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Veröffentlicht am 21.05.2022

In den Scherben spiegelt sich neues Leben

Scherben
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Für die 16jährige Fiona ist jeder Tag gleich trüb. Es ist schon ein Jahr her, dass ihr kleiner Bruder den Kampf gegen Krebs verloren hat, doch Fiona kann sich immer noch nicht vorstellen, wie das Leben ...

Für die 16jährige Fiona ist jeder Tag gleich trüb. Es ist schon ein Jahr her, dass ihr kleiner Bruder den Kampf gegen Krebs verloren hat, doch Fiona kann sich immer noch nicht vorstellen, wie das Leben weitergehen soll. Ihre Trauer ist ihr inzwischen so vertraut wie ein ausgeleiertes Kleidungsstück. Sie nimmt kaum teil am Leben, hat nur noch eine richtige Freundin, vor allem aber ist sie enttäuscht von Gott.

Ihre Eltern sind gläubig, der Vater sogar Pastor, darum ist ihr der christliche Glaube von klein auf vertraut. Sie hatte so darauf gehofft, dass Gott ihren Bruder gesund machen würde. Wie konnte er sie nur so im Stich lassen? Und wie kann es sein, dass ihre Eltern nicht ebenso mit Gott hadern, wie sie?

Eines Tages haben Fionas Eltern eine große Neuigkeit. Ihre Familie wird sich vergrößern, sie werden einen Teenager aufnehmen. Milan ist im gleichen Alter wie Fiona, doch sein Elternhaus ist von Gewalt geprägt, und Milan hat viele Narben, äußerlich und innerlich.

Fiona empfindet die Gegenwart von Milan zunächst als Bedrohung, und das wird nicht dadurch besser, dass er ausgerechnet im Zimmer ihres verstorbenen Bruders untergebracht wird. Seine Ankunft reißt Wunden auf, und Fionas Verzweiflung wächst. Es ist ein weiter Weg, bis beide Jugendliche erkennen, dass sie mehr gemeinsam haben als sie ahnen.

Die Charaktere dieser Erzählung sind erstaunlich tiefgründig und vielschichtig. Auch Nebencharaktere, wie Fionas Freundin oder die Hauskreismitglieder, sind gut ausgearbeitet. Auf dem ersten Blick scheint dieses Buch ein vorhersehbarer Liebesroman zu sein, nach dem Motto „good girl loves bad boy“, doch es steckt so viel mehr darin. Das Thema Glauben zieht sich durch das Buch, dabei wird vor allem das Gottesbild und das Vertrauen auf Gott thematisiert. Fiona entdeckt, dass Gott gut ist, selbst wenn er nicht so handelt, wie sie es sich sehnlich wünscht.

Fionas Trauer wird im ersten Teil sehr tiefgehend beschrieben, das kann beim Lesen etwas ermüdend wirken und den Einstieg ins Buch erschweren. Auch ein paar Szenen überzeugen nicht, zum Beispiel das Gespräch im Büro des Rektors. Doch das wird mehr als aufgewogen durch die Fülle der lebenswichtigen Themen, die angesprochen werden und der Nähe zur Lebenswelt der Zielgruppe.

Fazit: Ein berührendes Buch über zwei junge Menschen, die ein schweres Schicksal verkraften müssen. Sie kommen sich dabei näher und unterstützen sich, und gemeinsam lernen sie Gott zu vertrauen. Sehr empfehlenswert für junge Menschen ab 12 Jahren.

Veröffentlicht am 16.05.2022

Wo bleibt der Traumprinz unter all diesen Fröschen?!

Dating-Queen
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Als ihre Scheidung rechtskräftig wird, macht sich die fast 50jährige Iris Kloos auf die Suche nach ihrem Traumpartner. Als gläubige Christin liegt es nahe auf christliche Dating-Plattformen zu suchen. ...

Als ihre Scheidung rechtskräftig wird, macht sich die fast 50jährige Iris Kloos auf die Suche nach ihrem Traumpartner. Als gläubige Christin liegt es nahe auf christliche Dating-Plattformen zu suchen. Doch anstatt der erhofften schnellen Begegnung mit ihrem Traummann, erlebt sie dort allerlei skurriles.

Iris lebt mit ihren zwei Söhnen in der Schweiz. Dankbar blickt sie auf die langen Jahre ihrer Ehe zurück. Sie liebt ihren Mann noch immer, doch wegen einer unerwarteten Not war es ihr nicht möglich mit ihm zusammenzubleiben. Nach der Aufarbeitung ihrer Ehekrise fühlt sie sich bereit für eine neue Beziehung. Hoffnungsvoll gibt sie ihre Daten zuerst bei „Chringles“ und etwas später bei „Himmlisch Plaudern“ ein. Rückmeldungen von männlichen Bewerbern tröpfeln nur spärlich in ihre Inbox. Unter den wenigen Zuschriften gibt es noch weniger Männer, deren Interesse an einer Beziehung bestehen bleibt, als sie von ihren vielen, bunten Tattoos hören. Einige Nachrichten sind verletzend, andere einfach nur merkwürdig, doch es gibt eine Handvoll Männer, bei denen sich ein reger Austausch entwickelt. Hoffnungen bauen sich auf beiden Seiten auf. Spannung vor dem ersten Treffen. Eine Verarbeitung der Eindrücke danach. Das alles kostet sehr viel emotionale Kraft. Nach zwei Jahren ist der Traumprinz noch immer nicht gefunden, und die Autorin will resigniert aufgeben. Doch beim Schreiben über ihre Erfahrungen geschieht etwas völlig Unerwartetes!

Dieses Buch enthält vor allem abgedruckte Nachrichten und E-Mails, die von der Autorin kommentiert werden. Teilweise sind es kurze Anfragen, in denen das Gegenüber abgetastet wird, teilweise werden ausführliche und in die Tiefe gehende Nachrichten wiedergegeben. Auf der einen Seite wird dadurch die emotional wachsende Nähe der Gesprächspartner deutlich, auf der anderen Seite wird jedoch manches mehrmals wiederholt.

Obwohl persönliche Angaben zu den Männern geändert wurden, fühlt sich das Lesen dieser intimen Nachrichten zeitweise an wie das unerlaubte Lesen eines Tagebuchs.

Trotz mancher Längen ist es ein Buch, das man nicht gern aus der Hand legt, denn es bietet viel Abwechslung und ist dadurch spannend. Besonders hilfreich für Menschen, die sich auf eine ähnliche Suche machen wollen, sind die abschließenden praktischen Tipps für Singlebörsen.

Das Cover ist sehr ansprechend, allerdings könnte es einen falschen Eindruck erwecken, denn die Autorin steht in einer anderen Lebensphase als die abgebildete Frau.

Fazit: Fesselnd geschrieben, nimmt dieses Buch den Leser mit auf die Partnersuche auf christliche Datingseiten. Das emotionale Auf und Ab dieser Suche wird nachvollziehbar wiedergegeben. Trotz einiger Wiederholungen empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich vorab über solche Webseiten informieren wollen.

Veröffentlicht am 14.05.2022

Wie gut der Vater für sein Kind sorgt

Schönheit aus Asche
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Eleanor Isaacson wird November 1934 in Amerika geboren. Ihre Eltern sind von Deutschland ausgewandert, weil ihrem Vater in der Bäckerei eines Verwandten eine Arbeitsstelle angeboten wurde. Die kleine Eleanor ...

Eleanor Isaacson wird November 1934 in Amerika geboren. Ihre Eltern sind von Deutschland ausgewandert, weil ihrem Vater in der Bäckerei eines Verwandten eine Arbeitsstelle angeboten wurde. Die kleine Eleanor wird nicht in ein liebevolles Elternhaus hineingeboren. Ihr Vater hatte auf einen Jungen gehofft, ihre Mutter wollte überhaupt kein Kind haben.

Sie ist erst zwei, als ihre Mutter mit ihr in die Heimat, nach Deutschland, reist. Dort sucht die Mutter nach einem neuen Zuhause für ihre Tochter. Schließlich willigt ihre Schwester Lisbeth ein das Kind zu behalten. Die Mutter reist zurück nach Amerika und meldet sich in den folgenden Jahren nur selten. Lisbeth und ihr Mann sorgen zwar für Eleanor, doch sie fühlt sich nicht geliebt.

Und dann beginnt der Zweite Weltkrieg. Eleanor kann das schreckliche Geschehen nicht begreifen. Am schlimmsten sind die endlosen Bombennächte. Obwohl ihr niemand von Gott erzählt, spürt sie in dieser schrecklichen Zeit eine Gegenwart, einen unsichtbaren Begleiter, der sie mit Liebe einhüllt. Es wird aber Jahre dauern, bis sie begreift, wer dieser Beschützer ist.

Mit dreizehn Jahren kommt sie in das Land ihrer Geburt, nach Amerika. Ihre Mutter lehnt sie nach wie vor ab und in der Schule versteht sie zunächst kein Wort. Doch mit fester Entschlossenheit kann sie alle Schwierigkeiten mit der Zeit meistern. Am wichtigsten für sie ist, dass sie endlich den Gott findet, den sie so lange gesucht hat. Und eines Tages hat bekommt sie mit einem wundervollen Ehemann auch ein liebevolles Zuhause. Sie erlebt, wie Gott ihren großen Schmerz heilt und aus den dunkelsten Zeiten ihres Lebens etwas Wunderbares erschafft.

In einer ruhigen Erzählweise berichtet dieses Buch über das Erleben eines Kindes im kriegsgerütteltem Deutschland. Die Schrecken des Krieges werden ebenso deutlich, wie die starke Sehnsucht nach einem liebevollen Zuhause. Zusammenhänge werden leichtverständlich erklärt. Die Autorin berichtet anschließend über ihr neues Leben in Amerika und ihrer Hinwendung zum Glauben. Passende Bibelverse unterlegen das Gesagte. Aus vielen Erlebnissen zieht die Autorin eine praktische Anwendung heraus. So erklärt sie, zum Beispiel, wozu Einsamkeit dienen kann, oder sie zeigt, was für sie nötig war, damit sie ihrer Mutter vergeben konnte. Durch diese Veranschaulichungen ist dieses weise Buch mehr als eine Autobiographie. Manche Stelle sind sehr berührend und auch wegweisend.

Fazit: Eine authentische Erzählung über ein schweres Schicksal, das zeigt, wie Gott aus einem hoffnungslosen Leben ein erfülltes und reiches Leben machen kann. Dieses Buch bezeugt, wie liebevoll Gott sich um seine Kinder kümmert. Sehr empfehlenswert, vor allem für Menschen, die sich für Lebensgeschichten und für historische Erzählungen interessieren.

Veröffentlicht am 10.05.2022

1x1 der Selbstversorgung

Selbstversorgung
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Wenn es um den eigenen Garten geht, ist Marie Diederich mit Leidenschaft dabei. In diesem Buch geht es vor allem um den Anbau von Obst und Gemüse, doch auch andere Themen rund um die Selbstversorgung werden ...

Wenn es um den eigenen Garten geht, ist Marie Diederich mit Leidenschaft dabei. In diesem Buch geht es vor allem um den Anbau von Obst und Gemüse, doch auch andere Themen rund um die Selbstversorgung werden angeschnitten. So geht es neben dem Gartenbau um die Kleintierhaltung, das Einmachen und das Brotbacken.

In den ersten zwei Dritteln dieses umfangreichen Buchs geht es um den Garten. Von Anfang bis Ende erklärt die Autorin, wie man sein eigenes Gemüse anbaut. Dabei ist das Ziel die vollständige Selbstversorgung, doch beim Lesen kommt deswegen kein Stress auf, denn viele kleine Schritte führen zum Ziel.

Die Auswahl der angesprochenen Themen ist reichhaltig und hilfreich. Es geht beispielsweise um den Kompost, um das Heranziehen von eigenen Pflänzchen, um Schädlinge und um Dünger. Besonders interessant sind die Aufzählungen von Pflanzen, die gerne beieinander wachsen, und die Vorschläge für die Fruchtfolge.

Vierzig Pflanzen werden genauer vorgestellt. Neben ein paar Kräutern und Obstsorten erfährt der Leser allerlei über Salat- und Gemüsesorten wie Bohnen, Feldsalat, Gurken, Kohlrabi oder Kürbisse. Dass die Autorin sich in der Praxis auskennt, zeigen ihre vielen praktischen Tipps und Ratschläge.

Im letzten Drittel geht es um die Haltung von Hühnern und Ziegen, um das Konservieren von Gemüse und um das Backen von Brot mit eigenem Sauerteig. Dieser Teil kann eher als Einführung gesehen werden. Die Vorschläge machen Lust zum Experimentieren, doch fehlen konkrete Ratschläge, z.B. zum Bau eines Hühnerstalls oder zum Beginn der Imkerei. Auch die Themen Einmachen und Backen werden nur kurz angerissen.

Die Gestaltung dieses Buchs ist hochwertig und einladend. Das schwere Buch mit Lesebändchen enthält viele ansprechende Bilder, dabei finden sich neben Bildern von Gemüsesorten viele Fotos der Autorin, die ja durch ihren erfolgreichen YouTube Kanal bekannt geworden ist.

Das Buch hat eine starke persönliche Note. Die Autorin lässt den Leser an ihren Erfolgen und Misserfolgen ebenso teilnehmen, wie an ihre Träume und Wünsche. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.

Fazit: Ein ansprechendes Einsteigerwerk für den Selbstversorger. Neben vielfältigem Wissen rund um den Anbau von Gemüse, erfährt der Leser einiges über das Halten von Nutztieren und der Verarbeitung der angebauten Lebensmittel. Empfehlenswert!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.03.2022

Wie schwer es ist die Schöpfung ohne einen Schöpfer zu erklären

Indizien für einen Schöpfer
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Für den Journalisten Lee Strobel ist jahrelang klar, dass das Christentum ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist. Es passt nicht in unsere heutige, aufgeklärte Zeit, meint er. Diese Einstellung wird im ...

Für den Journalisten Lee Strobel ist jahrelang klar, dass das Christentum ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist. Es passt nicht in unsere heutige, aufgeklärte Zeit, meint er. Diese Einstellung wird im Rahmen einer journalistischen Recherche bestätigt, als er einen Artikel über „fromme Hinterwäldler“ schreibt, die gegen den Inhalt von Schulbüchern protestieren.

Schon als Jugendlicher lernt er im Biologieunterricht, dass sich das Leben ohne Schöpfer erklären lässt. Als später seine Frau zum Glauben kommt, setzt er alles dran sie von ihrem Irrtum zu überzeugen. Auf der Suche nach Beweisen, die den Glauben widerlegen, entdeckt er immer mehr Hinweise darauf, dass der christliche Glaube der Wahrheit entspricht. Nun schreibt er Bücher, in denen er Einwände gegen den Glauben unter die Lupe nimmt. Neben Büchern über Themen wie das Leben von Jesus Christus oder die Wirklichkeit von Wundern, steht nun dieses Buch, im dem es um die Erschaffung der Welt und der Menschen geht.

Nach zwei einleitenden Kapiteln, in denen der Autor seine persönliche Glaubensgeschichte kurz anreißt, führt er in der Folge acht Interviews mit hochrangigen Wissenschaftlern. Er versteht es skeptische Fragen zu stellen, die wichtige Punkte aufgreifen und das Gespräch in die Tiefe führen. Nach diesen Interviews fasst er die Ergebnisse zusammen.

Die Schreibweise ist gut lesbar, allerdings sind manche Gedankengänge für Menschen ohne naturwissenschaftliche Kenntnisse schwer zu folgen. Die Auswahl seiner Gesprächspartner ist von seiner eigenen Überzeugung geprägt, so machen diese Wissenschaftler deutlich, dass die Evolutionstheorie eine unbewiesene Theorie ist, und dass vieles darauf hinweist, dass es einen Schöpfer geben muss.

Fazit: Ein informatives Buch, das viele wichtige Argumente für den Glauben an einen Schöpfer liefert. Gut lesbar, doch stellenweise komplex und herausfordernd, eignet sich diese Buch für ernsthafte Suchende und für Menschen, die apologetische Argumente suchen. Sehr empfehlenswert!