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Veröffentlicht am 25.04.2022

Spannende und lustige Detektivgeschichte

Drachendetektiv Schuppe – Chaos im Zauberwald
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Der Drache Schuppe lebt in einer gemütlichen Höhle, die auch zugleich seine Detektivzentrale ist. Das Highlight der Höhle ist ganz klar der kleine Minivulkan im Wohnzimmer, der regelmäßig ausbricht und ...

Der Drache Schuppe lebt in einer gemütlichen Höhle, die auch zugleich seine Detektivzentrale ist. Das Highlight der Höhle ist ganz klar der kleine Minivulkan im Wohnzimmer, der regelmäßig ausbricht und so für heißes Wasser und andere Annehmlichkeiten sorgt. Gemeinsam mit seinen Freunden, der Elfe Jessamy und dem Kater Grauwacke, versucht Schuppe seinen neuesten Fall zu lösen: im Zauberwald taucht seit neuestem jede Nacht wie von Geisterhand ein riesiger Müllhaufen auf. Niemand weiß warum oder wo er herkommt. Doch die Einhörner sind ganz betrübt und Schuppe und seine Freunde scheuen keine Mühe der Sache auf den Grund zu gehen.

„Chaos im Zauberwald“ ist der erste Band von Katja Brandis neuer Reihe um den Drachendetektiv Schuppe. „Schuppe liebt Schaumbäder, Lava-Limonade und Kriminalfälle.“ (Satz 1 vom Klappentext). Wer kann bei einer solchen Beschreibung schon wiederstehen? Wir jedenfalls nicht. Ich war zwar ein wenig skeptisch was das Müllthema anbelangt, doch meine leise Befürchtung, dass das Buch mit erhobenem Zeigefinger darauf hinweist, dass wie alle immer zu viel Müll produzieren, die Umwelt gefährden etc. hat sich zum Glück nicht bestätigt.

Die Autorin erzählt die Geschichte kindgerecht, spannend und mit einer guten Prise Humor. Mein Sohn und ich haben uns wunderbar amüsiert, während wir Schuppe bei seinem Fall begleitet haben. Gut, dass er in seinen Freunden so tatkräftige Unterstützung hat. Jeder der drei hat andere Talente und sie ergänzen sich nahezu perfekt.

Begleitet wird die Geschichte von zahlreichen Illustrationen von Fréderic Bertrand. Mein Sohn fand den kleinen Kobold, der in vielen Bildern auftaucht, sehr lustig; ich muss gestehen, dass ich eine Weile gebraucht habe um herauszufinden, was das für ein seltsames Wesen ist, das da regelmäßig auftaucht. Doch egal, ob Kobold, Detektivfreunde, Einhorn oder sonstiges Wesen, die Zeichnungen passen perfekt.

Insgesamt ein gelungener Reihenauftakt für junge Leser, der auch Erwachsene zum Schmunzeln bringen kann. Daher von uns eine klare Leseempfehlung für alle jungen Detektive und die, die es werden wollen.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Klar strukturiert und hilfreich

Online-Meetings souverän moderieren
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… eine Herausforderung, mit der sich seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr Menschen konfrontiert sehen. Sogar viele derjenigen, die regelmäßig an Meetings teilgenommen oder diese selbst moderiert ...

… eine Herausforderung, mit der sich seit Beginn der Corona-Pandemie immer mehr Menschen konfrontiert sehen. Sogar viele derjenigen, die regelmäßig an Meetings teilgenommen oder diese selbst moderiert haben, mussten mit einem Mal ihre Konzepte neu überdenken. Nicht alles, was bei einer persönlichen Runde funktioniert, lässt sich so einfach auf ein virtuelles Treffen übertragen.

Die Autorin Ariane Bertz gibt uns mit ihrem Buch einen Leitfaden an die Hand, in dem sie Techniken erklärt, Hürden aufzeigt und hilfreiche Tipps gibt. Sie selbst arbeitet unter anderem als Moderatorin, Vortragsrednerin und Trainerin mit dem Schwerpunkt Marketing und Vertrieb.

Das Buch ist klar strukturiert und jedes Kapitel folgt einem mehr oder weniger gleichbleibenden Muster: Hinführung zum Thema, eigene Erfahrungen, Tipps und Tricks, do´s and dont’s. Praktische Beispiele und Zusammenfassungen runden die jeweiligen Themenkomplexe ab.

Die Autorin geht unter anderem auf die technischen Aspekte ein und gibt Hinweise, welche Gadgets in ihren Augen überflüssig sind. Darüber hinaus widmet sie sich natürlich der Durchführung von Online-Meetings und den Unterschieden zu Präsenz-Veranstaltungen. Auch scheinbare Kleinigkeiten wie etwa die Kleidung oder Accessoires werden beleuchtet. Als praktisches Beispiel nennt sie hier zum Beispiel die Halskette, die Angela Merkel in einem TV-Duell trug und die noch Tage später in den Medien diskutiert wurde, während der Inhalt des Duells in den Hintergrund rückte.

Nachdem die Autorin in den ersten beiden Teilen auf Die neue Normalität (ab Seite 11) und Die 13 größten Fails bei Online-Meetings (ab Seite 37) eingeht, heißt es abschließend ab Seite 113: Aus der Praxis, für die Praxis. In diesem Teil gibt Ariane Bertz zunächst einen persönlichen Ausblick auf die Zukunft und macht dann noch einmal sehr konkrete Vorschläge für unterschiedliche Situationen, wie etwa die Durchführung von Umfragen und Abstimmungen oder auch den Umgang mit technischen Störungen.

Als Bonus gibt es umfangreiches Material zum Download, welches direkt praktisch eingesetzt werden kann. Dazu zählen zum Beispiel Checklisten zur Vorbereitung von Online- Meetings oder Anregungen zur Durchführung von virtuellen Gruppenarbeiten.

Insgesamt ein Fachbuch, das auch versierten Moderatoren von Meetings sicher den ein oder anderen hilfreichen Tipp für virtuelle Konferenzen geben kann und/ oder den ein oder anderen Aspekt wieder ins Gedächtnis ruft.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Der Ursprung der Menschheit

Nomaden von Laetoli
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Afrika – Die Wiege der Menschheit. Martin Anderson hat eine unglaubliche Entdeckung gemacht: er hat durch seine Forschungen auf Grönland den Hafen von Eirik, einem Wikingerfürsten gefunden. Nun wird er ...

Afrika – Die Wiege der Menschheit. Martin Anderson hat eine unglaubliche Entdeckung gemacht: er hat durch seine Forschungen auf Grönland den Hafen von Eirik, einem Wikingerfürsten gefunden. Nun wird er von der Fachwelt gefeiert und bekommt ebenso reizvolle wie lukrative Angebote. Bevor er sich entscheidet, nimmt er die Einladung von Professor Aaron Miller an, der ihn nach Tansania einlädt. Der alte Anthropologe sucht am Rande der Serengeti seit Jahren nach dem Ursprung der Menschheit.

Kaum in Tansania angekommen, zeigt ihm Miller einen Teil seiner Forschungen. Diese sind hochinteressant, keine Frage, doch der Professor erzählt ihm eine Geschichte, die Anderson nicht glauben kann: Miller ist überzeugt davon, die ersten Menschen mit eigenen Augen gesehen zu haben!

H.S. Eglund hat seinen Roman in drei Teile geteilt, die die Wegpunkte Andersons in Afrika markieren. Laetoli, Aksum, Jambiani. Sein erster Weg führt ihn nach Laetoli, wo er auf Miller trifft. Die Geschichte entwickelt sich langsam und der Ton bleibt durchweg sehr ruhig, trotz der teils dramatischen Ereignisse. Ein Spannungsbogen wird für mich in keinem der drei Teile aufgebaut. Daher habe ich für meine Verhältnisse auch sehr lange für die Lektüre des Buches gebraucht. Es fiel mir nicht schwer, regelmäßig Pausen zu machen. Dennoch: die Geschichte hat ihren ganz eigenen Reiz und so musste ich trotzdem immer weiterlesen. Die Stärke des Buches liegt meiner Meinung nach ganz klar bei den Landschafts- und Reisebeschreibungen, die mir Afrika buchstäblich vor Augen geführt haben.

Auch die teils philosophischen Fragen und Diskussionen waren interessant. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mich allerdings Erklärungsansätze aus der aktuellen Forschung gewünscht. So wurden viele Fragen in den Raum geworfen, aber nur wenige mögliche Erklärungen geliefert.

»Warum wanderte der frühe Mensch aus Ostafrika aus? Wohin brach er auf?« (S.34)

Ebenso hat mir das kritische Hinterfragen akademischer Lehransätze gefallen. Sind unsere Methoden wirklich optimal, um stets bestmögliche Ergebnisse zu erzielen?

»“Wir sprechen von Wissenschaft, nicht von Religion.“ „Der Glaube an die Objektivität ist das Dogma der Wissenschaft, ist ihre verdammte Religion. […] Aus reiner Vernunft ist noch nie Vernünftiges entstanden, aus analytischem Verständnis noch nie die Verständigung zwischen Menschen.“« (S.71)

Insgesamt für mich ein Buch, auf das man sich einlassen muss, dass kein spannendes Abenteuer im Sinne eines Abenteuerromans bietet, dafür aber mit spannenden und teils hochaktuellen Fragen punkten kann. Ein Buch, das Mitdenken erfordert und zumindest mich verleitet hat, den ein oder anderen Begriff oder Fakt zu googeln und genauer nachzulesen. So war mir zum Beispiel der Zweig der Ethnobotanik bislang nie irgendwo begegnet. Wer also Lust auf eine Reise nach Afrika hat und der Philosophie nicht abgeneigt ist, der wird mit „Nomaden von Laetoli“ sicher eine interessante Lektüre finden.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Spannender Auftakt, tolles Hörbuch

Edingaard - Gebieter der Schatten
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Cassion besucht seit Jahren die magische Akademie, doch große Erfolge kann er nicht für sich verbuchen. Während es für viele den Anschein hat, dass sein magisches Talent nicht allzu groß ist, weiß Cassion ...

Cassion besucht seit Jahren die magische Akademie, doch große Erfolge kann er nicht für sich verbuchen. Während es für viele den Anschein hat, dass sein magisches Talent nicht allzu groß ist, weiß Cassion es besser. Denn seit seiner frühesten Kindheit spürt er noch eine andere, eine dunkle Macht in sich. Eine Kraft, die er nicht kontrollieren kann. Daher verschließt er sich und seiner Gabe, um so auch den zerstörerischen Schatten in seinem Innern kein Ventil nach außen zu bieten.

Doch die Zeiten werden gefährlicher, als sich ein neuer Feind erhebt und offenbar nur ein Ziel anstrebt: die Vernichtung aller Magie. Durch geschickte Manipulation, durch Lügen und Intrigen und durch das Schüren von Angst und Vorurteilen gewinnt der Feind immer mehr Mitstreiter.

Cassions dunkle Kraft könnte vielleicht die Rettung sein, doch zu welchem Preis?

Nachdem mich Elvira Zeißler schon mit „Die Saga der Drachenrüstung“ begeistern konnte, war ich umso gespannter auf „Gebieter der Schatten“, den ersten Band ihrer Edingaard Schattenträger-Saga. Die ursprüngliche Edingaard-Saga, die etwa 20 Jahre zuvor spielt, kenne ich nicht. Vermutlich kennt man sich schon recht gut in Edingaard aus und kennt natürlich Cassions Eltern und einige weitere Charaktere, doch ich hatte auch ohne Vorwissen keinerlei Verständnisschwierigkeiten.

Wie schon „Die Saga der Drachenrüstung“ habe ich mir diese Geschichte wieder einmal vorlesen lassen und als Hörbuch genossen. Vier Erzähler (Marco Rosenberg, Sabine von Rosenberg-Lipinsky, Jamila Boukhers und Günter Merlau) nehmen uns mit nach Edingaard. Mir persönlich hätte zwar ein Erzähler gereicht, aber die vier harmonieren gut miteinander und es macht Spaß ihnen zuzuhören und zu erleben, wie sie mit ihren Stimmen die Welt von Edingaard und seine Bewohner zum Leben erwecken.

Wie erwartet habe ich mich sehr schnell in die Geschichte eingefunden. Cassion ist ein sympathischer Charakter, der zwar auch ein wenig anstrengend sein kann, wenn er mal wieder mit sich, seiner dunklen Gabe und seinen Gefühlen zu Kyana hadert, doch ich habe in gerne auf seiner Reise begleitet. Eigentlich sollt er als Abschlussprüfung nur einen Schwarm Irrlichter einfangen, die weit entfernt von seiner Heimat Uyendil für Schwierigkeiten sorgen. Seine Reise gestaltet sich allerdings als völlig anders und wesentlich gefährlicher als erwartet, als die Magie in Edingaard immer mehr verfolgt wird.

Scheinen es zu Beginn nur Lord Drennag und seine Leute zu sein, zeigt sich schnell, dass auch anderswo der Magie mit Misstrauen und Schlimmerem begegnet wird.

Cassions einziger Lichtblick ist Kyana, eine Frau ohne Erinnerung, die er im Wald getroffen hat und die es immer wieder schafft, seine Schatten zu besänftigen. Auch wenn ich grundsätzlich an das Gute in ihr Glaube, so frage ich mich dennoch, ob sie wirklich so unwissend ist oder aus welcher Motivation heraus sie handelt. Allerdings habe ich dazu schon eine Theorie. Die nächsten beiden Teile werden zeigen, ob ich richtig liege.

Insgesamt ist „Gebieter der Schatten“ für mich ein spannender und gelungener Auftaktband mit tollen Charakteren, wunderbar gelesen und ich bin schon sehr neugierig, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Solide

Viral. Blutrausch
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Zwei Leichenfunde halten die Polizei in Atem. Die beiden jungen Frauen wurden an öffentlichen Orten gefunden, beide auf die gleiche Art zur Schau gestellt. Doch ein Detail der Morde lässt sowohl die Presse ...

Zwei Leichenfunde halten die Polizei in Atem. Die beiden jungen Frauen wurden an öffentlichen Orten gefunden, beide auf die gleiche Art zur Schau gestellt. Doch ein Detail der Morde lässt sowohl die Presse als auch die Polizei besonders aufmerksam hinsehen. Die Körper der Frauen waren bis auf wenige Tropfen blutleer. Doch die Ermittlungen in den „Schneewittchen-Morden“ verlaufen zäh, obwohl die Polizei zusätzlich zwei Privatermittler hinzuzieht. Die Menschen in der Stadt haben Angst, gehen auf die Straße und fordern endlich Ergebnisse. Immer wildere Verschwörungstheorien machen die Runde und der Druck auf die Polizei wächst.

Vor allem der Innenminister des Landes drängt auf einen schnellen Abschluss. Als die Realvampir-Szene in den Blick der Ermittler rutscht ist ein möglicher Täter schnell gefunden. Doch Bastian Becker, einer der externen Ermittler glaubt nicht, dass der Richtige verhaftet wurde…

„Viral. Blutrausch“ ist der erste Krimi von Mark Benecke, dem bekannten Kriminalbiologen. Gespannt habe ich auf das Erscheinen gewartet, da mir seine anderen Bücher gefallen haben. Das Buch ist schön aufgemacht, hat ein etwas ungewöhnliches Format und ist mit 240 Seiten nicht allzu dick. Daher lies es sich schnell lesen, was natürlich nicht nur an der Seitenzahl, sondern auch an der Geschichte als solche lag.

Für mich ist der Krimi solide aufgebaut, auch wenn er von den ungewöhnlichen Morden einmal abgesehen, wenig Überraschungen bietet. Protagonist Becker beherrscht seinen Job, doch wie es inzwischen häufig der Fall ist, hat auch er mit seinen inneren Dämonen zu kämpfen, vernachlässigt sich selbst und hätte eigentlich genug damit zu tun, sein eigenes Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Dazu kommen ein Innenminister, dem es weniger auf die Wahrheit als vielmehr auf schnelle Ergebnisse ankommt und eine ehrgeizige, junge Polizistin, die ihre Chance wittert.

Neu sind die Verschwörungstheoretiker und Querdenker, die die Stimmung ordentlich anheizen. So ganz weiß Becker zu Beginn nicht, was er von ihnen halten soll, doch letztlich spielen sie für die Aufklärung eine wesentliche Rolle, die allerdings anders ist, als erwartet.

Der Spannungsboden ist nicht übermäßig groß, dennoch hat es Mark Benecke geschafft, dass ich wissen wollte, wie es weitergeht und wer der Täter ist. Mein Verdacht hat sich letztlich bestätigt, auch wenn ich mit dem Motiv danebenlag. Allerdings ist das Motiv tatsächlich auch mein größter Kritikpunkt, denn leider muss ich sagen, dass die Erklärung auf mich wenig überzeugend wirkt. Meist kann ich zumindest der verqueren Logik eines Täter folgen und nachvollziehen, weshalb er von seinem Standpunkt aus so gehandelt hat. Das fehlt mir hier vollkommen.

Insgesamt hatte ich eine etwas komplexere und weniger gradlinige Geschichte erwartet, trotzdem hat mir das Buch insgesamt gefallen.

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