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Veröffentlicht am 04.01.2022

Zugegebenermaßen hatte ich so meine Probleme

Der Gesang der Berge
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In "Der Gesang der Berge" erfahren wir aus sehr authentischer Sicht einer vietnamesischen Autorin die Geschichte einer Großmutter und ihrer Enkelin, die ihr schwieriges, dramatisches Schicksal zu Zeiten ...

In "Der Gesang der Berge" erfahren wir aus sehr authentischer Sicht einer vietnamesischen Autorin die Geschichte einer Großmutter und ihrer Enkelin, die ihr schwieriges, dramatisches Schicksal zu Zeiten des Vietnamkrieges schildert. Das zwölfjährige Mädchen wächst bei ihrer Oma auf, da ihre Eltern in den Kriegswirren verschollen sind. Gleich zu Beginn erleben wir einen schrecklichen Bombenangriff mit, alles ist sehr drastisch und realistisch geschildert und durchaus nichts für schwache Nerven, wie ich fand. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit sowie aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt, so dass man einen guten Überblick über die Geschehnisse bekommt. Trotzdem hatte ich mit dem Buch zugegebnermaßen so meine Probleme, und obwohl ich tatsächlich sehr viel über Vietnam und den schrecklichen Krieg lernen konnte, hat es mich nicht so richtig gepackt. Ich konnte keinerlei Nähe zu den handelnden Personen aufbauen, sie blieben mir immer seltsam distanziert. Dies mag u.a. vielleicht auch an den eklatanten kulturellen Unterschieden liegen. Ich hatte in der Vergangeheit schon so manches Mal meine Schwierigkeiten mit asiatischen Autoren. Zwar hat die Autorin einen durchaus angenehmen Schreibstil, was meinem Lesefluss aber erheblichen Abbruch getan hat, war das ständige Einstreuen von vietnamesischen Sprichwörtern in der Landessprache, auch wenn diese dann übersetzt wurden, fand ich jedes Mal wieder schlecht in den Text hinein und tat mich schwer mit dem Weiterlesen. Aus diesem Grund kann ich zumindest von meiner Warte aus keine tatsächliche Leseempfehlung aussprechen, auch wenn ich weiß, dass dieses Buch bei vielen eine große Begeisterung ausgelöst hat.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Potential leider nicht ausgeschöpft

Inmitten der Nacht
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Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt! Klappentext und Cover hatten mich mehr als angesprochen und neugierig gemacht! Ein Buch, das perfekt in die momentane Zeit passt, hochaktuelle Themen wie ...

Auf dieses Buch war ich wirklich sehr gespannt! Klappentext und Cover hatten mich mehr als angesprochen und neugierig gemacht! Ein Buch, das perfekt in die momentane Zeit passt, hochaktuelle Themen wie Rassismus und globale Katastrophen aufgreift. Eine gut situierte Vorzeigefamilie macht Urlaub in einem luxuriösen Ferienhaus in Long Island. Da steht eines Abends ein älteres schwarzes Ehepaar vor der Tür und bittet um Asyl, bzw. gibt sogar vor, sie seien die eigentlichen Eigentümer dieses Hauses und hätten mehr oder weniger ein Recht zu bleiben, noch dazu bieten sie eine respektable Summe Geld aus Ausgleich. Grund hierfür ist ein angeblicher Blackout in New York. Was steckt dahinter? Ein atomarer Unfall, ein Terroranschlag? In dem abgelegenen Domizil gibt es weder Handy- noch Fernsehempfang, so lässt sich die Behauptung und das Geschehene nicht nachprüfen. Die vorübergehenden Mieter des Hauses, Amanda und Clay, sind unsicher! Was tun? Kann man den beiden "Gästen" trauen? Soll man sie beherbergen? Wohl oder übel arrangiert man sich, doch die Ressentiments sind unterschwellig sehr wohl und nicht zu knapp spürbar und omnipräsent. Soviel zum Plot! An und für sich eine wirklich vielversprechende Ausgangssituation, die in meinen Augen sehr viel Potential für eine spannende Geschichte bietet. Doch leider hat der Autor dies in keinster Weise ausgeschöpft! Er verliert sich in viel zu ausschweifenden unwichtigen Beschreibungen, in unendlich langen Nebensätzen, hinzu kommt immer wieder die völlig unnötige Verwendung von Fäkalsprache, die mich tatsächlich abstieß. Die Figuren waren für mich seltsam distanziert, ich konnte hier leider keinerlei Nähe aufbauen. Heraus gekommen ist eine für mich nicht packende Story, Rumaan Alam konnte mich mit seinem Buch leider nicht begeistern, obwohl ich die Idee und das Thema so grandios fand!

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Irgendwie alles zu kurz

Muttl auf Reisen
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Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte ...

Schon als ich das Büchlein, anders kann man es nicht nennen, das erste Mal in den Händen hielt, war ich etwas enttäuscht! Ich hatte mir tatsächlich aufgrund des Klappentextes ausführliche Reiseberichte einer Mutter in meinem Alter gewünscht, einer Mutter, mit der ich mich aufgrund des ähnlichen Alters identifizieren kann. Doch Irmgard Rosina Bauer legt hier nur ein paar kleine extrem kurze Kurzgeschichten vor, in denen sie zwar von unterschiedlichen Reisen an diverse Ziele erzählt, doch auf mich wirkt alles nur angerissen und irgendwie nicht wirklich zu Ende gebracht. Dabei hätte der ursprüngliche Gedanke, eine Mutter, die sich Jahrzehnte lang für ihre Kinder aufgeopfert hat, kommt endlich dazu, ihre Pläne für Reisen in ferne Länder, von denen sie lange geträumte hat, in die Tat umszusetzen, durchaus sehr viel Potential gehabt. Warum also nicht einen richtig dicken Schmöker daraus machen anstatt eines Reclam ähnlichen Heftchens von gerade mal gut 100 Seiten? Der Schreibstil der Autorin hat mir zwar tatsächlich sehr gut gefallen, er war flüssig, und ich mochte ihre Eindrücke aus den Reiseerfahrungen wirklich sehr. Aber es waren eben nur viel zu kurze Einblicke als dass es in die Tiefe hätte gehen können. Auch das besagte "Loslassen" der Kinder im Untertitel ist mir nicht wirklich klar genug raus gekommen. Leider kann ich mich aufgrund der vielen kleinen Enttäuschungen, die das Büchlein mit sich brachte, nicht zur einer Leseempfehlung durchringen!

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Ich weiß nicht recht, was soll das bedeuten

Sidebitch
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Ich habe mich an diesen Roman heran gewagt, weil mich Cover, Klappentext und Vorankündigung neugierig gemacht hatten. Julie gerät immer wieder an die vermeintlichen falschen Männer, da alle, in die sie ...

Ich habe mich an diesen Roman heran gewagt, weil mich Cover, Klappentext und Vorankündigung neugierig gemacht hatten. Julie gerät immer wieder an die vermeintlichen falschen Männer, da alle, in die sie sich verliebt, bereits vergeben sind. Sie wünscht sich Anerkennung, Liebe, was auch immer. Irgendwie tat mir die Protagonistin von Anfang an ein bisschen leid angesichts ihrer unglaublichen (gespielten?) Naivität, selbst unter Berücksichtigung ihres Alters konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass man tatsächlich immer wieder an den Falschen gerät. Die Frage ist, ob man irgendwann eine Art Muster aufbaut, u. sich (unbewusst) immer wieder die gleiche Kategorie Mann auswählt, dies ist ja ein häufiges psychologisch beleuchtetes Phänomen.

So richtig überzeugen konnte mich der Roman nicht, es war eher eine Aneinanderreihung von Episoden aus Julies Leben, mich hat die Story nicht richtig gefesselt. Zwar ist der Schreibstil flüssig und kurzweilig, aber vielleicht ist es tatsächlich nicht so mein Genre? Bei den Sexszenen fehlte mir etwas Sinnlichkeit, ich weiß nicht, ob man das unbedingt so hart schildern muss. Auch bin ich mit der Protagnistin, vermutlich aufgrund ihrer Naivität, die ich ihr nicht wirklich abgenommen habe, nicht richtig klar gekommen.

Fazit: Eine nette Unterhaltung für zwischendurch, aber nichts, was ich nicht aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 10.11.2021

Langatmiges Portrait des New Yorker Bezirks Harlem in den 60igern

Harlem Shuffle
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Ich hatte zugegebnermaßen hohe Erwartungen an den Roman "Harlem Shuffle" von Colson Whitehead und war dementsprechend sehr gespannt! Der Autor nimmt uns mit ins New York der 50iger und 60iger Jahre, im ...

Ich hatte zugegebnermaßen hohe Erwartungen an den Roman "Harlem Shuffle" von Colson Whitehead und war dementsprechend sehr gespannt! Der Autor nimmt uns mit ins New York der 50iger und 60iger Jahre, im Mittelpunkt der Geschichte steht Protagonist Ray Carney, ein junger Mann, der mit Einrichtungsgegenständen aller Art, aber auch mit Elektronik, Fernsehern, Radios etc handelt, also allem, was sich irgendwie zu Geld machen lässt. Dabei möchte er eigentlich ein ehrlicher Mensch bleiben, doch das gelingt ihm nicht immer, Cousin Freddie, der ihm so einiges an Waren anbietet, die aus Diebstählen unterschiedlicher Art stammen. Carney muss seine Familie ernähren, für seine Schwiegereltern ist er nie gut genug, er tut alles, was für ihn möglich ist, da verschwimmt so manches Mal auch die Grenze zur Illegalität ein wenig! Der Schreibstil des Autors ist flüssig u. flott zu lesen, Colson Whitehead hat die Atmosphäre des New Yorker Bezirks Harlem perfekt eingefangen, man sieht vieles bildlich vor sich, auch jemand wie ich, der noch nie in New York war. Trotzdem fand ich die Handlung stellenweise tatsächlich sehr langatmig, es fehlte mir permanent die Spannung, die einen das Buch gerne zur Hand nehmen und weiterlesen lässt. Aus diesem Grunde tue ich mich mit einer Empfehlung leider schwer!

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