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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

✎ Deborah Lock - Superleser 2. Lesestufe 20 Annas Safari-Tagebuch

SUPERLESER! Annas Safari-Tagebuch
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In "Annas Safari-Tagebuch" reisen wir auf einen für Erstleser*innen zumeist eher unbekannten Kontinent: Afrika. Wir lernen die "Großen Fünf" kennen, bekommen eine Legende erzählt, spielen Mancala, essen ...

In "Annas Safari-Tagebuch" reisen wir auf einen für Erstleser*innen zumeist eher unbekannten Kontinent: Afrika. Wir lernen die "Großen Fünf" kennen, bekommen eine Legende erzählt, spielen Mancala, essen Irio und sind bei den Massai eingeladen.

In der 2. Lesestufe gibt es keine Silbenmethode mehr, das heißt, die Werke dieser Reihe richten sich an Kinder, die bereits sicher im Lesen sind.

Der Text auf den Seiten erscheint viel, doch er wird durch Zeichnungen und Fotos aufgelockert. Somit wirkt er nicht erschlagend.
Die Sätze sind kurz gehalten, beinhalten jedoch teilweise auch Nebensätze, sodass das Lesen gefördert wird. Schachtelsätze sind nicht vorhanden. Auf diese Weise entsteht kein Frust.

Die Lektüre ist interessant gestaltet. Es gibt einiges zu entdecken. Die Kinder werden dazu animiert, mitzumachen, nicht stupide einen Text herunter zu lesen.

Beendet wird die Lektüre mit einem Quiz und Begriffserklärungen. Und den Hinweisen für Eltern. Hinzu kommt, dass zwischendurch Fragen eingestreut sind, die zum Gespräch einladen.

Einziges Manko: Am Anfang hätte ich mir eine Weltkarte gewünscht, auf der Afrika gekennzeichnet ist, sodass die Kinder direkt wissen, wo sich Anna befindet. So mussten wir leider erst unseren Atlas herausholen, um diese Frage zu klären.

Ansonsten ist "Annas Safari-Tagebuch" ein gelungener Mix zwischen Tage- und Sachbuch. Ein Werk, welches Interesse weckt und zum weiteren Erkunden einlädt.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 12.07.2022

✎ Superleser 1. Lesestufe 14 Tiere des Regenwalds

SUPERLESER! Tiere des Regenwalds
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Vor Kurzem hatten wir "Vorsicht, Dinos!" in der Hand, was uns leider so gar nicht zugesagt hat. Vielleicht hatten wir zu hohe Erwartungen an die Stufe Extraleicht. "Tiere des Regenwalds" hingegen hat uns ...

Vor Kurzem hatten wir "Vorsicht, Dinos!" in der Hand, was uns leider so gar nicht zugesagt hat. Vielleicht hatten wir zu hohe Erwartungen an die Stufe Extraleicht. "Tiere des Regenwalds" hingegen hat uns überrascht.

Es ist zwar noch immer keine Sach-Geschichte, wie auf dem Cover angekündigt, doch bekommt man in diesem Band wenigstens ein paar mehr zusammenhängende Sätze auf einer Seite.

Ebenso wird wie in der Stufe 'Extraleicht' die Silbenmethode angewandt. So haben Kinder erneut die Möglichkeit, sich die Worte selbst zu erarbeiten. Der Erfolg wird sie (hoffentlich) für die Welt des Lesens stärken.

Die Bilder sind dieses Mal teilweise um einiges schöner. Die Tiere werden häufig in einem Abschnitt in ihrer natürlichen Umgebung gezeigt. Die Fotomontagen sind jedoch auch hier nicht besonders gelungen.

Sehr interessant ist die Doppelseite mit der Überschrift "Seltsame Regenwaldtiere". Zudem fand meine 4-Jährige die Krabbeltiere, bei denen eine riesige Tarantel abgebildet ist, faszinierend.

Am Ende gibt es auch hier ein Quiz, eine Bastelanleitung und eine Doppelseite mit Hinweisen für Eltern. Hinzu kommt, dass ein paar Begriffe, die im Buch vorkommen, erklärt werden.

"Tiere des Regenwalds" wird von meinem Kind, welches noch nicht selbst lesen kann, gerne aus dem Regal gezogen, weil es viel zu entdecken gibt. Das Kind, mit dem ich die Wörter erlesen habe, fand die Sachinformationen rund um dieses Thema prima. Ein Werk also, welches von vielen Altersstufen angesehen wird.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.06.2022

✎ Eileen Garvin - Die Melodie der Bienen

Die Melodie der Bienen
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Dies war mein erster Roman, in dem ich so richtig was über Bienen gelernt habe. Und zwar nicht in sachbuchartigen Stichpunkten über Minuten hinweg, sondern punktgenau, einfach erklärt und in die Geschichte ...

Dies war mein erster Roman, in dem ich so richtig was über Bienen gelernt habe. Und zwar nicht in sachbuchartigen Stichpunkten über Minuten hinweg, sondern punktgenau, einfach erklärt und in die Geschichte (teilweise) mit eingewoben.

Dass Eileen Garvin etwas von dem versteht, worüber sie in ihrem ersten Buch schreibt, merkt man jeder Zeile an. Man spürt, dass sie in der Materie selbst verankert ist, dass sie nicht nur Sachwissen in einen Unterhaltungsroman gepackt hat, sondern dass ihr das Thema sehr am Herzen liegt und sie sich privat viel damit beschäftigt.

Ihre Figuren sind authentisch, wenn auch ab und zu etwas vorhersehbar. Trotzdem sind sie liebenswert und man umgibt sich gerne mit ihnen.

Auch die Handlung beinhaltet nichts Überraschendes. Wenn die Autorin etwas Neues einbrachte, wusste ich quasi direkt, wohin der Weg führen würde. Der Spannungsbogen bliebt somit ziemlich flach.
Und doch habe ich dem Geschehen gerne gelauscht. Es ist ein Wohlfühlroman, ein Setting, in das man in ruhigen Stunden gerne abtaucht.

Yara Blümel als Sprecherin hat einen guten Job gemacht. Dennoch hätte ich mir 3 Sprecherinnen gewünscht - für jeden Charakter einen. Ich liebe es einfach, wenn die Perspektive wechselt und gleichzeitig die Stimme. Das gibt dem Ganzen für mich so ein gewisses Extra.

Im Großen und Ganzen möchte ich an dieser Stelle eine Hörempfehlung aussprechen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und wurde ohne erhobenen Zeigefinger dazu angehalten, mir auch nach der Lektüre Gedanken zu Bienen und allem, was damit zusammenhängt, zu machen.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 28.06.2022

✎ Frank Köhnlein - Kinderpsychiater Dr. Paul Hepp 3 Krankmachen

Krankmachen
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Als ich die Anfrage für dieses Buch bekam, wollte ich eigentlich erst ablehnen. Schon früher gingen mir Schicksale an die Nieren, doch ich habe sie immer mit einem gewissen Abstand lesen können. Durch ...

Als ich die Anfrage für dieses Buch bekam, wollte ich eigentlich erst ablehnen. Schon früher gingen mir Schicksale an die Nieren, doch ich habe sie immer mit einem gewissen Abstand lesen können. Durch meine Rezensionen wollte ich auf Missstände aufmerksam machen.

Seitdem ich selbst Mama bin, bin ich emotional so sehr in den Geschichten drin, dass mir das ein oder andere Mal auch die Tränen kommen. Dennoch möchte ich nicht aufhören zu zeigen, welche Menschen unter uns leben. Und daher habe ich mich dann doch entschlossen, "Krankmachen" zu lesen.

Anfangs war ich mega irritiert. Ich zückte ständig den Stift, um mir Notizen zu machen, wo ein Wort vergessen wurde. Bis ich dann merkte: Der Autor schreibt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Ich weiß nicht, ob man in Stuttgart oder der Schweiz so spricht, aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, fand ich den Schreibstil sehr erfrischend - weitab vom Mainstream.

Der Roman an sich ist dann ein absoluter Genre-Mix:
Der Großteil ist viel Drumherumgeredet vom Hepp. Das muss man mögen. Ich könnte mir vorstellen, dass Frank Köhnlein, der ebenso Kinder- und Jugendpsychiater ist, sich hier in gewisser Weise selbst darstellt: Ein bisschen eigentümlich, vielleicht auch komisch, doch auf alle Fälle originell.
Hinzu kommt ein Krimi, bei dem nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Außerdem bietet "Krankmachen" Hintergrundwissen zur Krankheit 'Münchhausen-by-Proxy'.
Und über allem liegt eine Prise Humor.

Für mich war es an dieser Stelle nicht notwendig, die Vorgänger "Vollopfer" und / oder "Kreisverkehr" zu kennen. Der Psychiater macht keine Entwicklung durch, die wichtig für andere Teile der Reihe ist. Die Bände bauen auch nicht aufeinander auf.

Obwohl ich mich gut unterhalten gefühlt habe, möchte ich keine allgemeine Leseempfehlung aussprechen. Dafür kommen einfach zu heftige Themen vor: Tierquälerei und Kindesmisshandlung. Das muss man ab können.
Dennoch hoffe ich, dass zahlreiche Lesende zu diesem Werk greifen werden, denn die Aufklärungsarbeit, die Frank Köhnlein betreibt, ist super wichtig.

©2022 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 27.06.2022

✎ Hiroyuki - Kanojo mo Kanojo 1 Gelegenheit macht Liebe

Kanojo mo Kanojo - Gelegenheit macht Liebe 1
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Dies war mein erstes Manga überhaupt. Ich habe schon sehr viel über diese comicartigen Geschichten gehört, doch bisher hatte ich nie das Bedürfnis, eins in die Hand zu nehmen. Ich habe früher schon nicht ...

Dies war mein erstes Manga überhaupt. Ich habe schon sehr viel über diese comicartigen Geschichten gehört, doch bisher hatte ich nie das Bedürfnis, eins in die Hand zu nehmen. Ich habe früher schon nicht gerne Comics gelesen. Mir ist das wahrscheinlich zu viel Unterbrechung durch die einzelnen Sprechblasen. Dennoch habe ich mich nun einfach mal auf das Experiment eingelassen und bereue es nicht.

Ich musste mich erstmal zurechtfinden. Obwohl ich wusste, dass man von hinten nach vorne liest, war mir nicht bewusst, dass man dies ebenso von rechts oben nach links unten tut. Es gibt zwar den Hinweis auf der letzten (ersten) Seite, doch den hätte ich mir direkt am Anfang gewünscht.

Die Zeichnungen sind ausdrucksstark und detailreich, obwohl es nur Schwarz-Weiß-Bilder sind. Dennoch war es mir an manchen Stellen ein wenig too much. Ich weiß nicht, ob die Gefühle in Mangas generell übertrieben dargestellt werden und dies somit ein Stilmittel dieses Genre ist. Jedenfalls sahen die Gesichter ständig aus, als würden sie sich anschreien, doch vom Text her hatte ich eher nicht das Gefühl ...

Die Geschichte an sich war interessant. Mal etwas, was man sonst kaum in konventionellen Büchern zu sehen / lesen bekommt. Da ich etwas ganz anderes erwartet hatte, wurde ich durch den Verlauf angenehm überrascht. Leider endet das Buch mit einem Cliffhanger.

Meine Recherche ergab, dass diese Reihe (mindestens) 9 Teile hat. Da benötigt man schon Durchhaltevermögen. Doch wer Mangas mag, wird das wohl vorher wissen.

Für mich war es ein interessanter Ausflug in ein Genre, welches ich bisher nicht gelesen hatte und nur vom Hören-Sagen kannte. Es war nicht schlecht, doch nichts, das mich absolut vom Hocker hauen konnte. Es wird wohl daher das erste und letzte Manga für mich gewesen sein.

©2022 Mademoiselle Cake