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Veröffentlicht am 11.04.2022

Kampf gegen rechts – spannend

Bornholmer Flucht
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Sarah Pirohl war bei der Kripo in Rostock, lebt nun aber auf der dänischen Insel Bornholm als Vermittlerin zwischen der deutschen und der dänischen Polizei. Als sie von einer Reise nach Bornholm zurückkommt, ...

Sarah Pirohl war bei der Kripo in Rostock, lebt nun aber auf der dänischen Insel Bornholm als Vermittlerin zwischen der deutschen und der dänischen Polizei. Als sie von einer Reise nach Bornholm zurückkommt, ist ihr Freund, der dänische Journalist Frederik Thomsen verschwunden. In den letzten Jahren haben Recherchen zu den rechten Machenschaften in Deutschland und Europa seinen Arbeitsalltag bestimmt. Seine Enthüllungen stehen kurz vor der Veröffentlichung und das trifft auf den Wiederwillen dieser Kreise. Allen voran Sarahs Vater, Bernd Pirohl. Rechtsanwalt Pirohl sitzt zurzeit in Untersuchungshaft, da er als Drahtzieher für Geldwäsche gilt und auch vor Mordbeauftragung nicht zurückschreckt. Steckt er hinter Frederiks Verschwinden??
Katharina Peters beschreibt in diesem Krimi sehr anschaulich und nachvollziehbar, wie brutal, manipulativ und skrupellos dieses rechte Netzwerk agiert. Das reicht von Entführungen, falschen Zeugen, Drohungen bis hin zu Mord. Ich fand das genauso interessant wie spannend zu lesen. Dabei habe ich bewundert, wie einfallsreich Sarah sich in die laufenden Ermittlungen mit neuen Denkansätzen einbringt. Eigentlich darf sie ja offiziell nicht an den Ermittlungen, die sich vordergründig auch gegen ihren Vater richten, teilnehmen.
Ihren Freund Frederik, fand ich cool. Für eine Enthüllung solch ein Risiko einzugehen. Auch wenn er in Krolle einen erfahrenen, vor nichts zurückschreckenden Helfer hat. Nur leider arbeitet Krolle aus dem Untergrund heraus nicht mit legalen Mitteln. Ich hatte auch den Eindruck, dass seine Hilfe sich verselbstständigt hat. Ich fand das Buch spannend und bin beeindruckt, wie anschaulich und schlüssig die Autorin die Beeinflussung von Menschen, die Rufschädigung, die Manipulierung von Beweisen geschildert hat. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 25.03.2022

emotionaler Roman, der nachdenklich macht

Die verlorenen Kinder von Paris
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Madeleine Lèvy wohnt mit ihrer jüdischen Familie in Paris. Sie halten alle eng zusammen und sehen die Bedrohung, die durch die Ausbreitung der Nazis in Deutschland. Für sie, denen Nächstenliebe nicht nur ...

Madeleine Lèvy wohnt mit ihrer jüdischen Familie in Paris. Sie halten alle eng zusammen und sehen die Bedrohung, die durch die Ausbreitung der Nazis in Deutschland. Für sie, denen Nächstenliebe nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, heißt das, dass sie den aus Deutschland nach Frankreich flüchtenden Juden helfen. Madeleines Großvater mit dem sie eng verbunden war, so eng, dass es für die Verständigung oft keiner Worte bedurfte, gibt ihr auch nach seinem Tod noch Kraft und Zuversicht mit seinen Tagebüchern. Und die braucht sie auch, da sie selbst in den Fokus der Vichy-Polizei, die mit den SS-Schergen kollaborieren, gerät und in ständiger Gefahr selbst verhaftet zu werden lebt.
Das Buch zeigt überzeugend, wie gefährlich dieser Kampf im Untergrund gewesen ist. Wie die Menschen versucht haben mit geringsten Mitteln für die Flüchtlingskinder ein wenig Normalität und Spaß am Leben zu vermitteln. Ich fand es schon sehr traurig wie wenig Madeleine selbst vom Leben vergönnt war. Eine Zukunft mit ihrem Claude Lehmann hat sie erst gesehen, wenn der Naziterror beendet ist. Das Wohl der anderen, der Kampf um deren Überleben steht für beide an erster Stelle. Ihr Motto „Das Leben ist sein Leid wert“. Für mich ein Satz, den ich noch lange in mir habe nachwirken lassen.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Entscheidung aus Liebe

Das verschlossene Zimmer
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Krakau 1939: Marie ist intelligent, wird liebevoll von ihrem Vater, dem anerkannten Chirurgen Dominik Karski, aufgezogen. Aber zwei Dinge vermisst sie: einmal ihre Mutter, an die sie außer einem Märchen ...

Krakau 1939: Marie ist intelligent, wird liebevoll von ihrem Vater, dem anerkannten Chirurgen Dominik Karski, aufgezogen. Aber zwei Dinge vermisst sie: einmal ihre Mutter, an die sie außer einem Märchen keinerlei Erinnerungen mehr hat und dann möchte sie Medizin studieren. Beide Wünsche scheinen unerreichbar. Denn ihr Vater schweigt bei Fragen nach der Mutter und die Krakauer Universität verweigert ihr trotz erfolgreich absolviertem Eignungstest den Zugang. Zusätzlich wird die Stimmung in der Stadt vom drohenden Krieg überschattet. Einziger Lichtblick für Marie: sie sieht ihren Sandkastenfreund Benjamin (Ben) Rosen wieder…..
Mit der Figur der Marie konnte ich mich nicht so sehr anfreunden. Ich fand sie mit ihren 17 Jahren oftmals noch kindlich naiv. Ansätze des Aufbegehrens lässt sie sofort bei Widerstand fallen und versucht andere Wege zu gehen. Planvoll war alles nicht. Anders empfand ich dagegen Dominik Karski, Maries Vater. Ein Arzt, dem die Patienten und ihre Genesung, natürlich nach Maries Wohlergehen, das Wichtigste im Leben ist und der zu deren Wohl auch eigene Forschungen vorantreibt. Also ein selbstloser Mensch. Aber wie selbstlos, erkennt man und ahnt es vorher mit keiner Silbe, erst ganz am Schluss des Buchs. Ich fand das Buch unterhaltsam und das Ende sehr ergreifend. Von mir gibt es 4 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

verwirrend am Anfang, dann fesselnd an Ende

Grabesstern
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Heloise Kaldan ist Investigativ-Journalistin und will einen Artikel zur Sterbebegleitung schreiben. Was liegt da näher, als diesen Dienst am Sterbenden einmal selbst zu machen. Sehr engagiert begleitet ...

Heloise Kaldan ist Investigativ-Journalistin und will einen Artikel zur Sterbebegleitung schreiben. Was liegt da näher, als diesen Dienst am Sterbenden einmal selbst zu machen. Sehr engagiert begleitet sie Jan Fischhof, einen an Krebs erkrankten etwas kauzigen Mann, auf seinen letzten Erdentagen. Sie gewinnt den Eindruck, dass ihm etwas sehr stark auf der Seele liegt und beginnt über seine Vergangenheit zu recherchieren….
Anfangs war ich beim Lesen echt verwirrt, genau wie es Heloise ging. Was als Recherche zum früheren Leben eines Sterbenden begann, zog immer größere Kreise. Irgendjemand hatte in Jütland (Jans alter Heimat) etwas dagegen, dass sich jemand nach Fischhofs Vergangenheit erkundigt. Eine Vergangenheit, die scheinbar auch mit dem Verschwinden von zwei jungen Mädchen zu tun hatte. Nicht nur Heloise gerät bei den Ermittlungen in arge Bedrängnis, auch ihr Freund, der Kopenhagener Kriminalbeamte Erik Schäfer, wird tätlich angegriffen. Da man beim Lesen keinerlei Hinweise zu den Zusammenhängen erhält, bleibt es spannend, man muss einfach weiterlesen. Und erfährt dann am Schluss, dass alles ganz anders ist, als Heloise am Anfang vermutet. Ein wirklich gelungener Krimi, dem ich gerne 4 Lese-Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 30.12.2021

sie hat dich geboren, doch du kennst sie nicht

Der Herzgräber
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Heather findet im Nachlass ihrer Mutter zahlreiche Briefe an einen Michael Reave. Der Name ist ihr unbekannt, jedoch ergibt ihre Internetsuche, dass es sich bei ihm um einen verurteilten Serienkiller handelt. ...

Heather findet im Nachlass ihrer Mutter zahlreiche Briefe an einen Michael Reave. Der Name ist ihr unbekannt, jedoch ergibt ihre Internetsuche, dass es sich bei ihm um einen verurteilten Serienkiller handelt. Wie kann das sein? Ihre Mutter, die immer so streng zu ihr war, hat regelmäßig einem Serienkiller geschrieben? Aber auch der Abschiedsbrief ihrer Mutter, den sie ihrer Tochter hinterlassen hat, gibt Heather Rätsel auf. Denn der Brief ist gerichtet an „Euch beide“ - doch Heather hat keine Geschwister oder andere lebende Verwandte. Außerdem schreibt ihre Mutter vom „Monster im Wald“. Was meint sie damit? Diese lange offen gelassenen Fragen heizen beim Lesen die Spannung an. Die kaum zu erahnenden Entwicklungen halten diesen Spannungspegel auch auf hohem Niveau bis zum Schluss. Wobei ich sagen muss, dass mir der verurteilte Serienkiller, Michael Reave, ab der ersten Rückblende in seine früheste Kindheit leidgetan hat. Ein Gefühl, das bis zum Ende angehalten hat. Dass Michael Heather bei ihren Besuchen im Gefängnis immer auf Grimms Märchen in diversen Abwandlungen zu sprechen kam, hat mich etwas genervt (ging Heather sicher ebenfalls so). Ich habe mich mit diesem Thriller gut unterhalten gefühlt und gebe daher 4 Lese-Sterne

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