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Veröffentlicht am 08.06.2022

Leseerlebnis

Ein unvollkommener Ehemann
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Der Titel des Buches, Ein unvollkommener Ehemann, hat in mir sofort den Eindruck ausgelöst, dass es in diesem Roman um die Beziehung zweier Menschen geht. Das wirklich schön gestaltete Cover, das sofort ...

Der Titel des Buches, Ein unvollkommener Ehemann, hat in mir sofort den Eindruck ausgelöst, dass es in diesem Roman um die Beziehung zweier Menschen geht. Das wirklich schön gestaltete Cover, das sofort Urlaubsgefühle auslöst weist zusätzlich darauf hin.
Ich wurde dann mit einer Familiengeschichte überrascht, die von der Geschlechterrolle im eigentlichen Sinne handelt, um den Familienzusammenhalt in schwierigen Situationen, um die Liebe und den Weg einer Frau zu sich selbst.
Dieses Buch polarisiert und das ist wohl auch von der Autorin genau so beabsichtigt.
Am Anfang des Buches mochte ich die Hauptprotagonistin Roxy überhaupt nicht, sie passte absolut nicht in meine Vorstellung einer modernen selbstbewussten Frau. Ihren Ehemann Dave mochte ich noch weniger.
Sheila O'Flannagan hat es geschafft beide Protagonisten authentisch darzustellen und hat es dem Leser ermöglicht ihren Weg mit ihnen gemeinsam zu gehen. Sie hat die Szenen des Familienlebens so lebhaft beschrieben, dass ich das Gefühl hatte dabei zu sein. Instinktiv wollte ich Roxy oftmals zurufen, so könne das doch jetzt wirklich nicht weitergehen.
Nach dem ersten Drittel hatte die Autorin mich gepackt, ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und unbedingt den Fortgang der Geschichte erleben. Ich wollte Roxy unbedingt begleiten, mittlerweile war sie mir auch deutlich sympathischer.
Sheila O' Flannegan hat alle ihre Personen so lebhaft beschrieben, dass sie für mich ein Gesicht erhalten haben.
Ihr Erzählstil ist leicht und flüssig und selbst komplexe Themen vermittelt sie so, dass man erst hinterher merkt, wie tiefgreifend das Gesagte ist. Sehr schön fand ich auch, dass sie durch die Gespräche der Protagonisten die Handlung vorangetrieben hat. Die Erzählung hatte keine Längen, die Spannung wurde immer auf einem bestimmten Level gehalten.
Die Landschaftsbeschreibungen haben durchaus Lust auf einen Besuch der grünen Insel gemacht.
Dieses Buch ist viel mehr als ein Roman, man kann ihn als solchen lesen und sich unterhalten lassen, aber man kann sich auch wesentlich tiefer damit auseinandersetzen und für sich selbst Einiges daraus ziehen.
In jedem Fall ein sehr lesenswertes Buch, das es verdient hat nicht nur einmal in die Hand genommen zu werden.

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Veröffentlicht am 06.05.2022

Sehr schönes Buch, innen und aussen.

Waldinneres
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Monika Subietas Roman , Waldinneres ist ein sehr schön gestaltetes Buch. Schon der Schutzumschlag des Buches setzt die Fantasie frei, schlägt man dann den Buchdeckel auf, wird man überrascht. Auf der Innenseite ...

Monika Subietas Roman , Waldinneres ist ein sehr schön gestaltetes Buch. Schon der Schutzumschlag des Buches setzt die Fantasie frei, schlägt man dann den Buchdeckel auf, wird man überrascht. Auf der Innenseite findet sich ein Abdruck eines frühen Werkes von Gustav Klimt. Das Gemälde heisst Waldinneres und genau um dieses Gemälde dreht sich die Geschichte.

Monika Subietas hat einen den Leser vorantreibenden Erzählstil. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Sie hält die Spannung stets auf einem konstanten Level zudem konfrontiert sie den Leser am Ende eines Kapitels mit Fakten, mit denen man so nicht gerechnet hat.

Sie gibt dem Leser während der ganzen Zeit die Möglichkeit eigene Lösungsansätze oder Entwicklungen durchzuspielen und führt ihn auch manchmal auf leichte Abwege.

Die Geschichte hat deutlich mehr Potential als Monica Subietas genutzt hat, alles in allem ist es ein lesenswertes Buch, das vielleicht den ein oder anderen LeserIn dazu veranlasst sich tiefer mit dem Thema Judenverfolgung und Raubkunst auseinander zu setzten.

Mich hat das auf seine ganz eigene Weise Buch berührt und nachdenklich zurück gelassen, obwohl die Protagonisten meiner Ansicht nach blass bleiben und sie sich auch im Laufe des Buches nicht entwickeln.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Geschichte mit Potential

Mordskrimigeschichte aus dem Odenwald / Todgeweiht im Odenwald
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Todgeweiht im Odenwald ist Werner Kellners zweiter Roman mit dem Ermittlerteam um Willy Hamplmaier. Maria Bitsch bittet die Ermittler um Hilfe. Nachdem sie ihre Vergewaltiger angezeigt hat wird sie erpresst. ...

Todgeweiht im Odenwald ist Werner Kellners zweiter Roman mit dem Ermittlerteam um Willy Hamplmaier. Maria Bitsch bittet die Ermittler um Hilfe. Nachdem sie ihre Vergewaltiger angezeigt hat wird sie erpresst. Noch glauben Hamplmaier, sein Sohn und dessen Lebensgefährtin an eine schnelle Lösung des Falls.

Die Geschichte von Werner Kellner hat viel Potential, verliert aber etwas durch den mehr berichtenden Erzählstil. Ich hätte mir hier mehr erzählende Elemente gewünscht. Sein Stil ist manchmal recht umständlich und durch zu viele Adjektive geprägt. Somit wirkt die Szene, die beschrieben wird eher verwirrend. Hier wäre weniger an manchen Stellen mehr gewesen.

Bis zur Hälfte des Buches bleibt der Zusammenhang der verschiedenen Handlungen recht unklar. Der Leser bekommt zwar eine Ahnung, dass alles miteinander verknüpft sein könnte, aber das stellt sich ihm noch nicht dar.

E​rst in der zweiten Hälfte werden die Zusammenhänge klarer und es entsteht Spannung.

Die handelnden Personen bleiben leider ohne Substanz, das mag daran liegen, dass der Autor immer wieder Bezug auf seinen ersten Krimi nimmt und der Leser nicht so richtig folgen kann. Wirklich hilfreich ist hierbei das Verzeichnis der handelnden Personen am Ende des Buches.

Am Ende gelingt es dem Autor alle losen Enden seiner Handlungen zusammenzuführen und logisch zu erklären. Es bleibt keine Frage offen.

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