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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2022

Furios

Cursed Worlds 2 … erwacht das Licht
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Achtung, hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Dilogie, der nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils anknüpft.

Die bereits bekannten Figuren Sis, Luke, Finn, Aswin und Oisinn leiten den ...

Achtung, hierbei handelt es sich um den zweiten Teil der Dilogie, der nahtlos an die Geschehnisse des ersten Teils anknüpft.

Die bereits bekannten Figuren Sis, Luke, Finn, Aswin und Oisinn leiten den Leser mit zahlreichen Perspektivwechseln durch die Geschichte. Die Figuren sind allesamt sehr verschieden, was den Reiz ausmacht. Während der eine strategisch denkt, wirft der andere die Pläne spontan über den Haufen. Ich mochte diese Unberechenbarkeit sehr, denn so hat sich der Handlungsverlauf nicht erahnen lassen. Und nicht nur die Charaktere an sich, machen die Geschichte besonders, sondern die frischen Dialoge lassen sie noch lebendiger, noch authentischer wirken.

Zahlreiche Schauplätze schaffen Abwechslung und zu jeder Zeit passiert viel. Es gilt also immer aufmerksam zu lesen, um die Komplexität in Gänze wahrzunehmen und kein wichtiges Element für die Geschichte zu verpassen. Atemlos steuert Rena Fischer dem Höhepunkt zu, wobei ein regelrechter Showdown geboten wird. Der Abschluss ist rund und lässt zwar keine Fragen offen, aber den Wunsch nach einem weiteren Teil in dieser Welt.

Fazit: Wer den ersten Band mochte, wird dieses Finale lieben. 4 ½*

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Raffiniert

Kaltherz
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Lansky, eine Ermittlerin, die sich keinen Fehltritt mehr erlauben darf. Marie, die verschwundene 5- Jährige. Clara und Jakob, besorgte Eltern, die sich voneinander distanzieren. Aus diesen vier Perspektiven ...

Lansky, eine Ermittlerin, die sich keinen Fehltritt mehr erlauben darf. Marie, die verschwundene 5- Jährige. Clara und Jakob, besorgte Eltern, die sich voneinander distanzieren. Aus diesen vier Perspektiven wird die Geschichte abwechselnd in kurzen Kapiteln erzählt, sodass die Handlung schnell Fahrt aufnimmt. Man möchte die losen Enden schnell zusammenführen und das gelingt Henri Faber im Laufe des Buches. Der Autor schreibt mit einer Präzision, die nie langatmig wird. Besonders Maries Perspektive hat mich beeindruckt, da authentisch die typische Ich- Bezogenheit des Alters berücksichtigt wurde. Man nimmt Faber alle Figuren so ab, wie er sie darstellt.
Die Handlung ist so komplex, dass die Suche nach Marie nur einen Teil der Handlung einnimmt. Viele weitere Puzzleteile müssen ineinandergesteckt werden, die die Vermutungen des Lesers daraufhin wieder über den Haufen werfen. Faber beherrscht das Schreibhandwerk wie kaum ein anderer.
Faber kristallisiert sich nach “Ausweglos” und jetzt nach “Kaltherz” für mich mehr und mehr zu einem aufstrebenden Thrillersternchen heraus. Weiter so! 4 ½*

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Erwartungen übertroffen

Blossom
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“Setz mich auf diese Liste. Von Menschen, denen gegenüber du nicht zu stolz bist, um sie um etwas zu bitten.” (S. 167)

Wer das Cover erblickt, wird möglicherweise von der pinken Staubwolke auf kitschigem ...

“Setz mich auf diese Liste. Von Menschen, denen gegenüber du nicht zu stolz bist, um sie um etwas zu bitten.” (S. 167)

Wer das Cover erblickt, wird möglicherweise von der pinken Staubwolke auf kitschigem rosa Hintergrund abgeschreckt sein. Doch das wäre ein fataler Fehler! Juns und Leiths Geschichte muss Aufmerksamkeit gewidmet werden und zwar weil es alles andere als kitschig ist. Es ist beflügelnd, herzzerreißend und leidenschaftlich zugleich.
Erzählt wird “Blossom” abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren. Jun hat eine tablettenabhängige Mutter, weshalb das ganze Familienleben angespannt ist. Mit Hingabe arbeitet sie an ihrer Schauspielkarriere und nicht nur beruflich setzt sich Jun für das ein, was sie will. Wenn sie etwas tut, dann mit voller Überzeugung. Sie ist eine Powerfrau. Leith ist mir ebenfalls auf Anhieb sympathisch gewesen. Er kommt aus einer langjährigen Beziehung und entpuppt sich als fürsorglicher Mann. Die Beziehung entwickelt sich langsam und authentisch.
Ein kleines Manko stellte die doch sehr jugendliche Sprache dar. Die Protagonisten besuchen das College und sind noch Anfang 20, doch es wirkte teilweise sehr gekünstelt.
Mit der unheimlich interessanten Jun und ihrer Backgroundstory habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Zum Ende hin wurde mein Herz nochmal mit etwas Drama strapaziert. Ich freue mich auf den 2. Band, indem Leiths bester Freund Ryder die Hauptrolle übernehmen wird. 4 ½*

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Bodypositivity

The Sky in your Eyes
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Elin besucht einen veganen Kochkurs, der sie von der gescheiterten Beziehung mit Daniel ablenkt. Sie plagen große Selbstzweifel, doch ihr Kochpartner Jon scheint sie so anzunehmen wie sie ist.

Meine Meinung: ...

Elin besucht einen veganen Kochkurs, der sie von der gescheiterten Beziehung mit Daniel ablenkt. Sie plagen große Selbstzweifel, doch ihr Kochpartner Jon scheint sie so anzunehmen wie sie ist.

Meine Meinung: Kira Mohn gelingt es, verschiedene aktuelle und wichtige Themen vor dem Setting Islands zu vereinen. Die Geschichte setzt genau da an, wo viele Bücher enden: Die Protagonistin Elin ist von einer toxischen Beziehung geschändet. Dem Leser gewährt sie tiefe Einblicke in ihre Gedankenwelt, Ängste und Selbstzweifel. Jon dagegen erscheint als ausgeglichen und ein Ruhepol.
Die ersten 100 Seiten liegt der Fokus deutlich auf dem Kochkurs, den die Protagonisten besuchen. Die Beschreibungen über vegane Zutaten und deren Zubereitung muss man mögen, ansonsten wird es langatmig. Ist dieser Part überbrückt, führt uns die Autorin mit traumhaften Beschreibungen an die schönsten Ecken Islands.
Die Geschichte kommt ohne Drama aus, vielmehr steht Elins Entwicklung im Vordergrund. Aufgrund ihres Gewichts beschäftigt sie sich dauerhaft mit Bodyshaming und Bodypositivity. Kira Mohn ist es dabei gelungen, den massiven Einfluss von anderen Menschen einzufangen und zu Papier zu bringen.

Fazit: Eine ruhige Geschichte über Wertschätzung gepaart mit einer Protagonistin, die ich in mein Herz geschlossen habe.

Veröffentlicht am 05.11.2021

Toxisch

Das Archiv der Träume
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Mit diesem autobiographischen Roman gewährt Carmen Maria Machado tiefe Einblicke in das Leben einer queeren toxischen Beziehung. Sie erfasst dabei unglaublich intensiv die Ungerechtigkeiten dieser Welt ...

Mit diesem autobiographischen Roman gewährt Carmen Maria Machado tiefe Einblicke in das Leben einer queeren toxischen Beziehung. Sie erfasst dabei unglaublich intensiv die Ungerechtigkeiten dieser Welt und zieht Vergleiche von psychischer und physischer Gewalt.
Die Geschichte setzt als Setting ein “Traumhaus” an, indem Carmens Partnerin lebt. Die Besonderheit dabei ist, dass das Traumhaus nicht nur auf der Handlungsebene bleibt, sondern auch eine narrative, literarische Darstellung bietet. Dem Leser wird von Beginn an eine schwermütige Stimmung zugemutet, dann das Traumhaus darf nicht für bare Münze genommen werden. Vielmehr erzählt Carmen von ihrem Alltag mit psychischer Gewalt und stellt den Psychoterror der Freundin schonungslos dar. Die Freundin bleibt dabei namentlich unbenannt.
Durch die kurzen Kapitel, die sich meist auf einer oder zwei Seiten abspielen, werden viele verschiedene Einblicke gegeben. So werden interessante Informationen, wie beispielsweise zu queeren Beziehungen oder häuslicher Gewalt eingeschoben. Leider gibt es auch zahlreiche intertextuelle und intermediale Bezüge, die meinen Lesefluss gestört haben, da ich die Bezugsgröße vorher nicht kannte.
Bis zum Ende hin bleibt die Autorin sich selbst treu. Gefühle haben keinen An- und Ausschalter, und so lässt auch das Ende der Geschichte den Leser in einer Gedankenspirale zurück.
Fazit: Caren Maria Machado hat hiermit ein Meisterwerk geschrieben, dass die psychischen Abgründe einer toxischen Beziehung offenlegt.