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Veröffentlicht am 05.01.2022

Kurzweiliger Frauenroman

Eine kurze Liste meiner Probleme (Mutter nicht mitgezählt)
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Es handelt sich um einen recht kurzweiligen, typischen Frauenroman, der sich der Gruppe der chick-lits zuordnen lässt und vorrangig auf die weibliche Leserschaft ausgerichtet ist. Wie es für diese Art ...

Es handelt sich um einen recht kurzweiligen, typischen Frauenroman, der sich der Gruppe der chick-lits zuordnen lässt und vorrangig auf die weibliche Leserschaft ausgerichtet ist. Wie es für diese Art von belletristischer Literatur typisch ist, wird das Alltagsleben einer Protagonistin um die 30 Jahre thematisiert. Cressida ist notorisch pleite, hat einen Hang zum Verschleiß zahlreicher Männer und einen verständnisvollen homosexuellen Freund, befindet sich in Behandlung eines Therapeuten, in den sie verliebt zu sein meint. Der Zeitraum von etwa zwei Wochen, den wir mit ihr erleben dürfen, verläuft recht chaotisch, weil die Beisetzung der gerade verstorbenen, exzentrischen Mutter und die Erfüllung ihres Vermächtnisses zu regeln sind und der one night-stand ihrer WG-Mitbewohnerin ein großes Interesse an ihr zeigt.
Alles ist recht witzig geschrieben, ohne dass es allzu flach erscheint. In schönem Gegensatz dazu stehen die recht lehrreichen Ratschläge von Cressidas Therapeuten und ihre daraus folgenden Selbsterkenntnisse, aus denen man auch als Leser durchaus Nutzen ziehen kann.
Ein seichtes, gut unterhaltendes Buch.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Interessante Familiengeschichte aus den 1970er/1980er Jahren

Unser kostbares Leben
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Die Geschichte ist eine schöne Zeitreise in die 1970er/1980er Jahre und war schon allein deshalb interessant für mich, da meine Kindheit bzw. Jugend in denselben Zeitraum fallen und ich damals im ungefähren ...

Die Geschichte ist eine schöne Zeitreise in die 1970er/1980er Jahre und war schon allein deshalb interessant für mich, da meine Kindheit bzw. Jugend in denselben Zeitraum fallen und ich damals im ungefähren Alter der drei Protagonistinnen war. Viele geschilderte Details kenne ich also selbst aus eigener Anschauung, wie etwa die Zigarettenwerbung des HB-Männchens, die Fernsehreportage Gesundheitsmagazin Praxis, die Milka-Kuh, den Sarotti-Mohr, Schulterpolster in der Oberbekleidung, das Werden der Grünen, den Kniefall Willy Brandts u.v.a.m. Der Zeitgeist wird anschaulich und realistisch wiedergegeben. Die Romanfiguren machen auf mich allerdings einen gekünstelten Eindruck. Auch ihre Vornamen erscheinen merkwürdig (Habu, Erne, vom Ehepaar Stern ist durchweg als „Ma“ und „Pa“ die Rede). Konstruiert wirkt auch die Handlung. Letztlich werden zu viele Skandale aufgedeckt, die in der hessischen Kleinstadt unter den Teppich gekehrt werden sollten. So geht es um Arzneimittelexperimente an Heimkindern, Umweltzerstörung, Tierversuche. Die Liebesgeschichten der Protagonistinnen entwickeln sich zu flott. So ist alles zwar sehr unterhaltsam, zog sich für mich aber dahin. Die 620 Seiten hätten eindeutig reduziert werden können.
Auf jeden Fall aber ein Buch, das es verdient gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Ein psychologisch sehr interessanter Roman

Die Rache ist mein
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Ein Mann – Giles Principaux - beauftragt die wenig bekannte Rechtsanwältin Me Susane mit der Verteidigung seiner der Ermordung ihrer drei kleinen Kinder beschuldigten Ehefrau. Me Susanne glaubt in ihm ...

Ein Mann – Giles Principaux - beauftragt die wenig bekannte Rechtsanwältin Me Susane mit der Verteidigung seiner der Ermordung ihrer drei kleinen Kinder beschuldigten Ehefrau. Me Susanne glaubt in ihm den jungen Mann wiederzuerkennen, den sie vor dreißig Jahren im Alter von zehn Jahren in einem Haushalt getroffen hatte, in dem ihre Mutter Aushilfsputzfrau war. Irgendetwas ist ihr an diesem Tag geschehen. Doch was, daran kann sie sich nicht erinnern und alles bleibt nebulös. Ihre Mutter bringt diesbezüglich alles durcheinander, ihr Vater stellt Mutmaßungen an. Noch eine Sache reibt Me Susane auf. Selbst ein Beispiel für einen gelungenen sozialen Aufstieg, will Me Susane ihrer illegal eingereisten Haushaltshilfe Sharon zu korrekten Papieren verhelfen. Am meisten aber treibt sie die Identität des Mannes um, der sie engagiert hat.
Wir tauchen in die Erinnerungen und Gedankengänge dieser Rechtsanwältin ohne Vornamen ein, die zusehends verwirrender werden. Eine Antwort wird schuldig geblieben. Neben der Protagonistin stehen noch zwei weitere Frauen im Fokus: Die Täterin Marlyne, die ihre Beziehung zu ihrem Mann Giles reflektiert, und die Sharon, die gegenüber ihrer Arbeitgeberin Geheimnisse hat. So bedrückend die Geschichte auch ist, sie fasziniert und ist psychologisch äußerst interessant. Der Schreibstil ist nicht unbedingt einfach. Auffällig sind vor allem zwei Seiten über Seiten füllende Monologe von Marlyne und ihrem Mann, in denen nahezu jeder Satz mit „aber“ bzw. „denn“ beginnt.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Eine traurige Lebensgeschichte

Der Gesang der Flusskrebse
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In melancholischer Weise ist die traurige Lebensgeschichte von Kya zu lesen, die mit ihrer Familie als Quasi-Aussätzige im Marschland North Carolinas lebt. Im Alter von sechs Jahren verschwinden Mutter ...

In melancholischer Weise ist die traurige Lebensgeschichte von Kya zu lesen, die mit ihrer Familie als Quasi-Aussätzige im Marschland North Carolinas lebt. Im Alter von sechs Jahren verschwinden Mutter und vier Geschwister, bald danach auch der gewalttätige, alkoholkranke Vater. In der Einöde auf sich allein gestellt, orientiert sich Kya an der Natur und veröffentlicht später sogar Bücher hierzu. Menschlich vereinsamt sie jedoch. Zwei junge Männer aus der Stadt zeigen Interesse an ihr. Nur einer meint es ehrlich. Der andere wird irgendwann tot aufgefunden und Kya gerät unter Mordverdacht. Ihr wird der Prozess gemacht.
Die letztgenannte Wendung macht die Geschichte in gewissem Maße zum Krimi, der sehr typisch amerikanisch ist mit der Schilderung des Geschworenenprozesses. Auf mich wirkt das etwas klischeehaft. Bis dahin allerdings fand ich sie faszinierend durch die gelungene Darstellung der Entwicklung Kyas und den schönen Naturbeschreibungen.
Alles in allem lesenswert.

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Veröffentlicht am 24.11.2021

Alles stellt sich anders dar

Das Geschenk
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Wer ein weihnachtliches Buch erwartet, liegt falsch. Ein Zusammenhang mit Weihnachten besteht nur insoweit, als sich zwei Paare zu einer gemeinsamen Feier in einem Ferienhaus treffen. Dabei handelt es ...

Wer ein weihnachtliches Buch erwartet, liegt falsch. Ein Zusammenhang mit Weihnachten besteht nur insoweit, als sich zwei Paare zu einer gemeinsamen Feier in einem Ferienhaus treffen. Dabei handelt es sich um die middleager Peter und Katrin einerseits sowie den gleichaltrigen, verwitweten Klaus mit seiner erheblich jüngeren, blondierten Freundin Sharon. Sämtlichen Vorurteilen und Klischees einer solchen Beziehung wird Raum gegeben und bietet hinreichend Gelegenheit, einmal die eigene Einstellung dazu zu überprüfen. Das eigentlich Gelungene an der Geschichte aber ist, dass sich Vieles von dem, was man anfänglich als gegeben annimmt, letztlich als ganz anders darstellt. Das betrifft insbesondere die jeweiligen Beziehungen der Romanfiguren. Ein bisschen Wortwitz und schwarzer Humor gestalten das Lesen angenehm.

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