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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.08.2022

Kurzweiliges Leseerlebnis an der Nordsee

Dünenleuchten
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Bente kommt nach einigen Jahren zurück nach Sankt Peter-Ording und muss sich von ihrer Zeit dort erstmal erholen. Ein Geheimnis bringt sie mit sich, dass sie nur ihrer Freundin Franka anvertraut, was sie ...

Bente kommt nach einigen Jahren zurück nach Sankt Peter-Ording und muss sich von ihrer Zeit dort erstmal erholen. Ein Geheimnis bringt sie mit sich, dass sie nur ihrer Freundin Franka anvertraut, was sie belastet und was verarbeitet werden will.
Dabei hilft der Nordseewind und die Arbeit in der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm, die sie leitet. Damit spielt in diesem Roman nicht nur die Liebe, das Geheimnis und die Nordsee eine Rolle, sondern auch das Thema Naturschutz wird lebhaft in die Geschichte eingeflochten. Dieses Naturschutz-Thema hat mir sehr gut gefallen und macht den Roman Dünenleuchten zu mehr als einer netten Strandlektüre.
Auch die Geschichte mit dem Kitesurfer Thilo und seinem Interesse an Bente beziehungsweise ihrer Arbeit machen das Lesen spannend, denn man fragt sich, worin Thilos wahres Interesse begründet sein mag.
Ein luftig leichter Schreibstil, die tollen Naturbeschreibungen, die Spannung um das Geheimnis und die Emotionen machen diesen Roman zu einem tollen Leseerlebnis, das ich nur weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Widerstandskämpferin mit Herz

Die Wagemutige
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Einen Schritt nach dem anderen. Das ist Lisas Lebensmotto und von diesem Satz getragen, den ihr einst ihr Vater zugeflüstert hat, lässt sie sich auch in den schwersten Zeiten nicht unterkriegen.
Lisa ist ...

Einen Schritt nach dem anderen. Das ist Lisas Lebensmotto und von diesem Satz getragen, den ihr einst ihr Vater zugeflüstert hat, lässt sie sich auch in den schwersten Zeiten nicht unterkriegen.
Lisa ist eine bemerkenswerte junge Frau, die wir im Jahr 1940 in Frankreich kennenlernen. Mitten im Krieg und auch schon davor hat Lisa einiges an Fluchten und Entbehrungen aufnehmen müssen, denn sie ist im Widerstand. Und neben der Übergabe von Dokumenten, die die Deutschen belasten, neben dem Schmuggel von Materialien, hat sie sich ebenso der Rettung von politisch Verfolgten verschrieben. Sie bringt sie über Grenzen und aus der Gefahr. Doch für diesen Widerstand muss sie aus Deutschland fliehen und findet sich nach verschiedenen weiteren Ländern in Frankreich wieder, wo sie mit ihren Eltern in Paris lebt. Doch als auch dort die ausgebürgerten Deutschen in Lager gesteckt werden, beginnt eine Odyssee, auf der wir Lisa im Verlauf des Romans begleiten.
Lisa ist eine mutige und tapfere Frau, die man irgendwie schon ab Seite eins ins Herz schließt. Sie ist nicht hart oder verbittert, wie ich es von einer Widerstandskämpferin erwartet hätte. Vielmehr ist sie weich und hat ein goldenes Herz, was sie auch in dem Lager Gurs zu einer Anlaufstelle für viele Frauen macht, die sie um Rat bei ihren Sorgen und Nöten fragen. Nicht nur einmal merkt man Lisa an, wie sehr sie das Schicksal der anderen neben ihren eigenen Problemen belastet, denn sie nimmt ehrlich Anteil. Sie selbst vermisst nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihren Freund Hans und sorgt sich, wo sich wohl ihre Liebsten befinden. Diese Sorgen spornen sie an und machen ihr Mut ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, sodass sie letztendlich mit der Hilfe ihrer Freundin Paulette einen Ausweg findet.
Die beiden Frauen schlagen sich durch halb Frankreich und kommen letztendlich in Marseille an, wo sich später auch ihre Wege trennen, denn Paulette und Lisa finden jeweils ihren eigenen Weg, wie sie Widerstand ausüben wollen. Während Lisa sich auch in Marseille immer wieder um andere kümmert und letztendlich zum Fluchthelfer für viele verfolgte Menschen wird, muss sie sich entscheiden: Ein Leben weiterhin im Widerstand und jeden Tag in Angst oder eine Flucht nach Amerika, mit einer bürgerlichen Liebe und einem beschaulichen, familiären Leben.
Man kann Lisa in dieser Situation so gut verstehen: Sie hat ihre Ideale und gleichzeitig aber auch den Wunsch nach Liebe und Normalität. Sie ist wirklich authentisch beschrieben und man spürt ihre Zerrissenheit. Diese beiden Extremseiten ihrer Wünsche sind wie Hans und der Amerikaner Louis. Mit Hans verbinden sie ihre Ideale, mit Louis das Emotionale, die großen Gefühle und der Wunsch nach einer normalen Familie. Die beiden Männer könnten gegensätzlicher nicht sein und selbst als Leser favorisiert man in der einen Situation den einen Mann und in der nächsten den anderen.
Der Roman ist mitreißend geschrieben und man will ihn gar nicht mehr aus der Hand legen, weil man wenig bis gar keine Wendungen voraussehen kann. Auch die geschichtlichen Hintergründe werden so im Vorbeigehen mitgeliefert, sodass man noch einiges dazu lernt.
Besonders gut hat mir auch das Nachwort der Autorin gefallen, was Aufschluss darüber gibt, welche Details der Geschichte fiktiv und welche real waren. In Summe ist Lisa Fittko eine bemerkenswerte Frau, von der ich gerne gelesen habe und deren Geschichte ich unbedingt weiterempfehlen muss.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Neue Perspektive auf Ziele

Warum Ziele Quatsch sind – und wie wir sie trotzdem erreichen
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Dieses Buch verändert komplett, wie Du auf Deine Ziele blickst.
Dabei geht es nicht nur darum, wie man sie erreichen kann, wie es vielleicht in anderen Sachbüchern auf diesem Themengebiet sein könnte. ...

Dieses Buch verändert komplett, wie Du auf Deine Ziele blickst.
Dabei geht es nicht nur darum, wie man sie erreichen kann, wie es vielleicht in anderen Sachbüchern auf diesem Themengebiet sein könnte. Sondern es geht vielmehr darum, erst einmal zu verstehen, warum wir uns die Ziele setzen, die wir uns setzen und was uns dabei alles beeinflusst. Denn nicht jedes Ziel ist sinnvoll. Und manche Ziele erscheinen uns zwar sinnvoll, tun aber bei näherer Beleuchtung nichts für uns.
Nun könnte man meinen, dass es wahrscheinlich sehr belehrend daherkommt, wenn es sich anmaßt, unsere Lebensziele zu hinterfragen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall, denn den Schreibstil würde ich folgendermaßen beschreiben: Stell Dir vor, Dein bester Freund hat gerade unheimlich viel über Ziele gelernt und will Dich an den interessantesten Erkenntnissen teilhaben lassen. So wie er Dir höchstwahrscheinlich davon erzählen würde – nämlich im munteren Plauderton – kommt das Buch rüber und macht so Freude beim Lesen, auch wenn es ein nicht ganz triviales Thema behandelt.
Der Lesefluss wird ebenso durch einen leicht verständlichen Schreibstil unterstützt und durch eine gute Untergliederung. Insgesamt werden die Zielerkenntnisse nämlich in 4 Teilen und weiteren Unterabschnitten in kleinen Häppchen präsentiert. Teil 1 behandelt die Erkenntnisse zu Zielen und deren Hintergründen im Allgemeinen, Teil 2 geht auf Ziele und die Verbindung zu Dir und Deiner Persönlichkeit ein. In Teil 3 geht es dann um den Weg und Teil 4 schließlich widmet sich der Zielerreichung.
Dieses Buch ist definitiv eine Empfehlung wert und richtet sich nicht nur an die hoffnungslos Zielverrückten, sondern sollte eigentlich jedem von uns noch etwas über sich selbst und die eigenen Ziele beibringen können. Wer also Interesse daran hat, auch in den nächsten Lebensjahren zu verstehen, warum er welche Ziele erreicht und warum vielleicht auch nicht und wie das mit ihm selbst und der eigenen Persönlichkeit zusammenhängt, der sollte sich das Buch zu Herzen nehmen. Man braucht allerdings etwas Zeit – zumindest Ich habe Zeit gebraucht, um das Gelesen zu verarbeiten und für mich zu verstehen, wo ich es bei mir beobachten kann.
Ich wünsche allen Mitlesern eine tolle Zeit mit dem Buch, viele spannende Erkenntnisse und weiterhin gute Zielerreichung.

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Gefühle oder Pläne verfolgen?

Die Rosen von Fleury
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Fleury-sur-Azurain im Périgord – Frankreich: Emily Bennett reist dorthin, wo sie als Kind immer die schönsten Sommer bei ihrer Tante verbracht hat. Und auf einmal ist es nicht mehr nur ein kleiner Urlaub ...

Fleury-sur-Azurain im Périgord – Frankreich: Emily Bennett reist dorthin, wo sie als Kind immer die schönsten Sommer bei ihrer Tante verbracht hat. Und auf einmal ist es nicht mehr nur ein kleiner Urlaub an dem Ort ihrer Kindheitserinnerungen, sondern der Ort, an dem sie ein Haus geerbt hat.
Doch die Begeisterung ebbt jäh ab, als Emily sieht, wie heruntergekommen das kleine Manoire ist. Wäre da nicht ihre alte Freundin Isabelle, die Emily gut zuredet, nicht überstürzt zu verkaufen, würde die Geschichte schneller enden als sie angefangen hat. So verliebt sich Emily auf den zweiten Blick in das alte Gemäuer und setzt mit erstaunlicher Beharrlichkeit ihren Plan in die Tat um, das kleine Manoire wieder auf Vordermann zu bringen, um dort Brautpaaren Raum für die schönsten Tage ihres Lebens anzubieten. Dass gerade erst eine Berühmtheit in dem kleinen Ort ihre Hochzeit gefeiert hat, trifft sich natürlich gut und Emily kann schon vor Eröffnung mit vielen Kunden rechnen. Das einzige, was jedoch nicht zu passen scheint, ist die Adelsfamilie des Ortes, die Emily an jeder erdenklichen Stelle Steine in den Weg zu legen versucht.
Emily jedoch lässt sich davon nicht unterkriegen, auch wenn es gar nicht so einfach ist, eine Familie scheußlich zu finden, deren Sohn ihr doch so gut gefällt. In einer ähnlichen Zwickmühle befindet sich auch Jean-Luc de Bricassart, der Sohn der Adelsfamilie, der zwar Emily aber nicht ihre Idee gut findet.
Das Hörbuch erzählt mit viel Gefühl und französischer Leichtigkeit, wie Emily ihre Pläne umsetzt und sich gleichzeitig fragt, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen soll.
Emily ist eine hartnäckige und liebenswürdige Frau, doch der heimliche Star dieses Hörbuchs ist ihre Freundin Isabelle, die so ganz im Hintergrund steht, doch auch mit ihren Gefühlen und ihren Träumen zu kämpfen hat. Sie ist so liebenswürdig, die beste Freundin, die man sich wünschen kann, und so wunderbar verletzlich, dass man sie gerne in den Arm nehmen möchte.
Ich fand es sehr schön und das vor allem auch wegen der beruhigenden Stimme, die mir das Hörbuch erzählt hat.
Wer also noch einen Hörurlaub sucht, sollte dringend zugreifen!

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Veröffentlicht am 22.05.2022

Ganz normales Mädchen wird Agentin

Die fremde Spionin
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Ria ist die Protagonistin in „die fremde Spionin“ von Titus Müller, die uns mutig mit in die Irrungen und Wirrungen zur Zeit des Mauerbaus mitnimmt.
Wir befinden uns in Ostberlin 1961 und erleben hautnah ...

Ria ist die Protagonistin in „die fremde Spionin“ von Titus Müller, die uns mutig mit in die Irrungen und Wirrungen zur Zeit des Mauerbaus mitnimmt.
Wir befinden uns in Ostberlin 1961 und erleben hautnah die Arbeit der Geheimdienste, sowohl auf Seiten der DDR als auch der BRD und mittendrin befindet sich Ria. Sie tritt ihre Stelle im Ministerium für Außenhandel der DDR an und findet in den Unterlagen immer wieder Hinweise darauf, dass die Planwirtschaft doch nicht ganz so gut läuft, wie man die Bevölkerung glauben lassen will. Diese interessanten Details rufen auch den BND auf den Plan, der versucht Ria als Agentin zu gewinnen. Und schon ist Ria mittendrin im Agentenleben und riskiert dabei lange nicht nur ihren Job.
Die Geschichte ist unheimlich spannend geschrieben und ich habe unfassbar viel gelernt, über die DDR und die Geheimdienstarbeit. Ria ist in dem Buch so bewundernswert beschrieben: Sie ist mutig, voller Tatendrang und sehr intelligent, wenn es um das Erreichen ihrer Ziele geht. Dabei ist sie aber gleichzeitig weich und liebenswürdig und man fiebert richtig mit ihr mit und hat Angst um sie, wenn es brenzlig wird.
Und obwohl das Buch viele Randinformationen zur damaligen Zeit mitliefert, ist es verständlich geschrieben und auch jemand wie ich, der noch nicht viel geschichtlichen Hintergrund zu dieser Zeit hatte, konnte sich leicht in die Handlungen einfinden und die bedrückende Stimmung nachempfinden.
Ich jedenfalls war ganz begeistert und kann nur meine wärmste Empfehlung für dieses Buch aussprechen!

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