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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

Was für ein Sommertag!

Man vergisst nicht, wie man schwimmt
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Der 15jährige Pascal verbringt die Sommerferien zuhause in Bodenstein, einem Ort, in dem nicht wirklich viel los ist. Dank der drückenden Hitze ist das Freibad so ziemlich der einzige Ort, an dem man sich ...

Der 15jährige Pascal verbringt die Sommerferien zuhause in Bodenstein, einem Ort, in dem nicht wirklich viel los ist. Dank der drückenden Hitze ist das Freibad so ziemlich der einzige Ort, an dem man sich etwas abkühlen kann – wenn man nur schwimmen würde. In diese unendlich langen und melancholischen Sommertage platzt jedoch auf einmal Jacky hinein und bringt Pascals Welt ganz schön ins Wanken.
Als Leser darf man hier zurück in das Jahr 2019 reisen – und wenn man ungefähr das Alter des Autors hat, dann ist das eine richtige Zeitreise zurück in die eigene Jugend. Bei mir hatte das ja im Vorhinein für hohe Erwartungen gesorgt, aber Christian Huber hat das wirklich grandios hinbekommen. Aber auch die sommerliche Atmosphäre in dem beschaulichen Bodenstein und diese scheinbar nie endenden Sommerferien werden so geschickt als Leinwand für die Geschichte eingesetzt, dass man wirklich darin abtauchen konnte.
Aber auch abgesehen von jeglicher Nostalgie konnte mich das Buch überzeugen. Mir haben insbesondere die eher ruhigeren, melancholischen Abschnitte gefallen, in denen man auch relativ viel Zeit in Pascals Kopf verbringt. Langweilig ist die Geschichte aber keinesfalls: Zum einen wird Pascals Vergangenheit nur sehr langsam enthüllt und zum anderen spitzen sich auch die Geschehnisse in der Gegenwart am Ende ganz schön zu und es wird richtig spannend. Der Showdown war mir dann vielleicht ein kleines bisschen zu viel, aber weiter schlimm war das nicht.
Mich hat dieses Buch auf jeden Fall bestens unterhalten, und ich werde es sehr gerne weiterempfehlen - insbesondere all den Menschen, die Ende der 90er ebenfalls jung waren.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Unbekannte Welt

Das Mädchen mit dem Drachen
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Fluchtartig hat Léna Frankreich verlassen und versucht in Indien auf andere Gedanken zu kommen. Als sie beim Schwimmen im Indischen Ozean fast ertrinkt, rettet ein junges Mädchen ihr das Leben – was einen ...

Fluchtartig hat Léna Frankreich verlassen und versucht in Indien auf andere Gedanken zu kommen. Als sie beim Schwimmen im Indischen Ozean fast ertrinkt, rettet ein junges Mädchen ihr das Leben – was einen Strudel auslöst, der Léna immer weiter in eine Welt hineinzieht, die zuvor für sie unvorstellbar war.
Auf dieses neue Buch der Autorin hatte ich mich sehr gefreut, da mich ihr „Das Haus der Frauen“ schon sehr begeistern konnte. Entsprechend hatte ich aber auch sehr hohe Erwartungen an die Geschichte. In diese steigt man als Leser mittendrin ein, Lénas Vorgeschichte lernt man erst nach und nach kennen. Gleichermaßen eröffnet Laetitia Colombani einem allmählich eine – zumindest mir ziemlich unbekannte – Welt: Der praktisch aussichtslose Alltag junger indischer Mädchen und Frauen der untersten Kaste.
Der Schreibstil ist recht nüchtern und meistens knapp gehalten. Umso erstaunlicher ist es daher, wie schnell man in die Geschichte eintaucht und mit den einzelnen Figuren mitfühlt. Lénas Bemühungen, den Mädchen zu helfen, sind geprägt von einem ständigen Auf und Ab und vielen Rückschlägen. Entsprechend ist es keine Geschichte, die man mal eben zur Unterhaltung liest und anschließend wieder vergisst.
Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung für alle, die mitgerissen und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt werden möchten.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Für kleine Entdecker und das erste Basteln

Wieso? Weshalb? Warum? junior AKTIV: Unsere Natur
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Der Aktivblock von Ravensburger zum Thema „Unsere Natur“ lädt schon die Kleinen spielerisch dazu ein, auf kreative Art und Weise Themen rund um die Natur zu entdecken. Auf 48 Seiten darf gemalt, geschnippelt ...

Der Aktivblock von Ravensburger zum Thema „Unsere Natur“ lädt schon die Kleinen spielerisch dazu ein, auf kreative Art und Weise Themen rund um die Natur zu entdecken. Auf 48 Seiten darf gemalt, geschnippelt und geklebt werden, dazwischen gibt es immer wieder Textboxen mit Infos oder auch kleinen Rätseln zu den verschiedenen Themen.

Mein 2,5jähriger hat sich mit Begeisterung auf diesen Block gestürzt und war sehr angetan von den vielen schönen Bildern, die auch gleich dazu einladen, gemeinsam über die verschiedenen Themen zu sprechen. Sein absoluter Favorit sind die Seiten zum Ausschneiden und Kleben: Die ausgeschnittenen Ecken müssen nämlich wie Puzzlestücke wieder eingefügt werden, was wirklich eine tolle Idee ist.

Mich hat insbesondere die Vielfalt begeistert: Es gibt so viele interessante Themen zu begutachten und immer gibt es unterschiedliche Aufgaben dazu. Für 2jährige gibt es natürlich einige Dinge, die noch nicht ganz so gut klappen bzw. nicht so interessant sind, etwa die Labyrinth-Rätsel, aber die kann man ja auch erst einmal aussparen.

Insgesamt kam der Aktivblock bei uns richtig gut an und ich würde ihn auf jeden Fall weiterempfehlen: Für kleine Entdecker und das erste Basteln steckt hier richtig viel Spaß drin.

Veröffentlicht am 11.03.2022

Wunderbar ehrliche Geschichte mit einzigartigen Charakteren

Die gigantischen Dinge des Lebens
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Wilbur ist praktisch seit dem ersten Tag an der Schule ein Außenseiter, was er mal mehr, mal weniger mit Würde trägt. Als sich sein französischer Austauschschüler als ganz bezauberndes und außergewöhnliches ...

Wilbur ist praktisch seit dem ersten Tag an der Schule ein Außenseiter, was er mal mehr, mal weniger mit Würde trägt. Als sich sein französischer Austauschschüler als ganz bezauberndes und außergewöhnliches Mädchen entpuppt, scheint sich das Blatt zu wenden und Wilbur ist fest entschlossen, etwas zu ändern.

Susin Nielsen hat ein besonderes Händchen dafür, einzigartige und gleichzeitig durch und durch liebenswerte Protagonisten zu schreiben – was sie auch in diesem Buch wieder bewiesen hat. Ihre Hauptfiguren haben es nie leicht, und das ist bei Wilbur nicht anders. Aber trotz seines Außenseiterdaseins lässt er sich nicht unterkriegen. Auch das ist etwas, das die Autorin grandios beherrscht: Ein wunderbares Gleichgewicht zu finden zwischen wirklich traurigen Momenten und dem Silberstreifen am Horizont, den die Figuren nie wirklich aus den Augen verlieren.

So manche furchtbar peinliche Situation und der tolle Humor generell tragen dazu bei, dass die Geschichte trotz schwieriger Themen nie an Leichtigkeit verliert. Sehr gefallen hat mir außerdem die erfrischende Perspektive, die Charlie als Französin mit in die Geschichte bringt – und dass sich die Autorin hier nicht auf Stereotypen ausruht.

Insgesamt konnte mich Susin Nielsen wieder einmal mit einer sehr ehrlichen und emotionalen Geschichte mit einzigartigen Charakteren begeistern. Ich werde auch dieses Buch wieder gerne weiterempfehlen und freue mich schon jetzt auf das nächste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 21.02.2022

Einfach zauberhaft schön

Grimm und Möhrchen – Ein Zesel zieht ein
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Der Buchhändler Grimm lebt recht einsam und verbringt den Großteil seiner Zeit in seiner „Bücherkiste“ oder alleine zuhause. Da steht eines Tages Möhrchen, ein kleiner Zesel, im Laden und bringt schon ...

Der Buchhändler Grimm lebt recht einsam und verbringt den Großteil seiner Zeit in seiner „Bücherkiste“ oder alleine zuhause. Da steht eines Tages Möhrchen, ein kleiner Zesel, im Laden und bringt schon bald ganz viel Schwung und Farbe in sein Leben.
Dieses Vorlesebuch hat die Herzen unserer Familie direkt im Sturm erobert – und ich glaube, niemand kann sich des Charmes dieses Buches erwehren. Über mehrere Jahreszeiten hinweg darf man das ungleiche Gespann bei ihren kleinen Alltagsabenteuern begleiten, die sowohl lustig als auch zauberhaft schön sind. Es sind kleine, eher stille Geschichten, die aber so gekonnt Wünsche, Ideen und Gedanken von Kindern ansprechen, dass meine 6jährige Tochter immer voller Eifer mit dabei war – obwohl sie sonst eher zu spannenden Abenteuergeschichten tendiert.
Ganz besonders hat uns dabei der unglaubliche Sprachwitz gefallen, der für die Kleinen wie die Großen unterhaltsam ist und ganz wunderbar mit der deutschen Sprache spielt. Aber auch die Illustrationen waren richtig klasse und haben die Vorlesestunden perfekt abgerundet.
Von mir gibt es daher eine absolute und uneingeschränkte Leseempfehlung. Sollte es irgendwann einmal noch weitere Abenteuer mit Grimm und Möhrchen geben, wären wir auf jeden Fall wieder mit dabei!