Profilbild von buchina

buchina

Lesejury Star
offline

buchina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2022

Guter Teil der Reihe mit spannenden Motiven

Die Rezeptur: Thriller
1

Dies ist bereits der 12. Band der Reihe um das kleine Städtchen Zons. Ich habe nicht alle Bücher gehört aber die meisten. Man kann die Teile auch unabhängig voneinander lesen/ hören, es fehlen dann nur ...

Dies ist bereits der 12. Band der Reihe um das kleine Städtchen Zons. Ich habe nicht alle Bücher gehört aber die meisten. Man kann die Teile auch unabhängig voneinander lesen/ hören, es fehlen dann nur ein paar Hintergründe über die persönlichen Hintergründe der Protagonisten. Die Fälle sind voneinander unabhängig erzählt.
Auch diesmal gibt es wieder zwei Zeitebenen: einmal in der Gegenwart und einmal 500 Jahre früher. In beiden Ebenen geschieht ein Mord und erst ziemlich am Ende erfährt man wie diese Verbrechen miteinander zusammenhängen. Denn sie haben nicht nur die örtliche Gemeinsamkeit. Die Romanreihe lebt von den plastischen Darstellungen des wunderschönen Mittelalterstädtchens Zons, wobei mir besonders die Darstellungen aus der Vergangenheit gefallen. Aber auch die Charaktere sind gelungen. Kommissar Oliver Bergmann aus der Gegenwart ist sehr sympathisch, obwohl er immernoch unsicher seiner Beziehung zu seiner Freundin ist, deren Beziehung mal mehr mal weniger Thema in den Romanen ist. Diesmal läuft sie eher im Hintergrund, was ich sehr gut fand. Der Fall spielt im Schönheitsoperationenmilieu. Ein Chirurg einer Schönheitsklinik wird ermordet und merkwürdigen Umständen und er bleibt nicht das einzige Opfer.
Vor 500 Jahren stirbt ein Mönch des Franziskaner Klosters an einer Arsen Vergiftung. Bastian Mühlenberg von der Zonser Stadtwache versucht den Mörder zu finden, bevor er weiter mordet, was leider nicht gelingt. Auch Bastian ist bekannt aus den vorherigen Bänden und ist auch sehr sympathisch. Auch seine Beziehungen bleiben bei diesem Teil eher im Hintergrund.
Wie auch schon die anderen Bände baut die Autorin gekonnt Spannung auf, in dem sie sehr gut zwischen den Handlungssträngen wechselt. Es macht Freude dem Hörbuch zu folgen, was auch an der sehr angenehmen Stimme von Wolfgang Berger liegt. Es ist ein spannender Teil der Zons Reihe, aber nicht der herausragenste. Mir blieb es insgesamt etwas zu oberflächlich. Ich hätte gerne mehr über die Täter und ihre Entwicklung zum Mörder erfahren. Dennoch wurde ich sehr gut unterhalten und freue mich auf weitere Teile der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Mehr Science Fiktion als Thriller

Die Apollo-Morde
0

Ich interessiere mich sehr für Raumfahrt und Science-Fiction, liebe aber auch Thriller. Aus diesen Gründen fühlte ich mich bei diesem Roman direkt angesprochen.
Der Autor hat sich für seinen Roman eine ...

Ich interessiere mich sehr für Raumfahrt und Science-Fiction, liebe aber auch Thriller. Aus diesen Gründen fühlte ich mich bei diesem Roman direkt angesprochen.
Der Autor hat sich für seinen Roman eine zwar geplante aber nicht stattgefundene Apollo Mission ausgedacht. Apollo 18 darf bei ihm zum Mond fliegen, mit nicht nur wissenschaftlichen Aufgaben, denn es ist 1974 mitten im Kalten Krieg. Die Sowjetunion arbeitet heimlich an ihrem Weltraumprogramm und beide Geheimdienst versuchen sich gegenseitig auszuspionieren. Dabei muss ich zugeben, dass die Russen da sehr viel geschickter sind.
Zu Beginn lässt sich der Autor viel Zeit seinen Protagonisten Kazimieras Zemeckis, genannt Kaz einzuführen. Ein spannender Charakter, der selbst Astronaut werden wollte, aber durch einen Unfall nicht mehr die Möglichkeit hat. Leider tritt Kaz dann später immer mehr in den Hintergrund. Insgesamt fand ich die Charaktere etwas oberflächlich. Gerade über die Piloten und die sowjetische Kosmonautin hätte ich gern mehr erfahren. So blieben zum Teil die Beweggründe im Dunkeln.
Man merkt sehr früh, dass der Autor vom Fach ist. Er beschreibt viele Details, nicht nur die technische Seite der Raumfahrt, sondern auch den Zusammenhalt der Beteiligten. Mir gefielen die Schilderungen, vor allem an Bord der Apollo sehr gut. Chris Hadfield geht zwar ins Detail, aber es wird nicht langweilig und auch nicht zu kompliziert für Laien.
Auch wenn der Roman ein paar Schwächen hat, zum Teil im Spannungsaufbau, da zieht es sich etwas und auch ein paar Defizite bei den Charakteren, hat mich der Roman sehr gut unterhalten. Ich habe auch das Gefühl, dass ich mehr über die Raumfahrt weiß. Ich hoffe sehr, dass Chris Hadfield weitere Romane über die Raumfahrt schreibt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2022

Sehr unterhaltsamer Regency Roman

Wie man sich einen Lord angelt
0

Der Titel des Romans ist leider nicht sehr einfallsreich und kann schnell zu Verwechslungen mit ähnlichen Titeln auf dem Buchmarkt kommen. Aber vielleicht ist das gewollt. Das Cover fällt bei der Vielzahl ...

Der Titel des Romans ist leider nicht sehr einfallsreich und kann schnell zu Verwechslungen mit ähnlichen Titeln auf dem Buchmarkt kommen. Aber vielleicht ist das gewollt. Das Cover fällt bei der Vielzahl an Regency Romanen dann doch auf, vor allem dank der Coleration fällt es auf.
Protagonistin ist Kitty Talbot, eine sympathische junge Frau, leider mit ein paar Schulden und der alleinigen Verantwortung über ihre jüngeren Schwestern. Ihre Eltern sind gestorben und haben ihnen nur ein Haus und viele Schulden hinterlassen. Kitty sieht als einzige Möglichkeit aus dieser Misere herauszukommen, reich zu heiraten. Sie sucht also nicht wie so viele eine Liebesheirat, sondern hat ganz pragmatische Gründe. Da Kitty das in erster Linie aus altruistischen gründen tut, kann man ihr auch nicht böse sein. Außerdem muss sie wirklich anstrengende Männer auf ihrem Weg zum Glück ertragen.
Auch wenn die Geschichte schnell erzählt ist und auch das Ende schon frühzeitig klar ist, wurde ich sehr gut unterhalten. Das lag vor allem an dem sehr sympathischen Charakter von Kitty, die auch ihre Schwächen haben darf und den interessanten Nebencharakteren, die auch gut herausgearbeitet wurden. Es gibt viele humorvolle Abschnitte. Auch die Gesellschaft in der Zeit, die Bälle, die Kleidung hat die Autorin sehr gut erfasst.
Die Liebesgeschichte von Kitty wird mir am Ende etwas in die Länge gezogen, dann plötzlich ist alles gut. Da hätte man lieber die Nebenerzählungen wie Spielsucht, Heirat im Alter etc. mehr herausarbeiten können.
Insgesamt ein sehr guter Regency Roman, der alles Wichtige hat, Spannung, Liebe, gut herausgearbeitete Charaktere, der im letzten Drittel aber nur etwas an Fahrt zunehmen könnte entweder durch eine straffere Erzählung oder mehr Konzentration auf die Nebenhandlungen. Ich hoffe es folgend weitere Romane der Autorin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2022

Toxische Freundschaft

Am Ende des Schweigens
0

Charlotte Link hat keine Angst vor unsympathischen Charakteren. Bei meinem letzten ihrer Romane, den ich gehört habe „Die Rosenzüchterin“, war es genauso. Und auch hier treffen unsympathische Charaktere ...

Charlotte Link hat keine Angst vor unsympathischen Charakteren. Bei meinem letzten ihrer Romane, den ich gehört habe „Die Rosenzüchterin“, war es genauso. Und auch hier treffen unsympathische Charaktere aufeinander, aber immerhin sind sie bald tot. Handlungsort ist wieder ein kleiner englischer Ort mit einem etwas abgelegen Landhaus. Dort trifft sich mehrmals eine Gruppe von Deutschen für ihren Urlaub. Nach Außen sind sie dicke Freunde, die sich seit Jahren kennen, aber nach Innen zeigen sich die Abgründe. Jessica ist neu dabei, da sie die Zweite Frau von Alexander ist, der mit den anderen beiden Männern Tim und Leon der Gruppe seit der Schule befreundet ist. Ihr fällt es schwer sich einzufinden, aber erst nach der Katastrophe versteht sie warum.
Eines Tages werden alle plötzlich ermordet, nur Jessica, Evelyn, die Frau von Tim und die Teenager Tochter von Alexander hat überlebt. Wer war der Mörder und welches Motiv hatte er? Schon von Beginn an hatte ich Verdächtige, dennoch war ich mir erst am Ende dann endgültig sicher. Bis dahin werden nach und nach die Geheimnisse der Freundschaft aufgedeckt. Jessica begibt sich mit dem Leser auf Spurensuche.
Mir hat es gefallen, wie nach und nach die Geheimnisse ans Licht kamen und dadurch. Jessica ist sympathisch und sehr stark, immerhin hat sie selbst ihren Mann verloren. Manchmal ist sie mir zu distanziert, aber ich wüsste auch nicht wie ich in der Situation reagieren würde. Wie auch schon in ihren anderen Romanen versteht Frau Link auch den Handlungsort England wieder einzubringen. Die Schönheit der Landschaft ist wieder richtig zu spüren. Für mich ein großer Pluspunkt ihrer Romane. Und auch hier, genauso wie „Die Rosenzüchterin“ steht nicht die Krimihandlung im Vordergrund, sondern die Aufarbeitung der physischen Probleme der einzelnen Protagonisten. Obwohl ich mir gewünscht hätte von manchen etwas mehr zu erfahren.
Zum Hörbuch direkt: man merkt sehr, dass es eine gekürzte Fassung ist. Ich fand manche Übergänge sehr abrupt und schaute öfters, ob nicht ein Kapitel übersprungen wurde. Die Sprecherin Mariele Millowitsch hat mir nicht ganz so gut gefallen, manche Charaktere, vor allem Tim hat sie sehr merkwürdig betont, so dass es mir negativ auffiel.
Insgesamt aber wieder ein sehr unterhaltsamer Roman von Charlotte Link, ich bleibe Fan von ihr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2022

Eher Familiensaga als Krimi

Die Rosenzüchterin
0

Ich habe schon einige Krimis von Charlotte Link gehört. Ich mag vor allem den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Auswirkungen die Handlungen in der Vergangenheit auf die Gegenwart haben. ...

Ich habe schon einige Krimis von Charlotte Link gehört. Ich mag vor allem den Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, die Auswirkungen die Handlungen in der Vergangenheit auf die Gegenwart haben. Und natürlich auch die Aufklärung eines Verbrechens.
Die Krimihandlung tritt in diesem Roman sehr in den Hintergrund. Erst ziemlich am Ende gibt es einen Mord, bis dahin ist es eigentlich die Geschichte mehrerer Frauen. Zum einen die zwei älteren Damen Helene und Beatrice, die eine ganz besondere Geschichte zusammengeführt hat und dann ist die Deutsche Franca, die große Probleme mit dem alltäglichen Leben hat und zufällig auf die zwei älteren Frauen trifft.
In Rückblicken wird die Geschichte von Helene und Beatrice erzählt. Beatrice lebt mit ihren Eltern auf Guernsey, einer der englischen Kanalinseln. Die Insel wird im 2. Weltkrieg von den Deutschen besetzt und viele Bewohner fliehen nach England. Bei der Flucht wird Beatrice von ihren Eltern getrennt und verbleibt allein im Haus welches von Deutschen Erich Feldmann und seiner noch jungen Frau Helene Feldmann eingenommen wird. Diese nehmen Beatrice auf. Diesen Handlungsstrang, der sehr gut von der deutschen Besatzung und der zwei unterschiedlichen Charakteren Beatrice und Helene berichtet fand ich sehr spannend.
Abwechselnd dazu ging es im Handlungsstrang der Jetztzeit um die Entwicklung von Franca, die unter extremen Panikattacken leidet und auch sonst sehr ängstlich ist. Ein wenig erinnert sie an Helene. Diese Geschichte fand ich nicht ganz so gut spannend, auch weil mir Franca und auch die anderen Charaktere zu sehr mit ihrem Selbstmitleid beschäftigt waren. Insgesamt gab es für mich wenig sympathische Charaktere, aber ihre Entwicklung war zum Teil sehr interessant.
Am interessantesten in diesem Roman war für mich aber der Handlungsort, den ich bis dahin nicht kannte. Auch über die Besatzungszeit konnte ich so einiges lernen. Der Roman hat einige Längen und man sollte sich bewusstmachen, dass es eigentlich kein wirklicher Krimi ist, sondern eine Familiensaga mit sehr problembehafteten Protagonisten.
Die Stimme von Gabriele Blum ist ruhig und sehr angenehm, sie passt sehr gut zum doch eher ruhigen Roman. Es war sehr angenehm zu hören.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere