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Veröffentlicht am 07.03.2022

Intime Gespräche

Doppelporträt
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Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der ...

Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der Maler Oskar Kokoschka. Ich muss zugeben, der Name war mir vorab kein Begriff, aber das Bild, dass diese Buch von beiden schafft, von ihren Gespräche und der gemeinsamen Zeit, war einfach fantastisch, sodass ich hoffe, dass ähnlich intime Dialoge tatsächlich stattgefunden haben.

Zum Inhalt: anlässlich ihres 80. Geburtstagstags soll ein Porträt der Krimikönigin Agatha Christie in Auftrag gegeben werden. Zeichnen soll dieses Porträt der österreichische Maler Oskar Kokoschka, der erst widerwillig, dann neugierig zustimmt. In sechs Sitzungen soll das Werk vollendet werden, in denen Kokoschka Christie ein paar Geheimnisse entlocken will. Dabei gibt er unwillkürlich sehr viel von sich selbst preis und es entstehen intime Gespräche über Liebe, Ehe, Ängste, Sorgen und Frieden.

Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das mit seinen knapp 130 Seiten recht kompakt ist und wirklich nur die kurze Bekanntschaft des Malers und der Autorin umreißt. Nach Abschluss der Sitzungen gibt es noch einen kurzen Epilog, der sowohl über das Ableben der Autorin, als auch des Malers berichtet und sowohl die Bekanntschaft der beiden als auch das Buch abschließt.

Die Gespräche der beiden habe ich mit Faszination und Erheiterung verfolgt. Beide sind bemüht den anderen auszuhorchen und bloß nicht zu viel über sich selbst preiszugeben, erzählen dann aber doch ein paar skurrile Anekdoten aus ihrem Leben. Und obwohl beide anfangs nicht unbedingt angetan von der Zusammenarbeit waren, so erkennen sie doch Gemeinsamkeiten und bleiben auch nach Fertigstellung des Porträts in Kontakt.

Mir hat das Buch gut gefallen und gerne wäre ich noch für ein paar Seiten länger verweilt. Die Kürze ist aber durchaus passend für dieses Buch und hat ausgereicht zwei sehr faszinierende Persönlichkeiten zu zeichnen.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Pferdehofgeschichte

Golden Hill Touches
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„Golden Hill Touches“ ist ein klassisches Liebesroman der Sparte „reicher Junge zieht aufs Land um ein Cowboy-Leben zu führen und verliebt sich in ein ortsansässiges Mädchen und muss erstmal denen den ...

„Golden Hill Touches“ ist ein klassisches Liebesroman der Sparte „reicher Junge zieht aufs Land um ein Cowboy-Leben zu führen und verliebt sich in ein ortsansässiges Mädchen und muss erstmal denen den Unmut der Bevölkerung ankämpfen um akzeptiert zu werden“. Schon für zwischendurch, man muss nicht viel drüber nachdenken, aber eben auch nicht überraschend.

Zum Inhalt: Parker Huntington wurde im Alter von 17 Jahren von seinen Eltern zu den Großeltern nach Boulder Creek auf die Farm geschickt, um dort die Ferien zu verbringen. Parker war ein schwieriger Jugendlicher, der sich in Boulder Creek aber zunehmend heimisch fühlte. Bis alles den Bach runterging. Elf Jahre später ist Parker zurück und will der Farm seiner Großeltern zu ehemaligem Glanz verhelfen. Doch die Kleinstadt hat nicht vergessen und nicht jeder ist Parker und seinem Projekt wohl gesonnen. Und dann ist da noch Clay, Parkers erste Liebe, die er damals einfach so zurückgelassen hat.

Das Buch erzählt die Geschichte von Parker und Clay in zwei Zeitsträngen- der Gegenwart und Parkers Zeit in Boulder Creek vor elf Jahren. Die Perspektiven wechseln sich zwischen den beiden Protagonisten, was gut gemacht ist und die Handlung sehr lebendig werden lässt. Beide Protagonisten haben hart mit sich selbst, aber auch mit ihren jeweiligen Lebensumständen zu kämpfen. Man merkt aber schnell, dass sie eine gute Dynamik haben und gemeinsam deutlich mehr erreichen.

An vielen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass auf das Leben in Boulder Creek und seine Bewohner mehr eingegangen wird. Es wird zwar immer wieder passiv erwähnt, dass Parker viel Gegenwind erfährt, dieser ist aber kaum greifbar und Parker bemüht sich auch nicht unbedingt etwas dagegen zu unternehmen. Die gesamte Handlung konzentriert sich auf Golden Hill und die Beziehung der Protagonisten. Das ist schade, da es viele spannende Nebencharaktere gibt.

Insgesamt habe ich genau das bekommen, was ich erwartet hatte. Einen seichten Liebesroman auf einem Pferdehof. Finde ich voll in Ordnung und kann man gut mal zwischendurch weglesen.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Die Bitcoin Verschwörung

Das Bitcoin-Komplott
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Ich mag Thriller, die nah genug am aktuellen Geschehen dran sind, um mich zweifeln zu lassen, ob das was ich da lese, Fiktion oder Wirklichkeit ist. So auch bei diesem Buch. Die geschilderten Erlebnisse ...

Ich mag Thriller, die nah genug am aktuellen Geschehen dran sind, um mich zweifeln zu lassen, ob das was ich da lese, Fiktion oder Wirklichkeit ist. So auch bei diesem Buch. Die geschilderten Erlebnisse sind authentisch und brisant genug, um einen zum Nachdenken anzuregen und schlaflose Nächte zu bereiten.

Zum Inhalt: die Weltwirtschaft steht im Jahre 2028 kurz vor dem Kollaps, Geld verliert an Wert und eine kleine einflussreicher Menschen beschließt, das bestehende System zu kippen. Sieben Menschen braucht es um das Finanzsystem in die Knie zu zwingen und mit ihm die aktuelle Weltordnung. Bitcoins sollen der Weg in die Zukunft sein und wer sie beherrscht, beherrscht die Welt. Martin, der bisher in seinem Leben nicht viel geleistet hat und das auch nicht musste, will ein Buch über Bitcoins schreiben und gerät ins Fadenkreuz eines Krieges, den er nicht versteht.

Das Buch beginnt sehr kryptisch. Es werden viele verschiedene Perspektiven geschildert und lange Zeit ist nicht ganz klar, wer mit wem zusammenarbeitet und welche Ziele verfolgt. Der Nebel lichtet sich auch nur langsam, über dem ganzen Buch liegt eine angespannte, geheimniskrämerische Stimmung. Es ist bis zum Schluss nicht klar wem man trauen kann.

An einigen Stellen fand ich das Buch ein bisschen over the top, zum Beispiel als der Held der Geschichte sich erstaunlich schnell und ohne Komplikationen von schweren Verletzungen erholt und der Verlust geliebter Menschen gefühlt schnell übergangen wird.

Es beginnt eine Hetzjagd um den Globus die ungefähr ab der Hälfte richtig Fahrt aufnimmt. Der Spannungsbogen wird insgesamt gut gehalten, auch wenn sich dir Ereignisse öfter überschlagen. Das Buch besticht vor allem durch das brisante Thema und die in meinen Augen recht realitätsnahen Schilderungen.

Die Auflösung zum Schluss war ok, aber irgendwie hatte ich mir da nach all den Nebelkerzen mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Kleiner Leitfaden zum Thema Angst

Sei stärker als die Angst
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Wer kennt es nicht: die Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein, nicht geliebt zu werden. Angst begleitet eigentlich jeden im Laufe des Lebens. Und für den einen oder anderen ist Angst mehr als nur ...

Wer kennt es nicht: die Angst zu versagen, nicht gut genug zu sein, nicht geliebt zu werden. Angst begleitet eigentlich jeden im Laufe des Lebens. Und für den einen oder anderen ist Angst mehr als nur ein lästiges Gefühl, denn Angst kann zum Problem werden und krank machen. Dieses Buch nimmt sich dem Thema Angst an, klärt auf, gibt Ratschläge und Übungen zu Hand und ermutigt sich der eigenen Angst zu stellen.

Das Buch ist eine Art Übungsbuch, dass immer wieder Fragen stellt, zum Reflektieren anregt, die Kreativität fordert und hilfreiche Tipps zum Thema Angst liefert. Immer wieder gibt es kleine Selbstfragebögen, mit denen man sich selbst einschätzen/ bewerten soll. Zu dem werden immer wieder offene Frage zu den wechselnden Themen der Kapitel gestellt, sodass man sich aktiv mit sich selbst beschäftigen und in sich reinhören muss.

Manche der Übungen haben mir nicht ganz so gefallen, aber das ist ja Geschmackssache und die habe ich dann einfach ausgelassen, andere haben mir hingegen so gut gefallen, dass ich sie in meine tägliche Routine übernommen habe. Das Buch wartet mit vielen Beispielen auf und ist generell in einem sehr ermutigenden und verständnisvollen Ton geschrieben.

Ich habe beim Lesen und durcharbeiten verstanden und in meinen Problemen ernst genommen gefühlt, was aber auch daran liegt, dass man jedes Kapitel immer direkt an einem konkreten Beispiel auf sich selbst beziehen soll. Die vorgefertigten Beispiele von anderen bestärken mich beim Lesen, dass ich mit meinen Problemen nicht allein bin.

Generell konnte ich einige neue Informationen zum Thema Angst entnehmen und ich glaube ich habe mich noch nie so intensive mit meiner eigenen Angst beschäftigt und dem was ihr zugrunde liegt. Man sollte sich für dieses Buch ausreichend Zeit nehmen um zwischendurch innezuhalten und das gelesene zu reflektieren. Ich finde das Buch eine super Möglichkeit, dich selbst und seine Gefühle und Ängste besser kennenzulernen

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Held oder Hochstapler

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist ein schöner Roman darüber, dass Lügen kurze Beine haben. Maxim Leo hat hier einen kurzweiligen Roman geschaffen, der die Erinnerung an die Vergangenheit aufleben ...

„Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“ ist ein schöner Roman darüber, dass Lügen kurze Beine haben. Maxim Leo hat hier einen kurzweiligen Roman geschaffen, der die Erinnerung an die Vergangenheit aufleben lässt und zum Schmunzeln anregt.

Zum Inhalt: Michael Hartung führt ein tristes, unbedeutendes Leben als Videothekenbesitzer in Berlin. Als ein Journalist zu massenfluchten aus der DDR recherchiert, stößt er auf Hartungs Namen. Dieser hat am Bahnhof Friedrichstraße als Weichensteller gearbeitet. Hartung der eigentlich kein Held, sondern eher ein schusseliger Arbeiter war, dementiert zunächst, lässt sich dann aber vom Geld und winkenden Ruhm blenden. So wird der unwichtige Videotheksbesitzer zur Heldenfigur. Doch Hartung merkt schnell, dass er reinen Tisch machen muss. Und als er sich dann noch in Paula verliebt, die damals von ihm zwangsumgesiedelt wurde, bleibt ihm nichts mehr übrig, als endlich die Wahrheit zu sagen.

Das Buch ist schön erzählt, in einem ruhigen, angenehmen Tonfall. Ich bin direkt gut in die Handlung eingestiegen und obwohl ich selbst nicht in der DDR aufgewachsen bin, habe ich aus der Erzählung vieles wiedererkannt, was ich auch von meinen Eltern gehört habe. Hartung ist ein sympathischer Protagonist, in den man sich auch gut hineinversetzen kann. Er wittert die Chance, jemand zu sein, von Bedeutung zu sein und etwas bewirkt zu haben. Selbst wenn es vielleicht unfreiwillig oder ausversehen passierst ist. Er wird zum gefeierten Helden, was ihm eine Zeit lang auch ganz gut gefällt. Aber Ruhm allein ist eben nicht alles im Leben und eine Liebe will er nicht auf einer Lüge aufbauen.

Die Geschichte lebt von den interessanten Charakteren und den tollen Dialogen und hat mich abwechselnd zum Schmunzeln und Nachdenken gebracht. Die Entwicklung von Hartung selbst im Buch hat mir gut gefallen und wirkte sehr authentisch. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und der Sprecher hat Hartung und seine Stimmung gut rübergebracht.

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