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Veröffentlicht am 11.12.2022

Ein Plot ,der Gewaltiges verspricht, dies aber nicht halten kann

The Ceremonies
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Als großer Horror-Fan war ich unglaublich neugierig auf „The Ceremonies “ von T.E.D. Klein. Was ja als der Horror-Klassiker schlechthin gehandelt wird.
Ehrlich, ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind, ...

Als großer Horror-Fan war ich unglaublich neugierig auf „The Ceremonies “ von T.E.D. Klein. Was ja als der Horror-Klassiker schlechthin gehandelt wird.
Ehrlich, ich hab mich gefreut wie ein kleines Kind, weil es so unglaublich gut klang.
Und auch der Prolog klang definitiv vielversprechend und ganz nach meinem Geschmack.

Erster Punkt waren die Charaktere, die mich leider nicht so überzeugen konnten, wie ich es mir gewünscht hätte.
Sie sind zwar von ihrer Charakterzügen her interessant gestaltet, jedoch fehlt es Ihnen an Tiefe und Authentizität. Das Problem ist, dass sie oft zu gewollt ,zu überspitzt agieren, so dass man es oft nicht wirklich ernst nehmen kann.
Zudem hat man keine Ahnung, was in Ihnen vorgeht. Oft sind sie zu gutgläubig, dann wieder total auf Krawall gebürstet. Was an sich nicht schlecht ist. Weil sie dadurch auch etwas sehr geheimnisvolles und düsteres an sich haben.
Der Schreibstil ist absolut ok, es ließ sich wirklich gut lesen.
Schwierig wurde es bei den Kapiteln, weil dort immer wieder die Perspektiven wechseln, was mich oft aus dem Tritt brachte.

Der Autor beschäftigt sich in erster Linie mit den zwischenmenschlichen Aspekten, was zwar nicht schlecht ist, aber hier nur für Längen sorgt.
Bis ins Detail erfahren wir den Tagesablauf der Protagonisten, was aber für die Handlung eher nicht relevant ist. Das sollte wohl dafür sorgen, dass man eine intensivere Bindung zu ihnen aufbaut. Hat bei mir leider nicht funktioniert. Ich konnte leider bis auf eine Ausnahme gar nicht mit Ihnen mitfiebern.
Was eigentlich total schade ist, denn es wäre Potential dafür dagewesen.

Der Plot ist großartig, gar keine Frage.
Allerdings ist die Umsetzung überhaupt nicht gelungen. Ich kann auch nicht sagen, ob es im Original anders ist. Da die deutsche Fassung wohl gekürzt ist.
Es erfolgen viele Andeutungen einer fremden Macht ,jedoch werden diese nicht weiterverfolgt. Man weiß, da ist etwas und auch wie das Umfeld darauf reagiert, ist durchaus verstörend. Allerdings war es mir zu unausgereift. Ich konnte es einfach nicht greifen.
Richtig gut fand ich dagegen das Setting.
Einsam, ohne jegliche Stromversorgung ,fast eigenbrötlerisch wirkt die kleine Ortschaft Maine. Wenn man bedenkt, dass es gar nicht so weit von New York ist, so ist das schon faszinierend.
Man hat fast das Gefühl, in einer Sekte gelandet zu sein und das war hier wirklich interessant. Als Außenstehender hast du kaum eine Chance hineinzukommen, weil sie lieber unter sich sind.
Jeremy gelingt es jedoch und nicht ohne Grund. Denn er verfolgt seine ganz eigenen Ziele.

Aber so interessant das Setting auch ist. So reicht das in meinen Augen nicht aus.
Interessant waren ebenfalls die Hintergründe, wodurch man immer neugieriger wurde, leider wurde es nicht so intensiv behandelt, wie ich es mir erhofft hatte.
Dadurch dass hier wirklich oft Längen entstanden sind, wollte auch die Spannung nicht greifen, stattdessen schweift der Autor immer wieder in andere Gefilde ab und man fragt sich, wie relevant das sein soll.
Wenn man allerdings tiefer gräbt, erkennt man die ein oder anderen Abgründe, die menschlich gesehen sehr verstörend sind.
Man muss aber wirklich sehr, sehr tief graben, damit man sie auch findet.

Den Horror sucht man leider vergeblich, erst auf den letzten 10 Seiten kommt er etwas in die Gänge und die Spannung steigt .
Das erste Mal wo ich auch etwas Emotionalität entwickeln und auch mitfiebern konnte.
Der Showdown war an sich richtig gut gemacht, nur leider war er nicht ausreichend ausgearbeitet und demzufolge ziemlich schnell vorbei.
Dafür trifft man hier auf Besessenheit, fleischliche Lust und verstörende Charakterentwicklung.
Meines Erachtens hätte hier etwas Großartiges entstehen können, wenn man sich auf das Wichtigste fokussiert hätte.
Stattdessen ist es leider sehr oberflächlich, substanzlos, vorhersehbar und einfach unzureichend. Und leider auch nicht besonders glaubwürdig.
Für mich leider ein Flop. Ein Plot ,der Gewaltiges verspricht, dies aber nicht halten kann.

Fazit:
Der Horror-Klassiker „The Ceremonies“ von T.E.D. Klein hätte so genial werden können.
Ich weiß nicht ,ob es an der gekürzten deutschen Fassung liegt.
Aber hier kommt leider keine Spannung, geschweige denn Horror auf.
Der Autor versteift sich zu sehr auf irrelevante Details und behandelt die interessanten Aspekte sehr oberflächlich.
Mich konnte es leider nicht fesseln und somit kann ich leider keine Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 15.05.2022

Fans von Harry Hole wird „Messer“ sicher begeistern. Bei mir war das leider nicht der Fall.

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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Ich weiß nicht mehr warum, aber „Messer“ klang für mich unglaublich interessant, so das ich es lesen wollte.
Normalerweise beginne ich keine Reihe mittendrin, aber genau das ist mir hier passiert. Und ...

Ich weiß nicht mehr warum, aber „Messer“ klang für mich unglaublich interessant, so das ich es lesen wollte.
Normalerweise beginne ich keine Reihe mittendrin, aber genau das ist mir hier passiert. Und direkt zum Verhängnis geworden.
Etwas, was man bei Harry Hole unbedingt vermeiden sollte, weil einfach sehr viele Hintergrundinformationen fehlen.
Der Einstieg gelang mir zwar sehr gut, ich muss aber definitiv sagen, dass dieser Kriminalroman mit 576 Seiten eindeutig zu dick ist.
Der Autor geizt nicht mit ausschweifenden Details ,was mir oft leider die Spannung genommen hat.
Er baut hier eine sehr vielschichtige und tiefgreifende Story auf, die sich vordergründig mit dem Leben des Harry Hole befasst.
Denn für Harry wird es nicht nur dramatisch, sondern vor allem persönlich.
Was für mich manchmal schwer zu verfolgen war.
Weil ich manchmal die Charaktere nicht gut genug kannte, oder aber die Handlung sich als sehr ausschweifend erwies.
Jo Nesbo erzählt auch viel über die Hintergründe, für mich war es dennoch zu wenig.
Jo Nesbo bietet hier ein breites Spektrum an Charakteren und ich hatte wirklich das Gefühl, das jeder seine Leichen im Keller hat.
Besonders interessant war für mich, was mit Rakel passiert ist. Katrine empfand ich auch als eine sehr sympathische Persönlichkeit. Menschlich kam sie mir noch am nächsten, weil ich diese Bindung, die sie zu Harry hat, wirklich verstand.
Aber auch Finne mochte ich irgendwie.
Harry ist ohne Zweifel mehr als nur Alkoholiker. Er ist intelligent, agiert manchmal etwas verpeilt. Aber wenn es darauf ankommt zeigt er, was in ihm steckt.
So richtig greifbar waren mir insgesamt die Charaktere leider nicht.
Die Handlung empfand ich leider oft als sehr langatmig. Dennoch schafft es der Autor mit einzelnen Spannungsmomenten mich immer wieder ans Buch zu fesseln.
Was wohl auch der Grund ist, weshalb ich es nicht abgebrochen habe.
Trotz allem hatte ich leider das Gefühl, ich drehe mich im Kreis und es würde unnötig in die Länge gezogen.
Ein paar dramatische Wendungen, Traumata und tiefgreifende persönliche Konflikte bieten eine abwechslungsreiche Handlung.
Für mich war das leider nicht genug.
Harry Hole Fans könnten Spaß an der Story haben, weil sie einfach viel mehr wissen, als ich es tat.

Fazit:
Fans von Harry Hole wird „Messer“ sicher begeistern.
Bei mir war das leider nicht der Fall.
Es ist ein recht ruhiger, mit unterschwelliger Spannung versehener Kriminalroman.
Trotz dramatischen Wendungen, Traumata und einer großen Portion Tragik, konnte mich das Buch leider nicht so begeistern wie erhofft.

Veröffentlicht am 29.01.2022

Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich mich auf Hard Liquor von Marie Graßhoff gefreut habe.
Diese Frau schreibt einfach wahnsinnig gut und ich liebe ihre Kreativität und ihre Liebe zu den Details.
Aber ...

Ich kann kaum beschreiben, wie sehr ich mich auf Hard Liquor von Marie Graßhoff gefreut habe.
Diese Frau schreibt einfach wahnsinnig gut und ich liebe ihre Kreativität und ihre Liebe zu den Details.
Aber Hard Liquor, das war leider nix.
Zumindest konnte es mich nicht überzeugen.
Es fängt bereits damit an, das der Klappentext komplett spoilert. Also lest ihn besser nicht.
Ich fand die Idee dahinter unglaublich genial und einfach fantastisch.
Tycho hat mich auch direkt fasziniert und ich hab sie einfach so sehr geliebt. Zumindest am Anfang.
Denn gerade bei ihrer Entwicklung, bin ich immer weiter nach unten gesackt, weil ich es wirklich nicht fassen konnte.
Tycho ist wirklich eine starke und selbstbewusste junge Frau. Bis sie an eine Organisation gerät und plötzlich frag ich mich, wo meine Tycho hin ist.
Was zum Teufel, ist mit diesem Mädchen passiert?
Stattdessen ist da etwas anderes.
Sie ist verloren, wird gebremst in ihrer Energie und damit ging für mich leider auch die Faszination für ihre Persönlichkeit komplett verloren.
Ich denke einfach, Tycho hätte man in ihrer Spur lassen sollen, vielleicht wäre dann etwas noch viel Großartigeres möglich gewesen.
Ein weiterer Punkt ist Logan, den ich unfassbar gemocht habe.
Eine Persönlichkeit mit unglaublich vielen Facetten und enorm viel Ausdruckskraft.
Aber auch er ist einfach zu wankelmütig zu unentschlossen. Klar, konnte ich seine innere Zerrissenheit bis zu einem gewissen Grade nachvollziehen.
Der Schreibstil ist relativ einnehmend und leicht verständlich.
Die Story hat mich einfach sofort gepackt.
Ich mochte die Leichtigkeit, die Frische und Action.
Ich mochte es, wie viel Energie dahinter steckte. Es war so voller Leben, dass es mich direkt elektrisiert hat.
Doch dabei bleibt es leider nicht.
Sowie eine andere Richtung eingeschlagen wurde, verlor die Story an Tempo, Spannung und Energie.
Ich hatte das Gefühl, es passierte gar nichts mehr.
Stattdessen wird man mit einer Romanze konfrontiert, die für mich einfach nicht in die Story gepasst hat.
Ich hab sie einfach nicht gefühlt.
Zudem gab es Wendungen und Wandlungen bei Charakteren, die für mich einfach nicht glaubhaft waren.
Es fehlten Erklärungen und zudem ging für mich einfach der Faden komplett verloren.
Man prescht in unterschiedliche Richtungen, aber kommt nicht recht ans Ziel.
Die Fantastik, die Magie, die Gaben und diese ganzen Elemente, der Grundkern der Story gingen für mich komplett verloren.
Marie Graßhoff schaffte es aber mit Tychos Hintergrund mich wirklich zu begeistern.
Ich mochte die Tragik und Dramatik, die damit einherging.
Leider sind es aber immer nur kurze Momente, die mich wirklich begeistern konnten. Am Ende überschlagen sich förmlich alle Ereignisse und es wird für Spannung gesorgt.
Da hätte ich mir jedoch eine tiefere Ausarbeitung gewünscht, es ging einfach zu schnell.
Da gab es Momente, die mich wirklich emotional ergriffen haben, weil ich den Kern dahinter so gut fühlen konnte.
Insgesamt wirkte es jedoch etwas konstruiert und konnte mich nur stellenweise begeistern.
Ich hatte das Gefühl, man wusste nicht recht wohin man eigentlich möchte.
Schade, denn ich empfinde die Idee als absolut großartig und fantastisch, da hätte man noch einiges mehr herausholen können.

Fazit:
Hard Liquor ist der Auftakt der Food Universe Reihe und mein Gott, meine Vorfreude war so groß.
Leider konnte mich die Umsetzung nicht so begeistern wie erhofft.
Ich hatte das Gefühl, man wüsste nicht so recht wohin man eigentlich wollte.
Es ging so viel verloren.
Zu langatmig, mit Aspekten die für mich einfach nicht in die Story gepasst haben.
Hier hätte man noch einiges mehr herausholen können, denn die Idee dahinter ist absolut genial und fantastisch zugleich.
Leider nicht das, was ich mir erhofft habe.

Veröffentlicht am 31.07.2021

dieser Auftakt bietet so viel Möglichkeiten zur Entfaltung, ein Potential das völlig ungenutzt blieb

Partem. Wie die Liebe so kalt
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Auf “Partem” war ich aufgrund des Covers schon so unglaublich gespannt. Weil es definitiv ein absoluter Blickfang ist und einfach Lust auf mehr macht.
Unglaublich fasziniert hat mich dagegen die Thematik, ...

Auf “Partem” war ich aufgrund des Covers schon so unglaublich gespannt. Weil es definitiv ein absoluter Blickfang ist und einfach Lust auf mehr macht.
Unglaublich fasziniert hat mich dagegen die Thematik, weil sie einfach wahnsinnig viel Spielraum bietet zur Entfaltung.

Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr einnehmend und einfach leicht.
Durch die kurzen Kapitel kommt man auch wirklich gut voran.
Der Einstieg hat mir auch unglaublich gut gefallen, gerade weil Jaels Art so viel Abgebrühtheit und gleichzeitig Kälte, so viel Abgründe hervorbrachte und Xenia dagegen so wahnsinnig verletzlich wirkte und das einfach einen enorm guten Kontrast brachte.
Leider gelang es der Autorin nicht, die Spannung konstant aufrechtzuerhalten.
Etwas schwierig empfand ich die Perspektiven. Denn es waren vier, die sich erst gegen Ende des Buches etwas ineinander verliefen.
Die Problematik besteht darin ,dass man den Charakteren gegenüber sehr distanziert ist und nur schwer eine Verbindung aufbauen kann.
Im Fokus stehen hier tatsächlich mehr oder weniger Xenia und Jael. Xenia sogar noch mehr, was mir wirklich gut gefallen hat, da sie quasi im Brennpunkt steht.
Beide sind völlig gegensätzlich, was das Ganze wirklich interessant gestaltet. Aufgrund dessen, dass man im Laufe des Geschehen auch etwas mehr über ihre Vergangenheit erfährt, bekommt man einen besseren Einblick in alles.
Wut, Trauer, aber auch Geheimnisse kommen dadurch hervor.
Leider konnte es mich jedoch emotional gesehen überhaupt nicht erreichen.
Man hat das Gefühl, es geht nur noch um diese Liebesgeschichte und dadurch wird die eigentliche Thematik völlig in den Hintergrund gedrängt. Was einfach so unfassbar schade ist. Weil einfach das Potential völlig verschenkt wird.

Es geht um Gefühle. Sie stehlen und dann gibt es diese eine Person ,die das komplette Gegenteil ist und das ist so unfassbar genial.
Und dann laufen im Hintergrund Fäden, die hier leider völlig ins nichts verliefen und man sich eigentlich ständig nach dem Wie und Warum fragt.
Das wurde meine Erachtens völlig unter den Teppich gekehrt, stattdessen wird sich auf die Charaktere fokussiert und detailreich ausgearbeitet.
Die Autorin punktet da vor allem im psychologischen Bereich und kehrt das Innere nach Außen. Das ist definitiv gut, weil man dadurch ihren Antrieb stellenweise nachvollziehen kann. Die Entwicklung der Charakter wurde ebenso klar ersichtlich. Oder eben diese Veränderung, die der Verlauf mit sich brachte. Leider war dabei nicht jede Handlung für mich nachvollziehbar, weil es doch teilweise etwas widersprüchlich war.
Man merkt, das diese Menschen eben doch nicht so sind, wie sie scheinen.
Das es immer etwas gibt, dass sie verletzlicher und angreifbarer , eben menschlicher macht.
Aber trotzdem ist es für diese komplexe Idee einfach viel zu wenig.
Mr fehlte es an Tiefgang und Emotionen.
An Ausdruck und Intensität.
Einfach an Fülle und dieses Etwas, das dich einfach komplett neben dir stehen lässt.
Es wird dramatisch und es gibt auch Intrigen. Es wird aufgezeigt, wie leicht Menschen zu manipulieren sind ,aber dieses Dahinter kommt nicht zum Vorschein.
Es wird einfach nicht greifbar.
Statt Fragen beantwortet zu bekommen, entstehen immer wieder neue und der eigentliche Punkt wird nicht weiter verfolgt.
Leider bleibt dadurch auch die Spannung etwas auf der Strecke.
Mich hat diese Story einfach nicht gepackt, nicht emotional berührt.
Mir fehlte einfach so unglaublich viel.
Leider für mich ein sehr schwacher Auftakt, dessen Potential völlig ungenutzt blieb.
Schade, es hätte so großartig werden können.

Fazit:
Der Auftakt der Partem Dilogie hätte so großartig werden können.
Eine unglaublich geniale Idee ,verbunden mit vielen Geheimnissen.
Interessant und faszinierend auf jeden Fall. Ebenso sehr beängstigend und verstörend.
Aber dieser Auftakt bietet so viel Möglichkeiten zur Entfaltung, ein Potential das völlig ungenutzt blieb.
Dafür fokussiert sich die Autorin auf die Liebesgeschichte und die psychologischen Aspekte und das ist hier einfach viel zu wenig.
Leider konnte es mich nicht so erreichen und begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Eine geniale Idee, leidert konnte mich die Umsetzung nicht zufriedenstellen

THINK - Sie wissen, was du denkst! - Folge 1
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Auf die neue Dranbleiber Serie “Think” hab ich mich schon Wochen vorher immens gefreut und war so mega gespannt darauf.
Leider war für mich im Endeffekt das Cover, das beste am Buch.
Wenn man hinterher ...

Auf die neue Dranbleiber Serie “Think” hab ich mich schon Wochen vorher immens gefreut und war so mega gespannt darauf.
Leider war für mich im Endeffekt das Cover, das beste am Buch.
Wenn man hinterher genauso schlau wie vorher ist, fühlt sich das nicht nur total seltsam an. Es hinterlässt auch einen faden Beigeschmack.
Angefangen beim Schreibstil, den ich als sehr schwierig und verwirrend empfand.
Schon beim Einstieg bereitete mir das wirklich Probleme und ich brauchte lange, bis ich mich halbwegs zurecht fand.
Wenn man in das Geschehen eintaucht, hat man das Gefühl, man gerät mitten in ein Videospiel. Meine Rädchen im Gehirn kamen schon da nicht richtig hinterher.
Deklariert wird es ja als Thriller. Nur leider fehlte mir hier wirklich der Thrill und vor allem der Nervenkitzel.
Man hat konstant das Gefühl, sich mitten in einer Gedankenspirale zu befinden.
Der Anteil der wohl Thrill mitbringen sollte, lief für mich nur nebenher und war verdammt schwer zu greifen.
Stattdessen stellte mich Think, die ja eigentlich Kathy heißt, immer wieder vor neue Herausforderungen.
Warum bitte nennt sie sich nicht Kathy, sondern Think? Das hat mich wirklich total verwirrt.
Auf mich wirkte sie auch nicht sonderlich sympathisch. Menschlich betrachtet könnte man sie als seelisches Wrack bezeichnen. Aber aus welchem Grund auch immer, ich konnte nie einen rechten Bezug zu ihr aufbauen.

Als Leser switcht man hier zwischen vier (ja, ich glaube vier sind es) Perspektiven hin und her. Überwiegend von Clay und Think. Wobei mir Clay noch am sympathischsten war.
Dann haben wir noch eine weitere Perspektive, die für mich leider überhaupt keinen Sinn ergab. Meinen Lesefluss störte vor allem , das es gerade bei dieser Perspektive keinerlei Satzzeichen gab. Bis zum Schluss war mir schleierhaft welchen Sinn sie erfüllen sollte.
Die Grundthematik jedoch hat mir wirklich gut gefallen, leider wurde diese wirklich schwer verständlich und einfach grauenvoll umgesetzt.
Ich hätte mir einfach eine klare Abtrennung zwischen Gedanken und Handlungen gewünscht. Denn diese vermischen sich leider immer wieder. Was ich wirklich sehr schade fand. Auch ein paar Hintergrundinformationen wären wirklich toll gewesen.

Um es kurz zu machen, ich war froh als es zu Ende war und werde diese Serie mit Sicherheit nicht weiterverfolgen.
Ich weiß es ist die erste Folge und ich weiß auch, das man da nicht allzu viel Tiefe erwarten kann.
Aber ich hatte einfach permanent das Gefühl, es wäre total oberflächlich und leider konnte ich auch keine Emotionen spüren.
Clays Schuldfrage kam jedoch zu einem guten Abschluss, das hat es für mich leider auch nicht besser gemacht. Obwohl gerade in diesem Bereich noch mit Wendungen gepunktet werden konnte. Think hat mich da tatsächlich überrascht und automatisch stellte sich mir die Frage, wer diese Frau eigentlich ist.
Für mich leider der Flop des Jahres

Fazit:
Die Gedanken von Verbrechern überwachen?
Geniale Idee, die Sache mit dem Datenschutz lassen wir jetzt mal außen vor.
Eine Serie die verdammt viel Potenzial hat und wirklich großartig werden könnte.
Leider hat sie mich mehr verwirrt und außen vorgelassen.
Klare Linien, bessere Unterteilung und ich hätte definitiv Spaß gehabt.
Leider konnte mich hier die Umsetzung in keinster Weise überzeugen. Es war ein Kampf auf jeder Ebene.
Hinterher war ich genauso schlau wie vorher.
Leider für mich der Flop des Jahres.