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Garten_Fee_1958

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Veröffentlicht am 10.05.2017

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Das Kastanienhaus
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Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der ...

Klappentext: England 1938: Lily Verner ist jung, lebenslustig und will etwas von der Welt sehen, doch der heraufziehende Zweite Weltkrieg macht ihre Reisepläne zunichte. Stattdessen arbeitet sie in der väterlichen Seidenweberei. Dort verliebt Lily sich in den deutschen Flüchtling Stephan – eine unmögliche Liebe in Kriegszeiten. Stephan wird des Landes verwiesen, und Lily bleibt nur die drückende Verantwortung für die Produktion der kriegswichtigen Fallschirmseide, die seit dem Tod des Vaters allein auf ihren Schultern lastet. Eine Verantwortung, die zu einem fatalen Fehler führt, der Lilys Leben für immer verändern wird …

Das Cover mit dem alten Herrenhaus, der mit Blumen berankten Tür hat mich sofort angesprochen und auch der Schreibstil von Liz Trenow, flüssig, einnehmend und spannend. Bereits nach wenigen Seiten hat mich dieses Buch schon begeistert und ich war sofort mitten drin im Geschehen, war sozusagen als stille Beobachterin dabei. Der Roman handelt von einem Familienunternehmen kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges, in dem Seide für die Fallschirmproduktion hergestellt wird und was sich damit durch Regierungsaufträge den harten Kriegsjahren über Wasser hält.

Die Protagonistin des Romans Lily möchte einen Beruf ergreifen und nicht nur hausfrauliche Tätigkeiten für ihre Ehe lernen. Sie ist eine ehrgeizige Frau, die trotz der harten und schlimmen Kriegsjahre ihren eigenen Weg gehen muss, nicht immer läuft alles glatt und sie hat genug Hindernisse zu bewältigen. Höhe und Tiefen bestimmen Lilys Leben und als sie hört, dass aus Deutschland jüdische Jugendliche nach England verschickt werden, setzt sie sich vehement dafür ein, dass ihr Vater diesen Kinder hilft und verliebt sich in Stefan, einen der Jungen. Leider wird die junge Liebe getrennt, als Stefan nach Australien geschickt und dort interniert wird. Als ihr Vater durch eine einstürzende Mauer nach einem Bombenangriff ums Leben kommt, übernimmt Lily die leitung der Seidenweberei…

Ich habe den Eindruck, dass dieses Buch sehr gut recherchiert wurde, es war interessant zu lesen, wie Seide verarbeitet und veredelt wird und lehrreich.

Man muss dieses Buch gelesen haben, man weint, man lacht und ich war fasziniert von Lily und war als Leser mitten im Geschehen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

emotional und spannend bis zum Schluß

Kornblumenjahre
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Klappentext: 1923 wird das Ruhrgebiet von Franzosen besetzt. Der Hass gegen die Besatzer wächst, die Bevölkerung leidet. Johanna, Luise und Sophie müssen um ihr Glück kämpfen. Am Bodensee wird auf Sophie, ...

Klappentext: 1923 wird das Ruhrgebiet von Franzosen besetzt. Der Hass gegen die Besatzer wächst, die Bevölkerung leidet. Johanna, Luise und Sophie müssen um ihr Glück kämpfen. Am Bodensee wird auf Sophie, Mutter eines Halbfranzosen, ein Anschlag verübt und sie flieht zu Luise ins Ruhrgebiet. Als deren Gatte Siegfried davon erfährt, bedroht er die Frauen, die in ihrer Verzweiflung eine schreckliche Tat begehen. Und dann begegnet Sophie ihrem einstigen Verlobten, dem Franzosen Pierre, wieder ...



Dieser Roman hat wie schon der erste Roman zwei Handlungsstränge, einen aus der Gegenwart und den anderen aus der Vergangenheit zwischen 1923 und 1925. Im Frühjahr 1923 besetzen die Franzosen wegen nicht geleisteter Reputationszahlungen das Ruhrgebiet und das schürt den Hass der Deutschen gegen die französischen Besatzer, auch am Bodensee sind diese Entwicklungen Thema Nummer 1, denn die Deutschen hungern nach dem verlorenen. Durch einen Verrat von Johannas Mutter Helene erfahren Nachbarn, dass Raphaels Vater ein Franzose ist, daraufhin wird auf Sophie wird ein Anschlag verübt und ihr Sohn in der Schule von seinen Mitschülern abgekanzelt. Sophie beschließt daraufhin, mit Raphael nach Essen ins Ruhrgebiet zu gehen, wo Siegfried mit Luise lebt, in der Hoffnung, vielleicht Pierre, den Vater von Raphael ausfindig zu machen. Siegfried, der im ersten Weltkrieg ein Bein verloren hat ist völlig verändert und sein Hass gegenüber den Franzosen, noch geschürt von den Ereignissen ist stärker als das Band zwischen den Geschwistern. Sophie findet auch Pierre wieder, doch das Widersehen zwischen den beiden fällt völlig anders aus als erwartet.

Im Gegenwartstrang neunzig Jahre später beichtet Johannas jüngste Schwester Franziska auf dem Sterbebett von dunklen und geheimnisvollen Familiengeheimnissen aus jener Zeit und stellt damit ihre Tochter, Enkelin und auch Zita vor Rätsel….

Mir hat der zweite Band um ein vielfaches besser gefallen als der erste Band dieser Familiensaga, er ist wie auch schon der erste band flüssig und leicht lesbar, voller Spannung, dass man ihn als Leser nicht aus der Hand legen möchte.

Veröffentlicht am 10.05.2017

ein Roman der unter die Haut geht

Dornenjahre
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Klappentext: Eine Generation, die nie zur Ruhe kommt: Sophie, Johanna und Luise kämpfen während der Zeit des Nationalsozialismus für unterschiedliche Ziele. Sophie, die bei ihrem Mann in Frankreich lebt, ...

Klappentext: Eine Generation, die nie zur Ruhe kommt: Sophie, Johanna und Luise kämpfen während der Zeit des Nationalsozialismus für unterschiedliche Ziele. Sophie, die bei ihrem Mann in Frankreich lebt, wird zur Widerstandskämpferin. Luise, die gerade das elterliche Gut in Ostpreußen wiederaufgebaut hat, muss erneut alles zurücklassen und vor dem Feind fliehen. Und Johanna profitiert als Firmenchefin von den Nazis, doch ihre Tochter liebt einen Juden und gerät in Gefahr. Um sie zu retten, trifft Johanna eine folgenschwere Entscheidung.

Was für ein Buch, es geht beim Lesen sehr unter die Haut…

Sophie, Johanna und Luise erleben den zweiten Weltkrieg, Sophie, die mit Pierre verheiratet ist, lebte in Paris, muss vor der Nationalsozialisten mit Pierre fliehen, da Pierre Herausgeber einer verbotenen Zeitung ist, sie gehen in den Widerstand, die Résistance und drucken im Keller nazifeindliche Propaganda, Pierre wird verhaftet und im Konzentrationslager eingesperrt. Luise ist zurück nach Ostpreußen, hat das Gut ihrer Großmutter wieder aufgebaut und verliebt sich in einen ihr zugeteilten polnischen Zwangsarbeiter, der seine ganze Familie verloren hat. Johanna fertigt in Überlingen in ihrer Textilfabrik Uniformen und auch die gelben Sterne, die die Juden damals tragen mussten, Sebastian findet sich selbst wieder und geht in den Untergrund.

Das Hauptthema des Romans sind unter anderem die verbotenen Beziehungen von Juden und polnische Zwangsarbeiter zu deutschen Frauen, diese sind unter der Nazi-Diktatur streng verboten und werden schwer bestraft, von standrechtlichen Erschießungen bis bin zur Internierung in Konzentrationslagern. Die Schilderungen machen betroffen und gehen unter die Haut und rufen dazu auf, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die jüngste Schwester Johannas, Franziska wird im Verlaufe des Romans immer mehr zur Initiatorin vieler Gemein- und Boshaftigkeiten, einzig Melissa, die Tochter von Susanne, die mit ihrem halbjüdischen Leopold in die USA flüchten musste, kann sie erweichen.

Die Gegenwartshandlung führt Zita, Philippe, Melissa und Mia auf die Spur zu Susanne nach Paris und Stück für Stück erfährt der Leser alle Hintergründe und Fakten.

Der Autorin ist mit diesem Roman eine unter die Haut gehende Familiengeschichte gelungen, zusammen mit Mondjahre und Kornblumenjahre ein Stück Geschichte, die es damals in sich hatte und ich kann diese Romane als absolut lesenswert empfehlen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

ein wunderbarer Schmöker

Körbchen mit Meerblick
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Klappentext: Eis, Sandburgen, Wattwanderungen – Melanie verbindet nur die schönsten Erinnerungen mit den Nordseeferien bei ihrer Tante. Trotzdem ist sie überrascht, dass diese ihr nach ihrem Tod ihren ...

Klappentext: Eis, Sandburgen, Wattwanderungen – Melanie verbindet nur die schönsten Erinnerungen mit den Nordseeferien bei ihrer Tante. Trotzdem ist sie überrascht, dass diese ihr nach ihrem Tod ihren gesamten Besitz vermacht. Dazu gehören nicht nur das Haus und die Kunsthandlung, sondern auch der quirlige Welpe Klecks. Nun muss Melanie sich entscheiden: Will sie wirklich ihr vertrautes Leben zurücklassen, um für immer in diesem Küstennest leben? Einen Sommer will sie sich Zeit nehmen, diese Entscheidung zu treffen. Doch dabei haben der gut aussehende Nachlassverwalter Alex und das vierbeinige Temperamentsbündel auch ein Wörtchen mitzureden …

Das Cover des Buches ist sehr gut gelungen, der kleine schokoladenbraue Hund mit dem sehnsuchtsvollen Blick und im Hintergrund das Meer. Der Roman ist flüssig geschrieben und leicht zu lesen.

Die Protagonistin Melanie ist eine Frau, die für ihren Job lebt, sie arbeitet als Chefeinkäuferin eines exklusiven Möbelhauses in Köln. Familie und Freunde hat sie nicht – sie braucht das nicht, wie sie sich selbst einredet. Unerwartet erhält sie einen Brief aus Lichterhaven, ihre Tante Sybilla ist verstorben und vererbt ihr ihr Haus und Sybillas Schatztruhe, ein kleines Geschäft mit Werken von ortsansässigen Künstlern, doch das Testament hat eine Klausel, die Melanie abschreckt, sie erbt nur, wenn sie ihren Lebensmittelpunkt für ein Jahr nach Lichterhaven verlegt und das Geschäft weiterführt. Melanie fährt an die Küste, um sich während ihres Urlaubes darüber klar zu werden, wie es weitergeht und trifft dabei auf den smarten Alex und die von ihrer Tante adoptierte Labradorhündin Schoki….

Wie auch die anderen Bücher von Petra Schier beschreibt dieser Roman sehr detailreich die Landschaft und die Menschen. Sie hat den Labrador mit seinen „Gedanken“ sehr witzig in die Geschichte mit eingebunden. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und ist nicht nur als Urlaubslektüre geeignet, es macht Spaß, ihn zu lesen.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend und eindrucksvoll

Bäume verstehen
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Klappentext: Sprechen Sie „baumisch“? Bäume stehen nur scheinbar still und stumm in unserem Garten. Buche, Apfelbaum und Co. kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit uns – wenn wir ihre ...

Klappentext: Sprechen Sie „baumisch“? Bäume stehen nur scheinbar still und stumm in unserem Garten. Buche, Apfelbaum und Co. kommunizieren nicht nur untereinander, sondern auch mit uns – wenn wir ihre Sprache lernen. Wer weiß, wie ein Baum tickt, wer an seinem Wuchs und am Zustand der Blätter oder der Rinde erkennt, wie es ihm geht, wird lange Freude an ihm haben. Der Förster Peter Wohlleben erlaubt in seinem Buch überraschende Einblicke in die Gefühlswelt der Bäume und verhilft so zu einer neuen Sichtweise. Das Wissen über das Wesen der Bäume und die ökologischen Zusammenhänge machen die naturgemäße Pflege leicht. Expertenrat hilft bei der Wahl des passenden Hausbaumes, beim Pflanzen und Schneiden oder beim Umgang mit kranken und alten Bäumen. Ein Buch für alle, die Bäume lieben und sie von der Wurzel bis zur Krone richtig pflegen möchten.

Ich liebe Bäume und habe deshalb das Buch gelesen und das Buch hat meine Erwartungen übertroffen, in einer sehr anschaulichen heitern und amüsanten Art und Weise beschreibt Peter Wohlleben unsere Bäume. Schon die Überschrift einzelner Kapitel, wie zum Beispiel Pfusch am Bau, Faulpelze bringen die Themen dem Leser auf eine sehr einfache, anschauliche Art und Weise nahe, ein Baum als Supermodel? Klasse. Das Buch vermittelt das sonst eher sehr wissenschaftliche Thema anschaulich für jedermann verständlich – „was dem Menschen die Knochen sind, ist dem Baum das Holz“.

Er öffnet den Lesern die Augen über die Bäume, die überall um uns herum wachsen, erklärt spannend und einfach die einzelnen Zusammenhänge und zeigt auf, dass wir es mit individuellen Lebewesen zu tun haben, die wir brauchen, schützen sollten und die uns mehr mitteilen, als es uns vielleicht bewusst sein mag. Die in den einzelnen Kapiteln eingebundenen Illustrationen und die Portraits einzelner Bäume fügen sich hervorragend in dieses Buch ein.