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Veröffentlicht am 02.11.2022

Eine queere Liebesgeschichte – über den Tod hinaus

Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus
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„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug ...

„Everlove – Bis übers Ende dieser Welt hinaus“ von Tanya Byrne ist am 12. Oktober 2022 bei FISCHER Sauerländer auf Deutsch erschienen. Das Buch handelt von Ash und Poppy, die sich auf einem Schulausflug kennen und lieben lernen. Doch plötzlich stirbt Ash. Für sie ist jedoch klar, dass das noch nicht das Ende ihrer Liebesgeschichte sein kann.
Ich finde es gut, dass das Originalcover übernommen wurde – auch wenn es mir nicht sonderlich gut gefällt (es ist mir einfach zu pink/einfarbig). Die Gestaltung innerhalb des Buches und vor allem der farbige Buchschnitt in der ersten Auflage gefallen mir wiederum recht gut. Obwohl ich auch hier sagen muss, dass der Fokus auf die „Bienen und Blumen“ etwas stark ist, da dieses Thema im Buch nur ein einziges Mal aufgegriffen wird. Schade hingegen finde ich, dass der Titel verändert wurde. Und das, obwohl es weiterhin ein englischer ist. Das erschließt sich mir leider nicht ganz. Auch bei der Altersangabe bin ich mir nicht ganz sicher, ob das Buch bereits für Leser ab 14 Jahren geeignet ist.
Mir ist der Einstieg in die Geschichte auch sehr leichtgefallen. Was unter anderem an dem einfachen/leichten Schreibstil, aber auch den doch recht übersichtlich gestalteten Seiten liegt.
Ich mag es, wenn Bücher mit einem Prolog mit einem kurzen Einblick in die Zukunft anfangen. Das steigert die Spannung meistens enorm. Bei der Wiederholung im späteren Verlauf hätte es eine gekürzte Version davon sicher auch getan. So macht es den Anschein, als hätten noch ein paar Seiten gefüllt werden müssen. Zusätzlich dazu, dass meiner Meinung nach eh schon eine recht große Schriftart und Zeilenabstände verwendet wurden.
Auch wenn Ash bisher wohl nicht sehr viel Glück in der Liebe hatte, erscheint mir die Beziehung mit Poppy doch etwas zu einfach. Grundsätzlich freut es mich für sie, da mir alle Protagonisten recht sympathisch sind, jedoch empfinde ich es etwas unrealistisch. Die Beziehung zwischen den beiden ist mir insgesamt etwas zu perfekt.
Es gab eine Szene, die ich hier nicht nennen möchte, um niemanden zu spoilern, die mich etwas verstört hat. Sie war meiner Meinung nach sehr seltsam, wenn nicht sogar makaber.
Ich finde es sehr schade, dass im weiteren Verlauf der Geschichte, die Nebenprotagonisten, allen voran Ash´s Familie, kaum noch eine Rolle spielen. Hier habe ich besonders ihre Schwester und auch ihre Mutter ins Herz geschlossen. Und hätte mir daher gewünscht, mehr über sie zu erfahren! So hatte ich das Gefühl, dass ein Handlungsstrang einfach offengelassen wurde/ins Nichts gelaufen ist.
Was mir auch mehrfach aufgefallen ist, und was mir leider auch nicht sonderlich gut gefällt ist, dass sich Ash recht schnell mit ihrem neuen "Leben" und all den damit einhergehenden Regeln abgefunden hat. Insgesamt fügen sich die Protagonisten sehr schnell dem Geschehen, ohne jemals etwas zu hinterfragen. Und auch so manche Reaktion war für mich nicht ganz realistisch.
Das offene Ende hat mir gut gefallen. So kann jeder seiner Kreativität noch etwas freien Lauf lassen. Den letzte Zeitsprung hätte ich, glaube ich, nicht mehr gebraucht. Es hat sich für mich etwas gezwungen angefühlt.
Insgesamt hat das Buch stark gestartet, dann jedoch etwas nachgelassen. Der Klappentext passt meiner Meinung nach nicht ganz zum Inhalt des Buches. Es war jedoch eine recht schöne Idee, die vielleicht an der einen oder anderen Stelle besser hätte umgesetzt werden können.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Eine einfach gestrickte RomCom

Wer wird denn gleich an Liebe denken
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Am 16. Mai 2022 ist „Wer wird denn gleich an Liebe denken“ von Nina May im Goldmann Verlag erschienen. Hierbei handelt es sich um das Debüt der österreichischen Autorin. In ihrem Buch heuert Trix als Allrounderin ...

Am 16. Mai 2022 ist „Wer wird denn gleich an Liebe denken“ von Nina May im Goldmann Verlag erschienen. Hierbei handelt es sich um das Debüt der österreichischen Autorin. In ihrem Buch heuert Trix als Allrounderin auf einem Schloss an. Mit dem Hintergedanken, sich an den Schlossherrn ranzumachen, und so eine Lösung für ihre finanziellen Sorgen zu finden. Aber natürlich klappt der Plan nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat.
Die Idee der Geschichte finde ich ganz süß. Daher habe ich mich auf eine lockere RomCom mit Downton Abbey Flair eingestellt. Ich habe auch recht gut in das Buch hineingefunden. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich einfach lesen. Meiner Meinung nach passend zum Buch.
Zwischenzeitlich war ich etwas genervt von Trix. Die restlichen Protagonisten sind mir (abgesehen von Lady Chatham natürlich) alle recht sympathisch, wobei ich mich auch nicht völlig von ihnen in den Bann gezogen fühlte. Vor allem die Entwicklung der Beziehungen ging mir das ganze Buch über deutlich zu schnell. Ein Beispiel hierfür: Trix möchte zu Beginn nichts von "ich angle mir einen Adligen" wissen wollte. Und plötzlich, ohne ersichtlichen Grund, ist sie Feuer und Flamme für diese Idee und ist quasi nur noch auf der "Jagd" nach Colin. Es gab auch immer wieder Stellen, die für mich völlig unlogisch waren. Um hier nicht zu spoilern gehe ich allerdings nicht näher darauf ein.
Insgesamt passiert nichts wirklich Außergewöhnliches/Unvorhersehbares. Ein bisschen gehört das wohl auch zu dieser Art Buch. Man weiß im Grunde worauf man sich einstellt bzw. was man zu erwarten hat. Trotzdem freue ich mich, wenn der Autor/die Autorin eine neue Idee mit einbringt!
Gegen Ende wird ein wenig Spannung aufgebaut. Allerdings ist es doch eine sehr seichte Geschichte, in der alles eher so vor sich hinplätschert. Es tauchen dann auch nochmal einige Charaktere auf, die aus meiner Sicht keinen Mehrwert zum Fortgang der Geschichte beigetragen haben. Das Ende ging mir dann etwas zu schnell. Das ein oder andere hätte man sich mit Sicherheit auch sparen können und dafür an anderer Stelle etwas mehr ins Detail gehen können.
Alles in allem eine nette Geschichte, die mir persönlich jedoch etwas zu einfach gestrickt war.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Eine alternative Vergangenheit

Die Apollo-Morde
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„Die Apollo Morde“ von Autor und Astronaut Christ Hadfield ist am 15. Juni bei dtv erschienen. Wir befinden uns im Jahr 1973 kurz vor dem Start einer letzten streng geheimen Mondmission der Amerikaner ...

„Die Apollo Morde“ von Autor und Astronaut Christ Hadfield ist am 15. Juni bei dtv erschienen. Wir befinden uns im Jahr 1973 kurz vor dem Start einer letzten streng geheimen Mondmission der Amerikaner – Apollo 18. Die Crew soll wichtige Gesteinsproben sammeln. Hiermit sind sie jedoch nicht allein, denn auch die Sowjetunion ist hinter den Schätzen des Mondes her. Neben den Astronauten gehört Kaz Zemeckis als Flugleiter zu den Hauptprotagonisten. Er fungiert als Vermittler zwischen der Crew im Weltall und der Besatzung am Boden. Schon bald häufen sich die Anzeichen, dass nicht jeder an Bord der zu sein scheint, der er vorgibt.
Der Einstieg in das Buch startet äußerst spannend. Das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, dass mir der Prolog für die Gesamtgeschichte keinen Mehrwert geliefert hat. Auffallend war hier, dass der Prolog in der ersten Person geschrieben wurde und das weitere Buch anschließend aus der dritten Person.
Insgesamt ist alles sehr detailliert beschrieben, auch viele technische Einzelheiten. Das ist unglaublich interessant. Hierdurch wird es an manchen Stellen jedoch auch etwas langatmig. Es werden außerdem viele Abkürzungen verwendet, die nur teilweise erklärt werden. Dafür werden wiederum des Öfteren die Aussprache bzw. bestimmte Begriffe näher beschrieben. Etwas schwergetan habe ich mir vor allem zu Beginn mit den Wechseln zwischen den Orten und vor allem auch Zeiten. Nach einer Weile hat man sich etwas daran gewöhnt und vor allem die zeitlichen Wechsel werden dann weniger. An sich ließ sich das Buch dennoch einfach lesen.
Die Hauptprotagonisten sind gut gewählt. Vor allem Kaz und JW sind einem hier recht sympathisch. Viele der Nebencharaktere hätte man sich auch sparen können. Ich muss gestehen, dass ich hier teilweise auch einfach den Überblick verloren habe. Hierzu gehört auch die kleine Romanze, die für mich persönlich nicht zur Geschichte gepasst hat.
Wie schon erwähnt, startet das Buch äußerst spannend. Dies lässt jedoch vor allem im Mittelteil stark nach, bevor es dann gegen Ende nochmal ereignisreicher wird. Hier wurde es dann jedoch auch ein wenig chaotisch, wodurch ich der Handlung nicht mehr 100% folgen konnte. Insgesamt war das Ende für mich leider nicht befriedigend. Es sind noch so viele ungeklärte Fragen offengeblieben – schade! Das Buch gibt viele Einblicke in die Welt der Astronauten und auch die Mischung aus Fiktion und Realität ist gut gelungen. Für einen Thriller war es mir persönlich allerdings nicht packend genug.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Nicht ganz überzeugend...

SOMERSET. Sehnsucht und Skandal (1)
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„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich ...

„SOMERSET. Sehnsucht und Skandal“ von Emma Hunter ist am 1. Februar 2022 im Penguin Verlag erschienen. Es handelt von Isabella, die nach einer verbotenen Liebesnacht mit einem Offizier schnellstmöglich einen Ehemann finden muss. Hierfür kommt sie bei ihrer Tante in Bath unter, um dort an der Ballsaison teilzunehmen. Obwohl sich schon mal ein passender Anwärter findet verdreht ihr der unnahbare Händler Alexander den Kopf. Als sie dann noch vom Offizier erpresst wird, muss sie sich zwischen Liebe und Ruf entscheiden.
Ich habe sehr gut in das Buch hineingefunden und finde den Schreibstil sehr angenehm. Dementsprechend liest es sich auch recht schnell. Sprachlich ist mir aufgefallen, dass es nicht sehr anspruchsvoll geschrieben ist. Aber das passt vermutlich zum ganzen Setting, da ja auch die Handlung relativ vorhersehbar ist. Ich denke, jedem, der sich für das Buch entscheidet, ist dies vorher bewusst.
Mir ist der ein oder andere Schreibfehler aufgefallen. Allerdings nichts "Schwerwiegendes", deswegen ist das für mich auch in Ordnung. Es gab jedoch einige Stellen, an denen mir der Zusammenhang bzw. einige Informationen gefehlt haben. Das stört mich schon mehr und stört den Lesefluss, weil ich nochmal zurückblättere, weil ich befürchte etwas überlesen zu haben.
Nach ca. der Hälfte oder eher 2/3 wird es doch noch spannend und geht ziemlich heiß her. Mein Interesse war nun tatsächlich auch geweckt und ich war gespannt, wie es weiter geht. Doch war es auch weiterhin alles in allem zu vorhersehbar.
Die Protagonisten waren mir zu Beginn recht sympathisch. Bzw. entsprechen sie alle ihrer Rolle. Das gefiel mir gut, dennoch hatte ich die Hoffnung auf das ein oder andere Geheimnis. Im Verlauf wurden mir jedoch vor allem die beiden Hauptprotagonisten nur noch unsympathisch. Vor allem Isabella benimmt sich vollkommen kindisch. Und dass Alexander sich so gebieterisch verhält finde ich auch einfach zu krass. Das extreme Hin und Her ist für mich nicht sehr realistisch! Meiner Meinung nach gehört es schon dazu, dass sich die Protagonisten streiten, aber hier gingen mir die Ansichten und Handlung viel zu weit auseinander.
Auch war mir das Ende zu schnell abgehandelt. Die Nebengeschichte war für mich auch einfach nicht wirklich logisch. Um hier nicht zu spoilern, werde ich nicht näher darauf eingehen. Für mich wurde sie jedoch etwas stiefmütterlich behandelt. Das gilt leider ebenso für einige der anderen Protagonisten.
Alles in allem konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Einige Handlugen waren für mich teilweise nicht nachvollziehbar bzw. unlogisch. Außerdem habe ich das Gefühl, dass einige Handlungsstränge offengelassen wurden und besonders diese extremen Gegensätze der Protagonisten haben mir nicht gefallen. Der Schreibstil ist recht angenehm und bei diesem Genre sollten die Ansprüche auch nicht zu hoch sein. Doch mir war die Geschichte einfach zu flach. An sich finde ich sie nicht schlecht, aber so richtig gecatched hat sie mich eben auch nicht.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Geschichten, die Mut machen

In all deinen Farben
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„In all deinen Farben“ erscheint am 10. März 2022 im Eisele Verlag. Bolu Babalola hat in ihrem Buch Liebesgeschichten aus der Mythologie neu interpretiert. Meist werden Frauen dort lediglich als Opfer ...

„In all deinen Farben“ erscheint am 10. März 2022 im Eisele Verlag. Bolu Babalola hat in ihrem Buch Liebesgeschichten aus der Mythologie neu interpretiert. Meist werden Frauen dort lediglich als Opfer männlicher Begierde dargestellt, doch nicht so in dieser Sammlung von Love Stories aus aller Welt. Hier sind die Frauen stark, treten für ihre Rechte ein und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.
Das Buch ist in einzelne Geschichten unterteilt. Jede davon befasst sich mit einer Heldin der Mythologie. Babalola lässt ihre Leser mithilfe ihres traumhaften Schreibstils in westafrikanische Volksmärchen und Legenden aus dem Nahen Osten eintauchen. Die Erzählungen spielen teilweise zu längst vergangenen Zeiten. Viele wurden jedoch auch modern interpretiert und finden im 21. Jahrhundert statt. Diese Mischung sorgt für Abwechslung und hat mir sehr gut gefallen.
Zuweilen hatte ich mit den Namen der Protagonisten so meine Schwierigkeiten. Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Autorin die Namen beibehalten hat, sonst wäre ja auch die Verbindung zur Mythologie nicht mehr vorhanden gewesen. Wenn jedoch viele Protagonisten in einer Geschichte vorkamen, war ich manchmal etwas verwirrt, und habe mir schwergetan, diese auseinander zu halten. Auch werden einige Wörter verwendet, die im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr üblich sind. Meistens konnte ich mir aus dem Zusammenhang die Bedeutung erschließen, doch das ein oder andere Mal musste ich ein Wort auch nachschlagen.
Mir waren die Geschichten meistens leider etwas zu kurz. Man wurde mitten reingeworfen und mir hat oft die Vergangenheit der Protagonisten gefehlt. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich wenig über die Geschichten der Mythologie weiß. Eventuell ist es für Leser, die die Protagonisten aus ihren ursprünglichen Erzählungen kennen, einfacher sich in die Geschehnisse hineinzuversetzen. Teilweise kamen mir die Ereignisse der Geschichten auch etwas an den Haaren herbeigezogen, bzw. haben sich etwas zu schnell entwickelt. Was auch daran liegt, dass es lediglich Kurzgeschichten sind.
Es handelt sich um Geschichten, die Frauen Mut machen, die Vergangenheit neu interpretieren und dazu aufrufen für sich einzustehen. Die Idee dahinter hat mir sehr gut gefallen. Und auch der Schreibstil ist einfach nur ein Traum. Ich habe jedoch festgestellt, dass ich nicht der Typ bin für Kurzgeschichten. Weswegen ich auch nach dem ersten Lesen dazu übergegangen bin, nur noch eine Geschichte am Tag zu lesen, da ich sonst durcheinandergekommen bin. Wer gerne Kurzgeschichten liest, und ein paar weibliche Vorbilder kennenlernen möchte, für den ist dieses Buch genau das Richtige.

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