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Veröffentlicht am 15.12.2021

Realität oder Einbildung?

Die erste Frau
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Hannah verliebt sich in den charmanten Thomas und zieht kurz nach dem Kennenlernen Hals über Kopf zu ihm und seinen Sohn Ben an den Bodensee. Beide haben einen schweren Verlust zu verkraften, denn Thomas ...

Hannah verliebt sich in den charmanten Thomas und zieht kurz nach dem Kennenlernen Hals über Kopf zu ihm und seinen Sohn Ben an den Bodensee. Beide haben einen schweren Verlust zu verkraften, denn Thomas erste Frau Katharina verschwand vor zwei Jahren spurlos. Seitdem ist Ben verstummt.
Von Thomas berufsbedingt oft allein gelassen fühlt sich Hannah in diesem Haus immer unbehaglicher, beschleicht sie das Gefühl, das etwas Schreckliches mit Katharina passiert sein muss - hat Thomas sie ermordet?
Und welche Rolle spielt die seltsame Haushaltshilfe Rachel?
Abgesehen von den etwas realitätsfernen Handlungen Hannahs (zieht zu Thomas ohne ihn richtig zu kennen und lebt dort eher in den Tag hinein, als sich beispielsweise um eine Arbeitsstelle zu bemühen) ist "Die erste Frau" ein gut durchdachter atmosphärischer Thriller. Im gleichen Zug wie Hannah sich immer unwohler fühlt, wurde ich misstrauischer gegenüber den Akteuren, aber auch Hanna. Ist alles nur ihrer Einbildung und blühender Fantasie entsprungen bzw. wenn nicht, wer könnte für den "Spuk" verantwortlich sein? Jede ihrer logischen Überlegungen und Rückschlüsse wird durch ebenfalls so plausible Erläuterungen Thomas' erklärt. Damit spielt Rebecca Russ sehr gelungen mit der Wahrnehmungsvermögen des Lesers, was noch von einem überraschenden Ende getoppt wird.
Ein Stern Abzug für Hannas zu offensichtliche Naivität, ansonsten ein empfehlenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 28.11.2021

Mit Klufti durch die Vorweihnachtszeit

Morgen, Klufti, wird's was geben
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Ich mag diesen Chaoten sehr und somit war dieses Hörbuch fast ein "Muss". Aufgeteilt in 24 "Katastrophen" könnte man dieses Hörbuch als Adventskalender nutzen - ich war allerdings nicht so diszipliniert ...

Ich mag diesen Chaoten sehr und somit war dieses Hörbuch fast ein "Muss". Aufgeteilt in 24 "Katastrophen" könnte man dieses Hörbuch als Adventskalender nutzen - ich war allerdings nicht so diszipliniert und musste weiterhören.
Anfänglich war ich über den zur Schau gestellten Beifall und das Gelächter etwas verstimmt, da ich soetwas weder im Fernsehen noch zum Hören überhaupt nicht mag. Aber über dieses Übel konnte ich hinwegsehen und mich dann trotzdem noch gut über den schrulligen Kommissar amüsieren. Störend empfand ich dann wieder die mehrfachen Neuanfänge nach Versprechern.
Dafür einen Stern Abzug, ansonsten gebe ich eine Hörempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.11.2021

Eine tragische Geschichte, die so hätte nicht sein müssen

Heimweh
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Connor wächst in dem kleinen Städtchen Mullinmore, County Cork, im erzkatholischen Irland auf. Auf der Rückkehr mit anderen Jugendlichen von einem Strandausflug kommt es zu einem Autounfall mit - für einige ...

Connor wächst in dem kleinen Städtchen Mullinmore, County Cork, im erzkatholischen Irland auf. Auf der Rückkehr mit anderen Jugendlichen von einem Strandausflug kommt es zu einem Autounfall mit - für einige - tödliche Folgen. Connor bekennt sich dazu das Auto gefahren zu haben, wird dafür verurteilt und genauso wie seine ganze Familie daraufhin geächtet. Mit gut gemeinten Absichten schicken seine Eltern ihn fort - um in der Fremde eine neues, nicht von dem Unfall überschattetes Leben zu beginnen. Doch gut gemeint ist nicht gut gemacht - dieses neue Leben wird für ihn zu einer harten Schule, erst viele Jahre später kann er sich seinem Selbst und den damaligen Geschehnissen stellen.
Was auf den ersten Blick so klar scheint, entpuppt sich als eine sehr traurige Geschichte, die das Leben von vielen Menschen beeinflusst. Ein Fakt, der nicht hätte sein müssen - jedoch aufgrund der Umstände von Zeit und Örtlichkeit geschuldeten ist. So schwer und konsequenzenreich die Wahrheit ist - sie hätte vielen viel Leid erspart.
Den Aufbau der gesamten Geschichte finde ich sehr gelungen, wirkt es doch als seien die jeweiligen Abschnitte abgeschlossen, um dann von einem weiteren Richtungswechsel überrascht zu werden. Dadurch ist die ganze Geschichte viel komplexer und vielschichtiger, als es auf den ersten Blick scheint.
Auch wenn der Sprecher recht monoton und langweilig herüber kommt, berührte mich das Buch vor allem vom Inhalt her. Noch lange habe ich das Gehörte nachklingen lassen.
Ein Hörbuch, das ich abzüglich eines Sterns für den Sprecher, gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Viel mehr als eine Erinnerung...

Hast du uns endlich gefunden
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Momentan ist es sehr beliebt, sich autobiografisch mit seinem Leben auseinanderzusetzen - was dem Leser wiederrum neben tiefen privaten auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors ermöglicht.
Nun ...

Momentan ist es sehr beliebt, sich autobiografisch mit seinem Leben auseinanderzusetzen - was dem Leser wiederrum neben tiefen privaten auch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt des Autors ermöglicht.
Nun also das Buch "Hast du uns endlich gefunden" des bekannten Schauspielers Edgar Selge.
In Erwartung der durch den Titel suggeriertenThematik war der Einstieg für mich recht zäh und ich war kurz davor abzubrechen. Zum Glück habe ich mich jedoch durchgerungen weiter zu hören, denn mit dem Hörfortschritt wurde das Buch für mich zunehmend interessanter. Eine Verbindung des Titels mit dem Inhalt konnte ich jedoch nicht wirklich herstellen.
Nach dem etwas unspektakulären Einstieg mit der Arbeits- und Familiensituation dringt der Autor immer tiefer in die Problematik der Nachkriegsjahre, in der neue politische Ausrichtungen mit der Vergangenheit, explizit bestimmten Personen, korrelieren, alle alten Werte falsch plötzlich falsch sind und man seinen Platz erst wieder finden muss. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Eltern, deren tief verwurzelten Ansichten immer wieder zu Konflikten mit den Söhnen führen, die auch über die Vergangenheit reden wollen, anstatt sie totzuschweigen. Es wird sehr deutlich, das es noch ein weiter und schwerer Weg sein wird, sich diesem Thema unbefangen stellen zu können, die Auswirkungen des Krieges noch lange in die Gegenwart ausstrahlen werden.
Der Autor liest sein Buch selbst - und das ist in meinen Augen (oder wohl besser Ohren) sehr gelungen. Es ist vor allem die angenehme Stimme des alten Mannes, der zurückblickend mit viel Schalk von seiner Kindheit und Jugend erzählt, die sehr fesselt. Dadurch wirken die Schilderungen sehr authentisch.
Hatte ich anfänglich noch Schwierigkeiten mit dem Buch, war ich zum Schluss schon fast traurig, das es zu Ende war. Ich hätte Edgar Selge noch ewig zuhören können.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Eine humorvolle Liebeserklärung

Pfoten vom Tisch!
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Bereits bei dem Autor lässt sich vermuten, das sich dem Thema locker und humorvoll gewidmet wird. Das wird es definitiv - perfekt abgerundet durch Hape selbst als Sprecher!
Einige Formulierungen wie "Fellnasen" ...

Bereits bei dem Autor lässt sich vermuten, das sich dem Thema locker und humorvoll gewidmet wird. Das wird es definitiv - perfekt abgerundet durch Hape selbst als Sprecher!
Einige Formulierungen wie "Fellnasen" oder "meine zweitbeste Freundin Gudrun" (wer ist denn da die erstbeste?) lassen mich jetzt noch beim Schreiben der Rezi schmunzeln. Leider gibt es jedoch auch einige längere Phasen, z.B. die Aufzählung der Rassen, die es etwas anstrengend machen, weiter zuzuhören. Diese Passagen habe ich dann doch eher "vorbeirauschen" lassen und mich auf lustigere Episoden konzentriert.
Alles in Allem sorgt die Mischung aus augenzwinkerndem Ratgeber und pointierter Erzählung für kurzweilige Unterhaltung - nur für etwas langatmigeren Teile ziehe ich einen Stern ab.

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