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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

dieses Mal eine gelungene Fortsetzung

Grenzfall - In der Stille des Waldes
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Auf das dritte Buch dieser Serie war ich sehr gespannt, zumal ich den ersten Band hervorragend fand und den zweite eher so la la. Natürlich habe ich meine Hoffnungen danach auf das dritte Buch gelegt, ...

Auf das dritte Buch dieser Serie war ich sehr gespannt, zumal ich den ersten Band hervorragend fand und den zweite eher so la la. Natürlich habe ich meine Hoffnungen danach auf das dritte Buch gelegt, denn ich finde die Reihe und die Konstellation der Hauptprotagonisten eigentlich sehr interessant und würde mich gerne anspornen lassen, mich auf das vierte Buch zu freuen. Das ist der Autorin auch gelungen.

Die Geschichte fängt wiederum ein paar Tage nach Ende des letzten Buches an, wo sonst immer ein Jahr zwischen den Geschehnissen der Bücher liegt. Die Aufteilung des Buches ist wie gehabt … es wechselt immer zwischen Alexa und Krammer hin und her … jeder mit seinem eigenen Fall, wobei die Fälle bislang immer gegen Ende zusammengelaufen sind. Dazwischen sind kursiv geschriebene Kapitel mit den Überschriften „Er“ bzw. „Sie“ eingeschoben. Ich konnte zwar „Er“ schnell zuordnen, aber bei den Kapiteln „Sie“ hatte ich ein totales Brett vor dem Kopf, was mir gegen Ende der Geschichte schon fast peinlich war. Einzig den Prolog konnte ich dieses Mal sofort zuordnen, was mir bei den meisten anderen Büchern nicht gelingt.

Die Geschichte ist interessant, der Stil verständlich und flüssig wie in den Büchern zuvor auch. Die Autorin hat es dieses Mal geschafft, mich wieder zu fesseln und zum Überlegen zu bringen. Die „Bösen“ zu überführen war nicht schwer, aber ich habe mir das ganze Buch über den Kopf zerbrochen, was Alexas Fall mit Krammers Fall zu tun hat. Um das herauszufinden habe ich das Buch sehr schwer aus den Händen legen können.

Einziges Manko ist auch diese Mal, dass die Verfassung der Hauptprotagonisten, hier insbesondere Krammer, für Quereinsteiger nur bedingt nachvollziehbar ist, da gerade bei Krammer keine Erklärung zu seinem persönlichen Dämonen geliefert wird. Kein Rückblick, keine Erklärung. Die Autorin setzt voraus, dass die Vorgängerbücher gelesen wurden, und ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Quereinsteiger so ohne weiteres in Krammers Psyche hineinversetzen können.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Interessante neue Serie, aber mit Luft nach oben

Hinter der Dunkelheit
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Ich kenne die Autorin aus ihren anderen Serien um Lena (aktuelle Fälle) und Enna (Cold Cases) und habe die Bücher jeweils verschlungen. Jetzt war ich natürlich auf ihre dritte Serie gespannt und als ich ...

Ich kenne die Autorin aus ihren anderen Serien um Lena (aktuelle Fälle) und Enna (Cold Cases) und habe die Bücher jeweils verschlungen. Jetzt war ich natürlich auf ihre dritte Serie gespannt und als ich dazu noch gelesen habe, dass nun auch ein Kriminalpsychologe mitspielt, hatte das Buch bei mir schon Vorschusslorbeeren ohne Ende. Ich liebe dieses „Eintauchen in den Kopf des Täters“ und ich wurde nicht enttäuscht.

Die Protagonisten:
Zum einen Jan, Kriminalpsychologe, Ende 30, hat 10 Jahre in London gelegt und einen 9jähriger Sohn und zum anderen Hanna, KHK, Mitte 30, vorher bei der Bundeswehr (Militär-Polizei), erinnert Jan auch in ihrer Art an eine Berufssoldatin, die in Afghanistan gekämpft hat, was ja eher wenig schmeichelhaft ist.
Beide Charaktere sind gut gezeichnet und regen zu ausgiebigem Kopfkino an. Natürlich haben beide wieder ihr persönliches Päckchen zu tragen. Erfrischend war allerdings dabei, dass diese Päckchen immer nur kurz angerissen und nicht seitenweise erörtert wurden.

Der Schreibstil hat es mir wieder angetan. Sehr flüssig zu lesen, ohne dabei „platt“ zu wirken.
Die Story ist ebenfalls top und gut durchdacht; es bleiben am Ende keine Fragen offen.

Das einzige Manko ist, dass es dieses Mal irgendwie „flacher“ wirkt. Ich kam auch gar nicht so in die Geschichte rein wie sonst. Mich hat irritiert, dass sich Hanna so früh auf einen angeblichen Täter festgelegt hat. Geht es tatsächlich ausschließlich um das Überführen des Täters? Ich konnte es nicht glauben und deshalb war lange ein unsicheres Gefühl da, wobei dadurch bedingt bei mir auch keine richtige Spannung aufkam. Durch die reine, wenn auch unkonventionelle Ermittlungsarbeit ohne das, was mich eigentlich fasziniert, nämlich zu erraten, wer der Täter ist und warum, hat mich auch das Ende nicht wirklich gepackt. Daher ein Punktabzug für Spannung.

Irritierend fand ich ebenfalls, dass Hanna immer mit vollem Namen genannt wurde: Hanna Will. Warum? Jan ist auch nur Jan. Für mich war das sehr störend, obwohl ich den Hintergrund (dass, was Hanna will, wird auch gemacht) natürlich verstanden habe.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

Solider Regio-Krimi

Nordwestnacht
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Das erste Buch hatte mich begeistert, das zweite Buch war für mich eher durchwachsen, weil zu schnell offensichtlich war, wer der/die Täter/in war und warum. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Dementsprechend ...

Das erste Buch hatte mich begeistert, das zweite Buch war für mich eher durchwachsen, weil zu schnell offensichtlich war, wer der/die Täter/in war und warum. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Dementsprechend war ich auf das dritte Buch sehr gespannt.

Zwischen den einzelnen Büchern vergeht nicht so viel Zeit, wie man es gewohnt ist. In der Regel vergeht auch in den Büchern die Zeitspanne, die zwischen den jeweiligen Erscheinungsdaten liegen (also üblicherweise 1 Jahr). Dies ist hier nicht der Fall.

Es gibt ein Wiedersehen mit allen „Bekannten“, die man aus den früheren Büchern kennt. Diese haben eine sehr angenehme und vor allem nachvollziehbare Entwicklung durchlebt, was allerdings im Widerspruch dazu steht, dass seit den Geschehnissen in Band 2 lediglich 4 Monate vergangen ist.
Gerade Anna und Norberg haben sich verändert und weiterentwickelt. Die Zusammenarbeit wirkt intensiver, näher, freundschaftlicher. Anna scheint ihre gescheiterte Ehe gut verarbeitet zu haben, denn sie duckt sich nicht mehr weg, sondern macht in ihrer neuen Beziehung ihren Standpunkt klar und Norberg öffnet sich ein bisschen Richtung „neue Beziehung“. Mal sehen, was daraus wird.


Stilistisch darf man natürlich kein Wunderwerk erwarten. In meinen Augen lebt ein solider Regio-Krimi davon, ob man die Protagonisten mag oder nicht. Und das ist Svea Jensen bei mir überaus gut gelungen. Zudem wird der Leser nicht mit seitenlangen Beschreibungen der Gegend gelangweilt. Hier und da ein kurzer Hinweis, das war’s. Genau nach meinem Geschmack. Das Kopfkino anregen, aber nicht zu viel.

Was die Spannung angeht, so hat man auch dieses Mal leider wieder mehr Infos als Anna und Norberg. Es werden viele Rückblicke eingestreut, die mit ihrer kursiven Schrift auch einfach zu erkennen sind. Das bedeutet aber auch, dass es mit der Raterei nicht allzu spannend geworden ist. Nur das Motiv kommt völlig überraschend daher, wobei man als Leser aber trotz der vielen zusätzlichen Informationen keine Möglichkeit hat, dieses zu erraten. Schlussendlich wird aber alles ohne offene Fragen schlüssig aufgeklärt.

Das Einzige, was mich richtig gestört hat, ist, dass gefühlt irgendwie ein Einstieg, eine Art „Vorgeplänkel“, gefehlt hat. Irgendwie war man sofort mittendrin in dem Geschehen.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Bitte keine Auszeit mehr

Ostseekreuz
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Bei den Pia Korittki-Büchern handelt es sich um eine Serie, die schon sehr lange läuft. Die Serie gehört zu meinen Lieblings-Serien, da sie flüssig und verständlich geschrieben und sehr gut recherchiert ...

Bei den Pia Korittki-Büchern handelt es sich um eine Serie, die schon sehr lange läuft. Die Serie gehört zu meinen Lieblings-Serien, da sie flüssig und verständlich geschrieben und sehr gut recherchiert sind und zudem bislang immer über einen stetig aufbauenden Spannungsbogen verfügt haben.

Diesmal ist jedoch einiges anders:
Zunächst einmal spielt die Handlung lediglich 2 Wochen nach dem Ende des vorherigen Bandes, was aber erst sehr spät erwähnt wird. Ich hätte mir gewünscht, dass gleich zu Anfang darauf hingewiesen worden wäre, um sich besser in Pia hineinversetzen zu können, denn natürlich war man als Leser gespannt, wie Pia mit den Situationen des letzten Buches umgeht und wie sie sich auf ihre Psyche ausgewirkt haben, wobei natürlich nicht mehr alles in Erinnerung war (in einem Jahr vergisst man viel), aber der kurze Rückblick zu Anfang hat den Einstieg erleichtert.

Allerdings war nicht nur die zwischen dem letzten und dem neuen Buch vergangene Zeitspanne anders als sonst. Pia hat diesmal fast gar nichts mit den Ermittlungen zu tun, da sie sich im Kloster versteckt und somit inkognito unterwegs ist. Heißt: Ein unbekannter Kollege ermittelt in dem Mord und Pia ist außer vor. Zumindest für einen Großteil des Buches. Und das hat mir gefehlt. Die Bücher leben für mich von Pias Ermittlungen und ihrer Kombinationsgabe. Sie ist für mich einzigartig darin.
Jetzt, wo sie quasi nur zu den Gästen des Klosters gehört und später entsprechend dort die „Ohren aufhält“ ….. ich weiß nicht warum, aber ich habe immer wieder darauf gewartet, dass Miss Marple um die Ecke kommt und mitmischt. Die Situation im Gäste-Haus hat schon arg an die Agatha-Christie-Bücher erinnert.

Für mich war da null Spannung in dem Buch. Und auch die Geschichte um Marten hat es nicht wirklich spannender oder fesselnder gemacht. Im Gegenteil. Bei den vielen Pannen konnte man nur die Augen verdrehen.
Das hat sich für mich leider auch nicht mehr geändert, als Pia später in die Ermittlungen mit einbezogen wurde. Da war das Kind bei mir leider schon in den Brunnen gefallen.
Ich hatte null Kopfkino, was aber nicht an der Location lag, denn ich hatte mir vorher Bilder vom Kloster Cismar angesehen (die im Nachspann erwähnte Karte fehlt im E-Book). Ich kam einfach nicht in das Buch rein und das hat mir in der Seele weh getan.

Nur das private Ende des Buches war dann wieder ganz nach meinem Geschmack und hat für einen leicht versöhnlicher Abschluss gesorgt.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

Mit kleinen Abstrichen gelungene Fortsetzung

Nebelopfer
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Ich mag Frida und ich mag Bjarne und ich kann mich noch gut erinnern, wie die beiden im ersten Buch aufeinandergetroffen sind.
Das, was an dieser Serie so ungewöhnlich ist, sind die stetigen Veränderungen ...

Ich mag Frida und ich mag Bjarne und ich kann mich noch gut erinnern, wie die beiden im ersten Buch aufeinandergetroffen sind.
Das, was an dieser Serie so ungewöhnlich ist, sind die stetigen Veränderungen im Team. Normalerweise bleibt in Serien ein Team größtenteils zusammen, aber hier gibt es für Frida ständige Veränderungen: Erst hatte sie gar kein Job bzw. wollte ihn nicht mehr ausüben. Dann hat sie doch (auch wegen Bjarne und dem alten Chef Vollmer) angefangen. Dann war Vollmer plötzlich weg und ein neuer Chef da. Jetzt dann ein neuer Kollege. Ich habe schon Angst vor dem nächsten Buch, wenn Bjarne in Rente geht. Frida hat es wirklich nicht leicht in ihrem Job. Aber wie sie das alles handhabt, macht sie nur noch sympathischer als sie eh schon ist.

Gleich zu Anfang werden die Nerven der Leser auf die Probe bestellt: Der Prolog zeigt eine Szene aus der Zukunft. Das ist ungewöhnlich und hat mich neugierig gemacht, aber vor allem hibbelig. Ich wollte nur noch lesen und lesen und wissen, wie es so weit kommen konnte. Sehr geschickt gemacht von Frau Fölck.

Ungewöhnlich für die Serie ist auch, dass diesmal mit allen Kollegen ermittelt wird. Das war, soweit ich mich erinnere, in den früheren Büchern nicht so. Da war Frida eher als „Alleinunterhalterin“ mit Bjarne unterwegs. Leider wurde kaum bis überhaupt nicht erklärt, wer wer gewesen ist. Somit war die Hierarchie nicht offensichtlich und die Einordnung der Kollegen sehr schwer. Ansonsten hat mir das Zusammenspiel der Ermittler aber sehr gut gefallen.

Auch die Geschichte mit mehreren Verdächtigen, vielen Spuren und vielen Sackgasse fand ich überaus interessant. Aber mit dem Fortgang der Ermittlungen wurde ich nie richtig gepackt und meine Gedanken drehten sich eigentlich immer nur um Bjarne und den Prolog.

Leider war für mich die finale Auflösung des Falles viel zu kurz geschildert und an der einen oder anderen Stelle in dem Buch hätte es auch ein wenig gefühlvoller und rührseliger sein können.

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