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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2022

Ich hätte mir keinen besseren zweiten Band wünschen können

The Sea in your Heart
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Meinung:
Ich kenne es bereits von Kiras Büchern, dass sie mich stark bewegen und „The Sea in your Heart“ war da keine Ausnahme. Liljas Geschichte hat unfassbar viel in mir ausgelöst und auch aufgewühlt. ...

Meinung:
Ich kenne es bereits von Kiras Büchern, dass sie mich stark bewegen und „The Sea in your Heart“ war da keine Ausnahme. Liljas Geschichte hat unfassbar viel in mir ausgelöst und auch aufgewühlt. Immer wieder hatte ich Gänsehaut, die mal furchtbaren und mal wunderschönen Szenarien, aber immer einer besonderen Emotionalität geschuldet war.
Das Thema des Natur- und Umweltschutzes, insbesondere natürlich des (illegalen) Walfangs, hat einen wirklich großen Stellenwert in diesem Buch. Angesichts der Relevanz fand ich das großartig. Außerdem wurde es so eindrücklich, emotional und brutal ehrlich beschrieben, dass ich zu jeder Zeit genau vor Augen hatte, was Lilja gerade sieht und durchlebt.
Das Buch lebt absolut von seiner Atmosphäre, die Kira hier wieder einmal wundervoll geschaffen hat. Ich hätte nach Beenden des Buches schwören können, ich wäre selbst vor Ort gewesen, wäre mit Lilja auf der Emilia gefahren und hätte die nasskalte Luft auf dem Gesicht gespürt. Aber auch die Bar, Liljas Wohnung oder die Kojen unter Deck hatte ich absolut bildhaft vor Augen. Es ist also wohl kaum verwunderlich, dass der Wunsch nach Island zu reisen nach diesem Buch – und auch dem ersten Band der Dilogie – nun noch größer ist.
Genauso wie die Atmosphäre, macht auch ganz viel Liljas Hingabe aus. Ihre Leidenschaft und ihr Mut sind schier endlos und so spürt man in jeder Zeile, wie sehr sie für das lebt und brennt, was sie tut. Für mich ist sie diesbezüglich eine unglaublich große Inspiration. Doch zusätzlich überzeugt sie durch ihren grandiosen Humor, der mich mehr als nur einmal hat schmunzeln lassen, und ihre emotionale Verbundenheit zur Natur und den Menschen um sich herum.
Neben dem großen Thema des Umweltschutzes ist auch die Liebe ein großer Punkt in diesem Buch. Ob die Liebe zu Freunden, zu Familie, romantische Liebe oder die Verbundenheit zur Natur – alles davon wird hier auf ganz feinfühlige Art aufgegriffen und auch zwischen den Zeilen wundervoll vermittelt. Zudem bekommt man mit Jules einen tollen männlichen Charakter an Liljas Seite, der mich ebenso schnell von sich überzeugt hat wie Lilja.
Er ist eine sehr in sich gefestigte Figur, die aber trotzdem nicht starr wirkt. Stattdessen ist er seinen Prinzipien treu und gleichzeitig bereit, über den Tellerrand zu schauen. Obwohl man die Geschichte ausschließlich aus Liljas Perspektive erlebt, habe ich Jules trotzdem absolut verstanden, immer. Für mich hat er sich relativ schnell zu einem meiner liebsten männlichen Charaktere überhaupt entwickelt. Hinzu kommt, dass die körperliche wie auch emotionale Anziehung zwischen Lilja und Jules unglaublich stark und von Beginn an spürbar war.
„The Sea in your Heart“ ist der fantastische Abschluss einer Dilogie, die zwar brutal ehrlich und dadurch stellenweise sogar etwas bedrückend ist, gleichermaßen aber enorm viel Mut und Hoffnung macht. Deshalb habe ich dieses Buch unfassbar genossen und letzten Endes bin ich nicht nur für die rosaroten und leichten Augenblicke dankbar, sondern vor allem auch für die schwereren. Weil sie aufrütteln. Weil sie zum Nachdenken anregen. Weil sie wichtig sind. Letzten Endes ist es genau das, was ein gutes Buch für mich ausmacht: es muss etwas auslösen. Und das hat es definitiv auf jeder einzelnen Seite. Daher: lest es!

Lieblingszitat:
Da war stets die Grenze. Immer.
Aber auch ein Immer ist irgendwann zu Ende.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Alex und Jane sind wie füreinander geschaffen

Blue – Wo immer du mich findest
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Inhalt:
Jane fühlt sich vollkommen allein, weil zuerst ihre Mutter gestorben ist und sie dann auch noch herausgefunden hat, dass ihr Bruder sie belogen hat. Wegen eines Geheimnisses, von dem auf keinen ...

Inhalt:
Jane fühlt sich vollkommen allein, weil zuerst ihre Mutter gestorben ist und sie dann auch noch herausgefunden hat, dass ihr Bruder sie belogen hat. Wegen eines Geheimnisses, von dem auf keinen Fall niemand jemals erfahren darf. Die einzige Ablenkung zurzeit bietet ihr der Job im Diner, in dem sie aktuell schläft, und Alex. Der Politikstudent im Poloshirt mit seiner arroganten, ironischen Art, von dem sie trotzdem irgendwie fasziniert ist. Denn er scheint andere Menschen nicht grundlos mit seiner bissigen Art auf Distanz zu halten.

Meinung:
Als ich „Blue“ beendet hatte, wollte ich Jane und Alex genauso wenig loslassen wie Abbi und David am Ende von Band 1. Denn die Geschichte, die die beiden erzählt haben, habe ich auf jeder Seite absolut genossen. Das Buch ist wundervoll geschrieben und ich fand den Stil großartig. Doch auch all das, was zwischen den Zeilen stand, habe ich förmlich in mich aufgesogen.
Außerdem trifft man hier auf so viele tolle Charaktere: ob nun die beiden Protas, Janes Bruder David und seine Freundin Abbi oder Chase, Janes Chef aus dem Diner, Alex‘ Bruder Luke oder all die wunderbaren Figuren, die nur ganz kleine Rollen spielen – sie sind alle wundervoll und fantastisch aufeinander abgestimmt.
Bereits während des Lesens von „Ever“ habe ich auf Janes Geschichte hingefiebert, jedoch muss ich zugeben, dass mein Highlight tatsächlich Alex war und die Kapitel, die aus seiner Sicht zu lesen waren. Seine ironische Art, die er regelmäßig an den Tag gelegt hat, hat mich mehrfach schmunzeln lassen – besonders, wenn sein Mund offensichtlich schneller war als sein Kopf. Sein Verhalten wurde aber auch wunderbar erklärt und mit seinen vergangenen Erfahrungen verwoben, sodass es absolut Sinn ergeben hat.
Zudem habe ich es sehr gemocht, wie Jane auf ihn und sein Verhalten reagiert hat, auch wenn es für sie nicht immer ganz nachvollziehbar war. Vor allem mochte ich jedoch ihre Art, wie sie ihre persönlichen Grenzen anderen gegenüber verbalisiert hat. Sie ist eine unfassbar tolle, starke Protagonistin, die ihren Platz im Leben kennt und sich so schnell von niemandem einschüchtern lässt.
Neben der Beziehung zwischen Jane und Alex mochte ich allerdings auch Janes Beziehung zu ihrer Halbschwester Abbi unfassbar gerne. Wie die beiden miteinander umgegangen sind und aufeinander geachtet haben, wirkte so voller Empathie und Respekt füreinander und hat eine tolle Geschwisterbeziehung aufgezeigt, auch wenn diese nicht dem klassischen Bild entsprechen mag. Besonders interessant fand ich in dieser Hinsicht auch William Hayden, den man hier noch einmal von einer ganz anderen Seite kennenlernen konnte als in Band 1.
Von den grandiosen Charakteren einmal abgesehen, sind jedoch auch die Themen toll gewählt. Sie alle sind unfassbar wichtig und werden unfassbar feinsinnig behandelt. Ob es sich dabei um Alex‘ Vergangenheit dreht oder um das generelle Aufbrechen von klassischen Bildern, wie sie oftmals vermittelt werden – ich fand es großartig.
Auch „Blue – Wo immer du mich findest“ war wieder ein unfassbar tolles Buch und mindestens genauso großartig wie sein Vorgängen. Nikola Hotel hat mich mit ihrer „Paper Love“-Dilogie absolut für sich gewonnen und ich kann es kaum erwarten, weitere Werke aus ihrer Feder zu lesen!

Lieblingszitat:
„Ich mache dich taub?“
„Nein. Du hast mir Stille geschenkt, als ich dachte, im Lärm der Welt ertrinken zu müssen.“

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Right Here hat mir innere Ruhe geschenkt

Right Here (Stay With Me)
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Inhalt:
Lucys Herz schlägt für das Eiskunstlaufen, deshalb kann sie sich kaum vorstellen, jemals etwas anderes zu machen. Gerade deshalb sitzt ihr die Abmachung, die sie mit ihren Eltern getroffen hat, ...

Inhalt:
Lucys Herz schlägt für das Eiskunstlaufen, deshalb kann sie sich kaum vorstellen, jemals etwas anderes zu machen. Gerade deshalb sitzt ihr die Abmachung, die sie mit ihren Eltern getroffen hat, so sehr im Nacken. Denn wenn sie beim nächsten Wettkampf nicht unter den besten Drei landet, muss sie ihr Studium wieder aufnehmen. Bis zu besagtem Wettkampf, der über ihre Zukunft entscheiden wird, bleibt ihr nur noch ein Monat, um ihre Kür zu perfektionieren und endlich den dreifachen Rittberger zu schaffen. Ablenkung kann sie sich daher nicht erlauben – weder in Form des von ihren Eltern geforderten Praktikums noch in Form von Jules. Jules, der sie irgendwie sofort zu verstehen scheint und ihr Herz höher schlagen lässt, jedoch sein eigenes Päckchen zu tragen hat.

Meinung:
Der einzige Kritikpunkt an „Right Here“ besteht für mich darin, dass die Geschichte von Lucy und Jules bereits beendet ist. Denn sie ist unfassbar schön und besonders perfekt für den Dezember. Zum einen durch das Thema Eiskunstlauf, das Setting und die Atmosphäre, aber auch, weil die Charaktere, die Anne Pätzold hier erschaffen hat, schlichtweg großartig sind. Ob nun die beiden Protas Lucy und Jules, Jules‘ kleiner Bruder Mika, Hannah und Eiza oder Aaron – ich fand sie alle wundervoll und so fein ausgearbeitet und aufeinander abgestimmt, dass sie ineinandergegriffen haben wie ein Zahnrad.
„Right Here“ ist dank der Charaktere ein unglaublich besonderes Buch. Denn die beiden Protas stehen zwar im Vordergrund, doch die Relevanz von Familienbanden und Freundschaft ist hier genauso wichtig. Deshalb lernt man mit Hannah und Eiza zwei großartige Freundinnen kennen, die man am liebsten selbst in seinem Leben hätte. Mika erschien mir, besonders in der ersten Hälfte, ohnehin der heimliche Star dieser Geschichte zu sein. Und auf Aarons eigene Geschichte in Band 2 freue ich mich jetzt schon riesig!
Obwohl ich alle toll fand, muss ich trotzdem noch einmal betonen, wie grandios ich Lucy und Jules zusammen fand. Den Umgang der beiden miteinander empfand ich als wunderschön, da er so voller Respekt füreinander war und ihre gesamte Beziehung auf Emotionen und Gefühlen basierte und darauf aufgebaut wurde. Das Körperliche ist dabei zunächst in den Hintergrund getreten und das fand ich für die beiden und diese Geschichte genau richtig.
Doch auch Lucys Beziehung zu ihren Eltern fand ich sehr spannend, da sie absolut relatable ist. Die Kommunikationsprobleme in ihrer Familie fand ich deshalb total interessant zu beobachten und es hat etwas Echtes an sich gehabt, zu erkennen, dass ein Perspektivwechsel manchmal doch ganz gut ist. Auch Lucys Zukunftsängste und ihre berufliche Unentschlossenheit waren für mich aus dem Leben gegriffen und hier wundervoll eingeflochten.
Das Buch trägt durchgehend eine unglaublich angenehme Ruhe in sich, die aus jeder Seite strömt. Vor allem ist das dem Schreibstil zuzuschreiben, der einen zwischen die Seiten dieser Geschichte fliehen lässt, genauso aber auch den Figuren und ihrer Umgangsweise miteinander. An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass die Triggerwarnung absolut ihre Berechtigung hat.
Ich habe wirklich ausnahmslos alles an diesem Buch geliebt und bin unfassbar froh, dass ich es mir für den Dezember aufgehoben habe. Es war genau richtig.

Lieblingszitat:
Der Moment war so kurz. Ein Blick, ein Kuss, ein Lächeln, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als diese Erinnerung zusammenzufalten und in meiner Hosentasche mit mir herumtragen zu können.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Ein Emma Scott Buch, wie ich es kenne und liebe!

Forever Right Now
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Inhalt:
In San Francisco will Darlene einen Neuanfang wagen, fernab ihrer Drogen-Vergangenheit. Stattdessen will sie sich wieder dem Tanzen und vor allem sich selbst zuwenden. Dabei kommt ihr allerdings ...

Inhalt:
In San Francisco will Darlene einen Neuanfang wagen, fernab ihrer Drogen-Vergangenheit. Stattdessen will sie sich wieder dem Tanzen und vor allem sich selbst zuwenden. Dabei kommt ihr allerdings Sawyer dazwischen, ihr neuer Nachbar und Vater seiner kleinen Tochter Olivia, um deren Sorgerecht er kämpft. Parallel dazu versucht er auch noch sein Jura-Examen zu absolvieren. Es dauert nicht lange, bis Darlene die beiden in ihr Herz schließt und sie sich eine Zukunft ohne die beiden gar nicht mehr ausmalen will. Allerdings könnte ausgerechnet ihre Vergangenheit dafür sorgen, dass Sawyer seine Tochter verliert.

Meinung:
„Forever Right Now“ war so wunderschön zu lesen, dass ich nicht wollte, dass die Geschichte jemals endet. Da aber die Seiten förmlich an mir vorbeigeflogen sind, weil es sich so unfassbar toll lesen ließ, war das Buch dann leider viel zu schnell ausgelesen.
Obwohl der Schreibstil wieder wundervoll zu lesen war, waren es hier vor allem die Figuren, die mich so begeistert haben. Und tatsächlich konnten mich so ziemlich alle Charaktere für sich gewinnen, Protas wie Nebenfiguren. Denn alle hatten sie ihre ganz eigene Art, ihre eigene Stimme und jeder Charakter für sich hat mir etwas (mit)gegeben.
Besonders Darlenes Entwicklung hat mir jedoch unfassbar toll gefallen. Schon im ersten Band der Reihe fand ich sie interessant, konnte sie aber nicht wirklich einschätzen. Das hat sich in diesem Buch radikal geändert, da man sie nun als Protagonistin kennengelernt und ihre ganze Art viel besser verstanden hat. Daher war es schön zu sehen, wie sie langsam den Weg nach vorne gegangen ist und ihre Hindernisse überwunden hat.
Genauso fand ich Sawyer als Charakter unfassbar interessant. Vor allem, wenn er mit seiner Tochter Olivia beschäftigt war, wurde noch einmal eine ganz andere Seite von ihm deutlich, die gezeigt hat, dass er deutlich mehr Facetten hat, als er die Welt für gewöhnlich sehen lässt.
Und auch Max verdient an dieser Stelle nochmal besondere Anerkennung, denn er hat mich mit seinen Worten absolut begeistert. Doch auch generell fand ich die Worte für die einzelnen Figuren toll gewählt, denn sie waren nicht nur authentisch, sondern teils auch gleichermaßen poetisch, sodass es mir so manches Mal beim Lesen eine Gänsehaut beschert hat.
Insgesamt war das Buch ohnehin wieder emotional, tiefgreifend und aufrüttelnd und immer mal wieder von Tränen begleitet. Eben genau so, wie ich Emma Scotts Bücher kenne und liebe. Beim Lesen habe ich unfassbar mitgefühlt und jedes Wort in mich aufgesogen. Deshalb fällt es mir nun auch unfassbar schwer, die Darlenes und Sawyers Geschichte hinter mir zu lassen, denn besondere Bücher lässt man nun mal meistens nur schweren Herzens gehen.
Es ist also wohl kaum überraschend, dass ich „Forever Right Now“ zu meinen Highlights generell zähle, allerdings auch zu meinen Jahreshighlights. Und ich freue mich jetzt schon darauf, auch die weiteren Werke aus Emmas Feder zu verschlingen – vermutlich voller Tränen und daher einem enormen Verbrauch an Taschentüchern.

Lieblingszitat:
Ich bestand nicht nur aus Worten, die schwarz auf weiß auf Papier standen.
Ich war überall dazwischen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Herzensbuch in den Weiten Islands

The Sky in your Eyes
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Inhalt:
Sich in den dunklen Winternächten Islands geborgen fühlen, am Strand spazieren gehend und die Sterne am Himmel beobachtend, kann Elín beinahe vergessen, was ihr Ex-Freund ihr an den Kopf geworfen ...

Inhalt:
Sich in den dunklen Winternächten Islands geborgen fühlen, am Strand spazieren gehend und die Sterne am Himmel beobachtend, kann Elín beinahe vergessen, was ihr Ex-Freund ihr an den Kopf geworfen hat. Wie er sich ihren Körper, ihr Gewicht ausgelassen und damit ihre Selbstzweifel in die Höhe getrieben hat. Noch immer hat sie seine Worte im Kopf und kann sie auch nicht in den Hintergrund, als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, der so ganz anders ist. Er hat Humor, ist attraktiv und hat klares Interesse an Elín. Doch sie kann sich nur schwer auf ihn einlassen, wenn jede Berührung sie zurückschrecken und befürchten lässt, von ihm das Gleiche zu hören wie von ihrem Ex.

Meinung:
Dank Kira konnte ich nun zum dritten Mal in eines der Länder reisen, die auf meiner Lebensreiseliste stehen, denn nach Irland und Kanada hat es einen nun nach Island verschlagen. Und wie in ihren beiden Reihen zuvor hatte ich auch hier wieder das Gefühl, selbst vor Ort zu sein. Beim Lesen bin ich selbst an dem schwarzen Strand Reynisfjara entlang gelaufen, um den Wellen zu lauschen, habe selbst die Gletscher besucht und bin in Islands Nächten unter dem Sternenhimmel spaziert, nur um einen Blick auf die Polarlichter zu erhaschen.
Die Natur wird einfach so eindrucksvoll geschildert, dass man sich beim Lesen vollkommen wegträumt und nicht nur mit den Charakteren in diese Orte eintaucht, sondern auch nach Beenden das Buches das Gefühl hat, dort gewesen zu sein und alles mit eigenen Augen gesehen, die kalte Winterluft gerochen und das Brechen der Wellen an den Basalt-Kolumnen gehört zu haben. Neben den grandiosen Natur-Beschreibungen liegt der Geschichte jedoch auch noch eine Ruhe inne, die die Weite Islands wunderbar unterstützt.
Generell kommt die Geschichte von Elín und Jón trotz ihrer schweren Themen mit einer solchen Sanftheit und Ruhe daher, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, nach langer Zeit endlich wieder einmal tief durchatmen zu können. Das liegt zum einen an den Emotionen, die Kira hier teils eher unterschwellig zwischen die Zeilen gewoben hat, zum anderen aber auch an den Worten, die hier Schwarz auf Weiß stehen und enorm eindrucksvoll sind. Doch genauso gehen auch die Worte unter die Haut, die zwischen den Zeilen zu finden sind.
Schon durch den Klappentext wird deutlich, dass Elín mit ihrem Körper nicht im Reinen ist. Und das ist ein Thema, in dem sich vermutlich so ziemlich jede:r irgendwann mal wiederfinden wird. Dabei sind ihre Gedankengänge diesbezüglich so echt und eingängig formuliert, dass ich mich regelmäßig selbst darin wiedergefunden habe. Doch genauso eindrucksvoll fand ich auch Jóns Geschichte, die mir in gewisser Weise sogar noch näher ging. Beide für sich haben ihre absolute Berechtigung.
Generell mochte ich die Protas beide unglaublich gerne. Elín macht in diesem Buch eine unfassbar tolle Entwicklung durch, die ich jedem Menschen wünschen würde, der gleiche oder ähnliche Ängste hat. Und mit Jón hat Kira genau den richtigen Gegenpart geschaffen – wer nach „The Sky in your Eyes“ keinen eigenen Jón in seinem Leben möchte, existiert vermutlich gar nicht. Ob als Partner:in oder als Freund:in – genau solche Menschen braucht man in seinem Leben. Und noch besser ist es nur, wenn man selbst so ein Mensch wird und genau diesen Support in sich selbst findet.
Ich könnte noch so viele mehr Punkte auflisten, die ich an diesem Buch geliebt habe, doch das würde so schnell kein Ende finden und den Rahmen sprengen. Deshalb bleibt mir zum Schluss nur noch zu sagen: wenn ihr das nächste Mal in der Buchhandlung steht und nicht wisst, welches Buch ihr mitnehmen sollt, nehmt dieses! (Und auch wenn ihr es wisst und eigentlich ein anderes kaufen wollt, nehmt trotzdem „The Sky in your Eyes“.)

Lieblingszitat:
„Manchmal hast du echt einen Knall.“
„Tja, was soll ich sagen? Ich bin wie ein Feuerwerkskörper. Der Knall gehört dazu. Aber nur, um am Ende die Dunkelheit in ein Lichtermeer voll funkelnder Sterne zu verwandeln.“

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