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Veröffentlicht am 20.03.2022

Kurzweilig und witzig

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Dear Mrs Judith Potts,

mit großem Interesse habe ich Christine Prayons Erzählungen der jüngsten Vorkommnisse in Marlow gelauscht. Das gerade hier ein Serienmörder ...

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Dear Mrs Judith Potts,

mit großem Interesse habe ich Christine Prayons Erzählungen der jüngsten Vorkommnisse in Marlow gelauscht. Das gerade hier ein Serienmörder sein Unwesen getrieben haben soll, ist kaum zu glauben. An dieser Stelle nochmal mein herzliches Beileid zum Verlust Ihres Nachbarn. Marlow kann stolz sein, mit Ihnen, Becks und Suzie, so ein kompetentes Team an seiner Seite zu wissen, das völlig ungefragt und ohne Rücksicht auf Verluste für die Belange und Sicherheit der Bürger einsteht. Auch wenn Ihre Ermittlungsmethoden etwas unkonventionell und sie alle drei (verzeihen Sie mir meine Offenheit) doch äußerst schrullig erscheinen, bin ich tief beeindruckt von Ihrem Engagement.

Aus diesen Grund wäre ich höchst erfreut, wenn Sie mich in Ihr lustiges Trüppchen aufnehmen würden.

Zugegebenermaßen gehört Tee nicht gerade zu meinen Lieblingsgetränken, aber bei dem Konsum von Scotch und Fruchtbonbons werde ich Ihnen sicherlich in nichts nachstehen. Außerdem konnte ich mich für unsere 8. dörfliche Kreuzworträtsel Meisterschaft qualifizieren, aus der ich mit hoher Wahrscheinlichkeit als Siegerin hervorgehen werde.

Sollte ich nun Ihrerseits das Interesse geweckt haben, würde ich mich freuen Sie und Ihr Team, bei Ihrem nächsten Fall, zu unterstützen. Denn bei allem Unterhaltungswert, ein klein wenig mehr Spannung hätte Ihrem letzten Fall nicht geschadet.

Dennoch bin ich vom Marlow Murder Club sehr angetan und verbleibe in der Hoffnung einer positiven Rückmeldung.

Yours sincerely,

Andrea

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Falk Sebastiani ermittelt in Norwegen

Gott aus Stroh
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„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn ...

„Die Straße ist ein Band, das nicht endet. Es schleicht am Ufer entlang und umschlingt das Meer, als wollte es seine Grenze sein. Doch das Meer weiß, die Straße wird das Wasser niemals aufhalten, denn es ist selbst die Grenze.“

Nach einem tragischen Vorfall in einem Kaufhaus in München verschlägt es Kommissar Falk Sebastiani nach Norwegen. Zurück zu seiner Ex Frau und zurück zu seiner Tochter, die er seit 4 Jahren nicht mehr gesehen hat.
Doch statt eines Wiedersehens erwartet ihn eine Hiobsbotschaft. Seine Tochter ist verschwunden und scheint darüber hinaus auch noch in einen Mord verwickelt zu sein.
Falk beginnt eine fast aussichtslose Suche durch die unbarmherzige Wildnis der Finnmark. Was er nicht ahnt: Er ist nicht alleine auf der Jagd. Und der zweite Jäger hat es nicht auf Hannahs Entführer abgesehen, sondern auf Hannahs Leben.

„Gott aus Stroh“ von Frank Dommel ist eine vielschichtige, eher beklemmende Geschichte, die sowohl Krimi, Schicksalsroman und Familiendrama vereint. Parallel gleicht sie einem Bildband über Norwegen, nur das die Fotos fehlen. Die braucht man auch nicht, denn der Autor schafft es, nur mit Worten, die Weiten der Finnmark so fantastisch zu beschreiben, dass man die Bilder genau vor Augen hat. Dabei lernt man nicht nur die schönen Seiten Norwegens kennen, sondern vor allem auch die düsteren. Das war für mich sehr spannend, da ich über viele Dinge, das Leben in Norwegen betreffend, noch gar nicht so intensiv nachgedacht hatte. Der Leser hat die Möglichkeit tief einzutauchen in die Gefühlswelt und die Lebensweise der einzelnen Charaktere, so dass man die Geschichte wirklich miterlebt. Auch wenn es keine großen Überraschungsmomente beim Lesen gab, hat es mich erschüttert, wie das Schicksal zwei Familien auf so grausame Weise zusammenbringen kann.

Kurz: Ein solider Norwegenkrimi, der dem Leser Land und Leute näher bringt und interessante und wichtige Themen aufgreift. Und den ich trotz weniger Spannungsmomente, sehr gerne gelesen habe.

„Kinder werden mit der Gabe des Vergessens geboren, nicht mit der Dummheit der Verachtung. Hannah musste die Verachtung erst lernen. Sie hatte gute Lehrer.“

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Kommissar Degenhardt und sein Team stehen vor einem scheinbar unlösbaren Fall.

Das stumme Kind
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Die 13-jährige Anna ist Autistin. Sie lebt eingeschlossen in ihrer eigenen Welt und hat in ihrem ganzen Leben noch kein Wort gesprochen.
Und sie ist die einzige Zeugin eines grausamen Mordes.
Kommissar ...

Die 13-jährige Anna ist Autistin. Sie lebt eingeschlossen in ihrer eigenen Welt und hat in ihrem ganzen Leben noch kein Wort gesprochen.
Und sie ist die einzige Zeugin eines grausamen Mordes.
Kommissar Degenhardt und sein Team stehen vor einem scheinbar unlösbaren Fall.

Ein neuer Autor, ein neuer Schreibstil - zugegeben, ich musste mich in das Debüt von Michael Thode erst einmal rein finden.
Zu Beginn prasseln die unterschiedlichen Figuren nur so auf den Leser ein, ohne das dieser genau weiß, wer jetzt welchen Nutzen für den Verlauf der Geschichte haben wird.
Was ein Buch spannend machen kann, ist zugleich auch etwas anstrengend. Die vielen Zeitsprünge und Ortswechsel erschweren den Lesefluss noch zusätzlich.
Doch schon nach wenigen Kapiteln hatte ich mich warm gelesen. Oder der Autor hatte sich warm geschrieben.
Egal, wie es letztendlich gewesen ist: Am Ende wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Um es kurz zu machen: Trotz eines etwas verwirrenden Anfangs, ist "Das stumme Kind" ein durchaus spannender Thriller mit unerwarteten Wendungen und einem grandiosen Ende.



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Veröffentlicht am 15.01.2022

Ein Fantasyroman der Extraklasse

Das dunkle Herz des Waldes
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Agnieszka liebt ihr Dorf und das Tal am dunklen Wald, ungeachtet der bösen Mächte, die darin wohnen. Auch das der „Drache“ alle zehn Jahre ein Mädchen zu sich in den Turm holt, um die Schrecken des Waldes ...

Agnieszka liebt ihr Dorf und das Tal am dunklen Wald, ungeachtet der bösen Mächte, die darin wohnen. Auch das der „Drache“ alle zehn Jahre ein Mädchen zu sich in den Turm holt, um die Schrecken des Waldes unter Kontrolle zu halten, wird stillschweigend gebilligt. Bis der „Drache“ Agnieszka auswählt ...

„Das dunkle Herz des Waldes“ von Naomi Novik entführt den Leser in eine Welt voller Schrecken und Tod, voller Freundschaft und Liebe.
Schon nach den ersten Sätzen ist man in der Magie des Buches gefangen. Agnieszka nimmt einen mit in den Turm des mächtigen Zauberers und auf ihre lange Reise im Krieg mit den dunklen Mächten des Waldes.
Ich habe mit ihr geweint, gelacht, gelitten, geliebt und gekämpft. Die Geschichte ist gleichzeitig grausam und friedlich, spannend und zauberhaft und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.

Der einzige Kritikpunkt ist für mich der Schreibstil, der stellenweise etwas unelegant daherkommt. Ich habe noch in keinem Buch so oft „endlich“, „plötzlich“, „in diesem Moment“ oder Ähnliches gelesen. Ich schiebe es mal auf die Übersetzung und kann dann voller Überzeugung sagen, „Das dunkle Herz des Waldes“ ist, auch ohne Orks und richtige Drachen, ein Fantasyroman der Extraklasse.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Intervallfasten, die Lösung für Diätmuffel?

Die wichtigsten Fragen zum Intervallfasten
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Gewichtskontrolle, Kalorien zählen, Low Carb, Low Fat, FdH oder die Kohldiät … wenn irgendwo diese Begriffe fallen, bin ich die Erste, die Reißaus nimmt. Sonst ziemlich unsportlich, werde ich plötzlich ...

Gewichtskontrolle, Kalorien zählen, Low Carb, Low Fat, FdH oder die Kohldiät … wenn irgendwo diese Begriffe fallen, bin ich die Erste, die Reißaus nimmt. Sonst ziemlich unsportlich, werde ich plötzlich ganz schnell.
Abnehmen ist für mich ein Thema des Grauens. Eine der schönsten Sachen im Leben ist nun mal Essen.
Intervallfasten soll ja da die Lösung sein, das habe ich jetzt schon öfter gehört. Daher habe ich mich sehr gefreut als mein Rezensionsexemplar des Ratgebers „Die wichtigsten Fragen zum Intervallfasten“ von Dr.med.Christian Thuile in meinem Briefkasten lag.

In diesem Buch wird nicht nur erklärt, welche Varianten des Intervallfastens es gibt und wie genau das alles funktioniert, sondern es wird auch mit einigen weit verbreiteten Mythen aufgeräumt.
Es reicht nämlich nicht über eine gewisse Zeit eine Essenspause einzulegen und sonst weiterhin alles in sich rein zu stopfen wie bisher. Wie bei jeder anderen Diät, sind auch beim Intervallfasten die Zauberworte "Bewegung" und eine "gesunde, ausgewogene Ernährung".

Na super, also doch im Fitnessstudio schwitzen und jeden Tag Salat essen. Schnell machte sich beim Lesen der ersten Seiten eine leichte Ernüchterung breit.
Was ist denn dann bitte schön am Intervallfasten so besonders im Hinblick auf alle anderen Horror- Diätformen?
Die Antwort lies nicht lange auf sich warten: 

Vom Intervallfasten nimmt man nicht nur ab, es ist auch noch unglaublich gesund und außerdem sehr leicht in den Alltag zu integrieren. Wenn man es richtig anstellt, bleiben Heißhungerattacken und das große Hungergefühl aus. Es ist so planbar, dass man durchaus auch mal brunchen oder sich abends mit Freunden zum Abendessen treffen kann. 
Ich habe es ausprobiert und es ist wirklich kein Problem Intervallfasten in den Alltag zu integrieren. 
Das man an Gewicht verliert, ist absolut logisch. Wer sich gesund ernährt, sich viel bewegt und auch noch längere Essenspausen einlegt, nimmt ab.
Was die gesundheitlichen Vorteile angeht, fehlen mir persönlich die Quellenangaben. Es ist von zahlreichen wissenschaftlichen Studien die Rede, die allesamt den enormen Mehrwert für unsere Gesundheit belegen sollen. Aber es wird keine einzige Studie benannt. Auch wenn alles wirklich ansprechend erklärt wird und auch nachvollziehbar erscheint, lassen die fehlenden Angaben zu den Quellen den Leser doch zweifeln.

Insgesamt ist „Die wichtigsten Fragen zum Intervallfasten“ aber ein sehr informativer Ratgeber, der sich gut lesen lässt und in Bezug auf den Abnehmeffekt nichts schön redet.

Vielen Dank an den Athesia-Tappeiner Verlag und Dr.med.Christian Thuile.

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