Bewegend
Die Engel von Berlin1931: Martha kommt aus London in die für sie faszinierende Stadt Berlin. Gemeinsam mit der jungen Hausfrau Annegret soll sie eine Gruppe junger Pfadfinderinnen im Grunewald leiten. Obwohl die beiden Frauen ...
1931: Martha kommt aus London in die für sie faszinierende Stadt Berlin. Gemeinsam mit der jungen Hausfrau Annegret soll sie eine Gruppe junger Pfadfinderinnen im Grunewald leiten. Obwohl die beiden Frauen kaum unterschiedlicher sein könnten, entsteht eine tiefe Freundschaft, die nicht nur durch den Krieg auf eine harte Probe gestellt wird.
Dieser sehr emotional geschriebene Roman erweckt in einer Zeit, in der tatsächlich in Europa wieder ein Krieg ausgebrochen ist, eine fast beklemmende Stimmung.
Die Beschreibungen der beiden Frauen und die historischen Umstände sind sehr gut gelungen, die Schilderung von Aufenthalten im Luftschutzkeller waren allerdings aktuell für mich schwierig zu lesen.
Zum Glück liegt der Fokus der Handlung aber nicht auf Angst und Zerstörung, sondern auf der nie vergehenden Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Etwa wenn Annegret Kinder versteckt um sie vor der Deportation zu retten oder wenn Martha nach Kriegsende zurück nach Berlin reist um nach der verschollenen Freundin zu suchen und gleichzeitig auch, um zu helfen die Stadt wieder aufzubauen.
Beeindruckt hat mich die authentisch vermittelte Veränderung verschiedener Protagonist(inn)en im Wandel der dunklen Zeit. Und auch manch innere Zerrissenheit irgendwann. Es gab und gibt überall nicht ausschließlich gut und böse, schwarz und weiß.
Am Ende gab es, der Realität angepasst, nicht für alle ein Happy-End. Auch dies macht nachdenklich.
Eine sehr empfehlenswertes Buch über Freundschaft, Hoffnung und Verzeihung.