Profilbild von Ritja

Ritja

Lesejury Star
offline

Ritja ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ritja über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2022

Schöner Schmöker

Unter dem Schnee
0

Bei über 30 Grad ein Winterbuch zu lesen, verschafft leider keine Abkühlung, aber zumindest konnte mich die Geschichte gut unterhalten.

Familie von Schwan lebt und arbeitet für die eigene Baumschule, ...

Bei über 30 Grad ein Winterbuch zu lesen, verschafft leider keine Abkühlung, aber zumindest konnte mich die Geschichte gut unterhalten.

Familie von Schwan lebt und arbeitet für die eigene Baumschule, die sich bereits seit Jahrzehnten in der Hand der Familie befindet. Es gibt (wie in fast jeder Familie) auch hier ein paar Geheimnisse, die nun durch den Tod der Gräfin an die Oberfläche gespült werden.

Die Autorin hat diese Geschichte geschickt in den Katastrophenwinter 1978/1979 gepackt, so dass durch die Schneestürme, das Abgeschiedene und die schwierigen Umstände die Familie zusammenbleiben und sich der Vergangenheit stellen muss.

Aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erfährt man in kleinen Häppchen Details aus der Vergangenheit von der Baumschule und der Gräfin. Viele traurige und schwierige Erlebnisse werden aufgedeckt. Große und kleine Überraschungen tauchen dabei auf und sorgen für Unruhe unter den Familienmitgliedern. Durch die verschiedenen Perspektiven wiederholt sich leider der Inhalt etwas. Zwar wird es immer etwas abgewandelt erzählt (so wie es der Charakter empfunden hat), aber die Geschehnisse blieben gleich. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und schön flüssig zu lesen, was die etwas zähen Strecken im Buch ertragbar gemacht hat.

Das Ende war, nun ja, fast wie immer, aber insgesamt ist es ein schöner Schmöker für zwischendurch.

Veröffentlicht am 12.06.2022

Nette Geschichte mit Längen

Die Dame hinter dem Vorhang
0


Die Geschichte der Edith Sitwell war kurzweilig, aber mit einigen Längen. Es wird aus dem Leben einer wohlhabenden Frau erzählt, die versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser entspricht nur leider ...


Die Geschichte der Edith Sitwell war kurzweilig, aber mit einigen Längen. Es wird aus dem Leben einer wohlhabenden Frau erzählt, die versucht ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser entspricht nur leider nicht den Vorstellungen ihrer Eltern, so dass sie immer wieder auf Probleme stößt. Jane Banister ist ihre Zugehfrau, ihre treue Begleiterin und Dienerin. Aus ihrer Sicht wird diese Geschichte erzählt.

Der Plot (junge wohlhabende Frau bricht aus dem goldenen Käfig aus) wurde schon in mehreren Romanen verarbeitet. Das Besondere an diesem Roman ist die Hauptfigur Edith Sitwell, denn die Künstlerin bzw. Dichterin gab es wirklich. Edith Sitwell lebte von 1887-1964 und ist eine englische Dichterin. Es ist jedoch keine klassische Biografie, aber bestimmte historische und biografische Fakten hat die Autorin mit in die Geschichte eingewebt.

Trotzdem hatte das Buch leider seine Längen, zähen Seiten und ein recht langsames Tempo. Manche Lebensabschnitte wurden sehr detailliert beschrieben, andere wurden nur angerissen. Die Charaktere berührten mich kaum, sie wirkten sehr distanziert und teilweise auch recht kühl. Die Geschichte ist recht oberflächlich. Es gab kaum Tiefgang oder wirklich spannende Phasen. Ich mochte zwar den Schreibstil der Autorin, aber die Geschichte konnte mich leider nicht so recht überzeugen und begeistern.

Veröffentlicht am 05.06.2022

Gedichte zum Reflektieren und Nachdenken

Lass mal an uns selber glauben
0

Dieses Buch habe ich unaufgefordert erhalten. Quasi ein Book Bind Date. Und wie das manchmal mit Blind Dates ist, funkt es nicht immer.

Und ja, es funkte leider nur begrenzt. Gedichte sind nicht mein ...

Dieses Buch habe ich unaufgefordert erhalten. Quasi ein Book Bind Date. Und wie das manchmal mit Blind Dates ist, funkt es nicht immer.

Und ja, es funkte leider nur begrenzt. Gedichte sind nicht mein bevorzugtes Genre. Aber ich habe die Gedichte gelesen und mich an den vielen kleinen witzigen und unterhaltsamen Illustrationen von der Autorin erfreut. Diese sind zahlreich vertreten und sie unterstützen die Aussagen der Gedichte. Besonders hat mir das kleine Daumenkino gefallen. Die liebevolle Gestaltung der Illustrationen sowie die haptische und optische Gestaltung des Einbandes haben mich sehr angesprochen.

Jedoch hatte ich beim Lesen einiger Gedichte das Gefühl, dass ich für diese Gedichte zu alt bin. Das Lebensgefühl, welches hier teilweise transportiert wird, ist nicht mehr meins. Gefühlt bin ich für diese Gedichte 20 Jahre zu alt. Was hier beschrieben wird, habe ich schon erfahren, verarbeitet und verbessert oder ganz gelassen. Sie fangen mich dadurch nur noch begrenzt ein. Jedoch glaube ich, dass es die jüngere Generation packen kann, da sie vielleicht das gleiche Alter haben, die gleichen Erlebnisse teilen und im gleichen Lebensabschnitt stehen.

Veröffentlicht am 22.05.2022

Nette Geschichte, aber leider nicht mehr

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
0

Vorweg: Das Cover passt gut und natürlich auch gut in die Reihe der Bücher, die die Autorin bereits geschrieben hat. Die haptische Gestaltung ist gelungen und auch die Bilder der Charaktere sind schön ...

Vorweg: Das Cover passt gut und natürlich auch gut in die Reihe der Bücher, die die Autorin bereits geschrieben hat. Die haptische Gestaltung ist gelungen und auch die Bilder der Charaktere sind schön geworden. Jedoch, wo ist die dritte Frau? Warum taucht sie weder auf dem Cover noch auf den Innenseiten des Buches auf?

Ein Mann, drei Frauen und drei verpatzte Dates. Die drei Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie sind jedoch alle mit einem Mann verbunden - Joseph Carter. Sie hoffen alle irgendwie auf eine Zukunft mit diesem Mann und doch zweifeln sie an ihm.

Am Valentinstag lernen wir sie kennen und in kleinen Kapiteln werden die Geschichten von Siobhan & Joseph, Miranda & Joseph und Jane & Joseph erzählt. Anfangs muss man sich etwas konzentrieren, um die Fakten den richtigen Personen zu zuordnen, denn die Kapitel sind kurz und schon hüpft man zur nächsten Frau. Ich hatte meine Probleme in die Geschichte einzutauchen. Mir waren die Geschichten etwas zu fad und zu belanglos. Wann werden die Frauen voneinander erfahren? Werden sie es jemals erfahren?Warum spielt der Mann mit den Gefühlen der drei Frauen?

Es zog sich durch die Seiten und so richtig konnte mich die Geschichte erst am Ende packen. Doch bis dahin hatte sich die Autorin zu viel Zeit gelassen. Ich habe durchgehalten, weil die Autorin einen guten und leicht zu lesenden Schreibstil hat. Man konnte über die Zeilen fliegen und somit dann auch die interessanteren Seiten am Ende erreichen.

Es ist nicht ihr bestes Werk, jedoch es ist eine Sommergeschichte, die man zwischendurch mal lesen kann.

Veröffentlicht am 11.05.2022

Enttäuschendes Ende

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
0

Es hätte eine wunderbare locker-leichte französische Komödie werden können. Der Anfang erinnerte mich an einen französischen Film mit schrulligen, aber liebevollen Charakteren, einer guten Prise Humor ...

Es hätte eine wunderbare locker-leichte französische Komödie werden können. Der Anfang erinnerte mich an einen französischen Film mit schrulligen, aber liebevollen Charakteren, einer guten Prise Humor und einer Landschaftsbeschreibung, die Lust auf Reisen macht. Doch leider entwickelte sich die Geschichte nicht in diesem leichten Stil weiter.

Robert, der seine Tiere und sein Gemüse sehr liebt, mit ihnen spricht und ihnen auch vorsingt bzw. Geschichten vorliest, ist schon sehr speziell. Die übertriebene Zuneigung von ihm zu seinem Gemüse hat aber auch etwas liebevolles und berührendes. Die Achtung und der Respekt vor der Natur und den Lebensmitteln wird sehr deutlich sichtbar. Zwar erschient es anfangs etwas befremdlich, aber es ist auch unterhaltsam.

Die kleinen Wortgefechte zwischen ihm und seiner Schwester Elsa sind herrlich und so typisch, dass man schnell einen Zugang zu ihnen bekommt. Auch die Geschichte rund um Hassan hat mir gut gefallen. Doch dann kam Maggie und die Geschichte kippte leider in eine kitschige zwanghafte Liebesgeschichte. Die Charaktere verloren ihre Leichtigkeit. Aus Robert soll nun innerhalb weniger Seiten ein lockerer, entspannter und glücklicher Mann mit Reiseambitionen werden. Seine ganzen Ängste, der über Jahre gepflegte Schutzpanzer und die Abneigung den Hof zu verlassen, sollen in binnen weniger Tage wegen einer Frau verschwinden?

Der letzte Teil des Buches hat mich stark enttäuscht. Zu unglaubwürdig und viel zu schnell zu Ende erzählt. Schade.