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Veröffentlicht am 26.06.2022

Geteilte Pandemie Erfahrungen

Wie wir die nächste Pandemie verhindern
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Bill Gates Bücher sind ja immer wieder mal in der Kritik. Sein neuestes Werk „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“ ist da keine Ausnahme.

Gates blickt zunächst auf den Beginn der Pandemie zurück. ...

Bill Gates Bücher sind ja immer wieder mal in der Kritik. Sein neuestes Werk „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“ ist da keine Ausnahme.

Gates blickt zunächst auf den Beginn der Pandemie zurück. Er versucht besonders die Lage in den USA zu beschreiben, in der (wie vermutlich überall) Corona zunächst Kleingeräte wurde, obwohl Expertengruppen früh vor den Folgen der Atemwegserkrankung warnten.

Generell beschriebt er auch den Umgang mit anderen Pandemien wie AIDS und den Pocken. Die Entstehung des Impfstoffs und die Relevanz der Forschung lässt er dabei nicht unbetont.
Doch nicht nur das Vergangene interessiert Gates, sondern auch, wie man es nächstes mal besser machen kann. Gates Forderungen haben auf mich manchmal einen extremen Eindruck gemacht. Aber wenn man mal drüber nachdenkt macht es Sinn, was er und die Expertenteams vorschlagen. Die Pandemie ist immerhin auch extrem.

Soweit so gut: Nüchtern betrachtet ist das alles nichts Neues für die aufmerksamen Lesenden. Denn jeder von uns hat die Pandemie selbst miterlebt. Daher kann auch jede/r Lesende vermutlich gut nachvollziehen, dass Gates erläutert, wie Forschungsgruppen anfangs belächelt wurden, und dann zu einem der am meisten in den Medien vertretenen Berufszweig wurden.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich vieles in Bill Gates neuem Buch interessant und informativ fand, einiges für mich aber sehr wie Eigenwerbung geklungen hat. Manchmal kam es mir beim Lesen so vor, als hätten wir alleine der
Gates Stiftung einen Impfstoff zu verdanken. Nüchtern betrachtet haben sie bzw. ihre Gelder die die Forschung unterstützen etwas dazu beigetragen. Aber eben nur einen kleinen Teil. Das darf man beim Lesen der 336 Seiten nicht vergessen.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Hinter der Mauer

Sternwanderer
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Das Dorf Wall hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Die Männer des Dorfes bewachen seit jeher eine Mauer. Beziehungsweise einen Mauerdurchbruch. Denn in Well verläuft die Grenze zum Reich der Feen und Fabelwesen. ...

Das Dorf Wall hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Die Männer des Dorfes bewachen seit jeher eine Mauer. Beziehungsweise einen Mauerdurchbruch. Denn in Well verläuft die Grenze zum Reich der Feen und Fabelwesen.
Der junge Tristan, Protagonist dieser Geschichte von Neil Gaiman, tritt eines Tages durch die Pforte ins Feenreich. Er hat nur ein Ziel: Für seine angebetete Victoria muss er einen gefallenen Stern finden.

Die Geschichte spielt im Viktorianischen Zeitalter. Wie viele aus dem Dorf ist Tristan ein Bauernsohn. Dass er aus seiner Routine ausbricht und dass Sterne in diesem Buch ein Eigenleben entwickeln, hat mir auf jeden Fall gefallen. Die Geschichte mit all ihren Geschöpfen, Hexenköniginnen und Konkurrenten auf der Suche nach dem Stern ist für mich ein echter Neil Gaiman Klassiker.

Fantasy Fans, die Lust auf ein schnell zu lesendes (237 Seiten) und mystisches Abenteuer haben, könnten an Gaimans Klassiker von 1997 gefallen finden.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Geständnisse an die Natur

Liebe Erde
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Autorin Molina Gosch hat mit "Liebe Erde" ein Fürsprache an den Umweltschutz geschaffen. 33 Briefe von bekannten Persönlichkeiten wie Luisa Neubauer, Dr. med. Eckart von Hirschhauen, Louisa Dellert um ...

Autorin Molina Gosch hat mit "Liebe Erde" ein Fürsprache an den Umweltschutz geschaffen. 33 Briefe von bekannten Persönlichkeiten wie Luisa Neubauer, Dr. med. Eckart von Hirschhauen, Louisa Dellert um hier neu ein paar Namen zu
nennen, bilden das Grundkostruck des Buches.
Sie alle rufen dazu auf, radikaler auf unsere Umwelt zu achten und wollen uns dabei wachrütteln. Radikal heißt für mich nicht gleich gewalttätig, falls das jetzt die Lesenden dieses Beitrags denken.
Radikaler soll hier mehr für konsequenter und dabei auch ein Stück weit selbsterhaltender bedeutet.
Die Menschen sind bekanntlich das einzige Lebewesen, das seinen Lebensraum selbst zerstört. Das ist altbekannt, aber doch immer noch nicht in den Köpfen der Konsumenten angekommen.
Fasst alle Beiträge auf den 240 Seiten des im @Atlantik.verlags erschienen Buches, haben einen weiteren gemeinsamen Nenner:
Sie alle sind an Plädoyer an die Zukunft und unsere Enkel. Die Briefe sind wütend, wachrüttelnd, einfühlsam und immer auch ein Geständnis. Jeder kann mehr tun. Aber die wenigsten machen das ohne ein einschneidendes Erlebnis.
Unsere 33 Gastautoren berichten von Ereignissen, die sie aus ihrer Ignoranz unserm Planeten gegenüber herausgerissen haben. Bei der einen war es ein Traumurlaub, bei dem allerdings Unterwasserfotos dank
Plastikmüll im Meer nicht die erhoffen Bilder hervorgebracht hat, beim anderen waren es Bilder aus der Massentierhaltung und die Frage, was man da eigentlich gerade vor sich auf dem Teller liegen hat.
Jeder Interessierte am Umweltschutz, oder jeder der jemanden kennt, der noch wach gerüttelt werden muss, sollte mit einem Buch wie "Liebe Erde" anfangen über seine Grundsätze nachzudenken. Da nehme ich mich selbst nicht raus.
Immer dran denken: Niemand ist perfekt! Aber jeder sollte sich zumindest Fragen, was konsumiert wird und vor allem in welchen Maßen.
Eine Randnotiz noch: Die Beiträge aus Liebe Erde werden der Michael Succow Stiftung zur Verfügung gestellt.


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Veröffentlicht am 24.04.2022

Hamptons und Hobby-Detektive

Holly Lane 17
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"Holly Lane 17" ist der Auftakt einer neuen Reihe von June L. Shepard.
In den Hamptons wird auf einem Anwesen einer Krimi-Autorin ein Toter aufgefunden. Todesursache: Stromschlag. Am Tag des Geschehens ...

"Holly Lane 17" ist der Auftakt einer neuen Reihe von June L. Shepard.
In den Hamptons wird auf einem Anwesen einer Krimi-Autorin ein Toter aufgefunden. Todesursache: Stromschlag. Am Tag des Geschehens ist Elektrikerin Dale auf dem Anwesen, weil die Anlagen im Nebenhaus überprüft werden sollen. Der Schock ist groß, als sie zusammen mit der Haushälterin festgefunden an der Leitung des Haupthauses plötzlich einen Toten findet.
Und dann auch noch auf dem Anwesen der Hamptons Ikone Steen. Die Schriftstellerin arbeitet unter einem Pseudonym um ihre schicksalhafte Vergangenheit zu verbergen. Doch jeder der Einheimischen weiß im Grunde wer sie ist.
Dale lässt der Fall nicht los. Immerhin ist das ihre Leitung und ihr Metier. Wie ist der Tote an die Leitung gekommen? Zusammen mit ihrem Hacker-Freund Chip taucht sie schnell in die Machenschaften auf Long Island ab. Was sie dabei zu Tage befördern könnte für den ein oder andern Zeitgenossen jedoch unangenehm werden.
Die Charaktere in "Holly Lane 17" sind abwechslungsreich, emanzipiert und bringen jeder für sich einen eigenen Charme mit.
Der Erzählstil ist gut und beschreibt die Liebe der Leute zu den Hamptons wunderbar, allerdings waren mir die Ermittlungen etwas zu oberflächlich. Hier hätte ich mir noch den ein oder anderen Plot Twist gewünscht. Im Großen und Ganzen ist Holly Lane 17 aber ein schön gestaltetes Buch für zwischendurch. Ich würde es Leuten empfehlen, die sich an das Krimi-Genre noch nicht so richtig ran getraut haben, da es weder Splatter-Blutvergießen noch gestörte Psychomorde gibt. Da muss man ehrlich sagen ist man hier falsch.
Die Hinweise häufen sich bis zum Schluss an, bis der Mord aufgeklärt wird. Das hat mir gut gefallen, da jeder Charakter so seine Chance hatte sich zu zeigen. Ich hoffe, dass Band 2 etwas mehr Ermittlerarbeit aufweist und freue mich schon literarisch nach Long Island zurück kehren zu können.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Mit Faltboot über Ozeane

Der Flussregenpfeifer
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Im Jahr 1932 beginnt Oskar Speck eine unglaubliche Abenteuerreise in seinem Faltboot „Sonnenschein“.
In Ulm ohne Job gestartet erhofft er sich in Zypern einen Job zu finden, mit dem er seine Schulden ...

Im Jahr 1932 beginnt Oskar Speck eine unglaubliche Abenteuerreise in seinem Faltboot „Sonnenschein“.
In Ulm ohne Job gestartet erhofft er sich in Zypern einen Job zu finden, mit dem er seine Schulden begleichen kann.

Schnell wird die Reise von einer namhaften Brauerei seines Heimatortes als Werbemaßnahmen erkannt und ein „Wettbewerb“ daraus gemacht. Dass Oskar einen Vorsprung hat interessiert dabei erstmal niemanden. Wie es das Karma dann so will trifft unser Reisender, der bald als Flussregenpfeifer bezeichnet wird, auf weitere Gesellen, die die Donau bis nach Zypern abfahren.
Zypern beginnt für Oskar als Jobperspektive, wird im Laufe von Tobias Friedrichs „Der Flussregenpfeifer“ aber nur eine erste Zwischenstation. Denn innerhalb von 7 Jahren schafft es Oskar bis nach Australien. Welche Abenteuer er dabei erlebt wird bildhaft beschrieben und mit einigen Perspektivwechseln, die aus Zukunft und Vergangenheit berichten, untermalt.

Dieser Abenteuerroman ist Friedrichs Debüt. Dabei hat er sich Oskar Specks wahres Abenteuer als Grundlage herausgesucht. Der Abenteurer durchleidet Hunger und Durst, lernt Menschen allerlei Gemüter kennen, bekommt Malaria und stirbt fast.

Der Schreibstil ist eine Mischung aus kühl und aufgeregt. Ein nüchterner Pragmatismus wechselt sich mit einer emotionale Ader ab.

Besonders die manchmal wunderschönen Sätze, die wie gemeißelt oder gemalt auf mich wirkten und das Geschehen und die Tropen lebendig werden lassen, haben mir gut gefallen.

Oskars Abenteuer über 50.000 Kilometer sind auf 512 Seiten beschrieben. Wer des Öfteren Wanderlust und Freiheitsliebe verspürt, dem könnte dieser Roman gefallen.

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