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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2021

Gelungner Auftakt einer neuen Thriller-Reihe

Tiefschwarze Schuld
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Corinna Dupont hat es ihrem ehemaligen Chef zu verdanken, dass sie ihren Polizeidienst nicht mehr ausüben darf. Aber die Kollegen wussten ihre Art und ihre Leistungen zu schätzen, so dass auf Empfehlung ...

Corinna Dupont hat es ihrem ehemaligen Chef zu verdanken, dass sie ihren Polizeidienst nicht mehr ausüben darf. Aber die Kollegen wussten ihre Art und ihre Leistungen zu schätzen, so dass auf Empfehlung dieser eines Tages eine Frau vor Duponts Wohnung steht und um Hilfe bittet. Der Ehemann der Frau soll Selbstmord begangen haben, was für sie aber völlig unschlüssig ist. Dupont begibt sich privat auf die Tätersuche und taucht bei ihren Ermittlungen immer tiefer in dunkle Machenschaften ein, die auch ihr eigenes Privatleben betreffen.

Ich bin über die guten Bewertungen der Krimi-Reihe um Kommissar Peer Modrich auf das neue Werk vom Autor Thomas Matiszik aufmerksam geworden. Mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung bin ich in den Thriller gestartet. Matiszik erzählt die Geschichte in einem äußerst temporeichen und gut zu lesenden Schreibstil, arbeitet dabei aber auch mit vielen parallelen Handlungssträngen, die die volle Aufmerksamkeit des Lesers beanspruchen. Geschickt verwebt er diese dann zu einem immer weiter ineinandergreifenden Ganzen. Der Spannungsbogen wird mit den rätselhaften Suiziden zu Beginn des Buches gut aufgebaut und durch überraschende Wendungen, sowie interessanten Protagonisten auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante und gut nachvollziehbare Finale rundet den Thriller aus meiner Sicht gelungen ab.

"Tiefschwarze Schuld" ist für mich ein gelungener Serien-Start für die zwei interessant charakterisierten Ermittler Corinna Dupont und David Schmelzer. Ein Team, welches sich sicherlich noch ein wenig finden muss, aber das macht es ja gerade interessant. Das Erzähltalent des Autors und die komplex aufgebaute Handlung lassen mich schon auf den Nachfolger hoffen. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Eine mutige Rebellin

Die Edelweißpiratin
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Im Jahre 1933 geht es der dreiköpfigen Familie Kühem den Umständen entsprechend gut. Was ihnen aber überhaupt nicht gefällt ist, der immer weiter zunehmende Einfluss der nationalsozialistischen Partei, ...

Im Jahre 1933 geht es der dreiköpfigen Familie Kühem den Umständen entsprechend gut. Was ihnen aber überhaupt nicht gefällt ist, der immer weiter zunehmende Einfluss der nationalsozialistischen Partei, so dass es in ihrer großen Wohnung zu kommunistischen Treffen kommt. Der Vater, Peter Kühem, muss dies mit Haftaufenthalten bezahlen, die ihn sogar als Moorsoldaten ins Haftlager bringen. Die Mutter Gertrud muss daher schnell lernen, mit ihrer kleinen Mucki allein klar zu kommen und den Mut nicht zu verlieren. Der Job als Apothekerin hält die Beiden über Wasser, aber als Gertrud die Stelle aufgrund der politischen Gesinnung verliert, spitzt sich die Lage zu...

Mit "Die Edelweißpiratin" hat die Autorin Michaela Küpper aus meiner Sicht einen bewegenden historischen Roman beschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und gut zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Die historischen Hintergründe wirken auf mich sehr gut recherchiert und bilden einen guten Rahmen für die bewegende und auf realen Ereignissen beruhende Geschichte. Dabei thematisiert Michaela Küpper das mutige und couragierte Auftreten junger Menschen gegen die drohende Gefahr des Nationalsozialismus. Die Protagonisten werden für mich dabei sehr gut charakterisiert, so dass sie beim Lesen schnell Sympathiepunkte sammeln konnten und so die Geschichte noch erlebbarer machten. Immer wieder begibt sich die heranwachsende Mucki in große Gefahr und man muss als Leser ständig befürchten, dass sie dem Machtapparat und dem Verrat zum Opfer fällt. Dies sorgt wiederum für die Spannungsmomente, die den Roman ausmachen und einen guten Einblick in die dunklen Stunden der deutschen Geschichte gewähren.

Insgesamt ist "Die Edelweißpiratin" aus meiner Sicht ein gelungener historischer Roman, der mit seinem realen Hintergrund auf eine beeindruckende Bewegung junger Menschen im Nationalsozialismus hinweist und den Leser noch lange nachdenklich zurücklässt. Die Autorin setzt dies mit ihrem Erzähltalent sehr gut um, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Die Muse und der Künstler

Mord als Kunst
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Patti und Carla verbringen ihren Urlaub im Süden Frankreichs. Durch Zufall treffen sie auf den Maler Yves Honore, der Patti schnell die Augen verdreht und eine stürmische Affäre mit ihr beginnt. Carla ...

Patti und Carla verbringen ihren Urlaub im Süden Frankreichs. Durch Zufall treffen sie auf den Maler Yves Honore, der Patti schnell die Augen verdreht und eine stürmische Affäre mit ihr beginnt. Carla fühlt sich vernachlässigt und informiert daraufhin den Verlobten Pattis in den USA über die Liaison ihrer Freundin. Das Drama nimmt seinen Lauf, als dieser dann ebenfalls in die Provence nachreist. Vier Wochen später wird Carla vermisst und Commissaire Lucie Girard nimmt die Ermittlungne auf. Sie stößt auf eine Mauer von Lügen und Intrigen, deren Überwindung ihr gesamtes Einfühlungsvermögen und ihren Spürsinn erfordert...

"Mord als Kunst" ist der mittlerweile zwölfte Band um die sympathische Ermittlerin Lucie Girard. Der Autor konnte mich mit den vorherigen Teilen schon begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude in den neuen Fall gestrtet bin. Er erzählt die Geschichte wieder in seinem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder in die 70er und in den Süden Frankreichs entführt hat. Der Spannungsbogen wird nach und nach aufgebaut und über die Geschehnisse um die Künstlerkommune und dem clever inszenierten Konstrukt aus Lügen und Intrigen auf einem hohen Niveau gehalten. Die spannende gut nachvollziehbare Auflösung rundet den Krimianlroman gelungen ab. Den besonderen Charme verleiht dem Buch natürlich die Hauptprotagonistin Lucie Girard, die im Kreis der oberflächlich agierenden Charaktere, mit ihrer Menschenkenntis zu brillieren weiß.

Insgesamt ist "Mord als Kunst" eine aus meienr Sicht sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit dem Charme der 70er Jahre, der charmanten Lucie Girard und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich empfehle den Roman gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Alte Wunden

Eskalation
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Dina Martin wird während der Fahrt von einem Anruf überrascht. Ihr wird unter Androhung von Gefahr für ihre Tochter befohlen, den Anweisungen zu folgen, und so fährt sie ohne ein Ziel zu kennen, immer ...

Dina Martin wird während der Fahrt von einem Anruf überrascht. Ihr wird unter Androhung von Gefahr für ihre Tochter befohlen, den Anweisungen zu folgen, und so fährt sie ohne ein Ziel zu kennen, immer weiter in die dunkle Nacht hinein, verfolgt von einem großen SUV. Die plötzliche in Aussicht stehende Rettung einer Verkehrskontrolle der Polizei, entwickelt sich dann zu einem wahren Albtraum, aus dem es nun für Dina kaum einen Ausweg zu geben scheint...

Die Autorin Nora Benrath hat aus meienr Sicht mit "Eskalation" einen packenden Thriller geschrieben, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Sie erzählt die Geschichte in einem äußerst temperamentvollen Schreibstil, der durch viele kurze Kapitel und den begleitenden Perspektivwechseln für ein enormes Tempo in dem Buch sorgt. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Thrillers mit Dinas Verfolgung sehr gut aufgebaut und über weiteren Entwicklungen und überraschenden Wendungen auf einem hohen Niveau gehalten. Auch die Auflösung kann mit einem guten Plot und einer großen Dramatik überzeugen, die Herleitung der Tathintergründe wirkte allerdings auf mich ein wenig konstruiert. Als sehr gut gelungen empfand ich die chronologisch zeitliche Abfolge mit genauen Zeitangaben, die das Ganze sehr erlebbar machte.

Insgesamt ist "Eskalation" ein für mich gut gelungener Thriller, der mich in erster Linie mit seinem hohen Tempo, der Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Er sorgte bei mir für einige packende Lesestunden, so dass ich ihn sehr geren weiterempfehle und mit guten vier von fünf Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 11.10.2021

Ein außergewöhnlicher Kriminalroman

Seht ihr es nicht?
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In einem ländlichen Gebiet Österreichs spielt sich ein Drama ab. Es werden die Leichen der ehemaligen Wissenschaftlerin Helena Sartori, ihrer Eltern und die ihres kleinen Sohnes gefunden, von der Tochter ...

In einem ländlichen Gebiet Österreichs spielt sich ein Drama ab. Es werden die Leichen der ehemaligen Wissenschaftlerin Helena Sartori, ihrer Eltern und die ihres kleinen Sohnes gefunden, von der Tochter fehlt jede Spur. Dies ruft die Ermittlerin Philomena Schimmer auf den Schirm, die sich auf das Auffinden vermisster Personen spezialisiert hat. Im Laufe der Ermittlungen wird der Fall aber immer komplexer und das Tätigkeitsfeld der toten Wissenschaftlerin war brisant. Sie arbeitete an der Erforschung von Nanobots, die eine Lösung für das Plastikproblem in den Meeren sein sollten. Ist der Familie aufgrund dieser Forschungen ausgelöscht worden?

"Sehr ihr es nicht?" ist ein außergewöhnlicher Kriminalroman. Die Ermittlerin Philomena Schimmer sieht Dinge, die sonst keiner sieht. Ihr erscheinen die Geister toter Personen und konfrontieren sie mit den aktuellen Geschehnissen. Ein Umstand, der die Geschichte in ein besonderes Licht rückt, ohne kitschig dabei zu wirken. Zum anderen nimmt der Schreibstil des österreichischen Autors Georg Haderer sicherlich eine Sonderstellung ein. Ich muss sagen, dass mir dieser zunächst sehr sperrig und wenig zugänglich vorgekommen ist und erst im Laufe des Buches immer flüssiger zu lesen war. Er erfordert aus meiner Sicht die volle Aufmerksamkeit und besticht mit stellenweise sehr langen Sätzen und vielen Seitenhieben Richtung der heutigen Gesellschaft. Der Spannungsbogen baute sich für mich aufgrund der sprachlichen Hürden zu Beginn des Buches nur langsam auf konnte aber im Laufe der Geschichte ein gutes Niveau erreichen. Das Finale wartet mit einer überraschenden aber sehr gut nachvollziehbaren Lösung auf, welche den Kriminalroman gelungen abschließt.

Insgesamt ist "Seht ihr es nicht?" sicherlich kein normaler Kriminalroman für zwischendurch, man muss sich als Leser schon darauf einlassen und wird dafür in der Folge aus meiner Sicht belohnt. Ich bin gespannt auf weitere Werke des Autors und empfehle das Buch gerne weiter. Meine Bewertung fällt mit guten vier von fünf Sternen positiv aus.

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