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Veröffentlicht am 28.12.2021

dunkle Geheimnisse

Mutterliebe
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"Mutterliebe" von Erin Kelly ist mein erstes Buch der Autorin, der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ich war auf die Story sehr gespannt.

Worum geht es? Marianne und Jesse wachsen in Nusstead ...

"Mutterliebe" von Erin Kelly ist mein erstes Buch der Autorin, der Klappentext hatte mich neugierig gemacht und ich war auf die Story sehr gespannt.

Worum geht es? Marianne und Jesse wachsen in Nusstead in ärmlichen Verhältnissen auf, sie waren als Teenager ein Paar. Doch ein Ereignis, bei dem ein Mensch den Tod fand, ließ Marianne fliehen, sich ein neues Leben aufbauen. Ihre große Liebe Jesse hat sie nie vergessen, auch Jesse fühlt sich immer noch zu Marianne hingezogen. Sie sind durch ein Geheimnis gebunden, doch nun droht Jesse es zu verraten und Marianne weiß, dass das ihre Familie zerstören würde.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar detailliert, sie schafft Atmosphäre, so dass ich die Szenerie bildlich vor Augen hatte. Die Figurenzeichnung ist klasse, ich konnte mich gut in die beiden Hauptpersonen, Marianne und Helen hineinversetzen.

Die Story ist in vier Abschnitte gegliedert, wobei mich der Teil, der um 1958 und den Jahre danach spielt, besonders gefesselt hat. Im Mittelpunkt steht das Nazareth-Hospital, die damalige "Irrenanstalt" bei Nusstead. Es ist fast unfassbar, wie Frauen zu dieser Zeit behandelt wurden. Wie schnell man damals aus merkwürdigen Gründen in eine Nervenklinik eingewiesen werden konnte, wie schwierig es war, dieser wieder zu entkommen. Und wie unsagbar grausam die Behandlung, vor allem mit der Elektroschocktherapie war. Dieser Abschnitt hat mich bewegt und mitgerissen.

Die Autorin verknüpft die unterschiedlichen Stränge und Handlungszeiten perfekt zu einem komplexen Plot, der Titel ist Programm.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, eine Story die zum nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 25.12.2021

auf der Suche nach den Jungs

Im Auge des Zebras
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Schauplatz Berlin: Olivia Holzmann vom LKA Berlin ermittelt in einem spektakulären Fall. Sieben Jungs wurden entführt, ihre Eltern haben sie vermisst gemeldet, ihre Aussagen beschreiben alle den gleichen ...

Schauplatz Berlin: Olivia Holzmann vom LKA Berlin ermittelt in einem spektakulären Fall. Sieben Jungs wurden entführt, ihre Eltern haben sie vermisst gemeldet, ihre Aussagen beschreiben alle den gleichen Täter. Kurze Zeit später werden die Eltern der Jungs ermordet. An jedem Tatort finden sich identische DNA-Spuren. Wie kann ein Einzelner zur gleichen Zeit an sieben unterschiedlichen Orten sein? Ein Rätsel, das Olivia alleine nicht knacken kann.

Olivia bittet ihren ehemaligen Kollegen Severin Boesherz um Hilfe und stößt auf einen lange zurückliegenden Entführungsfall. Ist das der Schlüssel zur Lösung des aktuellen Falls? Olivia, Boesherz und die inzwischen pensionierte Esther Wardy, die im damaligen Fall ermittelte, versuchen alles, um die Jungs lebend zu finden.

"Im Auge des Zebras" ist für mich der erste Teil der Boesherz-Reihe, die beiden vorigen Bücher habe ich nicht gelesen. Es geht gleich spannend los, Olivia und die anderen Protagonisten werden eingeführt. Boesherz ist ein interessanter Charakter der analytisch vorgeht, während Olivia viel zu soft wirkt für so eine anspruchsvolle Ermittlung. Ich bin mit ihr nicht wirklich warm geworden. Insgesamt ist die Charakterzeichnung gut, aber es gibt keine herausragenden Typen.

Die Story wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass der Leser über mehr Informationen verfügt, als die Ermittler. Es gibt zwar einige Wendungen, aber letztlich war mir leider viel zu schnell klar, was läuft. Trotz Actionszenen war die Spannung nur mäßig, insgesamt hat mich die (konstruierte) Story nicht ganz überzeugt.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

ich kenne dein Geheimnis

Die falsche Zeugin
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In Karin Slaughters neuestem Thriller "Die falsche Zeugin" geht es um die Schwestern Leigh und Callie. Leigh ist eine aufstrebende Anwältin, ihre Schwester Callie kämpft sich durchs Leben, seit einem Vorfall ...

In Karin Slaughters neuestem Thriller "Die falsche Zeugin" geht es um die Schwestern Leigh und Callie. Leigh ist eine aufstrebende Anwältin, ihre Schwester Callie kämpft sich durchs Leben, seit einem Vorfall in ihrer Kindheit ist sie drogenabhängig. Teils schafft sie es einige Zeit clean zu sein, doch immer wieder ist die Sucht stärker. Sie arbeitet bei einem Tierarzt, ihre Liebe zu Tieren gibt ihr die Kraft, durchzuhalten.

Als Leigh einen neuen Mandanten vertreten soll gerät ihr sorgsam aufgebautes, gutbürgerliches Leben in Gefahr. Denn er kennt ihr dunkelstes Geheimnis.

In diesem Thriller wird Missbrauch und Drogenkonsum thematisiert, teils schwerer Tobak. Die Schwestern sind sehr gut charakterisiert, ich konnte mich in beide hineinversetzen und habe mitgefiebert.

Die Story ist fesselnd, weist aber zu viele Längen auf, so dass die Spannung immer wieder verpufft. Eine Straffung würde der Handlung gut tun, so wird jedoch Potential verschenkt.

Fazit: Fesselnder Thriller mit einem brisanten Thema, aber nicht das beste Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 16.12.2021

von der Vergangenheit eingeholt

Was wir verschweigen
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Schauplatz Finnland, Pori: Eine Gruppe von Menschen trifft sich in einem Wochenendhaus bei Pori zu einem Saufcamp. Sie konsumieren Alkohol in rauen Mengen und am Ende ist einer von ihnen tot. Erstochen. ...

Schauplatz Finnland, Pori: Eine Gruppe von Menschen trifft sich in einem Wochenendhaus bei Pori zu einem Saufcamp. Sie konsumieren Alkohol in rauen Mengen und am Ende ist einer von ihnen tot. Erstochen. Die Tat wurde unter Zeugen begangen, der Täter steht fest. Eigentlich ein leicht zu lösender Fall für die Ermittler. Unter der Leitung von Jari Paloviita laufen die Ermittlungen an, seine beiden Kollegen ahnen nicht, dass Jari den Verdächtigen aus seiner Kindheit kennt und ihre Vergangenheit sie verbindet.

"Was wir verschweigen" von Arttu Tuominen ist ein Roman abseits des Mainstreams, was mir sehr gut gefallen hat. Es gibt nicht wie üblich Ermittlungen, die dann zu einem Ergebnis führen, das Ende stellt sich so ganz anders dar. Um nicht zu spoilern, wird aber nicht mehr verraten.

Der Autor fängt die Stimmung gekonnt ein, die Atmosphäre ist irgendwie drückend, trostlos. Er thematisiert die ausufernden Alkoholexzesse der Finnen und die Gewalt, die oft daraus resultiert.

Zitat: "Linda wusste aus Erfahrung, dass die Gründe für ein Kapitalverbrechen in Finnland meistens belanglos waren. Meistens hatte einfach jemand aus der falschen Flasche getrunken oder einen zu langen Schluck aus der gemeinsamen Flasche genommen. "

Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblicke auf die gemeinsame Schulzeit von Jari und Antti , die ich stellenweise noch fesselnder fand, als den eigentlichen Handlungsstrang. Durch die Rückblicke wird deutlich, welch tiefe Freundschaft die beiden Jungs damals verband, was wie zusammen erlebt haben. Auch hier kommen die Gefühle der beiden und die Atmosphäre perfekt rüber.

Die Figuren sind unterschiedlich gut gezeichnet. Ich konnte mir ein gutes Bild von Jari und Antti machen, Jaris Kollege Oksman und seine Kollegin Linda bleiben blasser. Wobei Linda im letzten Drittel der Geschichte gar nicht mehr auftaucht.

Fazit. Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, ich war vor allem von den Ereignissen aus Jaris Kindheit gefesselt. Das Potential für eine Fortsetzung ist gegeben, ich würde gerne noch mehr über Jari, Linda und Oksman lesen und erfahren, wie es weiter geht.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

witzig, schräg mit viel britischem schwarzem Humor

The Stranger Times
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"The Stranger Times" von C. K. McDonnell ist ein unterhaltsamer urban Fantasy Roman voller schräger und skurriler Charaktere. Worum geht es?

Hannah hat eine unschöne Trennung hinter sich, bei der sie ...

"The Stranger Times" von C. K. McDonnell ist ein unterhaltsamer urban Fantasy Roman voller schräger und skurriler Charaktere. Worum geht es?

Hannah hat eine unschöne Trennung hinter sich, bei der sie aus Versehen auch noch das Haus ihres Mannes abgefackelt hat. Jetzt muss sie wieder auf eigenen Beinen stehen und sich einen Job suchen, was nicht so einfach ist. Sie bewirbt sich bei "The stranger Times", ohne zu wissen, was auf sie zukommt.

Schon das Bewerbungsgespräch gestaltet sich kurios, ihr neuer Chef Banecroft ist ein permanenter Miesepeter der gerne ausfallend wird. Ihre neuen Kollegen sind allesamt schräge Typen. Es stellt sich heraus, dass die Stranger Times sich mit wirklich merkwürdigen Theman befasst. Über Geister, Ufos und andere unerklärliche Dinge berichtet das Blatt. Doch dann wird es für Hannah und ihre Kollegen sehr gefährlich...

Die Story ist zugleich fesselnd, witzig, spannend und vor allem sehr speziell. Die flapsigen Dialoge und der britische schwarzer Humor waren genau mein Ding. Ich musste oft schmunzeln oder laut lachen, wenn Situationskomik angesagt war. Die Charaktere sind unverwechselbar und gut gezeichnet, vor allem Hannah hat mir gefallen.

Auch wenn die Story abgeschlossen ist, würde ich sehr gern noch eine Fortsetzung lesen.

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