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Veröffentlicht am 17.05.2021

Hexen und Magier gegen Dämonen ...

Sister of the Stars
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"Sister of the Stars" ist der Auftakt zu Marah Woolfs neuer "HexenSchwesternSaga", welche als Trilogie geplant ist. Nachdem mich die "Angelussaga" so begeistert hat, musste ich unbedingt auch Marahs neue ...

"Sister of the Stars" ist der Auftakt zu Marah Woolfs neuer "HexenSchwesternSaga", welche als Trilogie geplant ist. Nachdem mich die "Angelussaga" so begeistert hat, musste ich unbedingt auch Marahs neue Reihe lesen. Leider konnte mich der erste Band noch nicht ganz überzeugen, jedoch wittere ich eine große Steigerung in Band 2.

Inhalt: Vor vier Jahren wurde Vianne von einer Sylphe gebissen. Im folgenden Dämonenfieber verlor sie all ihre Hexenkräfte. Um zu überleben, musste sie ihre Heimat und ihre große Liebe Ezra Tocqueville verlassen. Nun kehrt sie geheilt nach Frankreich zurück, das mittlerweile hinter einer riesigen Mauer liegt, die die Welt vor den Dämonen schützt. Vianne ist fest entschlossen, sich ihre Magie und Ezra zurückzuholen. Vorher muss sie jedoch den jetzigen Großmeister der Magier überzeugen, einen Pakt mit den Dämonen zu schließen. Aber Ezra hat seine eigenen Pläne und in diesen kommt Vianne nicht mehr vor

Meine Meinung: Das Cover des Buches ist wirklich sehr hübsch anzusehen und passt auch sehr gut zur Geschichte. Der Rauch, der bei genauerem Hinsehen die Form von Blumen annimmt, spiegelt die mystische Stimmung des Buches wieder. Durch die Schriftart und den Symbolen kann man erahnen, dass Hexerei und Magie eine Rolle spielen werden.
Am Ende des Buches hat die Autorin ein Rezept für "Madeleines" versteckt, ein französisches Süßgepäck, das auch im Buch verspeist wird. Da Kochen und Backen neben dem Lesen meine große Leidenschaft ist, werde ich das Rezept auf jeden Fall einmal ausprobieren. Eine sehr nette und köstliche Idee

Marahs Schreibstil ist wie immer super leicht und flüssig zu lesen. Ich war in 1,5 Tagen mit dem Buch durch und das obwohl mich die Geschichte nicht so begeistern konnte. Alles ist sehr bildhaft und detailliert beschrieben, sowohl die Charaktere, als auch die Landschaften und Gebäude und das Setting hatte diesen mystischen und magischen Flair - wie aus einem Märchenbuch.

Vianne ist eine Protagonistin mit absolut keinem Selbstbewusstsein. Sie ist kindlich, unvernünftig und wechselt ihre Ansichten im Sekundentakt. Trotzdem ist sie nicht unsympathisch, sondern eher wie ein unerfahrenes Kind, das erst aus dem Leben lernen muss. Da sie für sehr lange Zeit mit einer Krankheit kämpfte und somit praktisch vom Rest der Welt abgeschnitten war, ist dies sogar nachvollziehbar. Die Geschichte ist aus der Sicht von Vianne erzählt, somit erleben wir alle ihre Ängste und Unsicherheiten mit und von diesen hat sie eine Menge. Mehrmals schrie mein Kopf: Mensch Mädel, jetzt beweis endlich mal etwas Schneid.
Vianne hat auf jeden Fall eine riesige Charakterentwicklung verdient.

Ezra konnte bei mir leider überhaupt keine Sympathien wecken. Dieser Mann hat mich mit seinen Taten einfach nur genervt. Der Liebesgeschichte konnte ich somit leider auch nicht viel abgewinnen. Vianne hatte mein vollstes Mitgefühl. Bei so einem Mann ist es ja kein Wunder, dass sie kein Selbstbewusstsein hat.

Die Geschichte hat aber auch richtig tolle Charaktere zu bieten. Ich mochte Viannes Schwestern sehr gerne und ein gewisser Caleb hat sich mit seinem Charme sofort in mein Herz geschlichen.

Die Story hat mir auch sehr gut gefallen. Es herrscht Weltuntergangsstimmung im ehemaligen Frankreich und Dämonen bedrohen den Fortbestand der Menschheit. Zu Beginn wird sehr viel über die Vergangenheit, die Politik und den Machtverhältnissen erklärt. Wer also anfangs nicht aufpasst, der wird im Laufe der Geschichte Probleme haben den politischen Gesprächen zu folgen. Den Aufbau dieser Welt fand ich sehr interessant und gut gelungen. Auch der mystische Flair mit alten Legenden konnte mich begeistern.
Vianne und ihre Schwestern führen einen kleinen, ganz entzückenden Laden mit Kräutern, Marmeladen und sämtlichen Hexen-Schnickschnack. In diesem Laden könnte ich vermutlich stundenlang herumstöbern.

Hauptsächlich trieft die Geschichte von unglücklicher Liebe, es gibt aber auch ein paar sehr spannende Momente. Grundsätzlich war aber alles ziemlich vorhersehbar, auch die große Wendung am Ende, und mir passierte einfach zu wenig. Es gab zu viele Längen, in denen alles doppelt und dreifach erklärt und besprochen wurde.
Trotzdem ließ mich die Geschichte einfach nicht los. Wenn ich das Buch zur Seite legte, wanderten meine Gedanken sofort zu Vianne und Ezra zurück. Ich habe für deren Liebesgeschichte eine ganz spezielle Wendung im Sinn, welche viel mit dem Ende des Buches zusammenhängt und hoffe so sehr, dass diese im zweiten Teil eintrifft, dann könnte sich diese Reihe noch zu ganz Großem entwickeln. Sollte Vianne aber so naiv und unentschlossen bleiben, kann ich ihr nicht wirklich was abgewinnen. Es hängt also alles vom nächsten Band ab - ich weiß nicht ob ich mich davor fürchten oder mich darauf freuen soll

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ich bin eine Cerulean und mein Blut ist magisch ...

Kristallblau - Magisches Blut
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"Kristallblau - Magisches Blut" ist der erste Teil einer Jugendbuch-Dilogie von Amy Ewing. Das Buch hat ein tolles Setting und eine gute Handlung, trotzdem konnte es mich nicht vom Hocker reißen.

Inhalt: ...

"Kristallblau - Magisches Blut" ist der erste Teil einer Jugendbuch-Dilogie von Amy Ewing. Das Buch hat ein tolles Setting und eine gute Handlung, trotzdem konnte es mich nicht vom Hocker reißen.

Inhalt: »Unser Blut ist magisch. Wir sind Cerulean.« Diese Sätze hat Sera schon so oft gehört, aber ihre Fragen über die Vergangenheit beantwortet niemand. Sera spürt, dass die Hohepriesterin wie auch ihre Mütter ein Geheimnis hüten. Als sie ausgewählt wird, ihre Welt zu retten, und sich dafür opfern soll, fügt sich Sera dennoch ihrem Schicksal. Doch weder stirbt sie, noch kann sie zunächst ihre Aufgabe erfüllen. Stattdessen muss Sera in einer völlig anderen Welt einen Kampf um Leben und Tod führen.

Meine Meinung: Als ich das erste Mal das neue Buch von Amy Ewing gesehen habe, dachte ich WOW, was für ein wunderschönes Cover. Blautöne und Glanzeffekte, das lenkt definitiv die Blicke auf sich. Dann habe ich jedoch durch Zufall das englische Cover des Buches gesehen und ich muss sagen, da verblasst das deutsche Cover daneben. Im Englischen sehen wir eine futuristische Stadt und ein Mädchen, welches sich in die Tiefe stürzt, was viel besser zur Geschichte passt. Im Deutschen sehen wir wieder einmal ein hübsches Mädchen mit einem hübschen Kleid, wie bereits bei vielen anderen Büchern dieses Genres. Versteht mich nicht falsch, ich finde das Cover bezaubernd, jedoch versprüht das englische Cover noch viel mehr Charakter. Was mir jedoch wirklich sehr gut gefällt, sind die glänzenden Ornamente, besonders im Buchtitel, welche je nach Lichteinfall leuchten - sehr hübsch

Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich und flüssig zu lesen. Auf lange und komplizierte Sätze wird verzichtet und die Charaktere und Städte werden ausführlich beschrieben, so dass man sich alles bildhaft vorstellen kann - perfekt für ein Jugendbuch.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und in mehrere Abschnitte unterteilt. Trotz mehrmaligen Perspektivwechseln hatte ich aber keine Probleme der Handlung zu folgen, weil ich damit beschäftigt war mich in die jeweilige Person einzufinden. Die Handlung der Geschichte ist anfangs doch etwas gewöhnungsbedürftig. Hier trifft Science-Fiction auf Romantasy mit sozialkritischen Themen. Die Welt, die Amy Ewing hier geschaffen hat, ist wirklich sehr interessant. Das Buch hat definitiv Etwas, jedoch wirkt alles ein bisschen fahl. Die Charaktere werden zwar alle sehr gut beschrieben und auch die Handlung wurde gut durchdacht, jedoch fehlt Leidenschaft, Spannung und Nervenkitzel, die ein Buch zu einem Highlight machen. Zwischendurch wurde es sogar langweilig. Die ganze Geschichte wirkt wie ein Bild, das mit zu blassen Farben gemalt wurde.

Wir haben in dieser Geschichte gleich vier Protagonisten: Sera, Agnes, Leo und Leela. Durch diese vielen Protagonisten lernt man jedoch alle zu wenig kennen, um sich mit ihnen verbunden fühlen zu können. Im ersten Abschnitt des Buches lernen wir Sera kennen und anfangs wirkt es so als würde die ganze Geschichte aus ihrer Sicht erzählt werden. Die anderen Protagonisten lernen wir erst später kennen.
Sera ist anders. Sie findet sich in keine Rolle ein, welche die Frauen ihres Volkes als wichtig erachten. Anders, als die anderen Mädchen in ihrem Alter, findet sie keine Freude in den ceruleanischen Gebräuchen und Berufungen. Nur am höchsten Turm der Stadt, wo sie sich den Sternen am nächsten fühlt, findet sie Befreiung. Und der andere Planet, der mit ihrer Stadt verbunden ist, zieht sie magisch an. Als Sera dann dazu auserwählt wird, ihre Stadt zu retten, erweist sie sich als sehr mutig und tritt dem Tod mit erhobenem Haupt entgegen. Später wird Sera jedoch eher zu einem Nebencharakter, der neben den Anderen etwas verblasst.
Agnes ist sehr wissensdurstig und kümmert sich, anders als ihr Zwillingsbruder Leo, nicht darum, was andere von ihr und ihrer Familie halten. Ihre Berufung ist die Wissenschaft, was als Frau in ihrem Land jedoch unmöglich ist. Trotzdem will sie ihre Träume nicht aufgeben und versucht selbst Berge zu versetzen, um ihre Ziele zu erreichen. Was sie dabei jedoch nicht tut, ist über Leichen zu gehen. Denn neben ihrem Mut und ihrer Beharrlichkeit gehört auch Mitleid und Nächstenliebe zu ihren Stärken. Naivität dafür zu ihren Schwächen. Agnes konnte mich persönlich am meisten von sich überzeugen und wurde zu meinem Lieblingscharakter in dem Buch. Ihr Bruder Leo verblasst dagegen neben Agnes starkem Charakter. Ich hoffe, dass Leo im zweiten Band mehr Persönlichkeit zeigen kann.
Schlussendlich lernen wir auch Seras beste Freundin Leela besser kennen, denn die Welt bei den Cerulean dreht sich auch ohne Sera weiter und nichts ist mehr so, wie es Leela erscheint und wie es ihr seit Klein auf gelernt wurde.

Die eingebauten Liebesgeschichten konnten mich noch nicht überzeugen. Leider sind beim Lesen die Gefühle nicht bei mir angekommen. Das Kribbeln, welches sich beim Anbahnen einer Liebe aufbaut, blieb leider völlig aus. Ich bin dennoch gespannt auf den zweiten Band und ob Agnes, Sera und Leo ihr Glück finden werden.

Eine Geschichte mit interessanter Handlung, an der Umsetzung scheiterte es jedoch etwas. Durchaus lesenswert, jedoch kein Highlight. Mit Amy Ewings "Juwel" kann "Kristallblau" auf jeden Fall nicht mithalten.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Täuschung und Verrat ...

Der Klang der Täuschung
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"Denk dir einen Wunsch aus, Kazi. Einen für morgen, einen für den Tag danach und den Tag danach. Du wirst sehen, irgendeiner geht immer in Erfüllung."

"Der Klang der Täuschung" ist Band 1 einer Dilogie ...

"Denk dir einen Wunsch aus, Kazi. Einen für morgen, einen für den Tag danach und den Tag danach. Du wirst sehen, irgendeiner geht immer in Erfüllung."

"Der Klang der Täuschung" ist Band 1 einer Dilogie und ein Sequel zur "Chroniken der Verbliebenen" von Mary E. Pearson. Es handelt sich hier zwar um eine völlig andere Story, jedoch kann es meiner Meinung nach mit den "Chroniken der Verbliebenen" nicht ganz mithalten.

Inhalt: Kazi bekommt trotz ihrer kriminellen Vergangenheit von der Königin den Auftrag den verschwundenen Verräter ausfindig zu machen, der für den großen Krieg verantwortlich war. Dabei gelangt sie in eine beinahe vergessene Stadt, die behauptet das erste Königreich zu sein und dessen Oberhaupt Jase bringt ihre Pläne gehörig durcheinander, denn auch wenn ihr Kopf weiß, dass Jase ihr Feind ist, so kann sich ihr Herz nicht gegen ihn wehren ...

Meine Meinung: Die Liebe steht hier neben Intrigen und Verrat eindeutig im Vordergrund, auch wenn die politischen Nachwirkungen aus "Die Chroniken der Verbliebenen" in die Story Einzug finden.

Das Buch beginnt mit einer unglaublichen Spannung und die ersten 200 Seiten vergingen wie im Rausch. Ich war sofort gefesselt von Kazi und Jase Geschichte und auch das ganze Drumherum konnte mich sofort überzeugen. Die Charaktere waren sehr liebevoll und detailreich ausgearbeitet und beide Protagonisten sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie haben eine Geschichte, die ihren Charakter prägen, somit kann man sich auch gleich in sie hineinversetzen. Auch die Nebencharaktere hatten einen gewissen Charme und das Setting war sehr umfangreich und überzeugend ausgearbeitet. Man trifft auch einige liebgewonnene Charaktere aus "Die Chroniken der Verliebenen" wieder.

Dann ging es jedoch leider rapide bergab. Es wurde alles zu langatmig. 200 Seiten lang ist gefühlt gar nichts passiert, auch die Gefühle konnten mich nicht mehr überzeugen, weil es einfach keine Veränderungen gab. Die Charaktere haben sich zu wenig weiterentwickelt und auch die Story schritt nicht wirklich voran. Alles was mir zu Beginn so gut gefallen hat, nervte mich plötzlich und das Weiterlesen ist mir wirklich schwer gefallen, weil sich die Story so gezogen hat. Es fehlte einfach das gewisse Etwas.

Auch das Ende war mir viel zu leicht gelöst. Trotz so vieler Intrigen, Verrat und Enttäuschungen war eine Versöhnung plötzlich ganz einfach.

Man hätte aus dem Buch locker 200 Seiten entfernen können, ohne dass es die Story oder die Liebesgeschichte beeinträchtigt hätte.

Was jedoch total einschlug war der Prolog. Der war nämlich total mysteriös und verstörend und so will man trotz all der Schwächen sofort wissen, was da passiert ist und wie es weitergeht.

Insgesamt ein schwacher Auftakt der Autorin - zu langatmig, zu wenig Handlung, trotz dem tollen Setting und der sympathischen Charaktere. Ich hoffe auf Besseres in Band 2. Dass die Autorin das besser kann, wissen wir ja schon von "Die Chroniken der Verbliebenen" - somit stirbt die Hoffnung zuletzt

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Grandioses World-Building und fantastische Story. Der Schreibstil war aber leider nicht ganz meins.

Die Drachenkämpferin
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"Auf dem Schlachtfeld spielt der Tod Würfeln mit dem Schicksal jedes einzelnen Soldaten."

Hierbei handelt es sich um die gesamte Trilogie, also alle drei Teile der "Drachenkämpferin" in einem Buch von ...

"Auf dem Schlachtfeld spielt der Tod Würfeln mit dem Schicksal jedes einzelnen Soldaten."

Hierbei handelt es sich um die gesamte Trilogie, also alle drei Teile der "Drachenkämpferin" in einem Buch von der italienischen Autorin Licia Troisi. Mit dieser Reihe startet die Autorin ihre Saga der Aufgetauchten Welt, in der die meisten Bücher von Licia Troisi spielen. Der Autorin mangelt es auf jeden Fall nicht an Einfallsreichtum und Fantasie - das World-Building ist grandios -, ihr Schreibstil war mir persönlich aber zu sachlich.

Inhalt: Als Nihals Heimatstadt im Land des Windes von den Häschern des grausamen Tyrannen zerstört und ihr Vater dabei umgebracht wird, schwört sie Rache. Um ihr Ziel zu erreichen, erlernt sie nicht nur Magie, sondern will auch eine Karriere als Drachenkämpferin einschlagen. Frauen ist diese Art des Kampfes aber verwehrt. Mit Entschlossenheit und mutigem Herzen versucht sie trotzdem ihre Ziele zu verfolgen und während die Welt in Krieg versinkt, stürzt sich Nihal gemeinsam mit dem talentierten Magier Sennar in ein gefährliches Abenteuer, um die Welt vor dem Tyrannen zu befreien.

Cover und Design: Das Buch ist bereits vor 10 Jahren erschienen und beinhaltet alle drei Bände in einem Taschenbuch. Das Buch ist mit seinen beinahe 1300 Seiten ein echter Klopper, obwohl die Seiten sehr dünn und die Schrift klein, aber noch leicht lesbar ist. Natürlich hätte man das Buch schöner und aufwändiger gestalten können, dann hätte man aber vermutlich nicht den relativ günstigen Preis anbieten können. Die Schriftart am Cover gefällt mir sehr gut, die Illustration weniger. Da hätte ich mir anstatt Nihal in Nahansicht lieber eine Illustration der Protagonistin mit Rüstung und Drachen gewünscht. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt aber.
Auf den ersten Seiten befindet sich eine schwarz/weiß-illustrierte Karte der Aufgetauchten Welt und auf den letzten Seiten ein Glossar, die sehr hilfreich sind, da es sich in dem Buch um eine sehr fantastische und umfangreich erdachte Welt handelt.

Meine Meinung: Lange lag das Buch auf meinem SUB, vor einigen Jahren wollte ich diese Reihe unbedingt beginnen, dann ist es in den hinteren Reihen des Bücherregals versauert. Nun ist es mir wieder in die Hände gefallen, zum Glück, denn die Welt, die die Italienerin Licia Troisi hier geschaffen hat, ist wirklich was Besonderes. Eine sehr detailreiche und fantastische Weltgestaltung mit allen Elementen, die das High-Fantasy-Genre zu bieten hat. Magie, magische Geschöpfe und die typischen Fantasy-Rassen, wie Kobolde, Elfen, etc. inklusive. Der Aufbau der sogenannten "Aufgetauchten Welt" war unglaublich gut und ist geschaffen für viele weitere Abenteuer und Erzählungen in diesem Setting.

Der Schreibstil der Autorin hat mir leider nicht ganz zugesagt. Licia Troisi erzählt zwar ausführlich und detailreich aber recht sachlich, wodurch für mich die Gefühle zu kurz kamen. In Kriegs- und Kampfszenen ist dieser Schreibstil zwar sehr passend, aber viele epische Szenen wurden dadurch gefühlstechnisch abgeschwächt und auch die Charaktere wirkten etwas blass. Sie waren optisch und charakterlich zwar gut ausgearbeitet, durch den emotionslosen Schreibstil konnte man sich aber nicht in sie hineinversetzen und ihre Taten nicht 100%ig nachvollziehen.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln, hauptsächlich aber aus der Sicht der beiden Protagonisten Nihal und Sennar. Später wandern wir auch zu anderen Charakteren, wodurch man einen Einblick in verschiedene Teile des Landes erhält. Dies hat die Spannung vor allem im letzten Band aufrecht gehalten.

Da in diesem Sammelband alle drei Bände der Trilogie enthalten sind, kann ich sagen, dass die Autorin während dem Schreiben sehr viel dazu gelernt hat. Die Reihe wurde von Band zu Band besser. Während der erste Band und der Einstieg in diese Welt noch recht langatmig war, strotze der dritte Band vor Action und der Schreibstil wurde deutlich angenehmer zu lesen. Wenn ich die Reihe als einzelne Bücher gelesen hätte, dann hätte ich die Reihe möglicherweise sogar nach dem ersten Band abgebrochen. Ich würde hier wirklich empfehlen, die Reihe direkt hintereinander zu lesen, weil sich das Potential der Story erst später entfaltet. Die Story hat mir sehr zugesagt, aber der Hergang und die Umsetzung hätten besser sein können. Zwischendrin wandert es immer wieder zu Langatmigkeit, was aber nicht an der Story, sondern am sachlichen Schreibstil lag. Die Charakterentwicklung war mir zu undurchsichtig und einige Szenen zu ungenau ausgearbeitet. Mir sind auch ein paar Logikfehler aufgefallen und ich bin wahrlich nicht die aufmerksamste Leserin. Die Protagonistin hat mir auch nicht ganz zugesagt. Nihals Naivität passte oft nicht mit ihrer kriegerischen Art zusammen und sie ließ sich für meinen Geschmack viel zu sehr von ihren Gefühlen leiten. Dennoch hat das Buch viele positive und einige epische Momente, die die Geschichte doch lesenswert machen.

Insgesamt würde ich "Die Drachenkämpferin" als mittelmäßig bezeichnen. Das World-Building und die Story-Idee sind sehr einfallsreich und fantastisch, an der Umsetzung hat es aber geeckt und der Schreibstil hat mir nicht ganz zugesagt. Da hätte man viel mehr rausholen können. Ich habe aber gehört, dass die Bücher der Autorin immer besser werden sollen, was ich mir gut vorstellen kann, da ja bereits eine deutliche Steigerung innerhalb dieser drei Bände zu sehen war. Ich werde die Saga rund um die Aufgetauchte Welt also weiterverfolgen und freue mich auf weitere Abenteuer in diesem Universum.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Teil 3 und Finale der Kurz-Manga-Reihe ...

Mit dir im Wunderland 03
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Mit dem dritten Band endet die Shojo-Manga-Reihe "Mit dir im Wunderland" von der japanischen Mangaka Kana Watanabe. "Mit dir im Wunderland" ist eine süße, kurzweilige Geschichte für Zwischendurch. Obwohl ...

Mit dem dritten Band endet die Shojo-Manga-Reihe "Mit dir im Wunderland" von der japanischen Mangaka Kana Watanabe. "Mit dir im Wunderland" ist eine süße, kurzweilige Geschichte für Zwischendurch. Obwohl die Reihe sehr zuversichtlich startete und einiges zu bieten hatte, wurde das Potential leider nicht ausgeschöpft und der finale Band hat mich mehr enttäuscht als zufrieden gestellt.

Inhalt: Als Nobara plötzlich wieder Geräusche wahrnimmt, gelten ihre ersten Gedanken Ko. Denn wenn ihr Gehör zurückgekehrt ist, würde das bedeuten, dass Ko wieder seine ursprüngliche Gestalt als Hund annehmen muss. Dieses Ziel hatten Nobara und Co eigentlich vor Augen, doch mittlerweile ist sie gar nicht mehr bereit dazu, Ko zu verlassen.

Cover und Design: Das Cover des dritten und finalen Bandes spricht mich leider überhaupt nicht an. Hätte der erste Band so ein Cover gehabt, dann hätte ich niemals zu dieser Reihe gegriffen. Wo der erste und zum Teil auch der zweite Band noch ein wenig verwunschen und lieblich verspielt waren, finde ich das Cover des dritten Bandes total langweilig und null ansprechend. Ein Bild auf dem Nobara und Ko gemeinsam zu sehen gewesen wären, hätte mir sehr viel besser gefallen.

Meine Meinung: Im Finale der Reihe wurde alles für ein Happy-End gegeben, dabei wurde aber der Tiefgang der Story vergessen. Kos tragische Vergangenheit wurde erörtert, was mir sehr gut gefallen hat, jedoch wurde zwanghaft versucht alles positiv enden zu lassen, anstatt die Vergangenheit Vergangenheit sein zu lassen.
Nobaras neu gewonnenen Freunde kamen leider so gut wie gar nicht mehr vor und sie hat auch keine neuen charakterlichen Fortschritte gemacht.
Anstatt das Buch mit Story zu füllen, wurde der Großteil der Seiten mit netten Nebensächlichkeiten gefüllt. Auch das Ende konnte mich nicht wirklich zufrieden stellen - es war zwar nett, aber leider auch nicht mehr. Ich hätte mir für das Finale sehr viel mehr gewünscht.

Auch der Zeichenstil der Mangaka konnte mich nicht zu 100 % ansprechen. Bei manchen Szenen wurde sehr viel Wert auf eine romantisch, liebliche Zeichenausführung gelegt, dann wirkten die Zeichnungen wieder skizzenhafter und schleissiger, als hätte sich die Autorin nicht wirklich bemüht.

Die Reihe ist zwar nicht schlecht, kann jedoch story- und zeichentechnisch nicht mit anderen Mangas dieses Genres mithalten. Es gab zwar einige süße und humorvolle Momente, vor allem im zweiten Band, der Verlauf der Geschichte war aber mehr langweilig als fesselnd. Sehr schade, da der Auftakt so einiges zu bieten und sehr viel Potential hatte. Wenn man auf der Suche nach netten, anspruchslosen Mangas ist, dann kann ich die Reihe zwar empfehlen, aber viel mehr hat die Geschichte leider nicht zu bieten.

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