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Gisel

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Naturnahe Erzählung mit düsterem Hintergrund

Pip rettet den Wald
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Pip ist ein junges Eichhörnchen, der beste und mutigste Springer in seinem Volk. Er bekommt eine gefährliche Aufgabe: Er soll mitten in der Nacht auf den uralten Hüterbaum klettern und dort die letzte ...

Pip ist ein junges Eichhörnchen, der beste und mutigste Springer in seinem Volk. Er bekommt eine gefährliche Aufgabe: Er soll mitten in der Nacht auf den uralten Hüterbaum klettern und dort die letzte Eichel pflücken. Aber auch die anderen Völker des Waldes wollen diese Eichel haben, denn wer sie besitzt, ist der Herrscher des Waldes.

Sehr kindgerecht wird in diesem Buch dargestellt, wie sich der Klimawandel im Wald auswirkt: Er gefährdet die Zukunft der Tiere, die dort leben. Das Buch ist empfohlen ab 8 Jahren, und die Darstellung des Problems ist gut gelungen: Der alte Hüterbaum ist am Sterben, die letzte Eichel kann den Grundstein für eine neue Generation darstellen. Genauso aber kann die letzte Eichel auch missbraucht werden, um die anderen Tiervölker zu beherrschen. Pip ist nicht nur mutig, sondern auch bedacht, denn er trifft die richtige Entscheidung: Für ihn sind alle Völker wichtig, er möchte ihnen allen eine Zukunft schenken. Die Gefahr ist auf jeder Seite des Buches zu spüren, oft allerdings so subtil, dass sie bedrohlich wirkt, die Grundstimmung ist durchweg düster – und das in einem Buch, das sich an Kinder ab 8 Jahren wendet. Eine echte Lösung gibt es noch nicht, das Ende ist eher offen, es gibt genügend Stoff für weitere Fortsetzungen.

Dieses Kinderbuch zeigt eine naturnahe Bearbeitung des Themas Klimawandel. Die Lektüre eines Kindes sollte meines Erachtens unbedingt von einem Erwachsenen begleitet werden, der für Fragen offen ist und die angesprochenen Themen feinfühlig weiter führt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Spannender Roman um den Ullstein-Verlag

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Berlin in den Zwanziger Jahren: Rosalie Gräfenberg lernt den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein auf einem Bankett kennen. Rosalie ist geschieden, sie arbeitet erfolgreich als Journalistin, ...

Berlin in den Zwanziger Jahren: Rosalie Gräfenberg lernt den Generaldirektor des Ullsteinverlags Franz Ullstein auf einem Bankett kennen. Rosalie ist geschieden, sie arbeitet erfolgreich als Journalistin, ihre beste Freundin ist die Verlagsredakteurin und Autorin Vicki Baum. Franz Ullstein, noch in Trauer um seine vor einem Jahr verstorbene Frau, verliebt sich in Rosalie, er gewinnt neuen Lebensmut. Als er ihr einen Antrag macht, tritt er eine Lawine im Verlag los. Denn seine vier Brüder und deren Frauen wollen diese Verbindung unbedingt verhindern.

Die Geschichte stützt sich auf wahre Begebenheiten, das macht den Roman besonders interessant. In verschiedenen Sichtweisen schildert die Autorin Beate Rygiert, wie sich die Begebenheiten rund um Rosalie Gräfenberg zugetragen haben könnten. Spannend ist, wie das gesamte Umfeld in dieses Buch eingearbeitet werden, z.B. Rosalies Freundschaft zu Vicki Baum wie auch die fiktiven Geschehnisse um das Tippfräulein Lili Blume und ihren Freund Emil sowie dessen fotografisches Talent. Das Buch ist spannend geschrieben, so dass ich mich gerne habe entführen lassen in die Verlagswelt der Zwanziger Jahre. Allerdings war mir das Ende etwas zu kurz geraten, nachdem ich so lange mitgefiebert hatte, wie sich das Schicksal von Rosalie und Franz entwickelt. Sehr gefreut habe ich mich darüber, dass die Autorin in einem Nachwort erläutert, welche fiktiven Ereignisse sie in die historischen Begebenheiten eingearbeitet hat.

Dieses Buch spiegelt sehr unterhaltsam die Geschehnisse im Ullstein-Verlag der Zwanziger Jahre. Sehr gern empfehle ich die Geschichte weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Starke Frauen im Berlin der Zwanziger Jahre

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Berlin, 1922. Magda Fuchs arbeitet als Polizeiärztin, während sie tageweise ihre Praxis als gynäkologische Ärztin führt. Von der Polizei wird sie zu einer Toten gerufen, die sich mit letzter Kraft von ...

Berlin, 1922. Magda Fuchs arbeitet als Polizeiärztin, während sie tageweise ihre Praxis als gynäkologische Ärztin führt. Von der Polizei wird sie zu einer Toten gerufen, die sich mit letzter Kraft von der Straße zu ihrem Säugling geschleppt hat, um ihn im Sterben noch zu stillen. Doch sie ist nicht die einzige Frau, die mit einer Stichverletzung vorgefunden wird. - Medizinstudentin Celia muss sich der Frage stellen, ob sie Edgar heiraten möchte. Denn ihr Studium wie auch ihre Arbeit am Krankenhaus möchte sie beibehalten, doch wird sie diese als verheiratete Frau ausüben dürfen? Im Berlin der zwanziger Jahre stellen sich viele Fragen, vor allem in Zeiten der Inflation, bei der das Geld täglich an Wert verliert.

Dieses Buch setzt nahtlos an den Vorgängerband an, ich empfehle vorab die Lektüre des ersten Bandes um Magda Fuchs. Die junge Frau ist eine engagierte Ärztin, die sich auch viele Gedanken um die Frauen um sie herum macht. Gleichzeitig muss sie ihr eigenes Leben planen, in dem nicht nur ihre berufliche Zukunft eine Rolle spielen soll, sondern auch ihre Beziehung zu Kommissar Kuno Mehring. Sehr ausführlich geht das Buch auf all die Frauen ein, die bereits im ersten Band der Reihe eine Rolle gespielt haben, und führt deren Schicksale weiter. So entsteht eine ausführliche Geschichte über mehrere starke Frauen, die das Leben der Frauen im Berlin der Zwanziger Jahre durchaus spiegeln. Teilweise waren mir anfangs in diesem Buch etwas zu sehr die Liebesgeschichten der Protagonistinnen in den Vordergrund gerückt, das mag aber durchaus für andere Leserinnen ein Pluspunkt sein. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, so dass frau sich gern in die Geschichte dieser Frauen vertieft. Was mir gut gefallen hat, waren die gesellschaftlichen Probleme, vor allem was die Frauen damals betraf, was sehr ausführlich dargestellt wird.

So ist ein historischer Roman entstanden, der einen guten Einblick in die damalige Zeit gewährt. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Die magische Welt Venedigs

Aribella und die Feuermaske
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Aribella scheint anders zu sein als die Kinder in ihrem Viertel – und kurz vor ihrem 13. Geburtstag schießen Flammen aus ihren Fingern, als sie sich über einen Fischerjungen ärgert. Aribella muss vor den ...

Aribella scheint anders zu sein als die Kinder in ihrem Viertel – und kurz vor ihrem 13. Geburtstag schießen Flammen aus ihren Fingern, als sie sich über einen Fischerjungen ärgert. Aribella muss vor den Stadtwachen fliehen und trifft auf einen Mann mit einer Maske, die wie die Sterne am Himmel leuchtet. Er nimmt Aribella mit in die Welt der Cannovacci: Denn mit ihrer Fähigkeit, Flammen aus ihren Fingern schießen zu lassen, gehört Aribella nun auch zu dieser Vereinigung von Magiern, die mit ihren Kräften die Stadt Venedig beschützen. Aribella findet sich wieder im Halb-hier-halb-dort-Hotel, wo sie auf neue Freunde trifft. Doch der Blutmond am Himmel weckt dunkle Mächte, und auch im Halb-hier-halb-dort-Hotel gibt es einige Ungereimtheiten…

Es ist eine spannende Welt vor dem spektakulären Hintergrund Venedigs, die die Autorin Anna Hoghton hier entstehen lässt. Aribella ist ein mutiges Mädchen, das lernen muss, mit einer neuen Fähigkeit zurechtzukommen und sich in einer ihr bisher fremden Welt zu orientieren. Zunächst ist es spannend, mit Aribella und ihren neuen Freunden diese Welt zu entdecken, bevor die Gefahr mit Wucht in den Vordergrund tritt. Hier hält die Geschichte einige überraschende Wendungen samt Showdown bereit, so dass ich mich kaum noch von dem Buch trennen wollte. Wer schon mal in Venedig war, wird sofort das Flair dieser Stadt spüren. Die Figuren, die auf dem Hintergrund dieser Stadt agieren, sind wundervoll entworfen, es entsteht eine fantastische, aber auch gefährliche Welt voller Magie. Da bleibt am Schluss noch genügend Stoff für eine Fortsetzung, auf die ich jetzt schon gespannt bin!

Diese magische Geschichte in Venedig hat mich schnell fesseln können, so dass ich sie sehr gern weiter empfehle für Kinder ab ca. 10 Jahren wie auch für Erwachsene. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Beste Hörbuch-Unterhaltung

Verloschen
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Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einer Toten gerufen, der die Ohren abgeschnitten und durch neue ersetzt wurden. Ob die Ohren wohl von einem weiteren Opfer stammen? Bei der nächsten Leiche wurden ...

Die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz wird zu einer Toten gerufen, der die Ohren abgeschnitten und durch neue ersetzt wurden. Ob die Ohren wohl von einem weiteren Opfer stammen? Bei der nächsten Leiche wurden die Hände durch neue ersetzt. Nun ist klar, dass ein Serienkiller unterwegs ist. Julia kommt ihm bald auf die Schliche, doch der Täter ist ihr immer noch einen Schritt voraus…

Das Buch ist Teil einer Reihe um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, doch man kann es ohne weitere Vorkenntnisse lesen bzw. als Hörbuch hören. Es ist spannend, diesem Täter hinterherzujagen, nach seiner Motivation zu suchen und den Gedanken der Rechtsmedizinerin zu folgen, wenn sie dem Täter auf die Spur kommt. Julia Schwarz ist eine erfahrene Ärztin, die sich gut in andere einfühlen kann und deshalb auch von den Kriminalkommissaren gefragt ist bei den Ermittlungen. Einige überraschende Wendungen sowie ein spannender Showdown lassen die Geschichte äußerst fesselnd geraten. Handlungsstränge aus dem privaten Umfeld der Ermittler runden die Geschichte ab. Der Sprecherin Svenja Pages gelingt es, die doch recht umfangreiche Erzählung gut als Hörbuch zu gestalten, sie gibt jeder Figur einen eigenen Charakter und moduliert sprachlich die Geschehnisse mit, so dass man gespannt der Auflösung entgegenfiebert.

Mich hat dieses Hörbuch bestens unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe überzeugte 4 von 5 Sternen.

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