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Veröffentlicht am 14.07.2022

Wer lügt hier?

Dunkle Tiefen
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"Dunkle Tiefen" von Elisabeth Kay ist ein Thriller, der sehr geheimnisvoll daherkommt.
Wir haben hier drei Schwestern, die sich zu Weihnachten am Ort ihrer Kindheit, einem Cottage an einer englischen Steilküste, ...

"Dunkle Tiefen" von Elisabeth Kay ist ein Thriller, der sehr geheimnisvoll daherkommt.
Wir haben hier drei Schwestern, die sich zu Weihnachten am Ort ihrer Kindheit, einem Cottage an einer englischen Steilküste, wiedertreffen. Nach zwanzig Jahren. Alle haben eine Einladung von ihrer Schwester erhalten, aber keine will es gewesen sein. Damit beginnt es schon sehr geheimnisvoll. Damals, als sie auseinander gingen, haben sie eine Schwester verloren und auch sich aus den Augen. Vergessen konnten sie aber alle nie.
Die Geschichte wird aus den unterschiedlichen Perspektiven der jeweiligen Schwester erzählt, wodurch man sie als Leser so nach und nach kennenlernt, ihre Gedanken und Gefühle erfährt.
Zudem gibt es einen häufigen Wechsel in der Zeit der Erzählung, wir springen immer wieder in den Sommer zurück, als das Unglück geschah und erfahren auch dort die unterschiedlichen Sichtweisen der Schwestern. Auch in der Gegenwart spitzt sich das Geschehen zu, es entsteht ein Atmosphäre von Misstrauen, Schuldzuweisungen und Aggressionen. Es ist fast spürbar, dass sich zwischen den Schwestern eine gewaltige Wand aufbaut.
Der Verlust der Schwester, um den sich alles dreht, nur ganz langsam und allmählich setzt sich das Geschehen aus vielen kleinen Puzzleteilen zusammen, irgendwann weiß man gar nicht mehr, wem man noch glauben und trauen kann.
Das Buch ist sehr spannend, man möchte sehr gerne wissen, was und warum geschehen ist. Mir persönlich waren es einige Wechsel in den Perspektiven zu viel, manchmal hatte ich da Orientierungsprobleme, was jetzt davor oder danach war. Am Ende blieben für mich noch ein paar Zusammenhänge und Fragen offen, das Ende wirkte mir etwas zu aufgesetzt.

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Veröffentlicht am 17.01.2022

Brandheißer alter Fall

COLD CASE - Das gebrannte Kind
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"Cold Case-Das gebrannte Kind" von Tina Frennstedt ist hier nun schon der dritte Teil der Kriminalreihe rund um Kommissarin Tess Hjalmarsson und ihrem Team. Ich habe die Bücher in der richtigen Reihenfolge ...

"Cold Case-Das gebrannte Kind" von Tina Frennstedt ist hier nun schon der dritte Teil der Kriminalreihe rund um Kommissarin Tess Hjalmarsson und ihrem Team. Ich habe die Bücher in der richtigen Reihenfolge gelesen, aber man könnte das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Tess und ihr Team haben grade wieder einen alten Fall rausgekramt, als eine aktuelle Mordserie Verbindungen zu einem anderen alten Fall aufweist. Vor 15 Jahren wurde eine Frau ermordet, indem ihr Haus abbrannte. Der Sohn überlebte damals und verbrachte sogar einige Zeit in der Obhut von Tess.
Jetzt gibt es gleich mehrere Opfer, die diesen grausamen Tod im Feuer sterben müssen.
Durch die Verbindung zu dem alten Fall besteht die Hoffnung, diesen gleich mit auflösen zu können. Aber dazu müssen der oder die Täter erst einmal gefasst werden.
Auch im Privatleben von Tess tut sich so einiges, auch hier kommt es zu geheimnisvollen und unerklärlichen Vorfällen. Es ist sehr schön, wie den Personen nach und nach mehr Leben eingehaucht wird und sie sich weiterentwickeln.
Ich fand es sehr spannend bei den Zeugenbefragungen dabei zu sein, Beweise abzugleichen und Alibis zu prüfen, sehr schnell fühlte man sich bei der Verbrecherjagd mit einbezogen.
Auch wenn man sehr zeitig im Buch den Täter im Visier hatte, blieb die Spannung trotzdem bis zum Ende erhalten. Der Schreibstil war sehr flüssig und gut lesbar. Ein wenig stört mich, dass am Ende so einige Fragen offen stehen bleiben und man nur hoffen kann, dass sie im nächsten Teil wieder aufgegriffen werden.

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Veröffentlicht am 14.11.2021

Einsam unter vielen

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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"Offline" von Arno Strobel ist ein Psychothriller, der mit den Nerven der Leser spielt.
Man hat eine Gruppe von sich teilweise unbekannten Leuten, die in einem abgelegenen Hotel, dass zudem noch nicht ...

"Offline" von Arno Strobel ist ein Psychothriller, der mit den Nerven der Leser spielt.
Man hat eine Gruppe von sich teilweise unbekannten Leuten, die in einem abgelegenen Hotel, dass zudem noch nicht fertig gestellt ist, eingeschneit werden. Ihre Kommunikation haben sie freiwillig abgegeben, so eine Art digitales Detox. Das hoteleigene Funkgerät fällt dann natürlich auch noch aus. Auf ganz besonders brutale Art und Weise kommt der erste von ihnen ums Leben.
Es passiert das, was man sich dann schon denken kann. Der Verdächtige wird gesucht, man verdächtigt sich nacheinander gegenseitig, will niemandem mehr trauen, oder wem kann man denn noch trauen und in der ganzen Zeit, geht der Horror weiter.
Abwechselnd erzählen die Personen ihre Geschichte und wir können ihren Gedanken folgen und uns selber Gedanken um Schuld oder Unschuld machen.
Leider gibt es Geschichten mit dieser Story schon sehr viele, ich hätte mir hier den Ansatz etwas anders gewünscht. Die Protagonisten bleiben mir fremd und unsympathisch und leider ist sehr vieles vorhersehbar.
Das Ende war für mich dann so, dass ich drüber nachdenken musste, ob ich das schon eher hätte wissen können. Trotz der Vorhersehbarkeit habe ich das Buch gerne gelesen, es war zu jeder Zeit spannend und hat mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Begegnung in Venedig

Orangen für Dostojewskij
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"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden ...

"Orangen für Dostojewskij" von Michael Dangl finde ich von der Grundidee einfach genial. Es ist eine Geschichte über die Begegnung zweier Ausnahmetalente, die zwar höchstwahrscheinlich so nicht stattgefunden hat, aber die Möglichkeit zumindest gegeben wäre.
Der Großteil dieser Geschichte spielt im wunderbaren Venedig, von dem auch viele tolle Eindrücke vermittelt werden. Wir begleiten Fjodor Michailowitsch Dostojewski auf seiner Reise durch Europa. Er ist gesundheitlich angeschlagen, hat wenig finanzielle Mittel und wirkt sehr wortkarg und kontaktarm. Interessant sind seine Erinnerungen an die Zeit seiner Verbannung nach Sibirien und Erinnerungen an Petersburg. Auch die Ideen in seinem Kopf über zu schreibende Romane habe ich interessiert mitverfolgt, da ich einige seiner Werke gelesen habe. Die Grundstimmung der Autors Dostojewskijist hier aber eher pessimistisch und negativ.
Zu diesem Zeitraum trifft er dann ganz zufällig auf den lebensbejahenden Genussmenschen Gioachino Rossini, der den Russen sofort in sein großes Herz schließt. Von dem Zeitpunkt an passiert in dem Buch etwas mehr an Handlung. Die beiden führen lange Gespräche, unternehmen Ausflüge, ja musizieren gemeinsam. Rossini bringt Dostojewskij die italienische Lebensart näher, die Leichtigkeit des Seins in Venedig, trotz politisch schwerer Zeiten.
Diese fiktive Freundschaft der beiden großen Künstler ist ein tolles Thema für das Buch, aber so recht konnte der Funke bei mir nicht überspringen. Viele Seiten habe ich mich auch mal durch den Text gequält, war es mir zu langatmig. Ich habe das Buch gerne gelesen, aber aus diesem tollen Thema hätte man eindeutig mehr machen können.

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Veröffentlicht am 25.06.2020

Zimmer mit Aussicht

Verschließ jede Tür
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Riley Sager hat mit "Verschließ jede Tür" hier einen Thriller über ein Haus geschrieben und über seine Bewohner. Das Bartholomew wurde im Jahre 1919 in New York direkt am Central Park eröffnet und ist ...

Riley Sager hat mit "Verschließ jede Tür" hier einen Thriller über ein Haus geschrieben und über seine Bewohner. Das Bartholomew wurde im Jahre 1919 in New York direkt am Central Park eröffnet und ist ein berühmtes Gebäude mit teuren Wohnungen.
Jules hat ihren Freund verloren, mit ihm ihre Wohnung, hat keine Arbeit und kein Geld. Dann wird ihr der Traumjob schlechthin angeboten, Room-Sitter in eben diesem Gebäude, tolles kostenloses wohnen mit der Traumaussicht und dazu noch gut bezahlt. Sie ahnt ja fast, dass da ein Haken sein muss. Sie darf keine Nacht auswärts schlafen, keinen Besuch empfangen und nicht mit den Bewohnern reden.
Sie spricht mit einer anderen Room-Sitterin und die ist dann verschwunden. Bei Nachforschungen kommen noch mehr solcher Fälle zum Vorschein. Die Spannung steigert sich nach und nach und man hat auch schon sehr zeitig einen konkreten Verdacht.
Der Schreibstil ist sehr gekonnt und nimmt den Leser von Anfang an mit, ein klein weinig gruseliger hätte es gerne sein können und die Auflösung ist dann in einigen Punkten doch eine Überraschung wert. Im Nachhinein finde ich den Buchtitel nicht allzu passend.

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