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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2022

erfreuliche Fortsetzung

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Nachdem der ersten Band der Wiener Histokrimis von Oliver Pötzsch für mich bereits ein erfreulicher Knaller war, hatte ich große Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe. "Das Mädchen und der Totengräber" ...

Nachdem der ersten Band der Wiener Histokrimis von Oliver Pötzsch für mich bereits ein erfreulicher Knaller war, hatte ich große Erwartungen an den zweiten Teil der Reihe. "Das Mädchen und der Totengräber" konnte mich erneut überzeugen und erfreuen gleichermaßen.

Leopold von Herzfeldt ist ein ebenso sympathischer wie schlauer Kommissar. Ihm zur Seite steht erneut der eher bärbeissige Totengräber Augustin Rothmayer. Diesmal sind es einige Serienmorde und eine mumifizierte Leiche, die den beiden Männern Rätsel aufgeben. Es wird also blutig aber auch sehr mystisch und unheimlich.

Ich schätze den leserfreundlichen und intelligenten Schreibstil des Autors. Man merkt, dass er seine Figuren wertschätzt und ihnen Raum für Entwicklung und Tiefe gibt. Wunderbar ist auch das Lokalkolorit der österreichischen Hauptstadt und der Hauch von Geschichte, der durch das Buch weht. Der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Bitte bald mehr davon.

Veröffentlicht am 27.02.2022

herrliche Geschichte

Eine Frage der Chemie
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Was für ein wunderbares Buch. Ich bin schockverliebt in Elizabeth Zott. Was für eine herrliche ungewöhnliche Hauptdarstellerin. Ihr bewundernswerter Elan, ihre über jeden Zweifel erhabene Sachlichkeit, ...

Was für ein wunderbares Buch. Ich bin schockverliebt in Elizabeth Zott. Was für eine herrliche ungewöhnliche Hauptdarstellerin. Ihr bewundernswerter Elan, ihre über jeden Zweifel erhabene Sachlichkeit, ihre herausragende Intelligenz und ihre unabdingbare Ehrlichkeit machen sie zu einer unbezwingbaren Heldin des Alltags. Mit feinfühligem Humor beschreibt die Autorin Bonnie Garmus wie Elizabeth sich gegen alle Vorurteile und Stolpersteine, die man Frauen vor 60 Jahren in den Weg legte, durchsetzt und behauptet. Sie braucht keinen Mann, um ihre Tochter groß zu ziehen, sie lässt sich von einer ungerechtfertigen Kündigung nicht aufhalten.

Das Buch lebt aber nicht nur von Elizabeth sondern ist voller herrlicher Charaktere. Angefangen mit der ebenfalls hochbegabten Tochter, dem eigenwilligen Hund und vielen anderen Menschen, die dem Buch Leben, Farbe und Tiefe einhauchen.

Dabei ist das Tempo der Geschichte unglaublich hoch. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch, weil es einfach gute Laune und Freude bereitet und ich am Ende gerne noch viel mehr über Elizabeth und die ihren gelesen hätte.

Genialer Erstling.

Veröffentlicht am 06.02.2022

toller Krimi

Der Holländer
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„Der Holländer“ war für mich wie eine Reminiszenz an den wunderbaren Urlaub des letzten Jahres, in dem ich zum ersten Mal eine Wattwanderung gemacht habe. Das Cover hat mich deshalb ungemein angesprochen. ...

„Der Holländer“ war für mich wie eine Reminiszenz an den wunderbaren Urlaub des letzten Jahres, in dem ich zum ersten Mal eine Wattwanderung gemacht habe. Das Cover hat mich deshalb ungemein angesprochen. Eine sehr liebevolle Aufmachung, bei der im Umschlagsinneren eine tolle Landkarte abgebildet ist.

Schön ist, dass die Landschaft eine große Rolle spielt bei diesem Kriminalroman. Man kann das Salz des Meeres und den Wind riechen, die Möwen über sich fast schreien hören. Die Qualität des Buches bringt es mit sich, dass man trotz der weniger als 300 Seiten schnell und intensiv in der Geschichte gefangen ist. Der Plot lebt von ungewöhnlichen und klug beschriebenen Charakteren und einem Plot, der den Leser bis zum Ende miträtseln lässt.

Mit diesem Buch habe ich einen neuen Autor für mich entdeckt und mir sofort das Buch "Der Schiffskoch" gekauft. Vielen Dank für diese tolle Neuentdeckung.

Veröffentlicht am 18.12.2021

Lesehighlight

Wolkenkuckucksland
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Ich möchte über das Buch "Wolkenkuckucksland" von Anthony Doerr sprechen. Und ich spare mir eine Inhaltsangabe, denn weder möchte ich zu viel verraten noch wird so etwas diesem komplexen Plot wirklich ...

Ich möchte über das Buch "Wolkenkuckucksland" von Anthony Doerr sprechen. Und ich spare mir eine Inhaltsangabe, denn weder möchte ich zu viel verraten noch wird so etwas diesem komplexen Plot wirklich gerecht werden. Viel mehr möchte ich über das Leseerlebnis und die Gefühle sprechen, die gepackt haben, während ich dieses Buch genossen habe.

Alles beginnt beim Cover und dem interessanten Titel. Beides springt einen förmlich an und man kann in der Farbgebung schwelgen und die wildesten Vermutungen darüber anstellen, worum es in diesem Buch geht. Eine wunderbare Einstimmung.

Wer den Autor noch nicht kennt - ich besitzte alle seine Bücher - der wird schon nach wenigen Seiten merken, dass Doerr ein Sprachzauberer ist. Einer der viruos Worte und Stätze zu Bildern im Kopf macht. Einer, der mit großer Liebe seine Darsteller in Szene setzt, ihnen Raum für Entwicklung gibt und eine Sprache, die einem in den Ohren klingt und im Herzen nachschwingt. Auf kunstvolle Weise verwebt er mehrere Handlungsstränge über mehrere Jahrunderte zu einer homogenen Geschichte. Das ist ganz großes Kino.

Und worum geht es eigentlich in diesem Buch? Diese Antwort würde sicherlich auch den Rahmen sprengen und womöglich interessierte Leser sogar verschrecken. Die Themen sind vielfältig und nachhaltig. Aber keine Angst, das Buch ist nicht überfrachtet, nicht schwerfällig, nicht mit einem erhobenen Zeigefinger. Es handelt natürlich von der Liebe und der Sehnsucht, vom Menschen an sich und im großen Ganzen, von den wichtigen Problemen der Geschichte und denen, die wir für die Zukunft lösen müssen. Wie in allen Doerr-Büchern ist es voll von klugen Gedanken, die den Leser aufmerksam werden lassen, die zum Nachdenken anregen.

Fazit: Mich hat das Buch einfach von der ersten Seite sehr glücklich gemacht. Es war für mich ein Jahreshighlight und kommt zu meinen Lieblingsbüchern ins Regal. Es ist ein Buch zum mehrmals Lesen. Ein Buch zum Verschenken, weil man die Glücksgefühle mit anderen lieben Menschen teilen möchte.

Veröffentlicht am 19.11.2021

tolles Buch

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Ich bin ja schon lange ein großer Beate Rygiert Fan. Ich mag einfach, wie angenehm und liebevoll sie erzählt. Wie sie ihren weiblichen Charakteren Stärke und Klugheit verleiht und sie zum Leben erweckt.

Von ...

Ich bin ja schon lange ein großer Beate Rygiert Fan. Ich mag einfach, wie angenehm und liebevoll sie erzählt. Wie sie ihren weiblichen Charakteren Stärke und Klugheit verleiht und sie zum Leben erweckt.

Von der ersten Seite an taucht man in diesen Roman ein und fühlt sich einfach wohl dabei. Die 30-jährige Rosalie begegnet dem doppelt so alten Franz Ullstein und kann seinem Charme und seinem Heiratsantrag nicht lange widerstehen. Für die junge Journalistin und Autorin ändert sich danach so einiges. Aber Franz hat klug gewählt, denn seine junge Frau weiß sich zu behaupten in dieser von Ullstein-Männern dominierten Verlagswelt und will mehr sein als hübsches Anhängsel.

Man merkt dem Buch die umfangreiche Recherche an ohne, dass es aufgesetzt wirken würde. Ganz im Gegenteil kann ich mir vorstellen, dass es genau so oder so ähnlich gewesen war in den Goldenen Zwanzigern. Und in diese Verlagswelt einen Blick werfen zu dürfen hat mir sehr großen Spaß gemacht.