In“ soweit war und meine restliche Meinung gibt’s gleich für euch. Doch zuerst möchte ich noch ein „Dankeschön“ an Netgalley und an den Verlag aussprechen für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Nun geht’s aber los. Viel Spaß ♥

„All In – Tausend Augenblicke“ ist eine Geschichte rund um zwei völlig verschiedenen Figuren, die auf verschlungenen Wegen zueinander finden. Jonah und Kacey könnten unterschiedlicher nicht sein und harmonieren trotzdem auf einer Ebene miteinander, die jeden Single grün vor Neid werden lässt. Ich spürte die Gefühle der beiden am eigenen Leib, konnte mir so manch zufriedenes Seufzen nicht verkneifen und schmunzelte immer wieder über die liebevolle Art, wie sie miteinander umgingen. Mir war es von Anfang an enorm wichtig, dass ich zu beiden Parteien einen Draht finden konnte und vor allem: dass ich ihre Handlungen und Gedankengänge realistisch und nachvollziehbar fand. Ein Glück war das gegeben, dabei hatte Kacey keinen einfachen Start bei mir. Sie hatte auf den ersten Seiten eine Art an sich, die mir nicht gefiel, geschweige denn, mich erreichte. Sie ging mit ihren Problemen völlig falsch um und ich fand ihre Gedankengänge entgegen meiner Hoffnungen völlig daneben. Gott sei Dank änderte sich das schon nach den ersten paar Szenen, und ich spürte deutlich, wie sich eine Veränderung bei ihr einstellte. Erst dann war ich eins mit ihr und konnte mich prima mit ihr identifizieren. Sie hatte das Herz definitiv am rechten Fleck und ihre Selbstsicherheit brachte oft ein gewisses Maß Humor mit, sodass ich jetzt rückblickend sagen kann, dass Kacey mein Herz eindeutig erobern konnte und ich sie bedingungslos gerne hatte und sympathisch fand. Genau so gerne verfolgte ich ihre Entwicklung, denn aus der derben Rock-Göre wurde ein Mädchen von der Straße, wie sie einem tausendfach überall begegnen könnte; so völlig normal, authentisch und vor allen Dingen wesentlich reifer und bedachter, was ihre Handlungen und Gedankengänge betrifft.
Doch egal wie sehr ich sie auch mochte, an Jonah kam sie nicht ran. Jonah war wirklich einer der tollsten Männern, denen ich in Büchern jemals begegnet bin. Humorvoll, verantwortungsbewusst und so liebenswert. Zwar sagte er mir optisch nur wenig zu, aber charakterlich spielte er in der obersten Liga mit. Nicht nur seine Bodenständigkeit und die Ruhe, die er ausstrahlt, machte ihn zu was besonderem, sondern vor allem weil er das pure Gegenteil von den ganzen Bad Boys ist, die man ansonsten trifft. Er war lieb, nett, herzensgut und hatte dabei eins der schwersten Lose gezogen, die man nur ziehen kann. Dass er trotzdem seine Lebensfreude nicht unterwegs verlor, war dabei umso erstaunlicher. Wow liebe Emma Scott – mit Jonah ist ein wahres Meisterwerk entstanden, in das man sich einfach nur verlieben musste.

Der Start in die Geschichte fühlte sich an wie ein Sprung ins kalte Wasser. Alles beginnt kurz vor einem Konzert von ‚Rapid Confession‘, wie sich Kacey’s Band nennt. Doch schon auf der ersten Seite wird klar, wie gebrochen diese junge Frau tatsächlich ist und was sich hinter der meterdicken Mauer, die sie um sich herum gebaut hat, verbirgt. Kacey ist nicht nur völlig betrunken sondern regelrecht außer Rand und Band. Sie zerstört den halben Club und wird bewusstlos und als dann Jonah ins Spiel kommt, kehrt auch endlich genügend Ruhe ein, damit ich das gelesene verarbeiten konnte. Ich war noch nie ein großer Fan davon, wenn Frauen sich zur Besinnungslosigkeit besaufen und auch nicht davon, seine Probleme mit Alkohol lösen zu wollen. Ein Glück, dass es lediglich die erste Szene ist, die mich eher ein wenig missmutig stimmte; denn schon nach wenigen Seiten taucht Jonah auf und die Handlung schlägt eine ganz andere Richtung ein, die mir wesentlich mehr zusagte.
Allgemein war die Idee für mich etwas gänzlich neues in dem Genre, insbesondere, weil Emma Scott eben doch einige Ideen und Plost einbaute, die mich überraschten. Die Emotionen wurden so unheimlich gut transportiert, dass man als Leser gar nicht anders kann als mitzufiebern und mitzufühlen – und zu leiden.. mein Gott, was hab ich gelitten? Ich hatte das Gefühl, die Autorin würde mein Herz in den Händen halten, es in der Faust zerdrücken; sah die Splitter gen Boden fallen, nur damit sie es später wieder liebevoll zusammenflicken kann. Wäre es beim reparierten Herz geblieben, hätte ich wohl damit leben können, doch dieses Gefühl eines brechenden Herzens wiederholte sich einige Male, ehe ich am Ende dann gar nicht mehr wusste, wohin mit mir und meinen Emotionen.
Es gab, besonders im mittleren Teil mal eine gewisse Ruhe-Phase, die eher von Wohlfühl-Momenten lebte als von allem anderen; aber selbst zu diesen Zeiten wollte ich das Buch einfach nicht aus den Händen legen. Ich denke, jetzt rückblickend betrachtet, dass die Geschichte rund um Kacey und Jonah besonders deshalb so authentisch war, weil Emma Scott sich Zeit ließ und nichts überstürzte. Die Story entwickelte sich ganz realistisch, ohne viel Drama, dafür mit jeder Menge Gefühlen und das so zu schreiben, dass es eben nicht langweilig wird und ohne Durchhänger, ist für mich eine beachtliche Leistung.
Zum Ende selbst möche ich gar nichts sagen – ich denke, ich verrate genug, wenn ich schreibe, dass ich mehrere Tage brauchte, um meine Gedanken zu dem Buch hier zusammen zu fassen – und selbst jetzt noch wirkt dieses ewig lange Text hier ziemlich chaotisch – aber es trifft meine Gedanken einfach perfekt.

Zuletzt noch ein paar wenige Worte zum Stil: Emma Scott schreibt einfach und lockerleicht, vergisst dabei aber weder wichtige Beschreibungen noch Tiefgang und ich kam nicht nur irre schnell durch die Seiten, sondern fühlte mich auch regelrecht in das Buch hinein gezogen. Wenn ich las, blendete ich alles um mich herum aus, was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass ich mich einerseits fallen lassen, mich das Geschehen aber gleichzeitig auch sehr fesselte und es doch auch eine gewisse Spannung gab. Dadurch, dass wir sowohl aus Kacey’s als auch aus Jonah’s Sicht lesen, werden dem Leser beide Protagonisten näher gebracht und außerdem gibt es stets Cliffhanger am Ende der Kapitel, sodass man immer weiterlesen muss. Mir gefiel der Stil und die Sprache, mir gefielen die Dialoge und mir gefielen die Details, die die Autorin hier unbewusst hat einfließen lassen.

FAZIT:
„All In – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott ist ein zutiefst bewegendes Buch, das berührt und mitreißt, das zum Lachen und zum Weinen einlädt. Wundervolle Figuren hauchen dieser emotionalen Geschichte Leben ein und eine Menge Mut von Seiten der Autorin rundet meine Lobeshymne nun ab. Ich jedenfalls zähle die Tage, um nicht zu sagen, die Stunden, bis Band 2 erscheint. Für mich eins der Jahres-Highlights in diesem Genre und definitiv einen zweiten, dritten, vierten… Blick wert. Riesige Lese-Empfehlung und verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Völlig unnötig an diesem Band gezweifelt

All In - Zwei Versprechen
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MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser Dilogie schaffte es auf Platz 2 meiner Jahreshighlights. Ich war eher zwiegespalten, ob ich den Folgeband überhaupt lesen will; aus Angst, ich könne mir meine Begeisterung ...

MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser Dilogie schaffte es auf Platz 2 meiner Jahreshighlights. Ich war eher zwiegespalten, ob ich den Folgeband überhaupt lesen will; aus Angst, ich könne mir meine Begeisterung zerstören. Also hieß es: lieber nicht erfahren, wie es endet und dafür die guten Erinnerungen an Kacey und Jonah behalten; oder aber riskieren, dass mein innerer Hype abflacht und die Reihe beenden? Jetzt wo diese Rezension existiert, könnt ihr euch denken, wie ich mich entschieden habe. Viel Spaß bei meiner Meinung.

Emma Scott einen wirklich wunderbaren Schreibstil, der sich flüssig und leicht lesen lässt, der realistisch gehalten und verständlich ist. Sie schreibt nicht bildhaft, aber auch nicht plastisch – sie hat einen guten Mittelweg gefunden und diesen voll und ganz ausgenutzt. Die Emotionen werden durch ihre Worte enorm gut transportiert und erreichten mich, berührten mein Herz und riefen die unterschiedlichsten Gefühle in mir hervor. So war ich wütend, ja rasend vor Wut, konnte aber genau so mit den Protagonisten lachen und weinen. Es gab, trotz des wenig poetischen Stils auch einige Zitate, die ich mir markierte, denn Emma Scott findet genau die Worte, die die Geschichte und die Situation braucht. Dabei ist auch völlig egal, ob wir gerade aus Kacey’s Sicht oder aus Theo’s Sicht lesen: die Autorin fängt sowohl seine wie auch ihre Charakterzüge, Gedankengänge etc. wunderbar ein und gibt sie wider.

„All In – Zwei Versprechen“ schließt im Prolog noch nahtlos an den ersten Band an und wiederholt auch nochmal die letzten Geschehnisse von Teil 1. Ein netter Zusatz, der vor allem dann sehr nützlich ist, wenn mehr Zeit zwischen den beiden Bänden vergangen ist. Gleichzeitig sorgt es aber auch dafür, dass nochmal all die Emotionen vom großen Showdown der ersten Geschichte hochkochen. Erst dann machen wir einen kleinen Zeitsprung und tauchen richtig in Kacey’s und Theo’s Leben ein. Zu Beginn ist es noch ein wenig ruhig, doch keineswegs langweilig. Wir erfahren viel über die Leben der beiden und sehen wie unterschiedlich sie mit der Situation umgehen. Erst nach und nach verbinden sich die Stränge langsam miteinander und die Art, wie die Autorin das handhabt, war wirklich im wahrsten Sinne des Wortes schön. Ich kaufte ihr die Geschichte problemlos ab; es gab genügend Tiefpunkte um nicht unrealistisch zu wirken und ausreichend Höhepunkte, um nicht frustrierend zu werden. Die Hindernisse, denen sich Kace und Theo gegenüber sehen, waren gut durchdacht und glaubhaft und überzeugten mich. Allgemein hat Emma Scott hier nicht nur eine emotionale Liebesgeschichte gezaubert, sondern auch andere Faktoren mit ins Spiel gebracht wie das Thema Musik oder Theo’s Beruf als Tätowierer, der mich ja schon in Band 1 total begeisterte. Grundlegend kann ich sagen: es war von der ersten bis zur letzten Seite emotional und spannend, es gab kaum Wiederholungen oder Dopplungen der Plots, dafür einige Überraschung und war interessant und mitreißend gestaltet. Großartige Umsetzung einer noch viel großartigeren Geschichte mit jeder Menge Gefühl.

Da wir den Großteil der Figuren bereits kennen, vergeudet die Autorin nicht viel Zeit mit der Kennenlern-Phase. Dafür sehen wir, wie erwähnt, wie die Protagonisten mit der Trauer, die sie empfinden umgehen und wie sie daran zu zerbrechen drohen. Kacey, die wieder in alte Muster verfällt und Theo, der sich komplett einigelt. Es wird schnell klar, dass es völlig unterschiedliche Methoden sind und beide nur wenig mit ihrer jeweiligen Art und Weise der Trauerbewältigung zurecht kommen. Kacey, deren Handeln und Denken ich in Band 1 schon sehr glaubwürdig fand, überzeugte mich auch hier wieder mit ihren Charakterzügen. Sie ist gewissenhaft, denkt oft und viel nach, lässt sich aber in den entsprechenden Momenten auch fallen und gibt sich ihren Gefühlen hin. Sie ist unheimlich talentiert, besticht durch ihre Reife und handelt trotz Ausnahmesituationen total rational.
Und dann war da Theo. Theo. Der wohl heißeste Bookboy dem ich jemals in meinem Leben begegnet bin. Während Jonah in Band 1 eher durch seine Durschnittlichkeit glänzt, ist Theo der Inbegriff von heiß: Breit, muskulös, tätowiert und gepierct und mit rauchiger Stimme beschenkt. Zugegeben, allein durch seine optischen Vorzüge hatte er schon einen Stein im Brett bei mir – doch auch charakterlich eroberte er mein Herz im Sturm. Ehrgeizig, teilweise unnahbar und trotzdem mit so viel Gefühlen versehen. Das ist es, was mir zu Theo durch den Kopf geht. Was ich aber wirklich über ihn denke, kann ich nicht in Worte fassen, weil er ein so nachsichtiger, fürsorglicher und bedachter Mann ist. Er war wie ein Fels, an den sich nicht nur Kacey und all die anderen anlehnen konnte, sondern auch ich. Er brachte so eine tiefe Ruhe in die Geschichte, die trotzdem voller Prickeln und Adrenalin war.
Selbst die Randfiguren wurden von Emma Scott mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet; sodass ich mir schnell meine Lieblinge rauspicken konnte. Ich war, zugegebenermaßen, echt überrascht – denn diese Tiefgründigkeit in Bezug auf die eher nebensächlichen Charaktere gab es im Vorgänger-Band meiner Meinung nach nicht.

FAZIT:
„All In: Zwei Versprechen“ von Emma Scott steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Geschichte ist mindestens genau so emotional mitreißend und berührend wie die Story rund um Jonah. Die Abhandlung war abwechslungsreich und überraschend; die Ideen an sich 100% glaubhaft und nachvollziehbar und der Stil wunderschön und gefühlvoll. Es gibt nicht mehr zu sagen, als dass Band 2 zwar anders, aber mindestens genau so gut, wie Band 1, war. Deshalb gibt’s auch hier wieder volle 5 Sterne

Veröffentlicht am 20.10.2021

Minimal schwächer als Band 1

It was always love
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Auf das Wiedersehen mit Ivy und Asher mussten wir eine geraume Weile warten, denn die Protagonisten in diesem Band stehen definitiv im Vordergrund. Zunächst dürfen wir Aubree und Noah kennenlernen und ...

Auf das Wiedersehen mit Ivy und Asher mussten wir eine geraume Weile warten, denn die Protagonisten in diesem Band stehen definitiv im Vordergrund. Zunächst dürfen wir Aubree und Noah kennenlernen und obwohl wir beide ja schon entfernt kennen, gibt es doch noch so einiges über sie herauszufinden und an ihnen zu entdecken. Und obwohl man bei Autoren oft ein gewisses Schema bei der Charakterdarstellung erkennen kann, unterscheidet sich das Pärchen hier ganz deutlich vom Pärchen in „It was always you“. Beide haben einen ganz anderen Ausgangspunkt und handhaben ihre Probleme ganz anders, als man es von Ivy und Asher bereits kennt. Auch die Dynamik untereinander hebt sich deutlich ab. So herrscht in diesem Band von Anfang an eine sehrr friedvolle Stimmung zwischen den Figuren und sehr viel Wohlwollen von beiden Seiten. Ich kam wunderbar mit den beiden zurecht, vor allem auch deswegen weil beide sehr bodenständig und empathisch sind, sehr liebenswert und sehr realistisch. Aubree als Protagonistin bringt einiges an emotionalem Ballast mit und bleibt so stets mitfiebernswert und interessant. Mir gefiel es enorm gut, wie Nikola Hotel diese junge Frau dargestellt hat – mit all ihren Ecken und Kanten, mit all ihrem schlechten Gewissen, ihrer Scham und ihren Fehlentscheidungen. Nichts davon wirkte je unglaubwürdig oder dergleichen; sie ist einfach greifbar und auf ganzer Linie echt. Ihre Entwicklung fand sehr gediegen statt, nicht zu übereilt sondern einfach ruhig und sanft und nachvollziehbar. Jede ihrer Handlungen und Gedankengänge waren logisch; wenn auch nicht immer richtig. Aber wer trifft schon immer die richtige Wahl? Niemand. Und das macht Aubree so lebendig.
Doch auch Noah begeistert wieder. Während er in Band 1 noch der schroffe, dauerhaft fluchende Miesepeter war, entwickelte er sich hier ganz deutlich in eine positive Richtung. Zwar immer noch dauerhaft fluchend, aber wesentlich weniger schroff und außenseiterisch. Ich mochte Noah, weil er so eine gelungene Mischung aus Bad Boy und Sunny Boy verkörperte und immer wieder für eine Überraschung gut war. Seine Vielschichtigkeit kam hier ganz deutlich durch, ohne dass er flatterhaft wirken würde. Noah ist einfach so ein wundervoller, authentischer, flirty und absolut sympathischer Charakter, der ebenfalls einiges unter der Oberfläche verbirgt und mit seinen Dämonen zu kämpfen hat. Kurz um: ich habe mich wohl tatsächlich Hals über Kopf in Noah verliebt – und er steht seinem Bruder Asher, in absolut nichts nach.
Randfiguren gab es auch so einige – so zum Beispiel das Pärchen aus Band 1. Ich habe mich einfach unwahrscheinlich gefreut, Ivy und Asher wieder zu treffen; sie waren allerdings wirklich nur Randfiguren und ihre eigene Liebe ist bereits in Band 1 komplett abgehandelt. Auch andere Figuren wissen zu überzeugen; Jenna war eine Wohltat und wirklich sympathisch und tiefgründig; Ken immer für einen Lacher gut und Cora die am wenigsten sympathischste Person, die ich je kennenlernen musste. Schade, dass ich sie alle nun ziehenlassen muss. Ich werde sicher nicht nur Ivy, Asher, Aubree und Noah vermissen, sondern auch alle anderen (außer Cora, versteht sich).

„It was always love“ unterscheidet sich auch handlungstechnisch komplett von Band 1. Nicht jedoch in der dichten, wohligen Atmosphäre. Schon auf den ersten Seiten konnte ich, trotz der Schwere der Gefühle, komplett abtauchen und mich an Aubree’s Seite begeben. Bevor es so richtig los geht mit der Geschichte, erfahren wir erst einmal die Umstände, vor denen Aubree flüchtet. Bzw. besser gesagt, was sie dazu bewogen hat, New York den Rücken zu kehren. Und ich kann vermerken, dass der Rausschmiss von der Uni nur die Spitze des Eisbergs ist. Es wurde gerade schon fix angeteasert, aber die Story beginnt sehr dramatisch und schwer, fast schockierend. Es offenbart sich, was Social Media alles anrichten kann und wie sehr betroffene Personen darunter zu leiden haben. Erst nach und nach kommen dann die anderen Faktor, um nicht zu sagen, Noah ins Spiel. Und ab da fliegen die Funken. Es fällt einem so leicht, sich vom den Geschehnissen einnehmen zu lassen und sich emotional berühren zu lassen. Man fiebert mit, kann über die ein oder andere Überraschung staunen und über manche Elemente einfach schmunzeln. Es war die perfekte Kombination aus Wohlfühl-Geschichte und großen Gefühlen. Dabei ist der Spannungsbogen gar nicht mal so groß und auch die unerwarteten Wendungen lassen sich an einer Hand abzählen – aber all das braucht dieses Buch auch gar nicht. Im Gegenteil. Die Story ist in sich einfach harmonisch, die Plots, die sich aneinanderreihen sind perfekt aufeinander abgestimmt und es wird nie langweilig. Die Abwechslung ist stets gegeben und besonders gut gefiel mir hier, dass die beiden Figuren auch mal getrennt voneinander agieren und nicht 24/7 aufeinandersitzen. Beide haben ihre Leben, ihre Verpflichtungen, und Sorgen und Nöte. Aber immer wieder überschneiden sich die Geschehnisse und es gibt einiges an Zündstoff und Gelegenheiten, sich auf die Füße zu treten. Ob das passiert oder nicht, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.
Die Liebesgeschichte zwischen Aubree und Noah entwickelt sich, genau so wie ich es bei Aubree’s Entwicklung geschildert habe. Ruhig und sanft, ganz zaghaft und gediegen. Hier wird nichts überstürzt und nicht alles läuft so richtig glatt – das machte es immens realistisch und glaubhaft. SO wie auch das Ende dieser wundervollen Geschichte: es war einfach rund herum stimmig; um nicht zu sagen perfekt. Es war harmonisch, aber nicht aalglatt – es war herzerwärmend, aber keineswegs langweilig. Und zu guter letzt gab es sogar noch eine Überraschung, die einen mit einem wohligen Gefühl zurücklässt, ohne dass es kitschig gewesen wäre.

Und all das positive, was bisher genannt wurde, verdanken wir Leser auch der Art, wie Nikola Hotel erzählt. Sie hat eine ganz ruhige, zarte Art, ihre Geschichten rüber zu bringen, kann aber, falls nötig, auch mal auf den Putz hauen und explosive Szenen beschreiben. Doch im Grunde herrscht in diesem Buch beinah durchgehend eine total angenehme, wohlige Atmosphäre, die zum Wohlfühlen einlädt und einen mit Haut und Haaren ins Studentenwohnheim entführt. Dabei liest sich die Geschichte total locker und leicht, sehr flüssig und stets bildhaft. Einzutauchen ist quasi Pflicht und sich die einzelnen Szenen und Settings vor Augen zu führen, genau so. Ich fühlte mich „zuhause“ in Hartford, konnte mich in Aubree hineinversetzen und spürte ihre Emotionen am eigenen Leib. Selbst die Dialoge sprühen nur so vor Gefühlen und Abwechslung und bereiteten einfach Spaß. Und das ist das ausschlaggebende dieses Buches: Spaß! Denn das macht es: Spaß! Und als nettes, nicht unwesentliches Detail: die Handletterings sind einfach traumhaft schön und fügen sich perfekt in das Buch. Sie spielen zum Teil sogar eine weit tragendere Rolle, als man auf den ersten Blick vielleicht denken könnte.

FAZIT:
„It was always love“ von Nikola Hotel ist eine durch und durch schöne Geschichte. Sie ist tiefgründig, ausdrucksstark und authentisch und lebendig. Sie sprüht nur so vor lauter Emotionen und entführt den Leser in den Alltag einer ehemaligen Studentin und eines Mannes, dessen Inneres so einiges zu bieten hat. Dabei ist sie sehr ruhig (aber keinesfalls langweilig!) und sanft, sehr intensiv und voller wohliger Momente. Die Atmosphäre erinnert entfernt an die „Green Valley Love“ Reihe von Lilly Lucas und die Blakely-Brüder-Dilogie steht der in nichts nach. Wieder einmal absolut verzaubernd und berührend, mit traumhaften Figuren und einem bildhaften, atmosphärisch dichten Schreibstils. Für mich fehlte am Ende noch eine Nuance um wirklich mit Band 1 mitzuhalten, aber es war dennoch ein absoluter Genuss Aubree und Noah zu begleiten.

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  • Handlung
  • Charaktere