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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.02.2022

Perfektes Jubiläum

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Maria Hauschild, Literaturagentin, kann ihre Freundin Heike Wersch nicht erreichen. Im Haus der Vermissten entdeckt die Polizei den gefesselten dementen Vater, dehydriert und verwirrt, sowie Spuren eines ...

Maria Hauschild, Literaturagentin, kann ihre Freundin Heike Wersch nicht erreichen. Im Haus der Vermissten entdeckt die Polizei den gefesselten dementen Vater, dehydriert und verwirrt, sowie Spuren eines Blutbades. Kurz darauf wird die Leiche der Vermissten gefunden. Pia Sander und Oliver von Bodenstein stoßen bei ihren Ermittlungen auf den Verlag Winterscheid, bei dem die Vermisste Programmleiterin war und gekündigt wurde. Liegt das Mordmotiv darin, daß die Tote einen Autor wegen Plagiat ans Messer lieferte? Doch es gibt noch eine weitere Leiche - Pia und Oliver stoßen auf ein Geheimnis aus der Vergangenheit, von dem jedes Opfer wußte.

Mit "In ewiger Freundschaft" feiert Nele Neuhaus das 10. Jubiläum ihrer erfolgreichen Taunus-Krimi-Serie. Mit diesem Band beweist sie, daß es ihr nicht an Ideen mangelt. Diesmal thematisiert sie den hart umkämpften Buchmarkt - was für Bücherfreunde einen besonderen Reiz ausübt. Man wird Zeuge, mit welch harten Bandagen hier gekämpft wird und sieht ein Buch dadurch wohl mit noch mehr Respekt an. Nele Neuhaus schreibt auch hier auf gewohnt flüssige und gut lesbare Art. Diesmal allerdings gibt es hier sehr viele Charaktere - da ist das Personenregister schon sehr hilfreich! Oliver und Pia sind mir im Laufe der Jahre zu guten Bekannten geworden. Sie sind einfach sympathisch, man nimmt sowohl an ihrem beruflichen, als auch ihrem privaten Leben teil. Das Buch benötigt erst einmal ein paar Seiten Anlauf, um Spannung aufzubauen. Doch dann geht die Spannungskurve rasant in die Höhe und hält das Niveau bis zum Schluß. Gerade die mit Hinweisen auf die Vergangenheit gespickten Einschübe der Tagebucheintragungen sind hier Spannungserhöhend! Dazu wird der Leser immer wieder auf falsche Fährten angesetzt - besser geht es nicht! Ich bin auf jeden Fall schon jetzt gespannt, was sich Nele Neuhaus für den nächsten Fall ausdenkt!

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Veröffentlicht am 11.02.2022

So geht Ostfrieslandkrimi

Wattführermord in Harlesiel. Ostfrieslandkrimi
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Der Wattführer Habbo Schulte ertrinkt während einer Wattführung in einem Priel. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund stehen vor einem Rätsel, denn Habbo war erfahren und gesund. ...

Der Wattführer Habbo Schulte ertrinkt während einer Wattführung in einem Priel. Die Kommissare Nina Jürgens und Bert Linnig von der Kripo Wittmund stehen vor einem Rätsel, denn Habbo war erfahren und gesund. Die Obduktion ergibt Tod durch eine Überdosis Insulin. Der Mordverdacht fällt auf vier Männer, die an der Wattwanderung teilnahmen und anschließend spurlos verschwanden. Bei ihren Ermittlungen stoßen Nina und Bert auf eine Kriminalakte des Toten aus dessen Jugendzeit. Hat ihn die Vergangenheit eingeholt?

Nun ist er endlich da - der 14. Fall für das Wittmunder Kripoteam. Und Rolf Uliczka hat mich wieder begeistert! Wer die Serie noch nicht kennt, kann hier getrost mit diesem Band einsteigen. Die Fälle sind alle in sich abgeschlossen. Wissenswertes, auch um das Privatleben der Ermittler, wird hier in kurzen Sequenzen erläutert, so daß keine Verständnislücken entstehen. Die Kommissare führen natürlich ein eigenes Leben, entwickeln sich weiter. Wer die Serie schon länger verfolgt, wird das Gefühl haben auf gute Freunde zu treffen. Man leidet und freut sich mit ihnen. Rolf Uliczka schafft es, den Leser mit seiner spannenden Handlung zu fesseln. Alles beginnt ganz harmlos - doch dann wird die vermeintliche Idylle zum Tatort und man rätselt bis zum Schluß mit, verfolgt Spuren und wird immer wieder überrascht. Der Spannungsbogen flacht einfach nie ab. Es gibt hier jede Menge undurchschaubare Charaktere, die allesamt als Mörder in Frage kommen. So gut wie der Autor seine Charaktere beschreibt, so gut beschreibt er die Landschaft und seine Bewohner. Man lernt hier etwas über das Watt dazu, bekommt Brauchtum vermittelt und lernt diese wunderschöne Region so zu lieben, wie Rolf Uliczka es tut. Natürlich sofern man sich nicht schon selbst durch eigene Besuche in diese Region verliebt hat. In diesem Fall hat man ein perfektes Leseerlebnis mit Urlaubsfeeling!

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Auch Teil 2 überzeugt

Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag
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Lady Hardcastle genießt die Ruhe auf dem Land. Doch die Spürnase der Hobbydetektivin wird aktiv, als der Viehzüchter Spencer Caradine an einem Markttag beim Mittagessen im Pub tot in seine Pastete fällt. ...

Lady Hardcastle genießt die Ruhe auf dem Land. Doch die Spürnase der Hobbydetektivin wird aktiv, als der Viehzüchter Spencer Caradine an einem Markttag beim Mittagessen im Pub tot in seine Pastete fällt. Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence wollen enträtseln, ob es ein natürlicher Tod war oder ob es sich um einen Giftmord handelt. Doch der Landwirt war verhasst, so daß die Anzahl der Verdächtigen groß ist...

"Lady Hardcastle und ein mörderischer Markttag" ist der zweite Fall aus der Feder von T E Kinsey rund um die bezaubernden beiden Damen Lady Hardcastle und ihre Zofe Florence. Diese beiden Charaktere sind für das Jahr 1909 herrlich unangepasst. Sie gehen ihren eigenen Weg und stören sich nicht an gesellschaftlichen Regeln. Der Krimi selbst ist wunderbar "altmodisch" - und das meine ich im positiven Sinne! Er kommt ohne brutale Actionszenen aus, lebt von den Ermittlungen und der Tatsache, daß man hier entspannt miträtseln kann. Dadurch wird der Krimi trotz seiner Gemütlichkeit richtig spannend! Geschrieben ist das Buch in leichtem Stil, dem man gut folgen kann. Die Sprache ist der damaligen Zeit leicht angepasst, was für Authentizität sorgt. Auf herrliche Weise wird alles so gut beschrieben, daß man selbst mittendrin ist. Charaktere und Landschaft erwachen zu Leben. Ich mochte einfach alles hier.
Mir gefällt diese Serie total. Wer englische Krimis in alter Tradition mag wird genauso begeistert sein wie ich!

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Veröffentlicht am 06.02.2022

Perfekt für jedermann

Flirten mit den Sternen
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Werner Gruber gibt in seinem Buch "Flirten mit den Sternen" Einblicke in die Grundlagen der Astronomie. Gerade Laien dürften von diesem Buch begeistert sein. Auf einfache und vor allem witzige Art erklärt ...

Werner Gruber gibt in seinem Buch "Flirten mit den Sternen" Einblicke in die Grundlagen der Astronomie. Gerade Laien dürften von diesem Buch begeistert sein. Auf einfache und vor allem witzige Art erklärt er die verschiedenen Themen: Was kann man am Himmel sehen? Welche Bedeutung hat Licht für die Astronomie? Warum gibt es Astronomie? Sind wir allein da draußen? Er beantwortet Fragen, die man sich schon immer gestellt hat und solche, die speziell sind. Dies alles wird informativ, aber einfach und für jedermann verständlich erklärt. Hier kann wirklich jeder folgen! Werner Gruber schreibt streckenweise so witzig, daß man sogar lachen muß. Er beweist, daß Astronomie nicht staubtrocken vermittelt werden muß und sogar Spaß machen kann.
Am Anfang und am Ende des Buches sind Sternkarten des nördlichen und südlichen Himmels abgebildet, außerdem befindet sich am Ende des Buches eine Tabelle mit Informationen zu den wichtigsten Sternen. Dies hat mir sehr gut gefallen!
Insgesamt ist das Buch perfekt geeignet für den Einstieg in die Astronomie - aber auch Leser mit Kenntnissen in diesem Gebiet werden hier auf ihre Kosten kommen!

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Ein Stück deutsche Geschichte

Die Dorfschullehrerin
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Helene nimmt die Stelle als Dorfschullehrerin in einem kleinen Ort an der deutsch-deutschen Grenze aus einem besonderen Grund an. Sie will ihrer Tochter nahe sein, die im Nachbarort in der DDR bei ihrem ...

Helene nimmt die Stelle als Dorfschullehrerin in einem kleinen Ort an der deutsch-deutschen Grenze aus einem besonderen Grund an. Sie will ihrer Tochter nahe sein, die im Nachbarort in der DDR bei ihrem Großvater aufwächst. Das darf aber niemand wissen, denn Helene fürchtet sogar im Westen den langen Arm der Stasi. In einem kleinen Dorf ist das aber nicht so einfach. Hier kennt jeder jeden und der Klatsch blüht. Der Arzt Tobias ist ihr von Anfang an eine große Hilfe und er wird auch bald ihr einziger Vertrauter. Als sich die Ereignisse an der Grenze überschlagen, muß Helene feststellen, daß sie im Dorf mehr Freunde hat, als sie dachte und daß Tobias mehr für sie ist als ein Freund. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Eva Völler begeistert mich jedesmal durch den regionalen Hintergrund mit ihren Büchern. In "Die Dorfschullehrerin" geht es um die deutsch-deutsche Grenze in dem ländlichen Hessen. Der Lokalkolorit kommt durch die Sprache der Dörfler sehr gut hervor, es wird aber nie kitschig. Das Dorfleben wird in der Geschichte wirklich gut beschrieben. Manchmal kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sobald die Trennung der Menschen durch die Grenze aber zur Sprache kommt, wird die Geschichte sehr ernsthaft. Die Sehnsucht nach Wiedervereinigung wird sogar bei Dorffesten deutlich und geht sehr zu Herzen. Das Mißtrauen bei den Bewohnern des Ost-Teils sitzt tief. Man erlebt in der neuen Trilogie im ersten Teil "Was die Hoffnung verspricht" ein Stück der deutschen Geschichte. Weil man sich mit den Personen verbunden fühlt, geht die Erzählung besonders unter die Haut. Dies ist ganz anders als wenn ein Historiker die Fakten aufzählt. Aus diesem Grunde warte ich schon voller Ungeduld auf den zweiten Teil dieser Roman-Trilogie!

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