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Veröffentlicht am 25.03.2022

Hier findet man tolle Tipps zu den Themen Depression, Angst, Schlafstörung, Glück und Körper und Seele im Einklang.

Willkommen in der Welt für seelische Gesundheit
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Vorweg kann ich direkt sagen, dass dieser Ratgeber trotz fachlichem Wissen und ein paar wenigen Fremdwörtern, die man nachschlagen kann, sehr verständlich ist. Er ist weder langweilig noch eine harte Kost, ...

Vorweg kann ich direkt sagen, dass dieser Ratgeber trotz fachlichem Wissen und ein paar wenigen Fremdwörtern, die man nachschlagen kann, sehr verständlich ist. Er ist weder langweilig noch eine harte Kost, sondern umsetzbar. Und das ist auch gut so, denn es ist schon hart genug an sich selber arbeiten zu müssen.
Auch hier wird wieder sehr deutlich das Körper und Seele eine untrennbare Einheit sind. Geht es der Seele nicht gut, mach sie sich oft durch körperliche Scherzen bemerkbar, wenn wir sie zu lange ignoriert haben. Es ist normal das jeder mal traurig ist oder dunkle Zeiten hat. Man darf traurig, wütend oder ängstlich sein und danach handeln, solange es kein dauerhafter Zustand ist. Und wenn dieses Dunkel nicht mehr geht, sollte man hellhörig werden und sich Hilfe suchen. Wichtig ist seine Gefühle und Krankheiten nicht zu unterdrücken, sondern sie anzunehmen und zu akzeptieren. Zu den Anfängen meiner Panikattacken habe ich versucht diese zu unterdrücken, was das Gegenteil bewirkte und ich habe ein Vermeidungsverhalten an den Tag gelegt. Das macht die Krankheit allerdings nur schlimmer und gibt der Angst mehr Raum. Um mein Leben wieder Lebenswerter zu gestalten bin ich offen mit meiner Krankheit umgegangen. Ich habe mein Umfeld informiert was passieren kann und wenn es passiert, dass sie sich nicht wundern, warum ich in manchen Momenten reagiere wie ich reagiere. Oft bin ich während einer Panikattacke geflüchtet, einfach um weg zu kommen. Doch das macht es schlimmer. Es behaftet die Situation die ich verließ auf Dauer negativ. Sie bleibt so lange im Kopf als negativ gespeichert, bis man dies selber wieder umprogrammiert und das geht nur, indem man in die gleiche Situation geht. Am besten ist es in schönen Momenten zu gehen und somit das erlebte auch positiv abzuspeichern. Wenn ihr eine Panikattacke habt, haltet sie aus. Sie wird wieder aufhören und ihr euch Entspannen. Vorher verlasst ihr diese Situation bitte nicht.
Ein kleines Beispiel: Ihr geht mit eurem Partner ins Kino. Es ist laut, zu laut und ihr bekommt Panik. Schweiß bricht aus, ihr habt das Gefühl von der Lautstärke erdrückt zu werden. Der Schluck kalte Cola, den ihr gerade getrunken habt, schlägt auch noch auf den Magen und euch wird schlecht. Ihr werdet immer nervöser, schaut schon, wie schnell ihr Jacke und Tasche schnappen könnt. Die Luft wird ganz knapp. Erstickt ihr gerade? Falle ich gleich um? Ihr müsst raus. Draußen ist Luft, da könnt ihr wieder atmen und es ist nicht so laut, wie hier drin. Ihr schnappt euch Tasche und Jacke und sagt eurem Partner, euch ist schlecht, ihr seid draußen. Kaum seid ihr draußen angekommen, taucht das schlechte Gewissen auf. Es geht doch schon wieder, was war das denn? Habt ihr eurem Partner den Kinobesuch verdorben? Das darf nie wieder passieren. Ihr geht einfach nicht mehr.
So oder so ähnlich haben sich Situationen früher bei mir zugetragen. Manchmal bin ich nach ein paar Minuten wieder in diese Situation zurück, da ich dachte es sei alles in Ordnung und dann machte ich das gleiche wieder durch und flüchtete erneut. Es passierte auch bei schönen Unternehmungen. Ich wusste nicht weshalb. Wenn ihr offen mit euren Attacken umgeht, dann weiß euer Begleiter Bescheid und ihr könnt sagen „Ich habe gerade eine Attacke, es dauert einen Moment.“ Das wird euch schon etwas beruhigen. Bleibt in der Situation. Packt euch vielleicht einen kleinen „Notfallkoffer“ mit einem sauren Drop, einem Igelball oder einem Gummiband das ihr an euren Arm machen könnt um euch ins hier und jetzt zurück zu holen. Atmet vier Sekunden ein und vier Sekunden wieder aus. Konzentriert euch auf den Atem und ihr werdet wieder ruhiger. Das Erfolgserlebnis, dass ihr nach diesem Kinobesuch habt, wird euren Kopf oben halten und dazu hattet ihr noch einen wunderbaren Tag.
Planungen helfen mir auch ganz gut. Wie lange bin ich unterwegs? Gibt es dort Toiletten? Habe ich etwas zu trinken mit? Ich bin am liebsten für alle Eventualitäten gerüstet. Die Planungen beruhigen mich. Und trotzdem passiert oft etwas unerwartetes, das mich für einen kurzen Moment aus der Bahn wirft. Aber oft ist es zu meistern, da ich vorher beruhigter war. Eine lange Autofahrt als Beifahrer ist für mich und meinen Körper harte Arbeit. Ich bin lange angespannt, aber ich verwehre mir nicht mehr alles. Dafür ist es umso schöner mal einen Tag im Zirkus oder einen Kinofilm zu erleben. Trotz psychischer und physischer Belastung, als sei man einen Marathon gelaufen, erlebt man richtige Glücksgefühle. Und auch die Kinder der Familie lassen mich mutiger werden, da ich versuche ihnen beizubringen das man nicht vor allem Angst haben braucht. Vieles kann man auch ausprobieren und dann neu sortieren. Indem ich trotz meiner Angst das versuche wovor sie auch Angst haben, fühlen sie sich ernst genommen und versuchen es manchmal auch.
Aber ich wurde auch Achtsamer und dankbarer durch meine Krankheit. Wir haben es (besonders in Deutschland) so gut. Wir nehmen aber alles für zu selbstverständlich und meckern auf sehr hohem Niveau.

Dieses Buch beinhaltet so vieles. Unter andere, Vielfältige Tipps zu Depressionen, Angst, Schlafstörungen und Glück. Aber auch zu weiteren Themen, findet man hier einiges. Die Fußnoten/Endnoten werden leider erst am Ende des Buches gezeigt. Ich habe sie lieber auf der jeweiligen Seite, anstatt immer nach hinten zu blättern. So geraten diese eher in Vergessenheit. Bei einer Übung bin ich mir nicht so ganz sicher, ob sie in dem Maße förderlich ist. Wünsche und Ziele zu haben ist das Wichtigste und nicht die Erfüllung im Ganzen. Das ist es, was ich am Anfang so aufgefasst habe und was ich auch so unterschreiben würde. Bei einer Übung heißt es aber man soll sich ein Datum bis zur Zielsetzung setzen. Doch was, wenn man an diesem konkreten Datum nicht dort ist, trotz Bemühungen? Fühlt man sich dann nicht wieder als Versager, als Nichtsnutz? Ist es dort nicht wichtig zu sagen: „ Wenn es noch nicht geklappt hat, setz ein neues Datum, frag dich warum du noch nicht weiter gekommen bist und ändere, was dich dem Ziel näher bringt.“?
Ansonsten sind hier viele nützliche Tipps und es wird Zeit das wir uns selber wieder wichtig genug sind und uns nicht für andere vergessen.

Veröffentlicht am 10.03.2022

Nichts neues und doch eine wunderbare Geschichte.

Fly & Forget
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Liv´s Freund verlässt sie, auch wenn dies nicht ohne Vorwarnung geschieht. Es war ihr schon lange klar. Doch nun steht sie ohne Bleibe da, denn sie soll so schnell wie möglich eine neue Wohnung finden ...

Liv´s Freund verlässt sie, auch wenn dies nicht ohne Vorwarnung geschieht. Es war ihr schon lange klar. Doch nun steht sie ohne Bleibe da, denn sie soll so schnell wie möglich eine neue Wohnung finden und ausziehen. Als sie am selben Tag dann auch noch ihren Job bei der Uni- Zeitung verliert, bricht sie auf der Bibliothekstoilette weinend zusammen. Natürlich bleibt ihr nicht erspart, dabei erwischt zu werden. Dieses mal sollte ihr Schicksal aber eine positive Wendung haben. Das Mädchen was sie entdeckte, war in ihrem Alter und sprach sie sofort an. Ihre nette Art sorgte dafür, dass Liv sich ihr öffnete und ihr von ihrem schlechten Tag erzählte. Matilda war ihre Rettung, denn zufällig suchten sie und ihre zwei WG- Mitglieder eine neue Mitbewohnerin für ihre WG, doch sie sprach auch von einem Fluch über das zu vermietende Zimmer und von ihrem unausstehlichen Mitbewohner, der jedem Rock hinterherjagt. Doch das ist Liv egal. Sie hat keine andere Wahl. Doch als sie auf ihren neuen Mitbewohner trifft, bleibt ihr die Luft weg. Das ist nicht nur irgendein Weiberheld, sondern Liv´s Seelenverwandter - ihr bester Freund - die Liebe ihres Lebens - Noah, der sich vor drei Jahren ohne ein Wort einfach aus dem Staub gemacht hat, obwohl sie ihn so sehr gebraucht hätte. Noah ist dagegen das Liv einzieht und doch merkt man, dass er fast angst davor hat, sie könnte es trotzdem machen. Seine Ablehnung bewirkt jedoch das Gegenteil und Liv entscheidet sich dazu einzuziehen.
Mit der gleichen Entschlossenheit will sie sich auch ihren Job bei der Zeitung Newsflash wieder zurückholen und tatsächlich. Lauren und die anderen Redaktionsmitarbeiter geben ihr eine Letzte Chance. Wenn sie die Coverstory schreibt, bekommt sie ihren Job zurück. Sie rechnen alle mit ihrem Versagen, denn sie soll ihre Story in einem vierwöchigem Selbstversuch dokumentieren. Dies Story trägt den Namen „ Wie man einen Fuckboy bekehrt“ und als Leser weiß man sofort, sie kann nur verlieren.

Die Story bei Fly & Forget ist natürlich sehr vorhersehbar und man kann sich schon genau ein Bild davon machen, was passiert. Doch ich habe mich trotzdem unterhalten gefühlt. Das Buch war toll und auch die Emotionen wurden gut vermittelt. Tatsächlich gab es sogar Momente, in denen ich überrascht werden konnte. Auch Noah hatte ich völlig falsch eingeschätzt, was mir manchmal zu denken gab, denn ab und zu hatte ich Mitleid mit ihm. Andere male wiederum nicht und ich spürte den Schmerz, den Liv sicher gespürt hatte. Die Charaktere waren sehr ausgeglichen und passten super zusammen. Matilda war die offene, mit dem Herz auf der Zunge auch, wenn sie ab und zu über die Stränge schlug. Briony brachte sie dann wieder herunter und war eher der Ruhepol, der WG. Matilda und Briony mochten Liv, womit sie auf einen Schlag zwei neue Freundinnen hatte, die immer für sie da waren. Anthony war hingegen Noah´s Ruhepol, sein bester Freund, der immer alles stehen und liegen lies, sobald Noah ihn brauchte. Er erdete ihn, obwohl er selber noch nicht angekommen ist. Ich freue mich riesig darauf, bald den zweiten Teil Try & Trust dieser Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 26.11.2021

Mit viel Geduld kann es etwas Großes - und über Generationen weitergereicht - werden. Dieses Buch ist etwas über die Vergangenheit für die Zukunft.

Der Stammbaum unserer Familie
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Ich bin ein richtiger Familienmensch. Mir sind Traditionen, mit denen ich aufgewachsen bin, enorm wichtig und ich kann und will mir ein Leben ohne meine große Familie gar nicht vorstellen. Sie machen mich ...

Ich bin ein richtiger Familienmensch. Mir sind Traditionen, mit denen ich aufgewachsen bin, enorm wichtig und ich kann und will mir ein Leben ohne meine große Familie gar nicht vorstellen. Sie machen mich und die, die ich geworden bin, aus. Jeder hat mich auf seine Weise geprägt.
Ich wollte schon immer einen Stammbaum machen oder ihn und die Familiengeschichte in einem Buch festhalten. Da man selber nicht alle Namen und Verbindungen kennt, sollte man so lange einen machen, wie man die Möglichkeit dazu hat andere und ältere Generationen zu fragen. Natürlich gibt es heutzutage im Internet so viele Seiten, auf denen man für die Infos seiner Ahnen bezahlen kann, aber das ist nicht das gleiche und ich wüsste nicht, ob ich solchen Seiten vertraue.

Am Anfang des Buches steht eine kurze Erklärung zu dem Buch, die sehr Hilfreich ist. Es steht geschrieben, dass auf den Rückseiten Ratschläge stehen sollen, wie man am besten mit den Buch verfährt und wo man Informationen über entfernte Verwandte bekommen kann. Leider habe ich beides nicht gefunden. Die Inhaltsangabe ist auf der letzten Seite so, dass man sie wohl erst entdecken wird, wenn man alles ausgefüllt hat oder vorher das Buch bis zum Schluss durchblättert. Besser wäre sie am Anfang des Buches gewesen, oder wenn man sie ganz weggelassen hätte. Das Buch vor dem Bearbeiten durchzublättern empfehle ich auf jeden Fall, da es sehr verwirrend wirken kann.
Mich hat das Buch zu Anfang tatsächlich sehr verwirrt und überfordert. Nach dem ersten Stammbaum kommen noch weitere hinzu vom Vater und der Mutter des Mannes und der Frau. Und wer ist dann mit Nachkommen gemeint? Unsere oder die seiner oder meiner Eltern oder oder? Es gibt auf jeden Fall Platz für 20 Nachkommen. Die Menge finde ich in Ordnung. Es wird immer jemanden geben, der mehr oder weniger hat.
Der Stammbaum zu Anfang ist sehr schön gestaltet, jedoch fehlen mir die Geschwister der Eltern und deren Kinder. Man hätte den Stammbaum auch frei lassen können. So hätte man die Namen und Verbundungen selber eintragen können. Jetzt stehen da nur die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern beider Seiten. Ab S. 102 kann man dann einen Stammbaum ausfüllen, den ich erwartet und mir erwünscht habe. In diesem Kann man dann auch die Geschwister, Geschwister der Eltern und Großeltern eintragen und dazu noch die Nachkommen der eigenen Geschwister und der Geschwister der Eltern.

Ich habe erwartet mehr über meine Tanten und meinem Onkel ausfüllen zu können. Ich hätte gerne für jeden eine einzelne Seite gehabt mit Fotos und Dingen, die man ausfüllen könnte. Und das gleiche hätte ich gerne mit meinen Cousinen und Cousin gemacht. Allerdings gibt es dafür dann den Teil „weitere Verwandte“ in denen man sie selber hineinschreiben konnte. Das hat das ganze dann wirklich gerettet.
Die Überschriften sind teilweise sehr verwirrend. Man muss sich wirklich darauf konzentrieren, wer wer ist und wohin kommt. Am besten man arbeitet mit dem ausgefüllten Stammbaum am Anfang.

Doch wenn man Zeit und Geduld mit sich und dem Buch aufbringt und sich konzentriert, wird das Ergebnis etwas ganz Großes und Schönes. Dieses Buch kann über viele Generationen weitergegeben werden.
Man kann es verschenken, oder selber ausfüllen. Ich weiß noch nicht, wie ich es handhaben werde. Ich schätze ich werde mit der Hilfe meiner Familie versuchen, dieses große Projekt zu bestreiten, da es etwas über die Vergangenheit für die Zukunft ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.09.2021

Ein wunderbarer Roman, der einen einlädt seinen Schrank und vielleicht auch sein Leben etwas auszumisten.

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv ist nicht gerne zuhause im kalten Berlin, doch wegen eines großen Auftrages kommt sie wieder zurück. Sie hilft Menschen ihre Sachen und somit ihr Leben auszumisten. Manche schaffen es nicht alleine, ...

Liv ist nicht gerne zuhause im kalten Berlin, doch wegen eines großen Auftrages kommt sie wieder zurück. Sie hilft Menschen ihre Sachen und somit ihr Leben auszumisten. Manche schaffen es nicht alleine, sich von Dingen zu trennen. Aber sie hilft auch Leuten, die sich ihre Dienste nicht leisten können, denn sie schreibt einen Blog über ihre Arbeit.
Da alles etwas anders läuft, als sie es sich vorgestellt hat, muss sie sich sogar bei ihrer Familie einnisten, was sie eigentlich nicht wollte und trifft dort nach zehn Jahren wieder auf ihre Jugendliebe Flo, der gerade auch bei seinen Eltern zu wohnen scheint. Sie will ihm sogar helfen, seine Frau zurückzugewinnen. Aber warum fühlt sich das alles dann so falsch an und warum geht es ihr danach nicht besser?!

Liv scheint, als sei sie ständig auf der Flucht und redet sich ein ihr Leben sei wundervoll. Sie versucht ständig das Leben anderer zu verbessern, ob sie dies nun wollen oder nicht. Mit ihren 137 Dingen, die sie besitzt, braucht sie anscheinend nicht viel zum Leben. Mir persönlich wären es definitiv zu wenig Dinge, auch wenn sicher jeder von uns einiges ausmisten könnte. Und tatsächlich mache ich dies auch hin und wieder, da es erstaunlich gut tut, sich von manchem zu trennen. Allerdings bin ich anderer Meinung als Liv, denn sie meint wenn man einen Gegenstand wegwirft, sind die Erinnerungen noch vorhanden. Dem stimme ich nur teils zu, denn wenn man einen bestimmten Gegenstand in die Hand nimmt, hat man sofort die Erinnerung dazu parat und denkt sicher öfter daran, als wenn der Gegenstand weg ist. Wie heißt es so schön? Aus den Augen, aus dem Sinn. Bei manchen Erinnerungen sicher nicht verkehrt. Aber vielleicht vergisst man so auch schöne Erinnerungen. Und auch Leuten mit Demenz oder Alzheimer gibt man oft alte Fotoalben in die Hand. Was, wenn es dann keine gibt? Für mich wirkt Liv in solchen Momenten sehr kalt. Es wirkt, als sei sie der Meinung ihr Lebensstil sei der einzig Richtige. Doch irrt sie sich vielleicht? Ist sie vielleicht die, die ihr Leben ändern sollte und nicht die anderen? Oder gibt es sogar einen gesunden Mittelweg? Denn trotz das sie so kühl und distanziert wirkt in vielen Momenten des Buches, habe ich oft das Gefühl als wolle sie mehr von ihrem Leben. Mehr in ihrem Leben.

Dieses Buch ist eine wunderbare, leichte Lektüre, die mich oft zum schmunzeln gebracht hat. Der Schreibstil ist einfach angenehm und man kann das Buch wirklich genießen. Leider gibt es ziemlich viele Fehler in der Art, wie auf S. 251 zu lesen „Nix genaues weiß man nicht“, die hätten verhindert werden können. Es wirkt leider, als habe man das Buch nicht korrigiert.

Veröffentlicht am 10.08.2021

Dieses Buch ist super geeignet um sich Mut zu machen, eine (weitere) Therapie zu beginnen. Es ist nie zu spät an Lebensqualität zu gewinnen und für sich etwas zu tun.

Mein Weg aus dem Trauma
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Für eine Therapie ist es nie zu spät. Auch die Autorin wagt sich mit 58 Jahren noch einmal an eine Therapie, denn für Lebensqualität ist man nie zu alt. Sie lässt uns an Ihrem Weg teilhaben. Es geht in ...

Für eine Therapie ist es nie zu spät. Auch die Autorin wagt sich mit 58 Jahren noch einmal an eine Therapie, denn für Lebensqualität ist man nie zu alt. Sie lässt uns an Ihrem Weg teilhaben. Es geht in einer Therapie auch nicht immer nur Vorwärts, sondern auch mal wieder ein oder zwei Schritte zurück, bevor man sich dann wieder auf den Weg der Besserung macht. Es ist ganz normal, dass es uns oft erst schlechter geht bevor es besser wird, da wir Gefühle zulassen, die wir lange unterdrückt haben.

Für Frau Striebel ist es nicht die erste Therapie und trotzdem wagt sie einen neuen Versuch. Sie berichtet von ihren Schwierigkeiten die sie hatte, Vertrauen zu fassen, denn es ist schwer zu vertrauen, wenn man immer wieder verletzt und enttäuscht wird, sobald man anderen Menschen vertraut. Aber sie berichtet auch von dem Verständnis das ihr entgegengebracht wurde und den Mut den sie dabei fasste. Manchmal verpassen wir auch etwas ganz großes, wenn wir uns Vertrauen verwehren.
Auch ich bin der Meinung das man immer etwas mitnehmen kann, was einem weiterhilft. Selbst, wenn es nur eine Übung ist, mit der man gut zurecht kommt, kann man an Lebensqualität gewinnen. Wir können lesen, wie viel kraft es kosten kann, wenn man lange Jahre einfach nur zu funktionieren versucht, anstatt wirklich zu leben.
Viele Leser werden sich mit der Autorin identifizieren können. Ich war regelrecht erleichtert zu lesen, dass es auch anderen so geht mit ihrem Darm und das es Menschen gibt, die sich auf Termine oder Verabredungen vorbereiten. Ob es die Medikamente sind, die man vorsorglich nimmt, oder der Notfallkoffer der für alle Eventualitäten gepackt ist. Oft ist das Gefühl der Sicherheit das Wichtigste.

Dieses Buch ist für Leute, die wissen wollen, wie eine Therapie aussehen könnte. Vielleicht ist jemand kurz davor, sich zum allerersten Mal für eine zu entscheiden. Oder aber jemand hat schon mal eine Therapie in Anspruch genommen, die Ihm oder Ihr nicht weiterhalf und denkt, das bringe nichts. Doch vielleicht war der erste Anlauf der falsche Zeitpunkt oder die falsche Therapieform. Jeder muss für sich die passende Therapie und Methode finden, denn jeder Mensch ist anders und das ist auch gut so. Für manche Wird die EMDR Therapie nichts sein, weil man dafür offen sein muss. Für andere wird sie ein Segen sein. In diesem Buch geht es überwiegend um den inneren sicheren Ort und um EMDR. Ich persönliche habe mit dem ISO nicht viel gearbeitet und mit der EMDR gar nicht, finde es aber sehr interessant. Wer allerdings mehr Tipps und Übungen sucht ist mit dem ersten Buch von Christine Striebel „Nicht allein - Unterstützung von Betroffenen sexueller Gewalt“ noch etwas besser versorgt.