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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2022

Sündiges Sylt

Sylter Sünden
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Es gibt ein Wiedersehen mit Kari, Jonas und den zauberhaften alten Damen, genannt die Häkelmafia. 
Kari ist mal wieder aus Kiel undercover nach Sylt abkommandiert. Während sie im Golfresort als Kellnerin ...

Es gibt ein Wiedersehen mit Kari, Jonas und den zauberhaften alten Damen, genannt die Häkelmafia. 
Kari ist mal wieder aus Kiel undercover nach Sylt abkommandiert. Während sie im Golfresort als Kellnerin getarnt einen illegalen Waffenhandel aufdecken soll, sind Jonas und seine Kollegen dort zeitgleich als Security bei einer Promi-Hochzeit. Leider können sie den Tod des Bräutigams noch in der Hochzeitsnacht nicht verhindern. Da sich beide Ermittlungen überschneiden, kommen sich Kari und Jonas noch vor der geplanten Hochzeit dienstlich und privat ins Gehege. Ob die Hochzeit überhaupt stattfinden wird? 
Kari jedenfalls erkennt man fast nicht wieder, denn sie ist regelrecht auf Konfrontation aus. Sie nörgelt an Jonas rum, besinnt sich plötzlich auf ihr Bauchgefühl, will Fakten ignorieren und ist absolut nicht kompromissbereit. 
Gegen Ende versteht auch der Leser, warum das so ist.
Ansonsten ist dieser locker leichte Regionalkrimi wie seine Vorgängerbände sehr unterhaltsam. Die alten Damen ermitteln mit gewohntem Charme. Sie können sogar einen Mann mit zwei Häkelnadeln und Haarspray außer Gefecht setzen. Köstlich.
Wenn man jetzt nicht gerade ein Buch mit Tiefgang erwartet, dann ist "Sylter Sünden" die perfekte Lektüre für den Strandkorb.

In der Hörbuchversion konnte mich die Sprecherin Chris Nonnast nicht überzeugen. Sie spricht hölzern und überdeutlich, es fehlt an Lebendigkeit.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Ungeschöntes historisches Stockholm

1795
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Bei diesem Buch muss ich zugeben, dass ich mich sehr schwer damit getan habe. Ohne den Klappentext hätte ich wohl kaum in die Handlung hineinfinden können, obwohl ich die beiden Vorgänger auch gelesen ...

Bei diesem Buch muss ich zugeben, dass ich mich sehr schwer damit getan habe. Ohne den Klappentext hätte ich wohl kaum in die Handlung hineinfinden können, obwohl ich die beiden Vorgänger auch gelesen habe.
Dennoch bin ich von "1795" fasziniert. Hier wird ein historisches Schweden gezeigt fernab jeglicher Glanzbildchen-Glorifizierung. Man erlebt eine dunkle, schmutzige Stadt, in der zwar Polizei und Stadtknechte für Recht und Ordnung sorgen sollen, doch in Wahrheit regiert das Recht des Stärkeren. Die Schwachen in der Gesellschaft finden nirgendwo Schutz. Im Gegenteil, immer droht ihnen ein elendes Dasein im Arbeitshaus. Fast meint man schon den Geruch der Fäulnis, der über der Stadt liegt, mit der eigenen Nase zu riechen, und mit eigenen Ohren das nächtliche Gegröle der Trunkenbolde zu hören. 
Der Autor ist ein Meister der Sprache. Er macht die Schrecken der Vergangenheit erlebbar, und dabei ist sein Schreibstil von unnachahmlicher Eleganz. Trotz meiner Begeisterung dafür muss ich doch einen Lesestern in der Bewertung abziehen, weil ich den Plot sehr schwer verständlich fand.

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Veröffentlicht am 02.04.2022

Italienfeeling

Commissario Leone und die Tränen der Madonna
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In Rom geht ein unheimlicher Mörder um. Die Opfer: allesamt 22 Jahre alt, strahlend blaue Augen.
Da hat Commissario Enzo Leone eine ordentliche Nuss zu knacken. Sein Ermittlungsteam besteht aus sehr sympathischen, ...

In Rom geht ein unheimlicher Mörder um. Die Opfer: allesamt 22 Jahre alt, strahlend blaue Augen.
Da hat Commissario Enzo Leone eine ordentliche Nuss zu knacken. Sein Ermittlungsteam besteht aus sehr sympathischen, aber auch sehr unterschiedlichen Personen. Vor allem der kleinwüchsige Kollege/Praktikant hat es mir dabei besonders angetan, denn er ist das absolute Computergenie. An die unappetitliche Seite der Polizeiarbeit, wie Obduktionen, muss er sich noch gewöhnen. Alle zusammen kommen sie dem Mörder auf die Spur, auch wenn es für einige quasi Rettung in letzter Minute bedeuten wird.
Als Zugabe gibt es auf der letzten Seite noch das Rezept für ein typisch italienisches Ofengericht. Auch so spiegelt sich viel von der italienischen Seele in dem Krimi wider. Man fühlt sich quasi wie im Italienurlaub.
Als Urlaubslektüre kann ich das Buch gern weiterempfehlen. Es liest sich leicht in einem Rutsch runter, auch wenn man als Leser leider fast schon zu schnell dem Mörder auf die Spur kommt (jedenfalls viel schneller als der Commissario).
Mir hat es etwas an Tiefe gefehlt. Auch die Liebesgeschichte am Rande ist mir etwas zu kitschig. Trotzdem kann ich hier gerne 4 Lesesterne vergeben.

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ausgeburt der Hölle

Die Stimme des Wahns
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Leider kenne ich die Vorgängerbände nicht. Für die aktuelle Handlung spielt das keine Rolle, man kommt gut in den Inhalt hinein. Allerdings hätte ich schon gern gewusst wie die Gebrüder Ackermann von ihrem ...

Leider kenne ich die Vorgängerbände nicht. Für die aktuelle Handlung spielt das keine Rolle, man kommt gut in den Inhalt hinein. Allerdings hätte ich schon gern gewusst wie die Gebrüder Ackermann von ihrem bösartigen Vater erst zur Killermaschine erzogen worden sind, dann aber mit ihren schrecklichen Fähigkeiten in den Staatsdienst treten konnten.
Jetzt geht es jedenfalls darum, dass der hochintelligente Serienkiller Demon nicht wie angenommen inhaftiert ist, sondern er sitzt wie die Spinne im Netz eines großen Killerimperiums. Mit Hilfe eines Neurochirurgen formt er Männer zu willfährigen Erfüllungsgehilfen. Doch sein Ziel sind die Ackermann-Brüder, die er sich einverleiben will.
Einerseits ist die Handlung, wenn man sie mit Vernunft betrachtet, hochgradig hanebüchen, ja eigentlich sogar komplett irre. Dennoch zieht einen die temporeiche Action, geschildert in kurzen, prägnanten Kapiteln mit spannenden Szenenwechseln, direkt in ihren Bann; man fiebert mit Francis, der ja fast schon wie ein Supermann agiert, schmerzfrei und mit Waffen am ganzen Körper. Doch in Demon scheint er seinen Meister gefunden zu haben, oder ist es eine Pattsituation? Das letzte Kapitel birgt noch einiges an Überraschung und macht Vorfreude auf den nächsten Band. So soll es sein bei einer guten Thrillerreihe.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Finnischer Krimi

TEAM HELSINKI
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Vor dem Landsitz einer Unternehmerfamilie steht morgens plötzlich ein Container, in dem eine ertrunkene afrikanische junge Frau aufgefunden wird. Es dauert seine Zeit, ehe das Ermittlerteam herausfindet, ...

Vor dem Landsitz einer Unternehmerfamilie steht morgens plötzlich ein Container, in dem eine ertrunkene afrikanische junge Frau aufgefunden wird. Es dauert seine Zeit, ehe das Ermittlerteam herausfindet, dass es sich hierbei um eine Dozentin aus Namibia handelt, die erst kürzlich eingereist ist. Auch das Unternehmen hat eine unrühmliche Vergangenheit in Namibia, wie in kurzen Episoden eingeblendet wird. Der Firmengründer hat sich dort nach Gutsherrenart ausgetobt und ist mit allem ungestraft davon gekommen. Doch bevor die Zusammenhänge klar werden, geraten noch mehr Personen in höchste Lebensgefahr.
Die meisten skandinavischen Krimis spielen ja in Schweden oder Dänemark. Deswegen war ich recht gespannt auf dieses finnische Buch. Es wird wohl an den Autoren und nicht an Finnland liegen, dass sich meine Begeisterung doch sehr in Grenzen hält. Zu Beginn stürmen viele, eigentlich zu viele Personennamen auf den Leser ein. Bei den Ermittlungen kommt keine rechte Spannung auf. Als Leser hat man schon früh seine Verdachtsmomente und fragt sich, warum die Polizei das Offensichtliche nicht sehen will. Alles mündet in ein actionreiches Finale, bei dem ich leider etwas den Überblick verloren habe. Auch Polizeikommissarin Paula Pihlajal, die das Team leitet, bleibt blass. Es wird eine ominöse Hintergrundstory angerissen, die sich mit ihrer Vergangenheit befasst und die wahrscheinlich in den Folgebänden wieder aufgegriffen wird. Doch dieser Handlungsstrang bleibt viel zu rätselhaft und macht leider auch nicht neugierig auf mehr.
Zusammenfassend möchte ich sagen: die Idee des Buches an sich ist gut, aber die Ausführung könnte besser sein.

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