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Veröffentlicht am 29.06.2022

Ein Podcast ins Verderben - garantiert spannende Lesestunden

Das Letzte, was du hörst
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Frauen werden ermordet, während sie einen bestimmten Podcast hören und der Podcaster wird zum Mordverdächtigen.
Roya Mayer ist auf dem Weg zu einer Freundin, während sie einen Autounfall hat und die Freundin ...

Frauen werden ermordet, während sie einen bestimmten Podcast hören und der Podcaster wird zum Mordverdächtigen.
Roya Mayer ist auf dem Weg zu einer Freundin, während sie einen Autounfall hat und die Freundin kurz darauf erhängt aufgefunden wird. Kommissarin Carola Bareiß, die sich des Falls annimmt, wird stutzig, glaubt Royas Aussage, dass es kein Selbstmord gewesen sein kann und ermittelt hartnäckig. Roya beginnt zudem selbst der Sache auf den Grund zu gehen und dringt immer tiefer in die Kreise des Podcasts „Hörgefühlt“ und dessen Podcaster Marc Maria Hagen vor.

Andreas Winkelmann begeistert hier wieder einmal mit einem brandaktuellen und spannenden Thriller. Der aktuelle Hype um Podcasts wird zum zentralen Thema und der Krimi spielt in unserer Gegenwart.
Gekonnt verknüpft Winkelmann verschiedene Handlungsstränge zu einem gelungenen Gesamtfall und baut eine Story der Vergangenheit mit ein.
Die Protagonisten sind authentisch und realitätsnah.
Als Journalistin ist Roya neugierig, forscht unnachgiebig und mutig und ist zudem noch sympathisch. Es macht Spaß mit ihr die Story zu erleben.
Ebenso sympathisch und humorvoll ist die Kommissarin Carola, die sich mit Roya anfreundet, eine gute Ermittlerin ist und unterhaltsame Wortgefechte mit Kollegen liefert.
Die Handlung bietet Spannung, gute Unterhaltung bis zum Ende, nimmt im letzten Teil nochmal Fahrt auf und endet in einem ereignisreichen Finale. Der Kriminalfall ist gut konstruiert, durchdacht und durchaus realistisch. Das Cover passt mit seiner Farbgestaltung und der abgebildeten Tonspur sehr gut und der Schreibstil fesselt von Beginn an.
Es gefällt mir, dass Winkelmann zusätzlich immer noch zeitgenössische Themen einbaut und teils kritisch beleuchtet.

Eine klare Leseempfehlung für alle Krimi-/Thriller-Fans und ich freue mich schon auf den nächsten Winkelmann-Krimi.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2022

Fesselnder historischer Krimi am Hamburger Hafen

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Dieses Buch gibt einen spannenden Einblick in das Leben am Hamburger Hafen Anfang des 20.Jahrhunderts und zeigt vor allem die große Auswandererbewegung und den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung, kombiniert ...

Dieses Buch gibt einen spannenden Einblick in das Leben am Hamburger Hafen Anfang des 20.Jahrhunderts und zeigt vor allem die große Auswandererbewegung und den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung, kombiniert mit einem Kriminalfall.

Die Hafenärztin Anne Fitzpatrick ist die erste Frau, die dort als Ärztin arbeiten darf, was jedoch von vielen ihrer männlichen Kollegen argwöhnisch beäugt wird. Viele halten Frauen nicht für intelligent genug in sogenannten Männerberufen zu arbeiten. Die Rolle der Frau ist damals noch nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit und die Männer haben das Sagen. Um dies zu ändern engagiert sich Anne neben ihrer Arbeit als Ärztin der Auswanderer in der Frauenrechtsbewegung und ermutigt viele Frauen es ihr gleich zu tun und für mehr Gleichberechtigung und Freiheiten zu demonstrieren. Hierbei wird sie von einer Freundin, der Pastorentochter und Lehrerin Helene, unterstützt. Auch Helene arbeitet am Hamburger Hafen und unterrichtet dort die Kinder der Familien, welche im Hafen warten um auswandern zu können.
Als Anne Todesfälle unter Kindern stutzig machen, ist sie zunächst die einzige, die glaubt, dass die Kinder vergiftet wurden. Doch sie erhält im Verlauf Unterstützung von Helene und von Kommissar Berthold, den sie aus einem alten Fall kennt und gemeinsam versuchen sie dem Rätsel auf die Spur zu kommen und die Kinder zu schützen.

Auf dem historisch anmutenden Cover im Stil der 20er Jahre ist die Hafenärztin vor der Speicherstadt Hamburg abgebildet und lässt noch nicht gleich erahnen, dass es sich um einen Kriminalroman handelt.
Die Bestseller-Autorin Henrike Engel lässt jedoch schnell Spannung aufkommen und schon bald geschieht der erste Mord. Der Schreibstil ist sehr flüssig, spannungsgeladen und gleichzeitig bildhaft und gut beschreibend, sodass ich schnell eine Vorstellung der Hafenbereiche bekam und mich in der Vergangenheit befand.
Für alle Leser die direkt mit Band zwei in die Reihe einsteigen gibt es im Umschlag eine Kurzbeschreibung der drei wichtigen Hauptfiguren Ärztin Anne, Lehrerin Helene und Kommissar Berthold, sodass der Einstieg in das Buch auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes mühelos gelingt. Dennoch ist es zu empfehlen, die gelungene Reihe um die Hafenärztin in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Die Protagonisten sind authentisch, gut beschrieben und es macht Spaß in ihre Lebensumstände einzutauchen und sie bei den Ermittlungen zu begleiten.
Die Ärztin Anne ist für ihren Mut und ihre Durchsetzungskraft in der Männerwelt bewundernswert und ermittelt hartnäckig, wobei sie das Wohl der Kinder oben anstellt.
Auch für die sympathische Lehrerin Helene Curtius stehen Kinder an erster Stelle und gleichzeitig erlebt man in ihrem gehobenen Elternhaus noch die damaligen Gesellschaftsunterschiede und wie das Leben mit Dienstpersonal vor gerade mal 100 Jahren aussah.
Der freundliche Kommissar Berthold Rheydt unterstützt beide Frauen, ist sogar Befürworter der Frauenbewegung und ein schlauer Ermittler, der einen Schicksalsschlag zu verarbeiten hat.
Insgesamt bietet der Roman eine sehr gelungene Mischung aus Krimi, mit durchweg erhaltener Spannung und historischem Einblick in den Hamburger Hafen.
Ich habe viel Neues über die damalige Auswandererbewegung, deren Schicksale berühren und den Kampf der Frauen um Gleichberechtigung erfahren.

Ein sehr lesenswerter spannender historischer Kriminalroman, auf dessen Fortsetzung ich mich schon freue und den ich auf alle Fälle weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Abenteuerliches Familien-Leseabenteuer zum Spiel Andor Junior

Andor Junior, 2, Der Sturm auf die Rietburg
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Das Land Andor und insbesondere die Rietburg werden wieder einmal von den Skralen bedroht, welche die Burg einnehmen möchten. In diesem zweiten Band freunden sich die vier Freunde Thorn, Eara, Chada und ...

Das Land Andor und insbesondere die Rietburg werden wieder einmal von den Skralen bedroht, welche die Burg einnehmen möchten. In diesem zweiten Band freunden sich die vier Freunde Thorn, Eara, Chada und Kram von der Rietburg mit einem Skral-Kind an und erleben, dass Mut und Freundschaft zum Sieg führen. Gemeinsam stellen sie sich dem Magier-Feind entgegen und wollen die Rietburg beschützen.
Auch ohne Kenntnis des ersten Bandes oder des Spiels gelingt es mühelos in diese fantasievolle Welt einzutauchen und die magischen Kreaturen kennenzulernen.
Passend dazu gibt es ein schönes Brettspiel, mit dem man die Abenteuer nachspielen kann.
Das Leseabenteuer ist sehr gut für Kinder ab 8 Jahren geeignet und auch Jüngere können schon Spaß beim zuhören haben. Eine spannende und abenteuerliche Geschichte sorgt für große Lesefreude und liebevolle Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten bieten Gelegenheit zur Identifizierung. Freundschaft und Zusammenhalt werden groß geschrieben.
Der Schreibstil ist spannend und bildhaft und die Kapitel haben eine angenehme Länge. Untermalt wird die Geschichte durch schöne farbige Illustrationen, die uns manche Wesen und Szenen besser vorstellen lassen und Kindern gut gefallen.

Ein fantasiereiches Leseerlebnis für junge Lesehelden ab 8 Jahren mit tollen Charakteren und spannender Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Ereignisreiche Rückkehr in das Leben an der innerdeutschen Zonengrenze im Jahr 1964

Die Dorfschullehrerin
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Die Autorin Eva Völler entführt uns in diesem Roman wieder nach Kirchdorf an der ost-westdeutschen Zonengrenze ins Jahr 1964. Dieser zweite Band der Dorfschullehrerin führt zu einer emotionalen Zeitreise ...

Die Autorin Eva Völler entführt uns in diesem Roman wieder nach Kirchdorf an der ost-westdeutschen Zonengrenze ins Jahr 1964. Dieser zweite Band der Dorfschullehrerin führt zu einer emotionalen Zeitreise in die Vergangenheit, lässt deutsche Geschichte lebendig werden und könnte auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, da eingestreute Rückblicke Erklärungen liefern. Schöner ist es natürlich beide Bücher chronologisch zu lesen.

Die Lehrerin Helene lebt mit ihrer Tochter Marie seit einiger Zeit in Frankfurt nach einer spektakulären Flucht aus Ostdeutschland. Als Helene eine Stelle als Schulrektorin am Ort ihrer letzten Stelle in Westdeutschland in Kirchdorf angeboten wird, nimmt sie diese an und kehrt mit Marie zu ihrem Vater nach Kirchdorf zurück. Die neue Stelle ist fordernd, stellt sie vor neue Herausforderungen und immer wieder muss sie die Dorfbewohner von ihren Vorhaben überzeugen. Gleichzeitig erlebt sie eine neue romantische Achterbahnfahrt mit dem Dorfarzt Tobias und steht ihrer Freundin, der Hebamme Isabella, zur Seite als diese selbst schwanger ist. In dem kleinen Dorf gibt es jede Menge Turbulenzen und Aufregung und zusätzlich muss man achtgeben, sich dem Grenzzaun nicht zu nähern. Doch zu guter Letzt fügt sich alles, so wie es das Schicksal will.

Bereits mit dem schlichten, aber schönen Cover, schließt sich der Roman passend an den Ersten an, ebenso wie er an das Leben der Figuren anknüpft. Zurück in Kirchdorf treffen wir die Charaktere aus dem ersten Band wieder und tauchen in deren Leben und Geschichten ein. Eva Völler gelingt es wieder ein Mal diese Figuren sehr lebendig wirken zu lassen und lässt das damalige Dorfleben aufleben. Wir erfahren dadurch, wie die Rolle der Frau war, erhalten einen Einblick ins Schulsystem, in das Zusammenleben mit den amerikanischen Besatzern und erleben, wie der Umgang mit manchen Krankheiten war. Es ist großartig mitzuerleben, dass manches im Umbruch ist und z.B. selbst auf dem Dorf auch mal ein Mädchen Abitur machen darf und die Eltern es letztendlich beim Studium unterstützen. Schockierend waren für mich die Erkenntnisse der wahren Schicksale der sogenannten „Mischlingskinder“ von deutschen Frauen und dunkelhäutigen amerikanischen Soldaten. Von der Gesellschaft verachtet wurden sie teilweise direkt nach der Geburt nach Dänemark zur Adoption frei gegeben und lebten dort unter schlechten Bedingungen.
Und von genau diesen wahren Hintergründen lebt dieser Roman, denn innerhalb diesem kleinen Dorf spielt sich so viel „Alltägliches“ der 60er Jahre ab, das uns unsere deutsche Geschichte näher bringt und zeigt wieviel sich in den letzten 60 Jahren weiter entwickelt und verändert hat.
Die verschiedenen Handlungsstränge fließen wunderbar harmonisch zusammen und lösen sich am Ende zufriedenstellend auf.
Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig und spiegeln ein gutes Bild der Gesellschaft vom Bauern, über Dorftrinker, Lehrer, Wirtin, Arzt bis hin zum Bürgermeister. Und im Zweifel hält so eine Dorfgemeinschaft gut zusammen. Mehrere Personen machen eine Entwicklung durch und haben wichtige Entscheidungen zu treffen. Gekonnt lässt Eva Völler deren Emotionen aufleben und fesselt mit ihrem anschaulichen und zeitgemäßen Schreibstil.

Ein unterhaltsamer und erlebnisreicher historischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich allen empfehlen kann. Er vermittelt auf wunderbare Weise die vergangene deutsche Gedankenwelt, überzeugt mit sympathischen Protagonisten und bietet eine gelungene Zeitreise in ein Dorfleben der 60er Jahre.

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Veröffentlicht am 24.05.2022

Großartige Garten-Inspiration und informatives Nachschlagewerk

Selbstversorgung
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Selbstversorgung ist nicht nur optimal für die Gesundheit, sondern kann auch große Freude bereiten, wenn man sich seine Lebensmittel selbst herstellt und der Garten dabei zum eigenen „Biomarkt“ wird.
Auf ...

Selbstversorgung ist nicht nur optimal für die Gesundheit, sondern kann auch große Freude bereiten, wenn man sich seine Lebensmittel selbst herstellt und der Garten dabei zum eigenen „Biomarkt“ wird.
Auf dem Cover wird die Freude, der Autorin Marie Diederich sichtbar und dies wirkt ansteckend. Der Löwenzahn Verlag hat dieses Buch klimapositiv produziert, es besteht aus einem stabilen Einband, ist gut aufgebaut und inspiriert mit vielen schönen Fotos.
Das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich gegliedert, sodass sich Themen leicht nachschlagen lassen.
Zu Beginn beschreibt Marie Diederich, wie sie ihren persönlichen Weg zur Selbstversorgung einschlug, während sie ökologische Landwirtschaft studierte. Ich fand diese ersten Kapitel sehr beeindruckend und sie begeisterte mich damit, mehr selbst herzustellen und neues auszuprobieren.
Großartig sind auch ihre Tipps zum effizienten Gemüseanbau mit viel Ertrag bei möglichst geringem Zeitaufwand, bis hin zur Schnecken-Eindämmung. Zu vielen Gemüse- und Obstpflanzen gibt es detaillierte Informationen und Anleitungen, sodass ich noch einiges dazu lernen kann und meine Ernte dieses Jahr hoffentlich noch ertragreicher wird.
Doch damit nicht genug, zur rundum Selbstversorgung gehören auch Tiere, wie Hühner und Ziegen und auch das Versorgen des überschüssigen Gartenertrags durch Einkochen, wozu man jeweils in dem Buch mehr erfährt.
Und natürlich backt man sein Brot selbst und kann als neuen „Mitbewohner“ einen Sauerteig im Kühlschrank einziehen lassen. Maries Brötchen habe ich bereits nachgebacken und alle waren hellauf begeistert, sodass es diese nun öfters geben wird.

Insgesamt bin ich sehr begeistert von diesem Buch, das verschiedene Selbstversorgungsthemen umfasst und von mir bereits oft aufgeschlagen wurde und mein Gartenwissen erweitert. Vieles davon werde ich umsetzen, das Thema Nutztiere wird zwar noch hinten angestellt, aber wer weiß ob in der Zukunft nicht doch ein paar Hühner durch meinen Garten laufen werden.
Der Sauerteig wird nun nach Maries Rezept in meinem Kühlschrank wohnen und es wird oft nach frischem Brot riechen.

Daumen hoch für dieses inspirierende Buch, das für alle, die viel selbst anbauen und herstellen möchten, ein Gewinn ist. Ich bin begeistert und werde weiterhin viele hilfreiche Informationen aus diesem Buch erhalten.

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