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Veröffentlicht am 12.06.2022

Skandinavischer Thriller, mit düsterer Atmosphäre

Fuchsmädchen
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In einem verlassenen Kalksteinbruch wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, das offenbar Selbstmord begangen hat. Warum sie eine Fuchsmaske dabei hatte, erschließt sich den Ermittlern allerdings ...

In einem verlassenen Kalksteinbruch wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden, das offenbar Selbstmord begangen hat. Warum sie eine Fuchsmaske dabei hatte, erschließt sich den Ermittlern allerdings nicht. Wenig später wird in einem Haus die Leiche einer älteren Frau gefunden, die brutal ermordet wurde. Auch hier gibt es Hinweise auf eine Tiermaske. Schon bald wird klar, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt, der äußerst brutal vorgeht und unbedingt gestoppt werden muss. 

"Fuchsmädchen" ist der Auftakt einer skandinavischen Thriller-Reihe, in der Sanna Berling und ihre neue Partnerin Eir Pedersen ermitteln. Die Atmosphäre ist düster und wirkt ein wenig hoffnungslos. Die beiden Hauptcharaktere erleichtern einem den Einstieg in die Handlung nicht gerade, denn beide haben mit Problemen zu kämpfen

Sannas Familie ist bei einem Brand umgekommen. Diesen Schicksalsschlag hat sie noch lange nicht verarbeitet und erträgt deshalb jeden einzelnen Tag nur mit Alkohol und Tabletten. Ihre neue Partnerin Eir muss sich damit arrangieren, doch es fällt ihr schwer, sich auf Sanna einzulassen, zumal sie eigene Probleme hat und strafversetzt wurde.  

Wenn man die Startschwierigkeiten überwunden hat und damit beginnt, sich auf die beiden eigenwilligen Ermittlerinnen einzulassen, wird man mit spannenden Ermittlungen belohnt. Denn der Fall ist rätselhaft, doch Eir und Sanna geben nicht auf. Nach und nach tragen sie einige Puzzleteilchen zusammen, die aber kein stimmiges Bild ergeben. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen, die dafür sorgen, dass man die eigenen Überlegungen überdenken muss. Hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Das, was Sanna und Eir durch ihre Ermittlungen ans Tageslicht bringen, ist erschütternd. Da die Spurensuche sehr authentisch wirkt, gerät man in den Sog der Ereignisse und verfolgt gebannt das Geschehen. 

Ein skandinavischer Thriller, mit düsterer Atmosphäre, der nach leichten Startschwierigkeiten überzeugen kann. 

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Ereignisreiche Fortsetzung

Die Dorfschullehrerin
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Seit Maries spektakulärer Flucht über die innerdeutsche Grenze, lebt Helene mit ihrer Tochter in Frankfurt. Helene arbeitet dort als Lehrerin. Doch dann erhält sie eine einmalige Gelegenheit für ihr berufliches ...

Seit Maries spektakulärer Flucht über die innerdeutsche Grenze, lebt Helene mit ihrer Tochter in Frankfurt. Helene arbeitet dort als Lehrerin. Doch dann erhält sie eine einmalige Gelegenheit für ihr berufliches Fortkommen: Ihr wird die Stelle als Rektorin in ihrer ehemaligen Schule in Kirchdorf angeboten. Nur zögerlich geht Helene auf das Angebot ein, denn sie kehrt nur mit gemischten Gefühlen an den Ort zurück, in dem Tobias lebt. Doch das Wiedersehen mit Tobias ist nur eines von mehreren Problemen, denn die Schulreform soll umgesetzt werden und Helene steht ein Kampf gegen Windmühlen bevor. Außerdem hat ihre Freundin Isabella große Probleme, über die sie zunächst nicht spricht....

"Was das Schicksal will" ist nach "Was die Hoffnung verspricht" der zweite Teil um die Dorfschullehrerin Helene. Man kann dem aktuellen Geschehen sicher auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, da Eva Völler wichtige Hintergrundinformationen in die Handlung einstreut. Um die Weiterentwicklung der Charaktere zu beobachten, ist es aber sinnvoll, die Reihenfolge einzuhalten. 

Die Handlung setzt etwa drei Jahre nach dem Ende des ersten Teils ein. Mittlerweile hat sich bei den Protagonisten einiges getan. Eva Völler gelingt es vom ersten Moment an, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man problemlos in die Erzählung eintauchen kann. Man darf sich dabei über ein Wiedersehen mit altbekannten Charakteren freuen, trifft aber auch auf neue Akteure. 

Das Dorfleben wird authentisch beschrieben. Klatsch und Tratsch machen noch immer eifrig die Runde. Der damalige Zeitgeist wird dabei hervorragend vermittelt. Denn die Charaktere haben  mit einigen Problemen zu kämpfen, wodurch die Erzählung niemals langweilig wird. Allerdings hat man zuweilen das Gefühl, dass weniger Dramatik der Geschichte gut getan hätte, denn so wirkt das Ganze etwas überladen und konstruiert. Dennoch kann man mit Helene und den anderen Protagonisten mitfiebern und gespannt beobachten, was das Schicksal für sie bereithält. 

Eine Fortsetzung, die zwar stellenweise etwas überladen wirkt, aber dennoch durch authentische Charaktere und eine gelungene Hintergrundkulisse überzeugt.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Spannender Auftakt!

City on Fire
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In Providence, Rhode Island, sind die Grenzen der beiden Mafia-Clans, die sich das Gebiet teilen, klar abgesteckt. Die italienischen Morettis und die irischen Murphys leben Mitte der 1980er Jahre relativ ...

In Providence, Rhode Island, sind die Grenzen der beiden Mafia-Clans, die sich das Gebiet teilen, klar abgesteckt. Die italienischen Morettis und die irischen Murphys leben Mitte der 1980er Jahre relativ friedlich nebeneinander her. Doch dann spannt der Sohn des irischen Clanoberhaupts einem Moretti die Freundin aus. Damit beginnt ein unvorstellbarer Bandenkrieg, bei dem sich beide Parteien bis aufs Blut bekämpfen...

"City on fire" ist der Auftakt einer Trilogie. Deshalb lernt man zunächst alle Charaktere, Handlungsorte und Gegebenheiten ausführlich kennen. Don Winslow gelingt es hervorragend, die entsprechenden Szenen so zu beschreiben, dass man alles mühelos vor Augen hat und dadurch ganz in die komplexe Story eintauchen kann. 

Der Start verläuft zunächst gemächlich, da die Charaktere ausführlich eingeführt werden. Man lernt sie alle genau kennen und kann sie deshalb im weiteren Verlauf gut einschätzen. Es ist beinahe so, als ob man selbst dabei wäre. Die zunächst eher geruhsame Atmosphäre verändert sich schnell, als die Morettis mitbekommen, dass Liam Murphy Grenzen überschreitet und jegliche Warnungen ignoriert. Man kann die aufgeladene Atmosphäre förmlich spüren und gerät in den Sog der Ereignisse. Gespannt verfolgt man, wie das Schicksal seinen Lauf nimmt.

Im Zentrum der Ereignisse steht Danny Ryan, der mit Terri Murphy, Tochter des irischen Clanoberhaupts, verheiratet ist. Eigentlich ist Danny nur ein kleiner Fisch im Mafia-Gefüge, doch nach und nach ändert sich das gewaltig. Danny wirkt sehr sympathisch und deshalb verfolgt man gebannt, was nun geschieht und wie vermeintliche Kleinigkeiten plötzlich ungeahnte Ausmaße annehmen. 

Ein spannender Auftakt, den man, einmal angefangen, nur ungern aus der Hand legen mag. Das Ende sorgt dafür, dass man am liebsten sofort zum nächsten Teil greifen würde. 

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Unterhaltsamer Regency-Liebesroman

Wie man sich einen Lord angelt
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Als Kitty Talbots Vater stirbt, hinterlässt er seinen Töchtern ein marodes Haus und jede Menge Schulden. Kitty muss nun nicht nur die Verantwortung für ihre vier Schwestern übernehmen, sondern versuchen, ...


Als Kitty Talbots Vater stirbt, hinterlässt er seinen Töchtern ein marodes Haus und jede Menge Schulden. Kitty muss nun nicht nur die Verantwortung für ihre vier Schwestern übernehmen, sondern versuchen, die Schulden zu tilgen, damit die Schwestern zusammen aufwachsen können und nicht im Armenhaus landen. Eigentlich sollte Kittys Verlobter ihr zur Seite stehen, doch der lässt sie eiskalt sitzen. Kitty weiß, dass es nur einen Weg gibt, die Situation zu meistern: Sie muss an der Ballsaison in London teilnehmen und sich dort einen reichen Mann angeln. Der Plan scheint auch recht schnell aufzugehen, doch dann kommt der ältere Bruder ihres Auserwählten in die Stadt und der durchschaut Kittys Plan sofort.....

"Wie man sich einen Lord angelt" ist ein unterhaltsamer Regency-Liebesroman. Man kann mühelos in die vergangenen Zeiten eintauchen und Kitty Talbots Versuch, sich einen reichen Mann zu angeln, amüsiert beobachten. Fans von "Bridgerton" dürften hier voll auf ihre Kosten kommen. 

Die Hauptprotagonistin ist hübsch, schlagfertig, etwas dreist und äußerst gerissen, wenn es darum geht, Männer zu umgarnen. Das klingt zugegebenermaßen nicht wirklich sympathisch, doch genau das ist Kitty Talbot. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck, denn sie tut einfach alles dafür, ihre Schwestern zu versorgen. Um ans Ziel zu gelangen, schreckt sie auch vor Erpressung nicht zurück und liefert sich mit Lord Radcliffe, der seinen Bruder aus ihren Fängen retten will, schlagfertige Wortgefechte. 

Beim Lesen kann man sich entspannt zurücklehnen und die Ballsaison genießen. Die Beschreibungen sind einfach gelungen, da man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Der Schreibstil ist der damaligen Zeit angepasst, wodurch alles noch authentischer wirkt. 

Ein Regency-Liebesroman, der äußerst unterhaltsam ist. 

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Spannende Ermittlungen

Mohnblumentod
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Ein neun Monate altes Baby wird entführt. Es stammt aus einem reichen Elternhaus. Doch eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Kommissarin Charlie Lager reist aus Stockholm an, um das Baby zu finden. Doch ...


Ein neun Monate altes Baby wird entführt. Es stammt aus einem reichen Elternhaus. Doch eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Kommissarin Charlie Lager reist aus Stockholm an, um das Baby zu finden. Doch die Suche scheint aussichtslos zu sein. Nach und nach kommt Charlie allerdings dahinter, dass die bisherigen Aussagen auf Halbwahrheiten beruhen. Deshalb beginnt sie intensiv nachzuforschen...

"Mohnblumentod" ist bereits der dritte Fall für die Stockholmer Ermittlerin Charlie Lager. Obwohl man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen kann, wenn man noch keinen Teil dieser Serie gelesen hat, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten. Denn Charlie Lager hat einige Probleme zu bewältigen und steht sich auch gerne selbst im Weg. In den vorherigen Bänden hat man darüber schon einiges erfahren und es gibt auch immer wieder Rückblicke in Charlies Vergangenheit. Um das alles richtig zuzuordnen und den speziellen Charakter von Charlie besser verstehen zu können, ist es sinnvoller, die vorherigen Teile zu kennen. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Man beobachtet Charlies Bemühungen, das Verschwinden des Babys aufzuklären. Dabei stellt sie nach und nach fest, dass die Auskünfte, die sie erhält, zumeist aus Halbwahrheiten bestehen oder dass ihr einiges verschwiegen wird. Doch Charlie will das Baby unbedingt finden und ist deshalb äußerst hartnäckig. Die Ermittlungen sind durchgehend interessant. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Doch schon bald weiß man nicht mehr, wem man überhaupt noch glauben kann, da immer wieder neue Tatsachen ans Tageslicht kommen. Dadurch gerät man in den Sog der Handlung, da man unbedingt erfahren möchte, was tatsächlich passiert ist.

Außerdem bekommt man in einem weiteren Handlungsstrang Einblicke in das Leben von Sara. Sie kommt aus Charlies Heimatort Gullspång und lebt mittlerweile in einem Heim. Zunächst ist nicht klar, wie sich dieser Strang mit der Haupthandlung verknüpfen wird. Doch nach und nach verknüpfen sich die Ereignisse und ergeben ein stimmiges Ganzes.

Ein spannender Kriminalfall, bei dem man dazu angeregt wird, eigene Überlegungen anzustellen und fast bis zum Schluss im Dunkeln tappt!

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