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Veröffentlicht am 12.03.2022

Youngs Versuch der Einsamkeit zu entkommen

Love in the Big City
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Ich habe mich auf dieses Buch richtig gefreut um einen kleinen Einblick in das Leben von Young in Seoul zu bekommen. In dieser Hinsicht hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Der Leser bekommt einen ersten ...

Ich habe mich auf dieses Buch richtig gefreut um einen kleinen Einblick in das Leben von Young in Seoul zu bekommen. In dieser Hinsicht hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen. Der Leser bekommt einen ersten Eindruck von Arbeit und Leben. Leben in einer Ein-Zimmer-Wohnung, weil das Geld hinten und vorne nicht reicht. Oftmals mit Mitbewohner. Arbeit ist ohne Ausbildung natürlich auch schwer zu finden. So weit so gut. Das Nachtleben von Young ist eine Flucht aus dem Alltag. Sein Sexualleben ein Versuch der Einsamkeit zu entfliehen.
Der Schreibstil von Sang Young Park wäre mir gut gelegen. Er vermittelt das Gefühl als würde man in seinem Tagebuch lesen. Allerdings hat mir etwas Schwierigkeiten bereitet, dass anscheinen immer wieder in der Zeit gesprungen wurde. Ob Young sich nun an einen früheren Freund, Geliebten, Lebenspartner erinnert, oder vom Leben als Kind bzw. Jugendlicher mit seiner Mutter erzählt, es kommt für mich meistens überraschend. Ein Rückblick ist nicht wirklich gekennzeichnet und erschließt sich nur aus dem Sinn. Das fand ich etwas mühsam.
Jaehee spielt eigentlich nur im ersten Teil des Buches eine Rolle. Sie lässt Young zurück und man erfährt von ihr nichts mehr.
Young versucht aus seinen Möglichkeiten das Beste zu machen, zumindest Abschnittsweise. Dann wirkt er wieder verloren und eigentlich ständig einsam. „Love in the Big City“ zu finden ist für ihn nicht einfach. Was er findet ist oftmals nur Sex für eine Nacht, der die Einsamkeit weiter erhöht.
Als dieses hochgelobte Buch, wie es hin und wieder gepriesen wird, kann ich es nicht bezeichnen, aber grundsätzlich als eine gut zu lesende Geschichte mit ein paar interessanten Details, sodass ich vier Sterne vergeben kann.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Kleine, harmlose bis heiße, erotische Geschichten

Im tabulosen Schoß der Lust | Erotischer Roman
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Eine Sammlung kurzer Erotikgeschichten finden wir „Im tabulosen Schoß der Lust“ vor. Insgesamt konnte ich 36 Kurzgeschichten auf 184 Seiten zählen. Sie sind alle unterschiedlich lange, von kleinen Snacks ...

Eine Sammlung kurzer Erotikgeschichten finden wir „Im tabulosen Schoß der Lust“ vor. Insgesamt konnte ich 36 Kurzgeschichten auf 184 Seiten zählen. Sie sind alle unterschiedlich lange, von kleinen Snacks mit vielleicht zwei Printseiten bis zu schönen, umfangreichen Kurzgeschichten.
Tony Carezza schreibt seine Erlebnisse, ob real oder erfunden, in einem lesefreundlichen Schreibstil. Die Sprache ist der jeweiligen Geschichte angepasst. Bewegen wir uns in einem etwas deftigeren Szenario, so finden wir auch die Sprache leicht herb, aber nie obszön.
Die Figuren wechseln vom durchschnittlichen Gegenüber bis zum Modeltyp. Etwas haben sie aber alle gemeinsam, einerseits die Lust am Sex und andererseits kommen sie beim Lesen sympathisch rüber.
Selbstverständlich kann nicht jede Kurzgeschichte jedem Leser gefallen. Ich fand den überwiegend größten Teil anregend, erotisch, heiß, authentisch und spannend. Ungewohnt und witzig ist die Geschichte Schwarz und Weiß zu lesen, die auf einem Rätsel aufgebaut und die Lösung erst am Ende des Buches zu finden ist.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist hell und einladend gehalten.
Meine Empfehlung geht an Freunde der prickelnden Erotik im Alltag und vielleicht noch ab und zu mit ganz leichten BDSM-Ansätzen, die sich mit Kurzgeschichten gerne aus dem Alltag ausklinken oder sich auf ein paar Stunden der Zweisamkeit einstimmen wollen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Optisch und inhaltlich sehr gelungen

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
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Für Kinder ab zwei Jahre hat der Fischer Verlag die Reihe „Weißt du, was die Tiere machen?“ und in diesem Fall die „Kleine Biene“ herausgebracht.
Auf den einzelnen Seiten werden jeweils verschiedene Themen ...

Für Kinder ab zwei Jahre hat der Fischer Verlag die Reihe „Weißt du, was die Tiere machen?“ und in diesem Fall die „Kleine Biene“ herausgebracht.
Auf den einzelnen Seiten werden jeweils verschiedene Themen aus dem Leben der Biene in sehr kindgerechten Worten erklärt. Unter anderem wird dargestellt, was die Biene den ganzen Tag über macht und warum sie überhaupt summt.
Passend finde ich diese wunderbaren, einfachen Illustrationen von Fhiona Galloway. Sie sind farbenfroh und konzentrieren sich auf das Wesentliche. Mehr können Kinder in diesem Alter auch noch nicht erfassen.
Sehr gut wird ihr Spiel- und Forschertrieb mit Schieber und Klappen bedient, sodass es nicht als „Lehrbuch“ erscheint.
Die feste Pappe der Seiten hält auch so manchen ungestümen Umgang kleiner Hände aus. Das Format hat eine auf Kinder abgestimmte Größe. Einzig würde mir gefallen, wenn noch die eine oder andere Seite mehr wären.
Davon abgesehen gefällt mir das Buch sehr gut und ich werde es meinen Kleineren in der Kinderbetreuung sicherlich näherbringen.

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Veröffentlicht am 01.01.2022

Interessante Spielerei mit Wort und Sprache

Auf der Nase getanzt
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Kurzgeschichten sind sicher nicht für jeden Leser interessant. Wer sie mag, der findet in „Auf der Nase getanzt“ 24 sehr unterschiedliche Geschichten. Nicht nur von der Thematik unterschiedlich, sondern ...

Kurzgeschichten sind sicher nicht für jeden Leser interessant. Wer sie mag, der findet in „Auf der Nase getanzt“ 24 sehr unterschiedliche Geschichten. Nicht nur von der Thematik unterschiedlich, sondern auch vom Schreibstil und auch der Leseschwierigkeit her gesehen. Manche Geschichte konnte ich flüssig und schnell lesen, fand ich witzig und unterhaltsam. Und schon die nächste konnte mich überraschen und meine Konzentration fordern. Spannend sind auch die Kurzgeschichten, die erst am Ende ihr wahres Ziel offenbaren.
Moritz Boerner spielt mit den Worten. Faszinierend und eindrucksvoll zeigt er die Wandelbarkeit der Sprache.
Mir hat gut gefallen, dass es ein Inhaltsverzeichnis gibt und die jeweiligen Geschichten wiederum in Kategorien zusammengefasst wurden. Am Ende vieler Kurzgeschichten lässt uns der Autor wissen, wo die jeweilige Geschichte eingereicht, nominiert und veröffentlicht wurde. Auch finden wir am Ende eine Zusammenstellung über seine Bücher und Filme. Das Buch ist mir auch wegen seinem Cover aufgefallen.
Als Fazit gebe ich eine Leseempfehlung ab, da ich mich sehr abwechslungsreich unterhalten und gleichzeitig gefordert gefühlt habe. Ich fand es spannend zu sehen, wie unterschiedlich mit Worten innerhalb von ein paar Seiten, umgegangen werden kann.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Was ist Gedankenkonstrukt und was Realität

Die Rache ist mein
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Ein sehr ungewöhnlicher Roman, der mehr zwischen den Zeilen und symbolhaft gelesen werden muss.
Maître (Me) Susane ist Anwältin. Der Leser erfährt nie den Vornamen der Hauptprotagonistin. Eines der ungewöhnlichen ...

Ein sehr ungewöhnlicher Roman, der mehr zwischen den Zeilen und symbolhaft gelesen werden muss.
Maître (Me) Susane ist Anwältin. Der Leser erfährt nie den Vornamen der Hauptprotagonistin. Eines der ungewöhnlichen Vorkommnisse in diesem Buch. Andererseits auch die ständigen Gedankengänge von Me Susane. Es wird zum Geflecht aus Möglichkeiten, Eventualitäten, Einbildungen, Vorstellungen oder doch Realität. Wer kann das schon sagen.
Die Anspielungen von Marie NDiaye sind sehr symbolhaft, zwischen den Zeilen geschrieben und mehr oder weniger offen versteckte Gleichnisse.
In das Buch selbst bin ich anfangs nicht leicht gekommen. Der Schreibstil ist mehr als gewöhnungsbedürftig. Sehr, sehr eigen. Dennoch irgendwie passend zu diesem Buch. Die Geschichte wird aus Sicht von Me Susane erzählt. Sie ist eine unsichere, teils scheint es verwirrte Persönlichkeit zu sein.
Aus dem Klappentext habe ich mir als Hauptstrang die Ermordung der Kinder entnommen. Damit habe ich etwas falsch gelegen. Dieser Strang verblasst im Grunde zu einem Nebenereignis, der zwar die Geschichte erst ermöglich und die Entwicklung von Me Susane befeuert, aber als Hauptgeschichte kann ich ihn nicht mehr sehen.
„Die Rache ist mein“ bezieht sich auf, ja, das darf dann auch jeder Leser selbst entdecken. Insgesamt ist das Buch mit viel eigener Interpretation und Gedankenarbeit zu betrachten.
Vom Cover her überzeugt es mich nicht, dafür finde ich das gewählte Papier sehr edel, stark und hochpreisig.

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