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Veröffentlicht am 01.05.2017

Dieses Buch ist anders, komisch, tragisch, verworren und doch gradlinig. Es ist eben ganz Eleanor Oliphant.

Ich, Eleanor Oliphant
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Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand...




Eigentlich fällt Ich, Eleanor Oliphant nicht in mein Leseschema. Realistische Belletristik ist normalerweise nicht mein bevorzugtes ...


Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand...




Eigentlich fällt Ich, Eleanor Oliphant nicht in mein Leseschema. Realistische Belletristik ist normalerweise nicht mein bevorzugtes Genre. Aber mich hat der Klappentext neugierig gemacht und ich habe keine Sekunde bereut mich auf diese Geschichte einzulassen.

Miss Eleanor Oliphant ist ein ehrlicher Mensch, eine direkte aber auch sarkastische junge Frau Anfang dreißig. Ab und zu blitzt Sheldon Cooper in ihr durch, was Eleanor aber nicht merken würde, da sie kein TV Gerät hat. Dafür hört sie gerne Radio, und mag es, sich strikt an ihren Alltag zu halten. Präzise genau sind ihre Tage geplant, das fängt schon morgens an, bis zu ihrer Mittagspause und dem darauf folgenden immer gleichen Tagesabschluss. Ja sogar all ihre Wochenenden haben den selben Rhythmus. Allerdings beinhaltet letzterer sehr viel Alkohol. Und obwohl Eleanor klug ist, übersieht sie so manches Manko in ihrem Leben.

Das ändert sich als sie sich zum ersten Mal verliebt. Liebe auf den ersten Blick - etwas, womit Eleanor niemals gerechnet hat aber sie erkennt ihre Chance und bereitet sich vor. Sie will ihrem Auserwählten eine verlässliche Partnerin werden und krempelt daraufhin ihr bisheriges Leben um. Sie kauft sich ein Smart Phone und ein Laptop um ihren Liebsten auf Twitter und Co zu verfolgen. Eleanor muss schließlich auf dem Laufenden bleiben. Denn immer wieder bekommt sie Anrufe von ihrer Mutter, die sie drängt die Initiative zu übernehmen nur um sie danach zu beleidigen.

Genau hier wird dem Leser bewusst, dass es keine leichte Kost wird. Denn man hat sofort das Gefühl als würde hier so einiges nicht stimmen. Allzu oft wird ihre Mutter erwähnt und eine Tat aus der Vergangenheit verschwiegen. Ich war so gebannt von der Geschichte und der Erzählweise, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.

Die Autorin hat eine sehr schwierige Protagonistin kreiert, die man entweder ins Herz schließt oder sofort Vorurteile ihr gegenüber aufbaut. Um ehrlich zu sein konnte ich mich desöfteren mit Eleanor identifizieren. Sie kann dem üblichen Firmeninternen Tratsch nichts abgewinnen und bleibt gerne für sich alleine. Ich finde introvertierte Menschen werden leider oft fälschlicherweise als arrogant bezeichnet, doch ich empfand Eleanor als ehrlichen und direkten Menschen. Vieles fiel ihr schwer, was eigentlich Alltäglich ist. Aber sie ist auch in vielen Dingen ihren Mitmenschen voraus.

Will man beliebt sein und Freunde haben, muss man bisweilen über Dinge lachen, die man nicht witzig findet, Dinge tun, auf die man eigentlich keine Lust hat, oder sich mit Leuten abgeben, die einen im Grunde langweilen. - Zitat Seite 321

Die Autorin versuchte auch wahrscheinlich genau dies zu kommunizieren, was es bedeutet zu sich selbst zu stehen. Aber davor muss Eleanor sich erstmal gegen die Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

Ich möchte mich von Ihnen nicht auf einen Drink einladen lassen, den dann müsste ich Ihnen im Gegenzug auch eine Runde spendieren, und ich fürchte, ich bin einfach nicht daran interessiert, die auf zwei Getränke entfallene Zeitspanne mit Ihnen zu verbringen. - Zitat Seite 272

Dieses Buch ist anders, komisch, tragisch, verworren und doch gradlinig. Es ist eben ganz Eleanor Oliphant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Humor
  • Originalität
Veröffentlicht am 11.04.2017

Ooga Chaka

Star-Lord: Zu den Sternen
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I can't stop this feeling
Deep inside of me
Star-Lord, you just don't realize
What you do to me...





Wer zu den Comics von Star-Lord greift, weiß sicherlich aus dem Film wie seine Vorgeschichte abläuft. ...

I can't stop this feeling
Deep inside of me
Star-Lord, you just don't realize
What you do to me...





Wer zu den Comics von Star-Lord greift, weiß sicherlich aus dem Film wie seine Vorgeschichte abläuft. Allerdings ist dies gar nicht die original Handlung und daher kann man in "Zu den Sternen" erfahren, wie es wirklich ablief. Der erste Teil beantwortet daher die Frage, wie aus Peter Quill Star Lord wurde und wie er den Ravagers begegnete und Weltraum Pirat wurde. Auch wenn großteils einiges anders als in den Filmen dargestellt ist, erkennt man wo die Verbindungen aufgebaut bzw übernommen worden sind.

Peters Mutter ist von Aliens ermordet worden und seitdem ist er verrückt danach in den Weltraum zu fliegen und versucht sich als Astronaut bei der NASA. Er versucht es zumindest, denn eigentlich ist er nur Mechaniker. In Rückblenden wird hier Peters Geschichte erzählt, während es sich dramatisch zuspitzt.

Der zweite Part geht schon mehr in Richtung "Hauptsache Lacher" und spielt sich schon eher im Filmbereich ein. Hier wird jeder aufs Korn genommen und die zwei Hauptakteure am meisten. Die Guardians Crew will Kitty Pride und Star Lord wieder zusammen bringen und veranstalten dabei einige fragwürdige Methoden. Die besten Ideen hat natürlich Groot, er bringt es immer wieder auf den Punkt. ;)

Zu dem Artwork muss ich ja nicht viel erwähnen, ein Blick auf Autoren und Zeichner genügt und man weiß, dass man hier nicht enttäuscht werden kann. Ich kann beim besten Willen hier keine Kritikpunkte finden. Wer Guardians of the Galaxy mag und mehr über die ursprüngliche Geschichte von Peter Quill aka Star-Lord erfahren will, ist mit diesem Band auf der sicheren Seite.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Was für ein Jahrbuch

Gotham Academy
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Ein ultimatives Jahrbuch..






Was für ein genialer Abschlussband! Die finale Ausgabe von Gotham Academy ist wie ein Best of Moment. Hier gaben sich verschiedene Zeichner die Ehre und jeder Rückblick ...


Ein ultimatives Jahrbuch..






Was für ein genialer Abschlussband! Die finale Ausgabe von Gotham Academy ist wie ein Best of Moment. Hier gaben sich verschiedene Zeichner die Ehre und jeder Rückblick wird somit einzigartig. Hätten mich Teil 1 und 2 nicht schon überzeugt, spätestens jetzt wär's um mich geschehen.

Maps ist traurig weil sie nicht am Jahrbuch mitarbeiten darf, deswegen schenkt ihr Olive ein ganz besonderes Buch, extra auf Maps zugeschnitten. Hier soll sie all die Geschichten und Erinnerungen nieder schreiben, die sonst keiner, außer dem Detektiv Club, kennen darf.

Filmreif entsteht eine Story nach der anderen, die jede Emotion abdecken. Mal wird es witzig, absurd, mysteriös, geheimnisvoll und gefühlvoll. Man lernt jeden Charakter nochmal neu kennen und mit den verschiedenen Zeichenstile fühlt es sich nochmals besonders an. Nicht jeden fand ich ansprechend aber überwiegend wurde der Stil dem Plot gerecht. Zu entdecken und schmunzeln gab es immer etwas. Alte Bekannte trifft man auch wieder, wie zb Man-Bat, der an der Schule als Wissenschaftler arbeitet.

Ich werde die Reihe wirklich vermissen, gerne hätte diese länger werden dürfen. Aber man muss auch sagen, wenn es ein Finale geben muss, dann so eines!

Veröffentlicht am 29.01.2017

HorrorSplatterComic vom feinsten

I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende
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Die kleine süße Getrude wünscht sich nichts sehnlicher als ins Reich der Märchen und Feen zu gelangen und tatsächlich wird ihr Wunsch erhört. Ein Loch in ihren Kinderzimmer klafft auf und reißt die kleine ...

Die kleine süße Getrude wünscht sich nichts sehnlicher als ins Reich der Märchen und Feen zu gelangen und tatsächlich wird ihr Wunsch erhört. Ein Loch in ihren Kinderzimmer klafft auf und reißt die kleine Gert in den Abgrund und geradewegs ins Feenland zur Königin Cloudia im Schloss hoch in den Wolken hinein.

Aber die kleine Gert will doch lieber wieder zurück zu ihren Eltern und fort aus dem Feenland, doch leider kann sie das nicht, denn jeder hat sich an die feenländischen Regeln zu halten. Diese besagen, dass Gäste des Landes erst den magischen Schlüssel finden müssen um zurück in die normale Welt zu gelangen.

Wie schwer kann das schon sein? Immerhin ist Gert im Land der nettesten, süßesten und hilfsbereitesten Wesen der Welt. Außerdem bekommt sie Hilfe an ihre Seite gestellt, in Form einer kettenrauchenden Grille.

Tja, Gert sucht diesen verflufften Schlüssel nun seit 27 Jahren und bekommt irgendwann einen Tobsuchtsanfall der nicht mehr enden will. Sie zerstückelt die ach so niedlichen Sterne, die ihren Weg erleuchten, frisst die Gehirne der Pilzarmee - worauf sie auf einen Woodstock-mässigen Trip hängen bleibt und schlachtet alles und jeden auf ihrem Weg ab.

Äußerlich mag sie noch wie ein kleines, unschuldiges Kind aussehen, doch innerlich ist sie eine erwachsene, frustrierte Psychopathin. Gert könnte die kleine Schwester von Deadpool sein. Was tatsächlich aber nicht so toll wär für Dead, denn Gert lässt keine Einhörner am Leben. Gert lässt so gut wie niemanden am Leben.

Die Zeichnungen von Scottie Young sind einfach auf den Punkt. Er hat einen eher lockeren Stil, transportiert damit aber alles wichtige aufs Blatt. Die Idee rund um Gertrude ist so verrückt, dass es schon wieder genial ist. Wäre der Comic realistischer gezeichnet, würde es mir weniger Spaß machen ihn zu lesen. Aber mit all den putzigen Details, die Wortspiele, die verniedlichten Schimpfwörter und mittendrin ein kleines Kind, das einen Tantrum nach dem anderen schmeißt - ist es einfach herrlich schräg.

Was mir allerdings gefehlt hat, war das bisherige Leben von Gertrude. Wie sie die 27 Jahre aufgewachsen ist, was sie erlebt hat, wie viele Rückschläge sie erleiden musste und genau das, hätte den Anfang noch besser gemacht.

Once upon a time.. war mal. Wenn kleine, grünhaarige Mädchen axtschwingend auf einem zuhüpfen, sollte man schleunigst das Weite suchen.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Tolle Unterhaltung

Liebe auf den ersten Klick
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„Liebe auf den ersten Klick“ ist eine amüsante, romantische Geschichte die locker flockig daher kommt. Die Protagonistin Viv wirkt durch und durch authentisch, nicht zuletzt weil sie sich eben gerade in ...

„Liebe auf den ersten Klick“ ist eine amüsante, romantische Geschichte die locker flockig daher kommt. Die Protagonistin Viv wirkt durch und durch authentisch, nicht zuletzt weil sie sich eben gerade in einer emotionalen Phase befindet, die wohl schon einige von uns miterleben durften (mussten). Ob als Betroffene, beste Freundin die mit Trost und Tequila zur Seite steht oder als vertrautes Familienmitglied welches einen immer mit offenen Armen empfängt und versorgt.

Den Einstieg hätte man nicht besser machen können, man wird sofort neugierig und will wissen was mit der Protagonistin Viv und ihrem Ex-Verlobten Rob passiert ist. Im Grunde hat Viv ihn verlassen aber mit dem Hintergedanken, dass er endlich den Arsch hochkriegt und um sie kämpft. Immerhin hat er schon öfters kurz vor der Hochzeit kalte Füße bekommen und alles abgesagt. Leider funktioniert das alles nicht so wie Viv das gerne hätte und Rob meldet sich einfach nicht mehr bei ihr. Kein Sterbenswörtchen, keine Anrufe, keine eMail noch nicht mal eine lausige SMS. Trost sucht sie bei ihrer besten Freundin Lucy, die einer gewissen Sexgierigen, erfolgreichen Frau in einer berühmtberüchtigen Serie sehr ähnelte. Von Lucy kommt nur selten ein Hilfreicher Tipp, sie konnte Rob noch nie leiden und macht daraus auch keinen Hehl. Manchmal wünscht man sich solche Ehrlichkeit öfters, das sollte man sich hin und wieder abkupfern.

Als Viv ihr eigens auferlegtes Versprechen bricht und sich selbst bei Rob als erste meldet, hat dieser schon eine neue Flamme. Er setzt aber noch einen drauf und bringt diese zu einer Hochzeit der gemeinsamen Freunde mit. Schnell muss auch für Viv ein Begleiter her und da bietet sich ihr bester Freund Max an. Dieser ist Künstler, attraktiv, hat den gewissen Charme und es könnte durchaus sein, dass er Viv nur allzugerne helfen würde..

Max fand ich wirklich sympathisch. Man merkt aber sofort, dass ihm der Titel „Bester Freund“ nicht genügt und er heimlich in Viv verliebt ist. Max kann man sich als coolen Künstler Typen vorstellen, immer mit Farbe besprenkelt, sein Atelier ist geordnetes Chaos und seine Art absolut einnehmend.

Witzig fand ich die Anfangskommentare verschiedener Personen, die alle ihren Senf zu der jeweiligen Lebensphase in der sich Viv gerade befand, abgaben. Never google heartbreak ist ein gut gemeinter Ratschlag und gleichzeitig die Homepage von Viv für alle verlassenen und gebrochenen Herzen. Hier werden Tipps, Tricks und so manch witziger Kommentar abgelassen.

Gegen Mitte wurde die Geschichte leider etwas langatmig, nicht ganz langweilig aber man merkte eben die Flaute an manchen Stellen. Auch hatte ich Probleme mit den Beschreibungen der jeweiligen Charaktere, ich konnte mir nie ein gutes Bild machen da die Autorin das ganze eher schwammig hielt und lange damit wartete die Figuren zu beschreiben.

Die Geschichte wirkt recht schnell vorhersehbar aber da sollte man sich nicht so schnell täuschen lassen. Ich hätte diesen Verlauf der Geschichte jedenfalls nicht vorhergesehen und war positiv überrascht. Hin und wieder hätte ich Viv zwar gerne geschüttelt, sie stand schon oft auf der Leitung, insbesondere was ihre Gefühle anging - aber da merkte man einfach, dass ich doch mit meinen Emotionen dabei war.

Da ich selten Chick Lit lese, ist meine Erwartungshaltung dementsprechend gering aber dennoch möchte ich behaupten, dass dieses Buch aus der Reihe tanzt. Liebevolle Charaktere, eine eigenwillige Protagonistin, ein überraschender Plot und ein guter Versuch der Geschichte Tiefgang einzuhauchen. Nur das Ende ging mir zu schnell, da hätte ich mir gerne etwas mehr gewünscht.

"Mit dem falschen Menschen an seiner Seite ist man in Wahrheit einsamer, als wenn man sich allein durchs Leben schlägt. Solange man alleine ist, bleibt einem wenigstens noch die Hoffnung. Und Seelenfrieden." Zitat

Mein Fazit?
Eine tolle Unterhaltung für Zwischendurch welches ganz schnell zum „Hauptbuch“ aufsteigt. Ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe nur mehr gelesen, gelesen und gelesen - und das ist doch ein gutes Zeichen oder? ;) Klare Leseempfehlung für alle die einen unterhaltsamen Roman mögen! 4,5/5