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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2023

Solides Debüt mit kleinen Schwächen

Das Sanatorium
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Ein abgeschiedener, unheimlicher Ort hoch oben in den Schweizer Bergen. Le Sommet, einst ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, wurde nach Jahren des Verfalls in ein Luxushotel umgebaut.
Detective Inspector ...

Ein abgeschiedener, unheimlicher Ort hoch oben in den Schweizer Bergen. Le Sommet, einst ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten, wurde nach Jahren des Verfalls in ein Luxushotel umgebaut.
Detective Inspector Elin Warner reist zur Verlobungsfeier ihres Bruders Isaac an. Schon kurz nach der Ankunft beginnt der Alptraum. Issacs Verlobte verschwindet und kurz darauf taucht die erste Leiche auf.
Als schließlich ein gewaltiger Schneesturm das Hotel von der Außenwelt abschneidet ist Elin mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Es geschehen weitere Morde, bei denen die Opfer auf erschreckende Weise zur Schau gestellt werden.

Als erstes wurde ich auf das Cover aufmerksam. So schön düster lässt es auf spannende Stunden hoffen. Sarah Pears Schreibstil ist angenehm flüssig und der Thriller hat mich von der ersten Seite an gepackt. Es gibt keine Längen, ständig passiert irgendwas. Dazwischen seltsame, gruselige Vorkommnisse und eine unglaublich düstere Atmosphäre. Genau mein Geschmack. Das Ende ist eigentlich gar kein Ende und ziemlich überraschend.

Allerdings gibt es auch einen kleinen Wermutstropfen, und zwar wurde ich mit Elin überhaupt nicht warm. Ihre persönlichen Probleme gingen mir nach und nach immer mehr auf die Nerven. Alles in allem ist „Das Sanatorium“ aber ein solides Debüt der Autorin. Ich hoffe auf eine positive Persönlichkeitsentwicklung der Protagonistin und freue mich schon auf den 2. Band.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Nüchtern! … und jetzt?

Berauscht vom Leben
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Da ich selber seit über einem Jahr keinen Alkohol mehr trinke und mich aus persönlichen Gründen auch weiterhin für ein „nüchternes“ Leben entschieden habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Ich ...

Da ich selber seit über einem Jahr keinen Alkohol mehr trinke und mich aus persönlichen Gründen auch weiterhin für ein „nüchternes“ Leben entschieden habe, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Ich hatte mir ein paar Ideen erhofft, wie man bestimmte Situationen, in denen üblicherweise Alkohol eine Rolle spielt, übersteht bzw. sich am besten verhält. Im Großen und Ganzen wurden meine Erwartungen auch erfüllt.

Die Autorinnen Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward sind beide, wie sie selber sagen, trockene Alkoholikerinnen. Am Anfang des Buches erzählen sie kurz, wie es dazu kam, dass sie ihre Trinkgewohnheiten hinterfragt und sich schließlich für ein nüchternes Leben entschieden haben.

An diese Entscheidung knüpft das Buch an.

„Berauscht vom Leben“ ist nämlich keine Anleitung dafür, wie man „trocken“ wird, sondern eher, wie es danach weitergeht. Es ist eine Sammlung aus vielen zusammenhangslosen Geschichten, die jedoch in einzelne Kapitel (z. B. Partys, Essen, Kreativ sein….) unterteilt sind.

Die Autorinnen erzählen uns abwechselnd von ihren Erfahrungen, die sie im Laufe ihrer Abstinenz gemacht haben und wie sie heikle Situationen gemeistert haben. Denn die gibt es leider immer wieder, in unserer doch sehr alkohllastigen Gesellschaft. Es gibt Vorschläge, was man anstelle des Trinkens tun kann, damit das Leben eben nicht plötzlich öde und langweilig wird.

Zum Schluss gibt es sogar noch ein paar tolle Rezepte, die ich sehr gelungen finde. Und auch die Ideen für die Badezusätze werde ich bestimmt mal ausprobieren, denn ein Leben ohne Alkohol bedeutet für mich auch mehr Achtsamkeit und Selbstfürsorge.

Alles in allem finde ich das Buch sehr gelungen. Die vielen zusammenhangslosen Geschichten haben mich beim schnellen Durchlesen zwar ein bisschen überfordert, so als würde jemand ununterbrochen auf einen einreden. Wenn man sich allerdings Zeit lässt, und sich die zur jeweiligen Situation gerade passenden Abschnitte aussucht, dann sind diese auch sehr inspirierend.

Ich kann dieses Buch wirklich allen empfehlen, die bereits mit dem Alkohol abgeschlossen haben, und nun ihr Leben wieder in vollen Zügen genießen wollen, aber noch nicht so richtig wissen, wie. Die Autorinnen beschreiben sehr schön, dass ein nüchternes Leben so viel schöner sein kann, als man es sich vorstellen kann und hätte ich nicht schon mit dem Trinken aufgehört, hätte ich nach diesem Buch definitiv Lust darauf, es wirklich auszuprobieren.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Wundervoll illustrierter aber sehr vereinfachter Kinderbuchklassiker

Der geheime Garten
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Ich liebe Klassiker und lege auch sehr viel Wert darauf, meinen Kindern diese näher zu bringen. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich dieses schöne Bilderbuch des Insel Verlags entdeckt habe. ...

Ich liebe Klassiker und lege auch sehr viel Wert darauf, meinen Kindern diese näher zu bringen. Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, als ich dieses schöne Bilderbuch des Insel Verlags entdeckt habe. Das wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen. Die Illustrationen von Adelina Lirius machen das Buch wirklich zu einer ganz besonderen Ausgabe. Wundervolle Farben und üppige Bilder. Man kann sich richtig in ihnen verlieren und immer wieder neue kleine Details entdecken. Das ist bei einem Bilderbuch ja auch erst mal sehr wichtig, denn leider hat mir die Nacherzählung nicht ganz so gut gefallen. Diese wurde wirklich so vereinfacht, dass man irgendwie das Gefühl hat, es fehlt immer noch was. Zum Beispiel fehlt die komplette Vorgeschichte von Mary. Meine Nichte fragte beim Vorlesen: „Warum ist das Mädchen traurig?“. Ich habe ihr dann erklärt, dass ihre Eltern verstorben sind. Es weicht auch teilweise sehr von der Originalgeschichte ab und auch das Ende ist hier sehr abrupt.
Dadurch geht meiner Meinung nach viel von dem Zauber dieses wunderschönen Klassikers verloren. Als erste Berührung für etwa 3-4 jährige mit der Geschichte mag es durchaus in Ordnung sein, wer aber das Original kennt, wird hier womöglich etwas enttäuscht sein.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Nicht optimal umgesetzt

Lesen NERVT! – Bücher? Nein, danke! (Lesen nervt! 1)
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Karoline Kneberwecht wohnt in einer Bibliothek. Zwischen all den Büchern hat sie ihr gemütliches Heim eingerichtet. Da der Leser nun genau aus diesem Regal das Buch herausnimmt und so ihr kleines Reich ...

Karoline Kneberwecht wohnt in einer Bibliothek. Zwischen all den Büchern hat sie ihr gemütliches Heim eingerichtet. Da der Leser nun genau aus diesem Regal das Buch herausnimmt und so ihr kleines Reich zerstört, reagiert Karoline prompt. Mit allen Mitteln versucht sie dem Leser klar zu machen, wie doof und langweilig lesen eigentlich ist und er das Buch ja am besten sofort wieder zuklappen und zurück ins Regal stellen soll. „Stopp!! Aufhören!!….“ schreit sie gleich zu Beginn den Leser an.

Ich tue mich etwas schwer mit der Bewertung dieses Buches. Das Cover gefällt mir sehr gut und die resolute, mal etwas andere, Einleitung hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht. Nur war es mit der Begeisterung ziemlich schnell vorbei.

Innen besteht das Buch meist aus braunen Seiten und ist nicht ganz so bunt illustriert. Ich verstehe auch den Sinn des Buches, Kinder zum Lesen zu animieren, indem man sie auffordert, genau das Gegenteil zu tun, umgekehrte Psychologie eben. Das klappt auch anfangs ganz gut. Doch leider ging mir Frau Kneberwecht ziemlich schnell auf die Nerven. Ich hatte auch eine in sich geschlossene Geschichte erwartet, dem ist aber nicht so. Es gibt mehrere Kurzgeschichten und kleine Aufgaben rund ums Thema Lesen. Für Grundschulkinder schön gemacht und teilweise auch witzig aber leider nichts Neues. Bilder durch Wörter ersetzen, Buchstaben einfügen, Lücken mit beliebigen Wörtern füllen……. alles schon einmal da gewesen. Hier hatte ich aufgrund der tollen Einleitung etwas Anderes, etwas „Neues“ erwartet.

Was mir persönlich auch gar nicht gefallen hat, ist, dass zum Beispiel die Wörter „Närven“ und „närvt“ falsch geschrieben wurden. Mir ist das natürlich sofort aufgefallen, aber meinem Sohn nicht. Und ich weiss, wie schnell sich falsche Schreibweisen einprägen.

Ansonsten finde ich die Idee wirklich toll, Kinder mit „Verboten“ zum weiterlesen zu bringen, nur ist hier die Umsetzung aus meiner Sicht nicht so gut gelungen.

Geschmäcker sind ja glücklicherweise verschieden, ich persönlich würde dieses Buch leider nicht weiterempfehlen.

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