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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2021

Sehr unterhaltsam

Freddy und Flo: Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix!
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Dieses Buch fand ich schon ab der ersten Seite an ziemlich toll: Vorn befindet sich eine Zeichnung des Hauses, mit einer Kurzbeschreibung der Bewohner/innen der jeweiligen Etage, die schonmal einen tollen ...

Dieses Buch fand ich schon ab der ersten Seite an ziemlich toll: Vorn befindet sich eine Zeichnung des Hauses, mit einer Kurzbeschreibung der Bewohner/innen der jeweiligen Etage, die schonmal einen tollen ersten Eindruck vermittelt.
Im Buch befinden sich dann noch weitere schwarz/weiße Illustrationen, die die Atmosphäre und Figuren gut einfangen.

Und auch die Handlung hat mich überzeugt.
Freddy und Flo ziehen mit ihrem Vater und dessen neuer Freundin in eine neue Wohnung. Während Freddy neugierig auf alles Neue ist, hat Flo gar keine Lust – weder auf die Wohnung noch auf die Freundin. Kaum sind sie angekommen, lernen die zwei eine Nachbarin kennen, die geradewegs auf ihrem Handfeger ins Kinderzimmer fliegt. Und dann nimmt das magische Abenteuer seinen Lauf.

Im ersten Teil des Buches lernen die Geschwister die neuen Nachbarn kennen. Vor allem Freddy ahnt, dass irgendwas im Haus komisch ist, und sucht einen Vorwand, mit allen in Kontakt zu kommen. Dabei kommt es zu allerlei komischen Situationen.
Im zweiten Teil der Geschichte gilt es einen kleinen Detektivfall zu lösen, der sich rund um die Hausbewohner auftut. Hier wird es spannender, aber nicht weniger witzig.

Der Schreibstil ist klasse, anschaulich, kindgerecht und flüssig. Vor allem sind aber die übernatürlichen Bewohner total toll dargestellt. Jede/r hat seine/ ihre ganz speziellen Eigenarten, sodass es einfach Spaß macht, in die Geschichte einzutauchen und alle ein wenig näher kennenzulernen.

Fazit

Ein Kinderbuch keineswegs zum Gruseln. Zwar ist das Setting ein klein wenig düster angehaucht, aber auch nur auf den ersten Blick. Dann entwickelt sich eine farbenfrohe und spaßige Geschichte mit ulkigen Fantasywesen und einem kniffligen Kriminalfall, den die Geschwister zusammen mit ihren neuen Nachbarn lösen müssen.

Veröffentlicht am 24.10.2021

Zuckersüß mit schöner Botschaft

Bleistiftherz
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Sommerferien in Oslo. Die 12-jährige (fast 13, da legt sie großen Wert drauf) Liv langweilt sich. Ihre Oma, mit der sie sehr viel Zeit verbracht hat, ist gestorben. Ihre beste Freundin ans andere Ende ...

Sommerferien in Oslo. Die 12-jährige (fast 13, da legt sie großen Wert drauf) Liv langweilt sich. Ihre Oma, mit der sie sehr viel Zeit verbracht hat, ist gestorben. Ihre beste Freundin ans andere Ende des Landes gezogen. Dann trifft Liv Frans – und plötzlich findet sie nicht mehr die Ferien langweilig, sondern sich selbst. Daher versucht Liv, cooler zu werden, um dem Skateboarder Frans zu gefallen.

Liv ist eine unglaublich tolle Protagonistin. Sie hat sehr viel Zeit mit ihrer kürzlich verstorbenen Oma verbracht, hat sich gemeinsam mit ihr und deren Freundinnen getroffen und sich auch Redewendungen abgeschaut. Auch jetzt noch sucht sie Rat bei den alten Damen, welche sie ganz selbstverständlich in ihrer Mitte aufnehmen. Liv liebt Kniffel und Marmorkuchen. Von Gleichaltrigen wird sie dafür ausgelacht. Selbst ihre Mutter nennt sie hin und wieder „Minirentnerin“.
Eigentlich gibt Liv darauf nicht viel. Doch eine Gruppe Mitschüler hänselt sie. Normalerweise läuft sie einfach vor ihnen davon (Liv ist nämlich richtig schnell). Blöderweise ist Frans mit diesen Jungen befreundet. Weglaufen ist also keine Option mehr. Eine Veränderung muss her.

Die Geschichte trifft in meinen Augen die Themen der Altersgruppe ziemlich gut:
Mobbing unter Gleichaltrigen, Selbstzweifel und Unsicherheiten, Anderssein, Eifersucht, der Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit, seinen eigenen Stil zu finden und zu sich selbst zu stehen, Angst vor Unbekanntem und die erste Verliebtheit.

Liv erlebt ein Wechselbad der Gefühle. Ihr Interesse an Frans wirft die bald 13-jähirge ziemlich aus der Bahn, zumal sie ihre aufgewühlten Gefühle zunächst gar nicht richtig einordnen kann. Für sie steht aber fest, sie will ihm gefallen. Daher strebt sie optische Veränderungen an und wagt sich auf ein Skateboard – etwas, was sie sich sonst nie getraut hätte.
Die Ich-Perspektive ermöglichst es, Livs Weg, ihre Gedanken und Gefühle mitzuerleben. Welche Überlegungen sie anstellt, wie sie sich selbst bei den Veränderungen fühlt. Wie sie sich bei den Reaktionen darauf fühlt.
Dass auch Frans, der mit seinen englischen Ausdrücken und lockerem Auftreten das ganze Gegenteil von Liv zu sein scheint, von Sorgen geplagt wird, kommt ebenfalls an ein paar Stellen durch.

Insgesamt ist die Geschichte zuckersüß. Das vorsichtige Herantasten zwischen Liv und Frans ist sehr niedlich. Der ganze Prozess, den Liv durchmacht, ist super dargestellt. Ihr Auftreten als „Miniretnerin“ mit teils verstaubten Ausdrucksweisen macht sie super sympathisch, sorgt gleichzeitig aber auch für ein paar witzige Momente. Ihr ganzes Umfeld mit den alten Damen macht die Geschichte noch stimmungsvoller.
Innerhalb der Handlung gibt es ein paar Punkte, die ich ein wenig schräg fand (ich sag nur Unfallquote beim Skateboardkurs…), die aber meiner Begeisterung keinen Abbruch tun.

Fazit

Ein angenehm geschriebenes Buch, das viele Themen angehender Teenager (erste Verliebtheit, Mobbing, Selbstzweifel…) aufgreift und zu einer ruhigen, aber dennoch unterhaltsamen Story mit ein paar witzigen, einer handvoll fiesen sowie einigen wirklich zuckersüßen Szenen verpackt und am Ende vor allem mit einer ganz wichtigen Botschaft daherkommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2021

Abwechslungsreich, spannend, magisch

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Auf einer Party trifft der 17-jährige Quinn ein Mädchen, das ihn vor einer Gefahr warnt. Aber bevor er herausfinden kann, worum es geht, hat Quinn einen schweren Unfall. Danach sieht er immer häufiger ...

Auf einer Party trifft der 17-jährige Quinn ein Mädchen, das ihn vor einer Gefahr warnt. Aber bevor er herausfinden kann, worum es geht, hat Quinn einen schweren Unfall. Danach sieht er immer häufiger Dinge, die nicht real sein können. Da er sich niemandem anvertrauen kann, sucht er Hilfe bei seiner Nachbarin Matilda. Die zwei Familien können sich nicht ausstehen und was die Matilda über ihn denkt, ist ihm egal. Oder…? Und dann ist es ausgerechnet Matilda, die ihn unterstützt, als all die irren Dinge wahr zu sein scheinen…

Ich kenne bisher nur ein Buch von Kertin Gier. Wolkenschloss habe ich damals als Hörbuch gehört und fand es recht gut. Komplett umgehauen hat es mich aber nicht. Vergissmeinnicht hingegen hat mich sofort in seinen Bann gezogen.

Quinn und Matilda sind unglaublich tolle, sympathische Protagonisten. Abwechselnd schildern die beiden ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle aus der Ich-Perspektive. Der anschauliche, flüssige Schreibstil macht es leicht, sich in die Figuren einzufühlen und sich all die neuen Wesen vorzustellen.

Von ihrer Familie wird Matilda als „schwarzes Schaf“ bezeichnet. Dabei scheint sie doch die einzig “normale“ zu sein. Da die Mädchen der Familie sich aber alle sehr ähnlich sehen, kam und kommt es immer wieder zu Verwechslungen – teils sehr unangenehm für Matilda. Als Fantasy-Leseratte kann sie sich mit allem Übernatürlichen fast schneller anfreunden als Quinn, dessen Leben sich so schlagartig ändert.

Quinn ist nach seinem Unfall mit der Situation überfordert. Er sieht Dinge, die er nicht sehen sollte. Der Versuch, mit seinen Mitmenschen darüber zu reden, bringt ihm aber nur deprimierende Psychologentermine ein. Nach und nach eröffnet sich ihm eine neue, fremde Welt mit ungewöhnlichen Wesen und Begebenheiten, die verborgen vor den Menschen existiert. Als er sich sicher sein kann, dass er nicht verrückt ist, beginnt er, die neuen Erkenntnisse zu hinterfragen. Was gar nicht so einfach ist, wenn einem immer nur Halbwahrheiten aufgetischt werden.
Schnell wissen er und Matilda nicht mehr, wem sie glauben und vertrauen können. Ihnen passieren unglaublich viele unglaubliche Dinge. Die Handlung bietet einige Wendungen und Überraschungen. Aber vor allem hält sie lauter liebevoll ausgearbeitete Fantasywesen bereit. Fiese Schurken, zauberhaft-niedliche Wesen und verrückte Typen.

Die Mischung aus Fantasy-Abenteuer und zaghafter Annährung der mehr oder weniger verfeindeten Nachbarskinder hat mir gut gefallen. Die Geschichte weist dadurch ruhigere, gefühlvolle Momente zwischen all den rasanten und fantastischen Begebenheiten auf. Es werden ununterbrochen Fragen aufgeworfen, die die Spannung hoch halten und das Schicksal der Figuren offen lassen. Ich bin förmlich durch die Seiten gerast, weil ich stetig mit den beiden mitgefiebert habe und wissen wollte, wie es weitergeht.

Das offene Ende macht Lust auf die Fortsetzung.

Fazit

Sehr sympathische Figuren, mit denen man gern mitfiebert, eine tolle ausgearbeitete Fantasywelt mit facettenreichen Bewohnern, und eine abwechslungsreiche, spannende Handlung sorgen für aufregende Lesestunden. Ich bin gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Viele Informationen kindgerecht verpackt

Wieso? Weshalb? Warum? Erstleser, Band 1: Dinosaurier
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Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Die vielen großen Zeichnungen in Kombination mit dem Textblöcken wirken sehr ansprechend. Viele beschriftete Grafiken verdeutlichen oder ergänzen die im ...

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut. Die vielen großen Zeichnungen in Kombination mit dem Textblöcken wirken sehr ansprechend. Viele beschriftete Grafiken verdeutlichen oder ergänzen die im Text enthaltenen Informationen.

Die Texte sind im Prinzip einfach geschrieben – die vielen Fachbegriffe rund um die Dinosaurier bzw. deren Namen sorgen natürlich trotzdem für den ein oder anderen Zungenbrecher.
Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich mit den Grundlagen von Körperbau und Ernährung, besonderen Vertretern (besonders groß, besonders schnell...) und die Erforschung der Dinosaurier. Dabei sind alle Informationen auf das Wesentliche begrenzt, um Kindern einen leicht verständlichen Überblick zu verschaffen.
Am Abschluss jedes Kapitels gibt es ein kleines Rätsel. Diese sind abwechslungsreich gestaltet und (mit Textkenntnis) problemlos lösbar.

Ein optisch ansprechendes Buch zum Einstieg in das Thema.

Veröffentlicht am 27.07.2021

gelungene Mischung aus Spaß, Spannung und ernsten Themen

Evie und die Macht der Tiere
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Die 11-jährige Evie kann mit Tieren sprechen. Doch sie versucht, diese Gabe zu verstecken, denn sie birgt auch Gefahren. Niemand darf von Evies Fähigkeit wissen, doch dann wird die ganze Stadt auf sie ...

Die 11-jährige Evie kann mit Tieren sprechen. Doch sie versucht, diese Gabe zu verstecken, denn sie birgt auch Gefahren. Niemand darf von Evies Fähigkeit wissen, doch dann wird die ganze Stadt auf sie aufmerksam, als ihr etwas Unglaubliches gelingt. Und die Bedrohung rückt dadurch immer näher…

Gelesen wird das Buch von Rufus Beck, der die Geschichte auf sehr ansprechende Art vorträgt. Erzähltempo und Betonung sind super. Besonders toll ist die Darstellung der unterschiedlichen Tierstimmen, wodurch das Zuhören großen Spaß macht.
Die Sprache ist überwiegend einfach und kindgerecht gehalten.

Auch die Story kann überzeugen. Die Geschichte ist witzig und süß und spannend und sehr informativ. Wusstet ihr, dass Otter sich im Schlaf an den Händen halten, um nicht voneinander wegzutreiben? Durch Evies Interesse an Tieren werden zahlreiche Fakten über die unterschiedlichsten Arten in die Geschichte eingewoben. Darüber kommt auch das Thema Umwelt- und Tierschutz immer wieder zur Sprache, da auch von gefährdeten oder bereits ausgestorbenen Tieren berichtet wird – und von der Rolle, die der Mensch dabei oft spielt. Die vielen Infos fügen sich nahtlos in die Handlung und wirken zu keiner Zeit belehrend.

Neben den ernsten Themen gibt es auch einige witzige Momente. Evie spricht mit den unterschiedlichsten Tieren. Manche haben bedeutsame Dinge zu sagen oder berichten, wie es ihnen bei ihren Besitzern geht (im positiven wie negativen Sinne), aber andere sind einfach ein wenig verrückt und haben ziemlich niedlich-wirre Gedanken.

In der Geschichte stecken verschiedene wichtige Botschaften. Neben der Darstellung der engen Verbindung von Tier- und Menschenleben wird auch aufgezeigt, dass Taten immer Folgen haben – und wenn man jemandem hilft, kann man vielleicht auch irgendwann auf seine Unterstützung hoffen. Bestimmte Eigenschaften sind nicht grundsätzlich gut oder böse. Es kommt immer darauf an, was man damit macht. Und es ist gar nicht schlimm „anders“ zu sein – denn das macht uns besonders. „Normal“ kann ja jeder…
Es geht ebenso um Freundschaft, Zusammenhalt und Nächstenliebe, wobei die Geschichte eher ruhig und ein wenig verspielt beginnt und dann immer spannender und dramatischer wird.

Nur ein Punkt ist mir aufgestoßen. Das Hörbuch wird ab 8 Jahren (beim Buch steht 9 Jahre) empfohlen. Ich empfinde sie in einigen Punkten allerdings als recht grausam. Es geht über das komplette (Hör)buch hinweg immer wieder um Tod bzw. Mord. Evies Mutter ist vor Jahren gestorben. Nun droht verschiedenen Personen aus Evies Umfeld der Tod durch wilde Tiere, durch hungrige Löwen oder giftige Schlangen. Es gibt zwar keine detaillierten Beschreiungen tatsächlicher Morde (wobei das Ende allerdings nicht gewaltfrei bleibt), dennoch schwingt über die Geschichte hinweg jede Menge Tod und Gewaltandrohungen mit.

Fazit

Evie kann mit Tiere sprechen – eine spannende, aber auch gefährliche Gabe. Die Handlung beginnt ruhig und wird zum Ende hin immer aufregender – wobei die drohende Gefahr, die Evie zur Vorsicht zwingt, dauerhaft mitschwingt. Die Geschichte steckt voller spaßiger Szenen, besonders durch die vielen witzigen Tierdarstellungen, die auch toll gesprochen werden. Sie bietet aber auch Geheimnisse, die es zu lüften gilt, jede Menge Tierinformationen und verschiedene wichtige Botschaften, die kindgerecht verpackt werden.
Allerdings lässt die Menge an Gewalt- und Mordandrohung mich dennoch kritisch auf die Altersempfehlung schauen.

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