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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.08.2022

Enttäuschend

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Also. Vega. Für dieses Buch hatte ich hohe Erwartungen, die aber leider enttäuscht wurden. Statt einer Klima-Saga ist das eher ein halbgarer Jugendroman. Wenig Fantasy, wenig Spannung, dafür unnötige hetero ...

Also. Vega. Für dieses Buch hatte ich hohe Erwartungen, die aber leider enttäuscht wurden. Statt einer Klima-Saga ist das eher ein halbgarer Jugendroman. Wenig Fantasy, wenig Spannung, dafür unnötige hetero Dreiergeschichten und romantische Verstrickungen, wo doch eigentlich die Wetter Magie und Klimaveränderungen viel viel spannender wären.
Ich finde es einfach schade, dass die spannende Hauptfigur wieder nur über ihre Gefühle für irgendwelche Jungs, die ein bisschen älter sind als sie, definiert wird. Vega an sich wäre als feministische, selbstbestimmte Figur so viel passender zum Buch und zum Klimathema, das ja eine wichtige zeitgenössische Thematik abbildet. Aber zur zeitgenössischen Thematik fehlen mir hier Diversität, neue Ideen und Fantasyelemente, die einfach ein megaspannendes Buch gemacht hätten.
Auch der Schreibstil gefällt mir nicht so gut. Die Autorin verliert sich ein bisschen in Detailbeschreibungen und das Tempo fehlt auch komplett.
Alles in allem ein Roman, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, sowohl was Figuren, als auch was Storyelemente betrifft.

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Schwierig

Baumschläfer
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Dieses Buch beruht ist inspiriert von einer wahren Geschichte, von einem Jungen, der miterlebte, wie seine Mutter von seinem Vater getötet wurde und dann durch das soziale System fällt und auf der Straße ...

Dieses Buch beruht ist inspiriert von einer wahren Geschichte, von einem Jungen, der miterlebte, wie seine Mutter von seinem Vater getötet wurde und dann durch das soziale System fällt und auf der Straße lebt und dann in einem Baum tot aufgefunden wurde.
Ich fand es tatsächlich eher schwierig in die Geschichte einzusteigen und wirklich die Hauptfigur nachvollziehen zu können. Für mich las es sich eher wie ein gesellschaftskritisches Jugendbuch, das, bis auf den Schreibstil, nichts wirklich neues oder emotional berührendes zeigen konnte.
Für mich war die Art des Erzählens, und damit meine ich gar nciht unbedingt den Schreibstil, sondern eher die Art, wie die Figuren angelegt waren, eher oberflächlich und schwer greifbar.
Was mir dagegen wirklich ausgesprochen gut gefallen hat und immer noch gefällt, ist das Cover. Ich liebe diese Zeichnung und ich habe mir ein fast fantastisches Buch vorgestellt, das dann aber eher krass realistisch sein wollte und bruchstückhaft zusammengestellt wurde.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Offen für Interpreationen

Auf der Zunge
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Eine Frau läuft durch die Straßen New Yorks und trifft dabei auf verschiedene Männer. So könnte man den Inhalt dieses Romans zusammenfassen. Die Frau, offenbar jüdischen Glaubens, läuft vor ihrem Ehemann ...

Eine Frau läuft durch die Straßen New Yorks und trifft dabei auf verschiedene Männer. So könnte man den Inhalt dieses Romans zusammenfassen. Die Frau, offenbar jüdischen Glaubens, läuft vor ihrem Ehemann aus der gemeinsamen Wohnung weg und durch die Stadt. Dort trifft sie in jedem Kapitel eine neue Figur, allesamt Männer. Clement lässt sie dabei komplett ihren inneren Monolog ausführen und legt uns eine vollkommen subjektive Beschreibung der Vorgänge vor. Wir wissen nicht, ob diese Reise tatsächlich stattfindet oder ob es nur im Kopf der Frau, die tatsächlich nur "die Frau" genannt wird, passiert. Es geht um Geschichtsbewältigung, Nähe und Distanz in der Ehe und zu anderen Männern und um ihre poetische Sprache, die das ganze Buch tatsächlich sehr kafkaesk anmuten lässt.
Mir hat die Sprache anfangs gut gefallen, aber die Bilder die sie nutzt fangen an sich zu wiederholen und es wird auch ziemlich langweilig, wenn die Figur nur Männer trifft (mit Ausnahme einer Obdachlosen) und immer wieder darüber sinniert, dass ihre Brüste auf die Brust des jeweiligen Mannes trifft. Ein bisschen mehr Varianz hätte hier meiner Meinung nach gut getan.
Zeit ist von Vorteil, wenn man dieses 143 Seiten starke Büchlein liest, denn auf die Sprache muss man sich einlassen. Nebenbei lässt sich dieser Roman nicht wirklich lesen.
Alles in allem aber hat das Buch seine starken Momente vor allem in der poetischen und bildhaften Sprache, die Geschichte an sich finde ich aber eher dünn. Es hätte sich angeboten mehr über Geschlechtergrenzen hinweg zu schauen und nicht schon wieder eine heteronormative Geschichte von einer Frau, die über und mit Männern nachdenkt, zu schreiben.

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Veröffentlicht am 26.10.2021

Am Ziel vorbei

Althea Gibson – Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
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Der Roman erzählt von Althea Gibson und ihrer Freundin und Tennispartnerin Angela Buxton. Er erzählt von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Bruce Schoenfeld, der Autor dieses Buchs, trifft ...

Der Roman erzählt von Althea Gibson und ihrer Freundin und Tennispartnerin Angela Buxton. Er erzählt von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus. Bruce Schoenfeld, der Autor dieses Buchs, trifft also genau den Zeitgeist und geht doch irgendwie daran vorbei.

Seine Art des Erzählens ist wenig mitreißend und plätschert mehr so dahin. Er konzentriert sich viel auf Details und wenig auf das eigentlich interessante des Romans, nämlich die Beziehung zwischen den zwei Tennisspielerinnen.

Er erzählt abwechselnd die Perspektiven der beiden, ihre Lebensgeschichte und ihre Herausforderungen in einer Welt, in der Rassentrennung herrscht, als professionelle Tennisspielerin Erfolg zu haben oder überhaupt spielen zu dürfen.

Ich hatte hohe Erwartungen an dieses Buch, weil mir die Leseprobe echt gut gefallen hat, aber leider fand ich den Stil von Schoenfeld nach ein paar Seiten öde und leblos. Die eigentlich so interessante Geschichte wurde auf eine Weise erzählt, die mich kalt gelassen hat, was ich total schade finde. Als fiktionalisierte Romanerzählung wäre dieses Buch wahrscheinlich um einiges spannender gewesen!

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Veröffentlicht am 16.10.2021

Klassischer Thriller

Die Tote mit der roten Strähne
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In "Die Tote mit der roten Strähne" kämpft Detective Betty Rhyzyk gegen das Böse und zwar so erfolgreich, dass sie selbst ins Visier des Kartells gerät, gegen das sie doch so verbissen kämpft. Das geht ...

In "Die Tote mit der roten Strähne" kämpft Detective Betty Rhyzyk gegen das Böse und zwar so erfolgreich, dass sie selbst ins Visier des Kartells gerät, gegen das sie doch so verbissen kämpft. Das geht soweit gut, bis ihre Frau in Gefahr gerät und Betty spürt, wie nah ihr das Verbrechen doch über die Jahre gekommen ist.

Mir hat die Geschichte eigentlich recht gut gefallen, ich fand das Tempo hätte ruhig noch ein bisschen schneller sein können. Am Anfang zieht sich die Geschichte ziemlich, bis dann überhaupt was passiert. Ich fand außerdem gut, dass mit Betty eine offen lesbisch lebende Detective ins Reich der von männlichen Hard-Boiled Detectives geprägten Crime-Landschaft mal ein bisschen Bewegung und Abwechslung kommt. Aber leider fand ich die Darstellung ihrer Beziehung zu ihrer Frau eher stereotyp und einseitig. Dass die Familie sich ihnen gegenüber homophob verhält ist genauso erwartbar, wie dass Bettys Frau einen Job hat, der die perfekte Ergänzung zu ihrem Dasein bei der Polizei darstellt.

So war mein Leseerlebnis eher von Enttäuschung geprägt, als von Neugier oder geschweige denn Aufregung. Alles in allem ein erwartbarer Thriller, der mit wenig Neuem aufwartet.

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