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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Wichtiges Thema

Als das Meer bebte
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„Als das Meer bebte“ ist für mich bereits das zweite Buch der Autorin Rosanne Parry. Ganz ähnlich wie in „Als der Wolf den Wald verließ“ geht es um Tiere, ihre Sichtweise, ihre Lebensräume und den Eingriff ...

„Als das Meer bebte“ ist für mich bereits das zweite Buch der Autorin Rosanne Parry. Ganz ähnlich wie in „Als der Wolf den Wald verließ“ geht es um Tiere, ihre Sichtweise, ihre Lebensräume und den Eingriff des Menschen in die Natur.

Diesmal erzählt Parry die Geschichte einer Orca-Familie, die durch ein Seebeben auseinandergerissen wird. Das junge Orca-Mädchen Wega ist nun allein dafür verantwortlich, sich und ihren jüngeren Bruder in Sicherheit zu bringen. Eine schwierige Aufgabe, die gemischt aus ihrer Sicht und der Sicht des Bruders erzählt wird.

Ein großes Manko hierbei ist, das leider nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wer nun gerade erzählt. Die Übergänge sind fließend und besonders für Kinder dürfte es schwierig sein, diese zu erkennen. Aus meiner Sicht ein ärgerlicher Fehler, den man leicht hätte vermeiden können.
Abgesehen davon habe ich allerdings recht wenig Kritik, denn Grundgedanke, Umsetzung und vor allem auch die Illustrationen gefallen mir. Ich finde das Thema Umweltschutz und die Auswirkungen von Verschmutzung, Lärm und Ressourcenverschwendung enorm wichtig und mag es auch darüber in Büchern zu lesen. Gerade wenn schon in Büchern für Kinder solche Themen sensibel behandelt werden, kann das fürs spätere Leben viel Nutzen haben.
Dazu trägt hier insbesondere die Erzählperspektive bei. Dadurch das wir durch die Augen der Orcas sehen, wird besonders deutlich, was der Mensch anrichtet und wie wir den Meerestieren das Leben erleichtern könnten. Leiser Schiffe beispielsweise erleichtern vielen Meerestieren die Ortung und Kommunikation.

Neben dem Umweltaspekt lernt man auch eine Menge über Orcas. Ihre Lebensräume, Gruppendynamik, Fresstaktik und Co. Ergänzend zur fiktiven Geschichte gibt es am Ende des Buches noch gut recherchierte Sachinformation, die die Erzählung wunderbar ergänzen.

Fazit:
Wieder eine gelungene Mischung aus Kinderbuch und Sachbuch aus tierischer Perspektive. Ich kann es Eltern nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 31.01.2022

Sie sind mitten unter uns

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Meinung:
Millenia Magika fällt absolut in mein Bücherbeuteschema und stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nach dem Ersten durchblättern konnte ich direkt sagen, dass es dies rein optisch ...

Meinung:
Millenia Magika fällt absolut in mein Bücherbeuteschema und stand schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste. Nach dem Ersten durchblättern konnte ich direkt sagen, dass es dies rein optisch auf jeden Fall zu Recht tat. Die Gestaltung des Buches gefällt mir nämlich unheimlich gut. Zu jeder wichtigen Figur gibt es eine ganzseitige Zeichnung, die mit viel Liebe gestaltet wurde. Ich finde es klasse, aber es ist vielleicht nicht für jeden etwas, gibt es doch viele Leser, die sich lieber ein eigenes Bild der Charaktere machen wollen. Hinzu kommen noch schöne Illustrationen am Ende der Kapitel und eine Karte Arkens zu Beginn des Buches. Optisch also ein Volltreffer.

Inhaltlich bin ich ein wenig gespalten. Ich mochte die Geschichte rund um Adrian, bin aber beim Lesen manchmal ins Stocken geraten. Die Übergänge zwischen einzelnen Passagen waren nicht immer flüssig. Auch mit der Logik hatte ich hier und da so meine Schwierigkeiten. Beispielsweise was die Zeiträume der Geschehnisse betrifft oder auch geografische Angaben.
Dies machte das Lesen der eigentlich schönen Geschichte manchmal holprig. Hier würde ich mir Besserungen im nächsten Teil wünschen. Denn abgesehen von diesen Mängeln habe ich Spaß an der Geschichte und vor allem den Charakteren gehabt.
In (Troll) Juri zum Beispiel habe ich mich ganz schnell verguckt. Ich mag seine etwas tollpatschige, aber liebenswerte Art sehr gern. Er ist ein klassischer Beschützertyp, der gerne mal leicht unbeholfen wirkt, was ihn für mich sehr sympathisch macht. Auch andere Figuren, die wir im Laufe der Geschichte kennenlernen, konnten mich überzeugen. Bei Protagonist Adrian ist in meinen Augen aber noch Luft nach oben. Ich bin gespannt, wie er sich im Laufe der Reihe entwickelt. Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und schauen, was der zweite Teil zu bieten hat.

Fazit:
Guter Einstieg, der noch Spielraum lässt. Ich freue mich auf die zweite Runde mit Juri und Co.

Veröffentlicht am 23.01.2022

Welche Geheimnisse birgt die Vergangenheit?

The Inheritance Games
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Meinung:
The Inheritance Games ist im Grunde eine Cinderella Story. Ein mittelloses Mädchen, was sich so durchschlägt und auf eine besser Zukunft hofft und plötzlich in ein Märchen geworfen wird. Unendlich ...

Meinung:
The Inheritance Games ist im Grunde eine Cinderella Story. Ein mittelloses Mädchen, was sich so durchschlägt und auf eine besser Zukunft hofft und plötzlich in ein Märchen geworfen wird. Unendlich viel Geld und dazu noch ein Quartett hübscher Männer, was will man mehr. Leider ist die Erbschaft aber gar nicht so ohne, denn es wartet eine gar nicht erfreute enterbte Familie, die ihr das Leben schwer macht. In dieser Familie gibt es reichlich Konfliktpotenzial, Intrigen und Geheimnisse aus der Vergangenheit, die dem Buch einen guten Spannungsfaktor liefern.
Dieser wird noch erhöht durch die Rätselkomponente, die relativ viel Raum einnimmt. Ich liebe Rätsel, von daher hat mir dieser Aspekt besonders gut gefallen. Allgemein mochte ich das Setting in diesem speziellen Haus, wo es vor lauter Geheimgängen, versteckten Hebel und Zahlenschlössern nur so wimmelt. Es macht großen Spaß, zusammen mit Avery ihr neues Zuhause zu erkunden.

Etwas weniger Spaß macht es, mit Avery die Brüder kennenzulernen. Die Jungs an sich gefallen mir alle recht gut, weil sie sehr unterschiedlich sind. Jeder hat einen ausgeprägten eigenen Charakter und sorgt so für Abwechselung. Und ich hätte mir auch gut vorstellen können, dass die Jungs die Chance haben, Avery für sich einzunehmen. Dass sie allerdings quasi schon dahinschmilzt, als sie die Burschen zum ersten Mal sieht, finde ich sch…
Sie benimmt sich wie ein kleines Mädchen mit schlotternden Knien, wenn die Herren auch nur den Raum betreten. Ich hoffe, das ist etwas, das sich die Autoren bald mal abgewöhnen. Lasst die Figuren mit Worten oder Taten punkten und nicht nur mit ihrer Optik. Dieser Faktor sorgt bei mir auf jeden Fall für einen Stern Abzug. Schade, denn das Buch hätte ohne Probleme die volle Punktzahl bekommen können. So war es zu plump, wo es doch ansonsten so raffiniert gemacht ist.

Stilistisch konnte das Buch wiederum Punkten und hatte eine fesselnde Wirkung. Ich hatte Lust weiterzulesen und die nächsten Rätsel zu lösen. Und freue mich schon auf den weiteren Teil.

Fazit:
Cinderella in einem rätselhaften Haus, in dem jeder Schachzug gut überlegt werden will.
Von mir gibts eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 14.12.2021

Ein roter Faden

Villains Collection
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Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen ...

Meinung:
Wer kennt sie nicht, die böse Stiefmutter oder die grausame Meerhexe. Als Kind wohl die größten Feinde, als Erwachsene manchmal die spannenderen Charaktere gegenüber den oft gleichförmigen Prinzen und Prinzessinnen. Klar sind solche Geschichten, die auf so berühmten Werken basieren, immer auch ein wenig Geldmacherei. Man schlachtet solche Sachen oft bis zum letzten Tropfen aus. Trotzdem kann man es aber auch schaffen, aus bekannten Werken noch lesenswerte und neue Lektüre zu stricken. Hier ist das zum Teil wirklich gut gelungen.
Ich habe die einzelnen Bände hintereinander weg gehört und habe so einen direkten Vergleich. Dabei haben mir manche Teile deutlich besser gefallen als andere. Im Durchschnitt fühlte ich mich aber von allen gut unterhalten.

Die Besonderheit an dieser Reihe sind die bösen Schwestern, die im Hintergrund ihr Unwesen treiben und die einzelnen Schicksale miteinander verknüpfen. So wird aus ganz eigenen Geschichten eine zusammenhängende Welt. Und auch wenn die garstigen Schwestern zwischendurch wirklich wirklich nervig waren, muss ich der Sprecherin ein Kompliment machen.
Sie hat es geschafft, so vielen Rollen einen einzigartigen Charakter zu geben und speziell die Drahtzieherinnen zum Leben zu erwecken. Sie sind genauso garstig, verrückt, aber manchmal auch liebend, wie sie sein sollen. Ein Hoch auf Tanja Geke und ihre stimmliche Umsetzung.
Wer Lust auf die Geschichten hat, dem kann ich diese Box ans Herz legen, wichtig ist nur noch zu wissen, das es über diesen Schuber hinaus noch nachfolgende Teile der Reihe gibt.

Fazit:
Für Fans der Geschichte auf jeden Fall einen Versuch wert. Hört einfach mal rein und lasst euch von Tanja Geke überzeugen.

Veröffentlicht am 08.12.2021

Eine authentische Reise

Happy India
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Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und ...

Heute geht es mit diesem bunten Kochbuch nach Indien. Einmal quer durch das riesige Land bietet es Rezepte aus diversen Regionen. Das Buch punktet schon auf den ersten Blick mit dieser Vielfältigkeit und Authentizität. Die kulinarische Bandbreite Indiens ist erstaunlich hoch und der Autor weiß für jede Geschmacksrichtung etwas bereit zu halten.

Inhaltlich wird auf 239 Seiten folgendes geboten:
– Infoteil über Indien und Gewürze
– Basics
– Chutneys & Pickles
– Brot, Reis & Getreide
– Hülsenfrüchte
– Panir, Tofu & Eier
– Gemüse
– Fleisch
– Fisch
– Desserts & Getränke
– Rezeptregister

Um das Buch kennenzulernen, habe ich mit meinem Mann verschiedene Rezepte aus den unterschiedlichen Kategorien ausprobiert. Die Auswahl fiel schwer, weil wirklich viele sehr interessant klingende Gerichte dabei waren. Wir haben schon einige gekocht, werden aber sicher noch mehr machen, denn die bisherigen Ergebnisse konnten vor allem geschmacklich überzeugen. Beispielsweise das gelbe Basiscurry, das es in Zukunft öfter geben wird.

Auch mit den Rezepten selbst war ich bisher recht zufrieden. Sie sind eher knapp, aber präzise beschrieben, sodass man hier nicht viele unnötigen Füllwörter vorfindet. Das schafft mehr Übersicht. Auch die optische Aufteilung ist strukturiert und trägt zur leichten Lesbarkeit bei.
Für meinen Geschmack ist es aber etwas zu übersichtlich, denn mir fehlen entscheidende Angaben. Besonders die mangelnde Personenzahl, für die die Zutaten gedacht sind, macht sich negativ bemerkbar. Ich konnte an Hand der Mengenangaben nur raten, ob das Rezept für 2, 3 oder 6 Personen reichen soll. Manche Gerichte waren dabei auch recht knapp bemessen, andere fast zu viel. Hier hilft tatsächlich nur Erfahrung in der Küche, die es für Neulinge natürlich schwierig macht. Zusätzlich hätte ich mir wie bei jedem Kochbuch Nährwertangaben gewünscht, die aber eher ein Luxusgut sind. Das Fehlen kann ich verschmerzen. Mein Mann hätte sich zudem mehr Fotos gewünscht, da nicht jedes Gericht bebildert ist, was oft eine gute Hilfestellung gerade für Kochneulinge ist.

Da wir fast ausschließlich vegetarisch oder vegan leben, kann ich zu den Fleisch- und Fischgerichten wenig sagen, außer das mir die Auswahl sehr vielfältig erschien und hier gerade für Allesesser eine Menge guter Rezepte dabei sein dürften. Unsere Highlights waren das besagte Curry und vor allem das Nusskonfekt. Superlecker und auf jeden Fall zur Nachahmung empfohlen.

Fazit:
Wer Bock hat, die indische Küche am heimischen Herd kennenzulernen, ist hier goldrichtig. Vor allem die Basics und die Nachspeisen können wir sehr empfehlen. Traut euch ran, es ist kein Hexenwerk.