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Veröffentlicht am 03.11.2021

So cool und witzig! Ein herrlicher Lesespaß mit Lachgarantie!

Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks
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Als ich das erste Mal von „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, sprach mich zwar auf den ersten Blick ...

Als ich das erste Mal von „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ hörte, wusste ich sofort, dass ich das Buch lesen muss. Das Cover, muss ich gestehen, sprach mich zwar auf den ersten Blick nicht so an, aber der Titel und der Klappentext dafür umso mehr. Lottie Brooks und ihr katastrophal peinliches Leben musste ich einfach unbedingt kennenlernen.

Das Leben der fast 12-jährigen Lottie ist zurzeit die reinste Katastrophe. Sie ist mit oberpeinlichen Eltern und einem supernervigen kleinen Bruder gestraft, ihre beste und einzige Freundin ist vor kurzem nach Australien ausgewandert und der Wechsel auf die weiterführende Schule rückt in großen Schritten näher. Wie soll sie die High School bitte schön ganz alleine, ohne Freundin, überleben? Sie hat die langweiligsten braunen Haare, die man sich nur vorstellen; sie läuft ständig knallrot an; sie hat keine aufregenden Hobbys und für einen BH ist sie viel zu flachbrüstig. Da hilft wohl nur noch eins: Sie muss sich komplett neu erfinden und zu einer coolen It-Girl-Lottie werden.

Dies war mein erstes Werk aus der Feder von Katie Kirby und es wird definitiv nicht mein letztes gewesen sein. Mein Riecher hat mich mal wieder nicht im Stich gelassen – mir hat „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ total gut gefallen, sogar besser als erwartet. Ich habe mich beim Lesen einfach nur prächtig amüsiert und insgesamt eine wundervolle Zeit zwischen den Buchdeckeln verbracht.
Solltet ihr eine Vorliebe für Comic-Romane hegen, gerne Bücher im Tagebuchformat lesen und Geschichten mögen, die auf eine urkomische und originelle Weise von dem turbulenten Leben eines baldiges Teenagers erzählen, kann ich euch nur nahelegen Lottie Brooks kennenzulernen. Vor allem Fans von „Gregs Tagebuch“ kann ich das Buch wärmstens empfehlen. Mich persönlich hat die Story vom Stil her sehr an Jeff Kinneys kultige Comic-Roman-Serie erinnert. Wie diese so steckt auch die Erzählung in „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ voller Humor und hinreißender Übertreibungen und wird von sehr einfach gezeichneten Illustrationen begleitet, die trotz ihrer Simplizität die Situationskomik der Handlung perfekt veranschaulichen.

Was die Illustrationen angeht, hatte ich beim Lesen einen ähnlichen Effekt wie ich ihn stets bei den Gregs Tagebüchern habe. Ich finde es bemerkenswert, dass die simplen Bilder die Geschehnisse so gelungen unterstreichen. Da unsere Hauptprotagonistin Lottie sehr gerne Comicfiguren zeichnet, aber noch nicht so gut darin ist, handelt es sich bei ihren Zeichnungen stets nur um Strichmännchen, also so wie auf dem Cover. Wird vermutlich nicht jedermanns Sache sein, aber ich bin echt begeistert. Mich haben Lotties ulkige Strichmännchen und die zahlreichen Sprechblasen dazu bestens unterhalten und auch die vielen WhatsApp-Nachrichten und Listen fand ich klasse. Sie lockern die Erzählung ebenfalls prima auf und sorgen für lauter schöne Schmunzelmomente. Also bei mir hat die Innenaufmachung vollends punkten können.

Auch zum Schreibstil kann ich mich nur positiv äußern. Da die Geschichte ausschließlich aus Lotties Tagebucheinträgen besteht, ist die Erzählweise sehr leicht und jugendlich gehalten und somit ideal für die Zielgruppe (Leserinnen ab 10 Jahren) geeignet. Für mich, als Erwachsene, hat sie sich aber auch wunderbar lesen lassen. Und da Lottie ihre Gedanken mit viel Authentizität und Ehrlichkeit in ihrem Tagebuch niederschreibt, habe ich mich jederzeit mühelos in unsere Ich-Erzählerin hineinversetzen können und an vielen Stellen sehr mit ihr mitgefühlt und mitgelitten.
Ich habe Lottie nur zu gut verstehen können, dass sie der Wechsel auf die High School ziemlich ängstigt. Neue Umgebung, neue Mitschüler
innen und keine beste Freundin, die mit ihr gemeinsam auf die weiterführende Schule wechselt, da diese nach Australien ausgewandert ist. Hinzu kommt noch, dass es Lottie auf der Grundschule nicht leicht hatte. Ich habe es daher wirklich vollkommen nachvollziehen können, dass sie der immer näher rückende erste Schultag in Panik versetzt und sie große Sorge davor hat, keinen Anschluss in ihrer neuen Klasse zu finden und erneut zu einer Außenseiterin zu werden.

Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, dass neben der Komik auch die Ernsthaftigkeit und Tiefe nicht zu kurz kommen, sodass man neben dem Unterhaltungswert auch Stoff zum Nachdenken geliefert bekommt. Auf eine einfühlsame und genau richtig humorvolle Weise behandelt die Geschichte zahlreiche wichtige und teils auch ernste Themen wie Mobbing, Einsamkeit, Internetkonsum, Selbstakzeptanz, Pubertät, Liebe, Familie und Freundschaft. Lottie wird im Verlauf des Buches zudem eine bewundernswerte Entwicklung durchmachen, mit welcher uns Leser*innen eine ganz tolle Message nähergebracht wird.

Ich fand Lottie einfach zauberhaft, in mein Herz hat sie sich sofort geschlichen. Mit ihr hat die Autorin eine richtige Figur zum Liebhaben erschaffen.
Neben Lottie dürfen wir im Verlauf der Geschichte noch viele weitere Figuren kennenlernen wie ihre Eltern, ihr kleiner Bruder und die blöden Zicken Amber und Poppy. Als nett und freundlich kann man die Charaktere fraglos nicht alle bezeichnen, aber egal sympathisch oder nicht, allesamt sorgen sie mit ihren unterschiedlichen und teils sehr amüsanten Eigenschaften für ein großartiges und äußerst spaßiges Leseerlebnis.

Das Ende ist in meinen Augen ganz besonders gut gelungen. Es lässt uns mit lauter positiven und wertvollen Botschaften zurück und schließt die Erzählung absolut stimmig ab. Ich habe das Buch glücklich wieder zuklappen können und hätte mich danach am liebsten sofort auf den zweiten Band gestürzt. Leider werde ich mich da aber noch ein kleines bisschen gedulden müssen, denn die Fortsetzung wird voraussichtlich erst im nächsten Frühjahr auf Deutsch erscheinen. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall bei mir einziehen lassen, ich bin schon so gespannt wie es wohl mit Lottie Brooks weitergehen wird.

Fazit: So cool und witzig! Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt.
Katie Kirby ist mit dem ersten Band ihrer Lottie Brooks-Serie ein rundum gelungener Reihenauftakt geglückt, mit welchem sie mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Die Geschichte wird auf eine unglaublich lustige Weise erzählt und sprüht nur so vor Witz, Charme und Kreativität, sodass man aus dem Schmunzeln oft gar nicht mehr herauskommt, zugleich stimmt sie aber auch nachdenklich und vermittelt viele bedeutsame Botschaften und Werte wie Selbstliebe und Freundschaft.
Ich habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen und hatte einfach nur unheimlich viel Spaß dabei. Auf mein Wiedersehen mit Lottie Brooks freue ich mich schon sehr.
Ich kann „Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Packend, humorvoll, ergreifend und einfach nur wunderschön

Vielleicht nie (Vielleicht-Trilogie, Band 2)
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Da der erste Band der Vielleicht-Trilogie ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen des zweiten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf Joanas Geschichte habe ich mich tierisch ...

Da der erste Band der Vielleicht-Trilogie ein absolutes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen des zweiten Teils ganz sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf Joanas Geschichte habe ich mich tierisch gefreut.

Joanas Leben verläuft zurzeit eigentlich perfekt nach Plan: Sie studiert, jobbt nebenher, sie hat einen Freund und zwei tolle Freundinnen, mit denen sie in der besten Mädels-WG ever wohnt. Was aber keiner weiß: Es sind gar nicht ihre Pläne, die sie verfolgt. Ihre wahren Wünsche versteckt Joana hinter einer Fassade, hinter die sie niemanden blicken lässt. Doch dann taucht Kilian, der Bruder ihrer besten Freundin Karla, wieder in München auf. Er erkennt als Einziger, wie es wirklich in ihr ausschaut und wird ihr Leben dadurch völlig durcheinanderwirbeln. Joana fühlt sich vom ersten Moment an zu ihm hingezogen, aber darf sie diese Gefühle zulassen? Kilian liebt den Nervenkitzel und braucht Abenteuer, sie aber benötigt viel Sicherheit im Leben. Kann eine Liebe zwischen ihnen überhaupt funktionieren?

Nachdem wir in „Vielleicht jetzt“ die Geschichte von Brie zu lesen bekommen haben, dürfen wir nun also endlich ihre WG-Mitbewohnerin Joana genauer kennenlernen. Auf ihre Geschichte war ich wirklich wahnsinnig gespannt. Joanas Charakter fand ich im ersten Band ungemein faszinierend, da sie irgendwie so etwas Unnahbares an sich hatte. Trotz ihres manchmal ein wenig kühlen Auftretens habe ich sie aber unheimlich liebgewonnen und die Schlagabtäusche zwischen ihr und Kilian habe ich richtig gefeiert.
Ich bin also mit ziemlich hohen Erwartungen in das Buch eingetaucht und um es kurz zu machen: Sie konnten erfüllt werden! Meine Ansprüche an die Story waren zum Glück wirklich nicht zu hoch geschraubt, ich bin hellauf begeistert vom zweiten Teil der Vielleicht-Reihe. Im Vergleich zum Vorgänger finde ich die Fortsetzung zwar ein ganz klein bisschen schwächer, muss ich gestehen, aber ein Highlight ist das Buch dennoch für mich, definitiv. Ich habe mich beim Lesen einfach nur pudelwohl gefühlt und eine unvergessliche Zeit mit Joana, Kilian und den weiteren Charakteren verbracht.

Ich hatte einen super Einstieg in die Geschichte. In den Schreibstil von Carolin Wahl habe ich mich mal wieder sofort verliebt, er ist locker, leicht und mitreißend, für mich hat er sich erneut wunderbar lesen lassen. Vor allem die vielen Dialoge habe ich zutiefst genossen. Für das Schreiben von emotionalen und authentischen Gesprächen sowie unterhaltsamer Wortgefechte hat Carolin Wahl zweifellos ein wahres Händchen.
Die Handlung hat mich ebenfalls umgehend in ihren Bann ziehen und verzaubern können und obwohl sie insgesamt sehr ruhig erzählt wird, hat sie dennoch einen durchgehenden fesselnden Lesesog auf mich ausgeübt, dem ich mich kaum mehr entziehen konnte.

Ich fand es ungeheuer aufregend endlich einen ausführlichen Blick hinter Joanas toughe und auf den ersten Blick recht distanzierte Fassade werfen zu dürfen und zu erfahren, was für ein schweres Päckchen sie zu tragen hat. Ich habe in diesem Buch eine ganz andere Joana kennenlernen dürfen, eine unsichere, verletzliche und von Schuldgefühlen geplagte Joana. Da ihre Gedanken und Empfindungen mit viel Empathie und Authentizität dargestellt werden, habe ich den Schmerz und die Ängste unserer Ich-Erzählerin nur zu deutlich spüren und ihr Denken und Fühlen jederzeit komplett nachvollziehen können.
Mit Joana hat die Autorin eine großartige Romanheldin erschaffen, welche man als Leser*in nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet. Es wird kein leichter Weg sein – Joana wird so einige Rückschläge durchleben und Stolpersteine meistern müssen – aber da sie eine starke und entschlossene Persönlichkeit ist, wird sie sich davon nicht unterkriegen lassen. Mir hat die Entwicklung, die sie durchlaufen wird, überaus gut gefallen. Sie wird sehr berührend und glaubhaft geschildert, mich hat sie gänzlich überzeugen können und tief bewegt.

In meinen Augen ist es Carolin Wahl mal wieder erstklassig gelungen, schwere Themen so zu behandeln, dass die Handlung an keiner Stelle zu bedrückend und schmerzlich wird. Mit einer genau richtigen Portion an Leichtigkeit und Humor und viel Echtheit setzt sich die Autorin mit teils wirklich sehr schwierigen Themen auseinander wie Verlust, Trauerbewältigung und Zukunftsängste. Der zweite Band ist insgesamt um einiges ernster als der erste, zumindest meinen Empfinden nach, er ist trotz allem aber ein echter Wohlfühlroman, aus dem man gar nicht mehr auftauchen möchte, weil es so schön ist. So sorgen vor allem die vielen gefühlvollen und romantischen Momente zwischen Joana und Kilian für eine herrliche und völlig passende Unbeschwertheit.

Die Lovestory zwischen unseren beiden Hauptprotagonisten habe ich richtig geliebt; sie wird so zauberhaft und herzzerreißend beschrieben. Die beiden geben einfach ein so wundervolles Paar ab. Und Kilian, hach, Kilian. Er ist ein wahrer Traumtyp, er ist sympathisch, aufmerksam, schlagfertig und witzig, mein Herz hat er auch dieses Mal im Sturm erobert. So einen lieben und verständnisvollen Freund wie Kilian hätte ich auch gerne.

Mit den weiteren Charakteren hat mich Carolin Wahl ebenfalls wieder auf ganzer Linie überzeugen können. Sie wirken allesamt lebensnah und machen das Leseerlebnis mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften einfach nur perfekt. Mich hat es sehr gefreut auf lauter bekannte Gesichter aus dem Vorgänger wiederzutreffen wie Brie, Karla und Anton, fand es aber auch total schön neue Figuren kennenlernen zu dürfen.

Settingmäßig bin ich ebenfalls wieder ganz auf meine Kosten gekommen. Carolin Wahl verzaubert uns auch dieses Mal mit viel tollem München-Flair und da der zweite Band im Herbst und Winter spielt, kommen wir in den Genuss einer herbstlichen und winter-weihnachtlichen Stimmung. Und – das muss ich euch unbedingt noch erzählen: Wir werden auch auf eine coole Halloweenparty mitgenommen und passenderweise habe ich diese Stelle am 31. Oktober gelesen. Ist das nicht ein ulkiger Zufall? :D

Das Ende hat mir ebenfalls ausgesprochen gut gefallen, mich hat es vollkommen zufriedenstellen können. Tja, und nun heißt es wieder ungeduldig hibbeln und warten bis der nächste Band rauskommt. Auf den finalen Teil freue ich mich schon sehr, ich bin so gespannt auf Karlas Geschichte!

Fazit: Packend, humorvoll, ergreifend. Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang und Herzklopfgarantie.
Carolin Wahl hat mir auch mit dem zweiten Teil ihrer New-Adult-Trilogie ein echtes Lesehighlight bescheren können. Mich hat die Handlung durchweg mitreißen und begeistern können, sie hat mich tief berührt, bestens unterhalten und rundum glücklich gemacht. Für mich war auch dieser Band, trotz der ernsten Themen, ein absolutes Wohlfühlbuch. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung und volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.10.2021

Eine wunderbare Fortsetzung voller Witz, Herz, Glitzer & Magie!

M.A.G.I.K. (2). Das Chaos trägt Krone
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Da mir der erste Band der „M.A.G.I.K.“ - Reihe total gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es mit Romy, Nele und Co. wohl weitergehen wird.

Da sich ...

Da mir der erste Band der „M.A.G.I.K.“ - Reihe total gut gefallen hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es mit Romy, Nele und Co. wohl weitergehen wird.

Da sich die Unruhen im Königreich Marabel noch nicht gelegt haben, befindet sich Prinzessin Romina nach wie vor im Schutzprogramm von M.A.G.I.K. und muss vorerst weiter undercover bei Nele und ihrem Papa bleiben. Anfangs war Nele ja wenig begeistert von Romy, aber inzwischen sind die beiden grundverschiedenen Mädchen richtig gute Freundinnen geworden. Obwohl Romy ihr Leben gehörig auf den Kopf stellt und sie sehr oft in peinliche Situationen bringt, findet es Nele überhaupt nicht schlimm, dass ihre neue Freundin weiter bei ihnen wohnen wird. Und auch Romy stört die Verlängerung nicht, trotz ihres großen Heimwehs. Sie hat sich gut in der nicht-magischen Welt eingelebt und möchte in der Schule nun sogar der Theater-AG beitreten. Leider wird sie Nele dabei mal wieder furchtbar blamieren und als wäre das nicht schon mehr als genug, verhält sich Luis auf einmal total komisch. Na toll, und die beiden nennen sich Freunde? Doch dann ereignen sich bei den Theaterproben merkwürdige Zwischenfälle. Nun ist zusammenhalten angesagt! Ob es den Freunden wohl gelingen wird herausfinden, wer hinter den Sabotagen steckt?

Ehe ich euch berichte, wie mir das Buch gefallen hat, kurze Info an alle Neulinge: Ich rate dringend mit dem ersten Band in die Serie einzusteigen. Da der zweite Teil ziemlich direkt an den ersten anschließt und auf ihn aufbaut, ist es zweifellos besser und sinnvoller zuerst zum Reihenauftakt zu greifen.

Da mir die Geschehnisse aus Band 1 noch sehr präsent waren, habe ich mühelos in die Fortsetzung hineingefunden.
Bei mir trat von den ersten Seiten an das ein, was bereits beim Vorgänger der Fall war: Einmal mit dem Schmökern begonnen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Ich habe auch diesen Band quasi in einem Rutsch durchgelesen und eine wunderschöne Zeit zwischen dessen Buchdeckeln verbracht. Meine (recht hohen) Erwartungen konnten definitiv vollends erfüllt werden – ich finde das zweite „M.A.G.I.K.“ - Abenteuer genauso klasse wie das erste, wenn nicht sogar noch einen Tick besser. Auch „Das Chaos trägt Krone“ beschert uns eine glitzermagische Wohlfühlgeschichte voller Herzenswärme, Witz, Charme und Überraschungen und vermittelt auf eine kindgerechte Weise lauter bedeutsame Werte und Botschaften wie Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Ehrlichkeit und der Glaube an sich selbst.
Also in meinen Augen ist Tanja Voosen die Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Tiefgang mal wieder perfekt gelungen ist. Man gerät von den ersten Seiten an so richtig ins Mitfiebern und ist ständig breit am Schmunzeln, zugleich stimmt einen die Handlung aber auch sehr nachdenklich und berührt einen. Genau das macht das ein gutes und überzeugendes Kinderbuch für mich aus.

Erzählt wird erneut alles aus der Sicht von Nele in der dritten Person. Nele mochte ich bereits im Vorgänger total gerne und auch dieses Mal hat sie sich mit ihrer sympathischen Art sofort in mein Herz geschlichen. Mit ihr hat Tanja Voosen eine bezaubernde Hauptprotagonistin und großartige Identifikationsfigur für die Zielgruppe erschaffen. Neles Gefühls- und Gedankenwelt wird mit viel Authentizität und Empathie dargestellt, sodass es einem stets spielend leicht gelingt sich in die 13-jährige hineinzuversetzen. Auch mir, als Erwachsene, ist dies wieder prima geglückt.
Mit den weiteren Charakteren hat mich die Autorin ebenfalls wieder gänzlich überzeugen können. Sie wurden allesamt glaubhaft und liebevoll ausgearbeitet und wirken jederzeit vollkommen lebensecht. Zu meiner großen Freude sind viele bekannte Gesichter aus dem Serienstart erneut mit von der Partie wie Neles Papa, ihr weltbester Freund Luis und – natürlich – Prinzessin Romy. Romy mochte ich neben Nele wieder ganz besonders gerne. Sie ist so herrlich aufgeweckt und glitzerverrückt und einzigartig. Sie und Nele sind nach wie vor ziemliche Gegensätze, aber inzwischen verbindet sie eine wundervolle und starke Freundschaft. Wie die innige Vertrautheit zwischen den beiden beschrieben wird, ist so schön. Mir ist da ganz warm ums Herz geworden, vor allem am Ende saß ich mit einem breiten Lächeln im Gesicht da.

Handlungstechnisch fand ich es ziemlich cool, dass neben dem Fußball dieses Mal auch die Theater-AG eine wichtige Rolle spielt. Fürs Schauspielern habe ich mich schon immer sehr interessiert; die Kapitel, die uns in die Theaterwelt mitnehmen, habe ich daher ganz gebannt verfolgt. Dass es bei diesen Szenen zu so einigen Fettnäpfchen und merkwürdigen Unfällen kommen wird, verrät ja bereits der Klappentext. Was genau beim Vorsprechen und den Proben alles passieren und schieflaufen wird, werde ich euch hier jedoch nicht erzählen, und über die weiteren Geschehnissen der Handlung (und die neuen ausgefallenen Pizzakreationen von Nele und ihrem Papa, hihi) werde ich ebenfalls schweigen. All das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Die Altersempfehlung vonseiten des Verlags liegt bei ab 9 Jahren und dem schließe ich mich abermals an. Der Schreibstil ist spritzig, leicht und flüssig, es gibt viele Dialoge und die Kapitel sind angenehm kurz. Geübte Leser*innen ab 9 Jahren sollten bei der M.A.G.I.K-Reihe keine Probleme mit dem Selberlesen haben und werden garantiert genauso begeistert von ihr sein wie ich.

Die Geschichte endet erfreulicherweise auch dieses Mal ohne einen Cliffhanger, allerdings bleiben erneut einige Dinge offen. Ich gehe daher davon aus, dass es weitergehen wird. Hoffentlich liege ich damit richtig! Ich würde mich riesig über einen dritten Band freuen. Ich mag mich von Nele, Romy und den weiteren Charakteren einfach noch nicht verabschieden.

Und zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Gestaltung des Buches. Die Kapitelanfänge wurden auch in diesem Band mit süßen schwarz-weiß Vignetten von Clara Vath versehen und Alessia Trunfio hat mal wieder einen grandiosen Job gemacht und ein hinreißendes Cover gezaubert. Sieht es nicht toll aus? Also ich bin völlig verliebt in das Cover, mir gefällt es genauso gut wie das vom ersten Band.

Fazit: Eine warmherzige Freundschaftsgeschichte voller Spannung, Spaß und Fantasie und einer zauberhaften Portion Glitzer und Magie!
Auf mein Wiedersehen mit Nele, Romy und Co. habe ich mich eindeutig zurecht so sehr gefreut: Mir hat „Das Chaos trägt Krone“ ein glitzertastisches Lesevergnügen bescheren können. Auch die Geschichte im zweiten M.A.G.I.K. - Band ist wunderbar turbulent, witzig-frech und magisch einfach nur krawamkra; ich habe mich vom ersten Moment an pudelwohl in ihr gefühlt. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und sehr gerne 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Wunderschön und herzerwärmend. Ein weiterer bezaubernder Folgeband!

Adele malt die Welt bunt (Band 4)
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Da mir die drei bisherigen Adele-Bände so gut gefallen haben, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Herbst weitergehen wird. Den vierten Band musste ich natürlich auch unbedingt bei mir einziehen ...

Da mir die drei bisherigen Adele-Bände so gut gefallen haben, war meine Freude groß als ich hörte, dass es diesen Herbst weitergehen wird. Den vierten Band musste ich natürlich auch unbedingt bei mir einziehen lassen.

Bei Familie Anders herrscht helle Aufregung: Adeles kleine Schwester Blümchen kommt endlich in die Schule! Bis zum ersten Schultag soll sie allerdings noch ihren kleinen süßen Sprachfehler loswerden. Gar nicht so leicht, denn Blümchen möchte sich ihre einzigartige Blümchen-Sprechweise eigentlich gar nicht abgewöhnen. Obwohl die ganze Hummelgasse eifrig mithilft, verschwindet der Sprachfehler einfach nicht. Als Blümchen schließlich eingeschult wird, weigert sie sich auf einmal zu reden. Was nun? Wie gut, dass die kleine Blümchen so eine wundervolle Familie hat, in der stets fest zusammengehalten wird und sich alle ganz doll liebhaben. Gemeinsam werden sie garantiert auch dieses Problem lösen können.

Nach etwas über einem halben Jahr habe ich der Familie Anders in der Hummelgasse 7 also endlich wieder einen Besuch abstatten dürfen und wie ich es mir schon gedacht habe, habe ich auch dieses Mal eine fabelhafte Zeit bei dieser außergewöhnlichen neunköpfigen Familie verbracht.
Wie die drei Vorgänger, so erzählt auch der vierte Teil eine bezaubernde Geschichte voller Warmherzigkeit, Witz und Charme, die von der ersten Seite an zum Wohlfühlen einlädt und an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt. Solltet ihr gerne Bücher im Stil der Möwenweg-Reihe lesen und noch nicht die Bekanntschaft mit Adele Anders und ihrer Familie gemacht haben, kann ich euch nur nahelegen dies schleunigst zu ändern. Ich persönlich würde nur sehr raten, besser mit dem Serienstart einzusteigen und die Bände chronologisch zu lesen. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher. Zwingend erforderlich ist es allerdings nicht. Da die Geschichten recht in sich abgeschlossen sind, Adele stets alles Wichtige zu Beginn kurz erklärt und es vorne in den Büchern ein hilfreiches Figurenverzeichnnis gibt, sollte man den Geschehnissen meinen Empfinden nach auch ohne Vorwissen gut folgen können.

Ich habe erneut völlig mühelos in die Hummelgasse Nummer 7 zurückgefunden und einmal dort angekommen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr von dort weg. Ich liebe die Adele-Erzählungen einfach, mir zaubern stets ein breites Dauerlächeln auf die Lippen. So auch dieses Mal. Ich fand es total schön zu sehen wie wunderbar alle zusammenhalten und was sie sich alles Kreatives einfallen lassen, um der kleinen Blümchen dabei zu helfen ihren Sprachfehler loszuwerden. Ich bin da so richtig ins Mitfiebern geraten und habe das Schmunzeln oft gar nicht mehr aus der Gesicht bekommen, gleichzeitig habe ich aber auch sehr mit Blümchen mitgefühlt. Eigentlich mag Blümchen ihre niedliche Art zu sprechen und möchte sie gar nicht verlieren, aber da sie Angst davor hat, dass sie in der Schule deswegen ausgelacht wird, bereitet es ihr dann schließlich doch ziemlichen Kummer, dass der Sprachfehler einfach nicht verschwinden möchte. Wie gut, dass Blümchen so eine großartige Familie hat und in der einzigartigen Hummelgasse wohnt.
Wie die Ideen der Kinder so aussehen und was genau wir alles mit Adele und Co. erleben dürfen, werde ich euch hier nur nicht verraten, ich möchte ja schließlich nicht zu viel erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr insgesamt eine äußerst spaßige, aufregende und wundervolle Zeit zwischen den Buchdeckeln verbringen werdet. Und da die Geschichte im Sommer spielt, kommt auch das Sommer-Feeling nicht zu kurz.

Was die Charaktere angeht, kann ich mich mal wieder nur positiv äußern. Allesamt wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und verzaubern und erheitern uns Leser*innen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften und Besonderheiten. Da hätten wir zum Beispiel Adele, unsere 10-jährige Hauptprotagonistin, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren. Adele hat sich schon längst einen festen Platz in meinem Herzen gesichert, sie ist so eine richtige Buchheldin zum Liebhaben und tolle Identifikationsfigur für die Zielgruppe. Mir, als Erwachsene, ist es dank der authentischen und kindlichen Erzählweise aber auch wieder spielend leicht geglückt mich in Adele hineinzuversetzen. Sabine Bohlmann versteht sich einfach bestens darin aus dem Blickwinkel von Kindern zu schreiben. Mit diesem Punkt kann sie mich jedes Mal aufs Neue begeistern.

Empfohlen wird die Adele-Serie für Mädchen und Jungen ab 8 Jahren und dem schließe ich mich an. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, die Schrift ist angenehm groß, die Kapitel sind sehr kurz und es gibt viele Illustrationen, die den Textfluss auflockern. Wer schon geübter im Lesen ist, sollte bei den Adele-Erzählungen keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen bieten sich die Bücher aber auch prima an.

Kommen wir nun zu der Gestaltung. Anders als die drei Vorgänger wurde dieser Band nicht von Imke Sönnichsen-Kerres illustriert, sondern von Lorna Egan. Dieser Wechsel fällt allerdings kaum auf, finde ich, die beiden haben einen erstaunlich ähnlichen Zeichenstil.
Mir haben die zahlreichen schwarz-weiß Bilder und Handletterings von Lorna Egan unheimlich gut gefallen. Sie sind sehr liebevoll gezeichnet und passen einfach nur perfekt zu dieser reizenden Kinderbuchreihe.

Fazit: Warmherzig, lustig, turbulent. Ein zauberhaftes Kinderbuch, das einfach glücklich macht.
Mit dem vierten Adele-Band beschert uns Sabine Bohlmann eine weitere zeitlos schöne Geschichte mit ganz viel Wohlfühlgarantie und einer Prise Magie. Mich hat die deutsche Autorin auch dieses Mal auf ganzer Linie überzeugen können. Ich liebe die Adele-Reihe einfach, sie ist so zuckersüß und herzerwärmend und vermittelt lauter wertvolle Botschaften und Themen wie Familie, Zusammenhalt, Freundschaft, Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft. Wer gerne in liebenswerte Familiengeschichten eintaucht, die voller Glücksmomente stecken und ein herrliches modernes Bullerbü-Flair verströmen, sollte die Familie Anders unbedingt kennenlernen.
Band 4 erhält von mir 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Berührend, humorvoll, tiefgründig, wunderschön!

Bevor wir alles verlieren
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Als ich hörte, dass es ab diesem Herbst ein neues Imprint der Verlagsgruppe Oetinger geben wird, war ich augenblicklich Feuer und Flamme und habe das erste Programm natürlich sofort ganz eifrig durchstöbert. ...

Als ich hörte, dass es ab diesem Herbst ein neues Imprint der Verlagsgruppe Oetinger geben wird, war ich augenblicklich Feuer und Flamme und habe das erste Programm natürlich sofort ganz eifrig durchstöbert. Zu meiner großen Freude habe ich dabei festgestellt, dass unter den Büchern auch ein neuer Roman von Heike Abidi dabei ist. Da ich ihre Werke immer unglaublich gerne lese und ihr neues Buch richtig gut klang, stand für mich sehr schnell fest, dass ich es lesen muss. So sollte also „Bevor wir alles verlieren“ die große Ehre haben mein erster Titel aus dem Moon-Notes-Label zu werden.

Die 18-jährige Victoria liebt den Leichtathletiksport über alles und hatte noch nie eine schwere Sportverletzung. Doch dann vermasselt sie während eines Turniers ausgerechnet ihre Lieblingsdisziplin – den Hochsprung – und muss nach ihrem Sturz ins Krankenhaus eingeliefert werden. Dort wird sie nach einer Untersuchung eine schreckliche Diagnose erhalten: Sie hat einen Hirntumor. Zum Glück ist er operabel, allerdings ist der Eingriff mit einem hohen Risiko verbunden. Victoria entscheidet sich für die OP – und dafür, vor dem Termin noch richtig was zu erleben. Gemeinsam mit ihrem Mathe-Nachhilfelehrer und Freund Theo (der ein ziemlich schräger Vogel ist) begibt sie sich auf einen unvergesslichen Roadtrip mit dem Ziel, während der Reise die Punkte auf ihrer Bucket-List abzuarbeiten. Ein Treffen mit Mark Carter zum Beispiel, ihrem absoluten Lieblingsschauspieler und für sie der heißeste Typ auf Erden. Von ihm erhofft sie sich den schönsten Kuss aller Zeiten. Victoria wird während des Trips aber noch klarwerden, dass sie den Kuss eigentlich viel lieber von jemand ganz anderem bekommen möchte…

Als ich mir damals den Klappentext durchlas, war ich mir wirklich sofort sehr sicher gewesen, dass ich eine tolle Zeit mit dem Buch verbringen werde. Liebe, Roadtrip, Bucket-List – das ist einfach genau mein Ding. Wobei ich zugeben muss, dass sich die Story nicht groß nach etwas Neuem anhört. Gefühlt gibt es ziemlich viele Romane, die Geschichten solcher Art erzählen. Heike Abidi hat mit „Bevor wir alles verlieren“ das Rad auch definitiv nicht neu erfunden, aber das muss ja auch gar nicht sein. Ihr ist auf jeden Fall dennoch etwas Eigenständiges und, wie ich finde, ganz Wundervolles gelungen. Also ja, ich habe goldrichtig vermutet: Mir hat mein erster Moon-Notes-Titel ein herrliches Leseerlebnis bescheren können.

Heike Abidi hat mit „Bevor wir alles verlieren“ einen absolut überzeugenden, tiefgründigen New Adult-Roman aufs Papier gebracht, in welchem sie gekonnt eine traurige und ergreifende Thematik auf eine unterhaltsame, leichte und einfühlsame Weise behandelt. Obwohl wir es in dem Buch mit einer Protagonistin zu tun bekommen, die eine furchtbare Diagnose erhält und vielleicht bald sterben wird, ist die Story insgesamt erstaunlich witzig und niemals zu schwer. Meiner Ansicht nach ist der Autorin die schmale Gratwanderung zwischen Ernst und Komik hervorragend geglückt. Ich habe die Dosis an Humor und Leichtigkeit als genau richtig empfunden und mich stellenweise köstlich beim Lesen amüsiert. 
Neben dem Unterhaltungswert kommen aber natürlich auch die bewegenden und gefühlvollen Momente nicht zu kurz, sodass man öfters ganz ergriffen dasitzt und überaus mitleidet. Zarter besaitete Leserinnen sollten bei diesem Buch vielleicht besser die Taschentücher griffbereit halten. Heike Abidi stellt die Gefühls- und Gedankenwelt unserer Ich-Erzählerin Victoria mit unheimlich viel Empathie und Authentizität dar, sodass man sich mühelos in sie hineinversetzen kann und richtig mit ihr mitfühlt und mitfiebert.
Die schlimme Diagnose, dass sie einen Gehirntumor hat (ihrem Tumor wird Victoria übrigens den Namen Horst geben); die Frage, was sie nun tun soll: Operieren oder nicht; die große Angst, dass sie den gefährlichen Eingriff nicht überleben wird; der unvergessliche und voller Überraschungen steckende Roadtrip, auf den sie sich gemeinsam mit ihrem Freund Theo vor dem OP-Termin begeben wird...Dieses Buch nimmt einen wahrlich auf die reinste emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle mit.

Ich hatte einen super Einstieg in die Handlung. In den fesselnden und jugendlichen Schreibstil von Heike Abidi habe ich mal wieder sofort verliebt und unsere 18-jährige Romanheldin Victoria war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre liebenswerte und sarkastische Art total gerne und habe ihr Denken, Handeln und Fühlen jederzeit nachvollziehen können.
Auch Theo, Victorias nerdiger Freund und Nachhilfelehrer, hat mein Herz im Sturm erobert. Theo ist ein großartiger Typ, seine verschrobene Art habe ich richtig geliebt und seinem einmaligen Charme war ich einfach im Nu komplett verfallen. So einen wunderbaren Freund wie Theo hätte ich auch nur zu gerne.
Mit den weiteren Charakteren hat mich Heike Abidi ebenfalls überzeugen können. Sie wirken allesamt völlig lebensecht und realistisch, werden teilweise aber auch etwas überspitzt dargestellt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Insgesamt erfahren wir allerdings nicht allzu viel über die Nebenfiguren, der Fokus der Geschichte liegt eindeutig auf Victoria und Theo und ihrer Entwicklung.

Ich habe meine gemeinsame Zeit mit den Zweien und das Zusammenspiel zwischen ihnen zutiefst genossen. Die spritzigen Dialoge zwischen den beiden haben mir öfters ein breites Schmunzeln auf die Lippen gezaubert und von den romantischen Augenblicken hätte es für meinen Geschmack liebend gerne noch mehr geben können. Sie werden wunderschön beschrieben und sind in keinster Weise kitschig.

Was genau wir Leser
innen alles zusammen mit Victoria und Theo (und Horst) erleben dürfen und welche Punkte eigentlich auf Victorias Bucket-Liste stehen, werde ich euch hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Und wie das Buch ausgeht, werde ich euch hier selbstverständlich ebenfalls nicht erzählen. Nur so viel noch zum Ende: Mich hat es im ersten Augenblick ein wenig verblüfft, irgendwie hatte ich mich mit einem anderen Schluss gerechnet. Mir hat das Ende aber ausgesprochen gut gefallen, es passt in meinen Augen einfach perfekt zur Geschichte und schließt diese gelungen ab.

Fazit: Berührend, humorvoll, authentisch. Eine zauberhafte Lovestory mit Tiefgang.
Heike Abidi hat mich mit einem ihrer Werke mal wieder auf ganzer Linie überzeugen können. Ich bin hellauf begeistert von „Bevor wir alles verlieren“. Das Buch erzählt eine wundervolle Geschichte über Liebe, Selbstfindung und den Dingen im Leben, die wirklich zählen. Es nimmt uns Leser*innen auf einen emotionalen Roadtrip durch Deutschland mit, es bewegt und reißt mit und ist ernst und lustig zugleich. Ich kann „Bevor wir alles verlieren“ wärmstens empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

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