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Veröffentlicht am 04.01.2022

Winterliches Setting und ernstere Themen als gedacht

Like Snow We Fall
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Bei dem Cover bin ich echt schwach geworden, denn Glitzer geht immer und ich mag die Winterstimmung, die es ausstrahlt. Das Buch spielt nämlich in Silver Lake, das in den schneebedeckten Rocky Mountains ...

Bei dem Cover bin ich echt schwach geworden, denn Glitzer geht immer und ich mag die Winterstimmung, die es ausstrahlt. Das Buch spielt nämlich in Silver Lake, das in den schneebedeckten Rocky Mountains liegt, und auch Wintersport spielt eine zentrale Rolle. Das ganze Setting wird von der Autorin so toll beschrieben, dass ich mir alles bildlich vorstellen konnte und ich mich mit der Protagonistin Paisley in den Ort verliebt habe.

Man liest abwechselnd aus ihrer und Knox’s Sicht. Während Paisley nach Silver Lake zieht, um ihren Traum als Eiskunstläuferin weiter zu verfolgen, lebt Knox schon immer dort, aber hat immer weniger Spaß an seinem Erfolg als Snowboard-Star. Mit ihr bin ich sofort warm geworden, weil sie einfach ihrer Leidenschaft nachgehen möchte, nachdem ihr Leben bisher sehr trübsinnig verlaufen ist. Je mehr man über ihre Vergangenheit erfährt, desto mehr bewundert man sie, dass sie immer noch um ihr Glück kämpft und die Hoffnung nicht verloren hat. Deshalb habe ich mich gefreut, als sie beginnt, sich in Silver Lake heimisch zu fühlen, und neue Freunde findet, man denen sie Spaß haben kann. Knox erscheint einem hingegen erst sehr ich-bezogen und überheblich, weshalb es schön war, auch seine Perspektive zu bekommen. So konnte ich viel schneller eine Bindung zu ihm aufbauen, weil man so sofort spürt, dass dies alles nur eine Fassade ist und er im Inneren sehr traurig und motivationslos ist, was er zu verstecken versucht. Er macht auf jeden Fall ein paar Fehler, aber irgendwie konnte ich ihn und viele seiner Handlungen trotzdem gut verstehen.

Die erste Begegnung von Paisley und Knox findet früh in der Geschichte statt, wobei sie sich aber auf dem falschen Fuß erwischen. Man konnte ihre vorübergehende Abneigung gut fühlen und auch nachvollziehen. Aber ich war positiv überrascht, dass sich die Probleme zwischen ihnen nicht durch viele Missverständnisse immer mehr aufgebauscht wurden, sondern es auch immer wieder Szenen gibt, in denen sich die beiden auf derselben Wellenlänge begegnen. Ihre Annäherung passiert dann durch die viele Zeit, die sie aufgrund einiger Umstände automatisch miteinander verbringen, und ehrliche Gespräche, wo sie einander Geheimnisse anvertrauen, die kaum jemand anderes weiß. Ich habe immer mit ihnen mitgefiebert, weil sich die Anziehung zwischen ihnen stets steigert und es gleichzeitig eine Achterbahn der Gefühle war. Insgesamt gefielen mir Paisley und Knox gemeinsam, egal ob sie ruhigere oder aufgeregte Momente miteinander teilen.

Ich muss allerdings sagen, dass das Buch mit mehr als 500 Seiten für einen Liebesroman doch ziemlich dick ist. Deshalb fand ich es auch sehr schade, dass bei dieser Länge dann einige Problematiken, die lange in der Geschichte aufgebaut wurden, zum Ende schnell und viel zu reibungslos aufgelöst wurden. Nun bin ich gespannt, ob man im weiteren Verlauf der Reihe noch einmal darauf zurückkommen wird.

Alles in allem hatte ich aber viel Spaß mit dem Roman, da mich das Setting und die Charaktere, vor allem die beiden Protagonisten und ihre Freunde, überzeugen konnten. Daher freue ich mich nun auf den zweiten Band der Reihe, wo man noch einmal nach Silver Lake reist. Die Autorin schreibt auch locker-leicht und poetisch gleichzeitig, sodass ich durch die Seiten geflogen bin und mich die Geschichte emotional berühren konnte.

Fazit: 4/5⭐️
Eine winterliche Liebesgeschichte, die zum Träumen einlädt, aber auch ernste Themen behandelt

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2021

Weihnachtlich, romantisch und knackig kurz

Merry Kissmas
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„Lights of Love“

Zu Beginn dachte ich, es geht einfach um die weihnachtsverrückte Josie und den weihnachtshassenden Cole, die sich in einander verlieben. Stattdessen wurde ich positiv überrascht, weil ...

„Lights of Love“

Zu Beginn dachte ich, es geht einfach um die weihnachtsverrückte Josie und den weihnachtshassenden Cole, die sich in einander verlieben. Stattdessen wurde ich positiv überrascht, weil die Geschichte mehr Tiefe hat. Trotz der Kürze habe ich die beiden ins Herz geschlossen, u.a. da beide den wahren Wert von Weihnachten erkennen und man ihre Beweggründe nachvollziehen kann. Es gab auch einige Momente, in denen ich echt schmunzeln musste oder sogar fast ein Tränchen im Auge hatte. Insgesamt war es eine sehr süße Romance zwischen Josie und Cole, die sich einander anvertrauen und helfen.
4⭐️ – Platz 2

„Kissmas in New York“

Das Kennenlernen von Margo und Chet war wieder amüsant und kurios wie man es von Vi Keeland und Penelope Ward kennt. Aber es hat mir gefallen, dass die beiden sich nur küssen, sondern vorher auch miteinander reden. Und das miteinander reden wird auch im Laufe der Kurzgeschichte durchgezogen. Ansonsten konnte mich die Chemie zwischen den beiden und der Scheidungsaspekt überzeugen. Trotzdem erfährt man zu wenig über die Charaktere, wie z.B. im Vergleich zur ersten Geschichte.
3,5⭐️ – Platz 4

„Sexy Scrooge“

Von Anfang konnte mich diese Kurzgeschichte einfach sehr gut unterhalten, sodass ich wirklich durch die Seiten geflogen bin. Es ist allerdings die kürzeste Geschichte und das merkt man auch. Hier hätte ich mehr über zumindest noch ein Kapitel gefreut. Aber die Chemie zwischen Meredith und Adam war auf jeden Fall da und es hat sehr geknistert. Für mich war es wie ein wunderbarer Traum, aus dem man nicht aufwachen möchte. Nur gab es eine Ähnlichkeit zur zweiten Geschichte, die nicht nötig gewesen wäre.
4⭐️ – Platz 3

„The Merry Mistake“

Diese Geschichte konnte mein Herz von Anhieb berühren, weil Piper einfach ein hilfsbereiter Mensch ist, die ihr letztes Hemd für andere geben würde. Dabei macht sie es aus reiner Nächstenliebe und nicht um sich vor anderen zu profilieren. Sie verbreitet damit beim Lesen der Geschichte Weihnachtsstimmung. Die Romance läuft so nebenher und konnte trotzdem überzeugen, da die Charaktere auch auf wenigen Seite Tiefe und eine Vergangenheit bekommen haben.
4⭐️ – Platz 1

GESAMTFAZIT: 4/5⭐️
Dieses eBook ist sehr kurz und besteht aus noch vier kürzeren Geschichten, die echt niedlich sind. Manche von ihnen gefielen mir natürlich besser als andere. Ich kann diese Kurzgeschichten-Sammlung empfehlen, wenn man sich abends in der Weihnachtszeit in die richtige Stimmung bringen möchte und vielleicht nicht allzu viel Zeit habt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2021

Wohlfühlreihe

Endlich bei dir in Virgin River
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Das Cover gefällt mir wieder richtig gut, denn es versprüht eine Wohlfühlatmosphäre. Aber ich weiß immer noch nicht, warum der Netflix-Sticker auf das Buch geprägt wird.

Es ist bereits der neunte Band ...

Das Cover gefällt mir wieder richtig gut, denn es versprüht eine Wohlfühlatmosphäre. Aber ich weiß immer noch nicht, warum der Netflix-Sticker auf das Buch geprägt wird.

Es ist bereits der neunte Band der Reihe, sodass sich für mich jeder Teil inzwischen wie nach Hause kommen ist. Theoretisch kann man den Band unabhängig lesen, aber dann würde einem etwas die Bindung zu den Nebenfiguren fehlen. Wir folgen hier Sean Riordan, dem man bereits kurz vorher in der Reihe kennen gelernt hat, und seiner Ex-Freundin Franzi, die sich überraschenderweise wiedertreffen. Ich mag Second Chance Romance gerne, wenn man spürt, dass die Chemie zwischen den Charakteren stimmt. Sowohl Riordan als auch Franzi können sich ihrer Anziehung nicht ganz entziehen und das Kribbeln habe ich auch als Leserin gespürt. Man erfährt, aus welchen Gründen ihre Beziehung im ersten Anlauf gescheitert ist, und war für mich auch sehr nachvollziehbar. Ich mochte, wie die beiden ihre früheren Probleme aufarbeiten und keiner der beiden die alleinige Schuld zugeschoben wird, sondern beide Fehler gemacht haben, die offen kommuniziert werden. Ihre sich neu aufbauende Beziehung ist eine tolle Mischung aus körperlicher Anziehung, harmonische Zusammenarbeit und ernsthaftem Familienleben, denn Sean und Franzi haben eine gemeinsame Tochter Rosie, von der er erst jetzt erfährt.

Rosie ist ein echt süßes Kind, das sich für mich authentisch für ihr junges Alter verhält. Sie sorgt für viel Aufregung in der Riordan-Familie, die sie alle kennen lernen wollen. Aber auch Franzi und Sean gefallen mir als Figuren. Franzi ist eine fürsorgliche Mutter, die auch ihr eigenes Glück und Zufriedenheit nicht aus den Augen verliert. Sie konnte mich mit ihrer Selbstständigkeit, mit der sie die Herausforderung der letzten Jahren gemeistert hat, beeindrucken. Sie steht aber auch zu ihren schwachen Momenten. Sean macht im Laufe des Buches eine große Entwicklung durch. Zu Beginn ist er eine Lebemann, der sich nicht binden möchte und auf der Suche nach etwas Lockerem. Doch als er seine Tochter kennen lernt und sich auch wieder Franzi annähert, ändert sich seine Einstellung und er wird eine große Stütze für beide. Es war so süß zu lesen, wie Rosie sein Herz erweicht und ihn erwachsener werden lässt. Er verhält sich manchmal etwas daneben, aber irgendwie kann man es ihm nicht böse nehmen und ihm wird dann auch häufig der Kopf gewaschen.

Wie üblich in der Reihe werden nebenbei die Liebesgeschichten von anderen Charakteren (weiter) erzählt. Ich finde es immer schön, alt bekannte Figuren auf ihrem weiteren Lebensweg weiter zu begleiten. Gleichzeitig bekommen die Mütter von Franzi und Sean eine kleinen eigenen Handlungsstrang. Die Freundschaft der beiden Frauen war sehr humorvoll aufgrund ihrer sehr unterschiedlichen Ansichten und es gefällt mir, dass die Autorin immer wieder zeigt, dass Liebe und Leidenschaft kein Alter kennt.

Insgesamt war es wieder eine schöne Liebesgeschichte in einem absoluten Wohlfühlsetting. Ich liebe es jedes Mal, wieder in Virgin River einzutauchen, denn dort halten alle Bewohner zusammen und geben einander auch zweite Chance. Die Reihe kann ich nur empfehlen, denn man möchte selbst Teil dieser Stadt werden. Robyn Carr beschreibt auch die landschaftliche Umgebung sehr bildhaft und hat einen leicht-lockeren Schreibstil. Man darf nur nicht viel Drama und Überraschungen erwarten.

FAZIT: 4/5⭐️
Wieder ein schöner Band einer absoluten Wohlfühlreihe

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Veröffentlicht am 06.12.2021

Heiße Achterbahn der Gefühle

Boston Belles - Villain
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Das helle pastellfarbene Cover lässt eine süße und romantische Geschichte vermuten, aber es ist eine eher derbe und dramatische Romance. Der Untertitel „Villain“ passt hier perfekt.

Als „Villain“ ist ...

Das helle pastellfarbene Cover lässt eine süße und romantische Geschichte vermuten, aber es ist eine eher derbe und dramatische Romance. Der Untertitel „Villain“ passt hier perfekt.

Als „Villain“ ist Cillian Fitzpatrick in den Medien bekannt und in diesem Buch geht es um seine Liebesgeschichte mit der eher braven Grundschullehrerin Persephone Penrose. Auf den ersten Blick sind beide komplette Gegenteile, die auf keinen Fall zusammen passen. Man liest abwechselnd aus beiden Sichten und ich glaube man braucht auch Cillians Sichtweise, um etwas Sympathie für ihn zu empfinden. Er ist ein Geschäftsmann durch und durch, der unter allen Umständen seinen Willen durchsetzen will und dabei keine Rücksicht auf Gefühle nimmt, weder die von anderen noch seine eigene, die er stets unterdrückt. Doch immer wieder blitzt sein Beschützerinstinkt gegenüber Persephone durch, der zeigt, dass er sehr wohl Gefühle hat. Außerdem machte mich seine Vergangenheit neugierig, denn immer wird angedeutet, dass es frühere Ereignisse gibt, die ihn so werden ließen, wer er nun ist. Mit Persephone wird man hingegen direkt warm. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, was sie in ihrem Umgang mit ihren Mitmenschen oder in ihrer Leidenschaft für ihren Job zeigt. Aber sie ist ganz und gar nicht schwach, sondern weiß sich zu behaupten und ist dabei nicht auf den Mund gefallen. Sie lässt sich nicht einfach von Cillian unterbuttern, sondern sagt ihm klipp und klar die Meinung. Ich habe sie für ihren Mut und selbst ihre Sturheit bewundert. Im Laufe der Geschichte macht sie auch eine schöne Entwicklung durch, wo sie lernt, mehr Wert auf ihr eigenes Glück zu legen.

Die Beziehung von Cillian und Persephone ist von Anfang von langen und wilden Wortgefechten geprägt, bei denen keiner der beiden nachgibt. Ich mag es, wenn sich die Protagonisten auf Augenhöhe begegnen, selbst wenn es eigentlich ein gewissen Machtunterschied gibt. Die Chemie und die körperliche Anziehung war seit ihrer ersten Begegnung mit den Händen zu greifen, sodass ich selbst das Kribbeln gespürt habe. Durchgehend habe ich mit ihnen mitgefiebert und wollte, dass sie endlich einen gemeinsamen Weg finden und gleichzeitig wollte ich nicht, dass das Buch endet. Für mich war es eine Achterbahn der Gefühle, die mich auch immer wieder überraschen konnte. Ich fand Cillian und Persephone toll zusammen und es war schön zu lesen, wie beide durch den anderen wachsen. Es macht doch immer wieder Spaß, wenn der Bad Boy etwas gezähmt wird. Trotzdem muss ich sagen, dass ich kein Fan von Liebe auf den ersten Blick bin, die Persephone für Cillian empfindet. Ich konnte ihre Liebe deshalb zu Beginn nicht nachvollziehen, vor allem wenn man Cillians abfälliges Verhalten bedenkt. Mir hätte es besser gefallen, die beiden hätten sie durch ihre Scheinehe lieben gelernt.

Es gibt außerhalb der Romance zwischen Persephone und Cillian auch noch viel Spannung. Persephone ist mit Problemen wegen ihres Ex-Mannes konfrontiert und bei Cillian taucht ein alter Erzfeind auf. Insbesondere letzteres sorgt für Action und Intrigen, die mir immer Spaß machen. Es gab hier einige Entwicklungen, die mich überrascht und sprachlos gemacht haben. Ebenfalls konnten mich die Freundschaften zwischen den vier Boston Belles, zu denen Persephone gehört, überzeugen. Die Frauen stehen immer bedingungslos hintereinander. Die Männerfreundschaften sind eher von gröberer Natur, aber ihr sarkastisches Zusammenspiel ist sehr lustig. Allerdings gibt es in der Geschichte einige unsympathische Elternfiguren, die scheinbar keine Fürsorge kennen. Hier wurde mir zu einfach verziehen.

Insgesamt hat L.J. Shen wieder einen süchtig machenden Roman mit einigen (dunkel)grauen Charakteren, die man trotzdem irgendwie ins Herz schließt, geschrieben. Sie hat einen eher derben Schreibstil, mit dem man klar kommen muss, aber der perfekt zur Geschichte und den Figuren passt. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und die Bücher der Autorin lese ich zum reinen Vergnügen, wobei ich nicht alles zu ernst nehme. Es gibt auch einige Triggerwarnung, die auch nötig sind, und man muss selbst wissen, ob man mit L.J. Shens Art von Geschichten klar kommt oder nicht. Ansonsten gibt es von mir wieder eine Leseempfehlung.

FAZIT: 4/5⭐️
Popkornkino in Buchform mit einer Art „Hades & Persephone“ – Retelling

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Süße Romance trifft auf ernste Themen

Winterzauber an der Seine
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Ich liebe das Cover, denn es verströmt eine winterliche und gemütliche Stimmung und am Eiffelturm erkennt man direkt das Pariser Setting.

Durch die Kombination von Cover und Titel habe ich eine süße Liebesgeschichte ...

Ich liebe das Cover, denn es verströmt eine winterliche und gemütliche Stimmung und am Eiffelturm erkennt man direkt das Pariser Setting.

Durch die Kombination von Cover und Titel habe ich eine süße Liebesgeschichte zum Wohlfühlen erwartet und habe auf viel Winter und Paris gehofft. Das wurde mir auch geboten, wobei ich nicht mit so ernsten Themen gerechnet, die ebenfalls behandelt werden. Insgesamt hat das Buch aber eher eine fröhliche und lebensbejahende Stimmung, selbst in den traurigeren Momenten. Aufgrund dieser Vielseitigkeit konnte mich die Geschichte sogar noch mehr begeistern und mein Herz berühren.

Im Mittelpunkt stehen die Engländerin Keeley und der Franzose Ethan, aus deren beider Sicht man die Geschichte erzählt bekommt. Keeley hat bei einem Autounfall ihre Schwester verloren und nur eine Nierentransplantation konnte ihr eigenes Leben retten. Sie fühlt sich etwas schuldig, dass sie am Leben war, während zwei andere Menschen ihr Leben gelassen habe. Ich konnte dies nachvollziehen und auch, dass sie nun versucht, es immer den anderen, wie z.B. ihre Eltern, recht zu machen. Keeley ist einfach ein herzensguter Mensch, die immer nur das Beste für jeden möchte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass sie in Paris, vor allem in Ethan’s Gegenwart, wieder beginnt, ihr Leben richtig zu genießen und sich nicht mehr nur durch ihre Nierentransplantation definiert. Auch Ethan befindet sich zu Beginn in nicht der besten seelischen, denn er musste ebenfalls einen Verlust hinnehmen. Gleichzeitig sucht er wieder seinen Platz im der Welt, denn seine Kindheit war unschön und von Unsicherheiten geprägt. Es hat mich gefreut, wie er beginnt, sich wieder zurück zu kämpfen und sein Leben in neue Bahnen lenkt, wobei Keeley keinen kleinen Anteil hat. Endgültig überzeugt hatte er mich mit seinem liebevollen Umgang mit einem kleinen Mädchen von der Straße, wo sich sein großes Herz zeigt.

Das Highlight bei ihrer Liebesgeschichte war für mich, wie sie sich gegenseitig helfen, mit der Vergangenheit abzuschließen und in die Zukunft zu schauen. Dabei war schön, dass sie davon gegenseitig nichts wissen, sondern sie sich ganz natürlich inspirieren. In der Gegenwart des jeweils anderen fühlen sie sich wohl und geborgen. Sie hatten lustige, entspannte und ernsthafte Momente gemeinsam und in meinen Augen passen die beiden zusammen. Ich habe ihre Romance genossen, die wenig Dramatik enthält. Es gab zwar einen vorhersehbaren Knackpunkt, der dann aber gut gelöst hat.

Neben Keeley und Ethan gibt es aber noch einige interessante Nebenfiguren. Zum einen spielen Keeleys quirlige beste Freundin Rach, die mit ihr nach Paris reist, und ihre Freundin Erica, die im Hospiz liegt und bald sterben wird, eine wichtige Rolle. Zum anderen geht es um die Familie von Keeleys Organspenderin, die sie überhaupt erst nach Paris einladen. Die Ereignisse rund um diese Familie sorgten für mich auch kleine Überraschungen, vor allem in Bezug auf gewisse Beziehungen, die sich von meinen Erwartungen unterschieden.

Ich habe das Buch schnell gelesen, denn die Autorin hat einen angenehmen und bildhaften Schreibstil, der die Stimmungen toll transportieren kann. Besonders als die Geschichte beginnt, komplett in Paris zu spielen, war ich gefesselt. Ich hatte das Gefühl, selbst im winterlichen Paris zu stehen. Man lernt die Stadt beim Lesen auch von seinen verschiedenen Seiten kennen, nicht nur die touristischen Highlights.

Insgesamt kann ich das Buch weiter empfehlen, wenn man eine winterliche Liebesgeschichte sucht, die zwar ihre kitschigen Momente hat, aber auch ernste Themen anspricht. Die Geschichte ist zwar oft vorhersehbar, doch hier stört es mich nicht. Ich werde mir auf jeden Fall die anderen Winterbücher von Mandy Baggot näher anschauen.

Fazit: 4/5⭐️
Süße winterliche Liebesgeschichte, die einem auch mit traurigeren/ernsteren Themen ans Herz geht

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