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Veröffentlicht am 16.06.2017

Macht süchtig

Bourbon Kings
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Rezension J. R. Ward - Bourbon Kings

Klappentext:
Seit Generationen geben die Bradfords in Kentucky den Ton an. Der Handel mit Bourbon hat der Familiendynastie großen Reichtum und viel Anerkennung eingebracht. ...

Rezension J. R. Ward - Bourbon Kings

Klappentext:
Seit Generationen geben die Bradfords in Kentucky den Ton an. Der Handel mit Bourbon hat der Familiendynastie großen Reichtum und viel Anerkennung eingebracht. Doch hinter der glänzenden Fassade verbergen sich verbotene Liebschaften, skrupellose Machtspiele, Verrat, Intrigen und skandalöse Geheimnisse ...

Meinung:
J. R. Ward ist für mich keine unbekannte Autorin. Schon mit ihrer Black Dagger Reihe hat mich die Autorin begeistert vor allem wegen ihrem fesselnden Schreibstils und den umfangreichen und gut ausgearbeiteten Plots. Einziger Wermutstropfen bei der Reihe war, dass immer wieder etwas Neues dazu kam, ohne das andere Bereiche abgeschlossen wurden. Das wurde mir auf die Dauer zu lang, weshalb ich damals die Reihe nicht weiter verfolgte. Nun liegt eine Serie der Autorin vor, die mich direkt vom Inhalt angesprochen hat und an die Zeiten von Dallas und dem Denver Clan erinnert hat.
Und auch hier sind Intrigen, Tragödien und Verwicklungen an der Tagesordnung. Im Fokus dieses Romans stehen die Landschaftsgärtnerin Lizzie und der Dynastie-Erbe Tulane, kurz Lane. Die zwei verbindet eine leidenschaftliche Beziehung, die aber aufgrund der Standesunterschiede unglücklich verlief. Lane verließ das Anwesen und ließ Lizzie und seine Frau zurück. Nun kehrt er zurück und in der Familie wird nichts mehr so sein, wie es einmal war. Denn eine riesige Welle an Schwierigkeiten rollt auf die Familie zu und Lane scheint der einzige zu sein, der sie retten kann.
Auch wenn sich die Handlung augenscheinlich auf Lizzie und Lane konzentriert, so stehen doch noch viel mehr Personen im Fokus dieses Romans. So spielen auch Lanes Geschwister Edward und Virginia eine wichtige Rolle, sowie einige weitere Figuren, auf die ich hier nicht alle eingehen möchte, um nicht zuviel von der Handlung vorwegzunehmen. J. R. Ward zeigt wieder einmal, dass sie komplexe Figuren schaffen kann, die glaubwürdig wirken, Sympathien und Antipathien hervorrufen, vielschichtig und nicht immer leicht einschätzbar sind.
Neben den Figuren ist aber auch die Handlung einfach nur fesselnd. Von der ersten Seiten an war ich an das Buch gefesselt. Großartige Szenen, ein spannender, wendungsreicher Plot und eine tolle Kulisse sorgen für atemlose Lesestunden. Ich habe mitgefiebert, gehofft, gebangt, gerätselt und das Buch mit viel Bedauern beendet, denn es bleibt noch so viel zu klären, dass ich es kaum erwarten kann, den nächsten Band in den Händen zu halten.
Die Übersetzerinnen Marion Herbert und Katrin Kremmler haben hier richtig gute Arbeit geleistet und dafür gesorgt, dass sich das Buch zu einem Pageturner entwickelt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, erzählt wird in der dritten Person, wobei der Blickwinkel sich zwischen den verschiedensten Protagonisten abwechselt. Und obwohl hier eine hohe Anzahl an Personen auftritt, habe ich den Überblick über diese nicht verloren (und das sogar ohne Personen-Register). Weiterhin hat mir unheimlich gut gefallen, dass der Fokus hier nicht rein auf der Liebesgeschichte und den Bettszenen liegt, sondern die Autorin hier eine runde Mischung geschaffen hat.

Fazit:
Wow, was für eine Saga. Was für unsere Mütter Dallas oder Der Denver Clan war, ist für uns nun Bourbon Kings. Spannung, Leidenschaft, Intrigen, hier bleibt kein Stein auf dem anderen und nichts ist so, wie es auf den ersten Blick wirkt. Ich bin selten so restlos von einem Buch angetan, Bourbon Kings hat es geschafft. Mit diesem Buch habe ich ein erstes Lesehighlight in 2017 gefunden. Ein ganz klare Leseempfehlung!
Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Macht einfach Spaß!

Oh, ein Tier
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Rezension Felix Bork - Oh, ein Tier!

Klappentext:
Sie denken, Bambi wäre ein Reh? Dann, und nicht nur dann, sollten Sie dieses Buch in die Hände nehmen: Umwerfend schön illustriert und mit einem eigenen ...

Rezension Felix Bork - Oh, ein Tier!

Klappentext:
Sie denken, Bambi wäre ein Reh? Dann, und nicht nur dann, sollten Sie dieses Buch in die Hände nehmen: Umwerfend schön illustriert und mit einem eigenen Witz, der garantiert zum Lachen bringt, ein schwerer Schatz für alle Freunde von Natur und Design, Illustration und anstößigem Humor.
Übrigens: Bambi ist ein Weißwedelhirschkitz. Wir haben ja gesagt, Sie sollten dieses Buch lesen.

Meinung:
Was für ein Brocken von Buch. Das war der erste Gedanke, der mir bei diesem Werk durch den Kopf schoss. Doch schon beim ersten flüchtigen durchblättern merkte ich, dass ich hier ein ganz und gar ungewöhnliches Buch in der Hand hielt.
Felix Bork nimmt sich und seine Umwelt nicht ganz so ernst, gerne mal auch wortwörtlich und hält seine Gedanken und Gedankenspiele gerne als Comicstrips fest. Sein Zeichenstil ist mitunter sehr primitiv und einfach, aber gerade bei den Tierzeichnungen hat Felix Bork ein Auge für Details. Wirken diese auf den ersten Blick reichlich grob, so sind doch alle Feinheiten und Muster, die das Tier ausmachen, gut zu erkennen. Mir haben die Tierbilder, bis auf wenige Ausnahmen, richtig gut gefallen.
Das Buch selber ist in 8 Kategorien eingeteilt: Insekten, Spinnen, Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetier und Vergessene Arten. Jede Kategorie wird mit einem wissenschaftlichen Text zu den Eigenarten der jeweiligen Hauptkategorie eingeleitet. Der Autor hat es sich aber nicht nehmen lassen, mit Randbemerkungen Vereinfachungen der Fachbegriffe zu erläutern, teilweise in einer recht rohen Sprache. Auch gibt er dort direkt Seitenzahlen an, an denen er die entsprechenden Punkte selber aufgreift.
Es folgen allgemeine Infos zu der Tiergruppierung, wie Lebensraum, Nahrung, Körperbau, etc. Auch hier wird alles in einer vereinfachten, bebilderten Weise dargestellt. Gerne auch mit einem Augenzwinkern und reichlich Humor. Dieser zielt übrigens auch oft unter die Gürtellinie, so dass das Buch auf keinen Fall etwas für kleine Kinder ist! Die vom Verlag empfohlene Altersangabe ist 14, und ganz ehrlich, jünger sollten die Leser wirklich nicht sein, es sei denn, man ist als Erwachsener gewillt, peinliche Fragen zu beantworten ;)
Aufgrund seiner Größe und seines Gewichts eignet sich dieses Bestimmungsbuch nicht wirklich, um mit raus in die Natur genommen zu werden. Aber es öffnet ein wenig den Blick für die Umwelt und die Tiere um einen herum, so dass man wieder ein wenig achtsamer und aufmerksamer durch die Natur läuft.

Fazit:
Ich habe oft und herzhaft gelacht, manches Mal stieg mir die Röte in die Wangen, aber genauso oft konnte ich mich einfach nur an den tollen Zeichnungen erfreuen. Mit viel schwarzem Humor, Augenzwinkern und einer Liebe zu Details ist Felix Bork hier ein sehr ungewöhnliches, aber nichtsdestotrotz großartiges Buch gelungen, das man gerne immer wieder zur Hand nimmt. Nur für ganz junge Leser ist es noch nichts.
Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Einfach fesselnd

Tausend kleine Lügen
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Rezension Liane Moriarty - Tausend kleine Lügen (Hörbuch)

Klappentext:
Jane flieht vor ihrer Vergangenheit. Sie hat es seit der Geburt ihres Sohnes vor fünf Jahren nirgendwo länger ausgehalten. Nun ist ...

Rezension Liane Moriarty - Tausend kleine Lügen (Hörbuch)

Klappentext:
Jane flieht vor ihrer Vergangenheit. Sie hat es seit der Geburt ihres Sohnes vor fünf Jahren nirgendwo länger ausgehalten. Nun ist sie im idyllischen australischen Küstenstädtchen Pirriwee gestrandet und hat das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Schnell schließt sie Freundschaft mit der lebhaften Madeline und der wunderschönen Celeste. Doch plötzlich geraten die drei Frauen in den Strudel von dunklen Geheimnissen, Lügen und Intrigen. Als dann bei einem Elternschulfest ein Mann tödlich verunglückt, stellt sich die Frage: War es ein Unfall oder Mord?

Meinung:
Alles beginnt so harmlos in dieser Geschichte. Die junge Jane zieht mit ihrem 5-jährigen Sohn Ziggy in den beschaulichen Küstenort Piriwee in Australien. Beim Schnuppertag für die kommenden Vorschüler kommt es zu einem Vorfall, bei dem ihr Sohn beschuldigt wird. Doch Jane glaubt nicht, dass Ziggy der Täter ist. Auch die forsche Madeleine, die sie gerade erst kennen gelernt hat, schlägt sich auf Janes Seite, ebenso wie die schöne Celeste. 6 Monate später passiert ein Unglück an der Schule, in deren Verlauf ein Mann stirbt. Schnell stellt sich die Frage: War es ein Unfall oder Mord? Und was haben die Ereignisse, die sich seit dem Schnuppertag ereignet haben, mit der Sache zu tun?
Liane Moriarty erzählt diese Geschichte rückblickend. Zu Anfang wissen wir, dass auf einer abendlichen Schulveranstaltung etwas so gehörig aus dem Ruder gelaufen ist, dass dabei jemand gestorben ist. Nun ermittelt die Polizei und vernimmt die Zeugen. Und diese kommen auf vergangene Ereignisse zu sprechen. Und so erfährt man als Leser, bzw. in diesem Fall als Hörer, wie Jane in Piriwee ankommt, sich einlebt und wie sich aufgrund des Vorschulzwischenfalls immer mehr Missverständnisse und Misstrauen aufbauen. Es entspinnt sich hier ein Kleinkrieg zwischen den Müttern und auch die privaten Probleme von Jane, Madeline und Celeste ziehen immer weitere Kreise.
Die Autorin hat hier eine wirklich spannende Geschichte ganz geschickt verknüpft und lässt die Situationen großartig zusammen laufen, so dass man als Hörer gebannt den Ereignissen folgt. Gerade die so treffend gezeichneten Charaktere sorgen für Spannung und Abwechslung im Roman. Egal ob es sich hier um die Hauptfiguren oder die Nebenfiguren handelt, jedes Schicksal fesselt. Und wie vertraut einem diese doch zuweilen sind, besonders wenn man eigene Kinder hat und den Wahnsinn an Kindergärten und Schulen bereits selber erlebt hat. Da wird gewetteifert, wessen Kind gescheiter, schneller, besser oder begabter ist. Fehler machen da doch nur die anderen. Und es scheint egal zu sein, ob es sich um Einrichtungen bei uns oder in Australien handelt, die Probleme sind überall die gleichen. Liane Moriarty ist ganz nah dran an ihren Figuren und macht diese dadurch so menschlich und authentisch.
Das Hörbuch selber ist in übersichtliche Kapitel gegliedert, die beim Pausieren für einen schnellen Einstieg in die Handlung helfen. Luise Helm hat eine großartige Stimme, die für dieses spannende Werk genau den richtigen Ton trifft. Auch sprachlich weiß das Hörbuch zu gefallen. Übersetzt wurde es von Sylvia Strasser. Das Hörbuch liegt als ungekürzte Version vor, ist von der ersten bis zur letzten Minute spannend und kommt inhaltlich ohne Längen aus.

Fazit:
Tausend kleine Lügen ist verdammt spannend und erschreckend nah am Leben. Die Stunden des Hörens vergingen wie im Flug und man fiebert mit den Charakteren mit. Auch die eine oder andere Überraschung im Handlungsverlauf sorgt für Abwechslung. Und am Ende des Hörbuchs empfindet man leichtes Bedauern, dass dieses Werk schon aus ist, dessen Ende man aber regelrecht entgegen gefiebert hat. Für mich war es eines der packendsten Hörbücher, denen ich bisher gelauscht habe.
Von mir gibt es 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Großartiger Spaß für Kinder

Ein kleiner Frosch macht Ärger
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Rezension Jakob Martin Strid - Ein kleiner Frosch macht Ärger (Kinderbuch)

Klappentext:
Der kleine Frosch hat allerlei Unsinn im Kopf: Er malt Vater Frosch an, der friedlich im Bett schlummert, schmort ...

Rezension Jakob Martin Strid - Ein kleiner Frosch macht Ärger (Kinderbuch)

Klappentext:
Der kleine Frosch hat allerlei Unsinn im Kopf: Er malt Vater Frosch an, der friedlich im Bett schlummert, schmort das Telefon im Backofen und wäscht alle Bücher einmal gründlich durch. Seine Eltern haben ihre liebe Not mit ihm. Als sie mal wieder schimpfen, hat der kleine Frosch die Nase voll und büxt aus. Aber ob Familie Frosch ohne ihn wirklich besser dran ist?

Meinung:
Manchmal kann man einfach nicht aus seiner Haut. Besonders, wenn es ums Unartig sein geht. So ergeht es hier dem kleinen Frosch, der furchtbar gerne unartig ist und allerhand Blödsinn anstellen möchte. Doch irgendwann platzt Mutter Frosch und Vater Frosch der Kragen. Mit dem kleinen Frosch ist es ja nicht auszuhalten, woraufhin der kleine Frosch beschließt, wegzugehen, wenn es keiner mit ihm aushalten kann. Doch was kann er dagegen machen?
Was hatten wir für einen Spaß beim Vorlesen des Buchs. Die Streiche des kleinen Froschs haben für so manche Begeisterungsstürme bei meinen Kindern gesorgt, es wurde herzhaft gelacht, aber auch gebannt gelauscht. Denn die Geschichte zieht die Kinder in ihren Bann. Wie gut können sie sich doch in den kleinen Frosch hineinversetzen. Denn zum Kind sein gehört nun mal, dass man auch mal unartig ist und die Eltern mit einem Schimpfen. Und dass die Eltern auch mal ungewollte Sätze äußern, die sie so nicht meinen.
Neben den lustigen Texten, hier übersetzt von Sigrid C. Engeler, machen auch die Zeichnungen unheimlich viel Spaß. Die etwas groben Bilder sind farbenfroh und sprechen Kinder direkt an. Außerdem unterlegen sie die kurzen Texte sehr gut und laden zum Entdecken und Anschauen an. Der Stil mutet an einen Comic an, und so finden sich hier leicht mehrere Szenen auf einer Seite.
Die Botschaft des Buchs ist kindgerecht und spricht jüngere wie auch ältere Kinder an. Sie schafft Verständnis für Kinder und Eltern, ohne mit dem mahnenden Finger Vorhaltungen zu machen.

Fazit:
Ein kleiner Frosch macht Ärger hat sich in kurzer Zeit zum neuen Lieblingsbuch meiner Söhne avanciert. Die lustigen Streiche, die liebevolle Umsetzung der Thematik und der spritzige Erzählstil machen das Buch zu einer idealen Vorleselektüre.
Von uns gibt es 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Toller Reihenauftakt

For 100 Days - Täuschung
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Rezension Lara Adrian - For 100 Nights: Täuschung

Klappentext:
Jede Täuschung hat ihren Preis ...
Drei Monate Housesitting in einem Luxus-Apartment in Manhattan – die Künstlerin Avery Ross kann ihr Glück ...

Rezension Lara Adrian - For 100 Nights: Täuschung

Klappentext:
Jede Täuschung hat ihren Preis ...
Drei Monate Housesitting in einem Luxus-Apartment in Manhattan – die Künstlerin Avery Ross kann ihr Glück kaum fassen, schlägt sie sich doch gerade so mit ihrem Kellnerjob durch. Avery betritt eine Welt der Dekadenz, die ihr den Atem raubt – die Welt von Dominic Baine: reich, arrogant und absolut unwiderstehlich. Der Milliardär, der das Penthouse im selben Gebäude bewohnt, erweckt ungeahnte geheime Sehnsüchte in ihr. Doch die Schatten ihrer Vergangenheit drohen Avery schon bald einzuholen und jegliche Hoffnung auf eine Zukunft mit Nick zu zerstören ...

Meinung:
Lara Adrian zählt schon seit Jahren zu den Autorinnen, zu denen ich immer gerne greife, wenn ich gut und spannend unterhalten werden möchte. Bisher kannte ich aber nur ihre Midgnight-Breed Reihe. Mit For 100 Days verlässt sie nun die Pfade der Fantasy und führt ihre Leser nach New York.
Dort lebt die junge Kellnerin Avery, die versucht, mit ihrer Kunst den Durchbruch zu erreichen. Leider nimmt die Galerie ihre Bilder aus dem Programm und ihre Wohnung wird zwangsgeräumt, da der Eigentümer Eigentumswohnungen daraus machen möchte. Da kommt das Angebot zum Houssitting eines Luxus-Apartments Avery genau gelegen, gewährt es ihr doch einen Aufschub vor der Obdachlosigkeit. In dem Hochhaus, in dem das Apartment liegt, trifft sie auf den Milliardär Nick Baine. Schnell kommen die beiden sich näher, doch sowohl Avery als auch Nick haben Geheimnisse, die sie dem anderen nicht anvertrauen möchten. Doch kann ihre Zusammenkunft bestand haben, wenn die Vergangenheit sie einholt?
Ich mag Lara Adrian Charaktere eigentlich immer sehr gerne und auch Avery und Nick konnten mich für sich einnehmen. Vor allem über Avery bekommt man hier einen sehr guten Eindruck, denn sie erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive, so dass man genauen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt bekommt. So merkt man schnell, dass Avery recht realistisch an die Sache mit Nick heran geht, denn sie weiß, wie groß die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Ihnen sind. Nick selber bleibt etwas undurchsichtiger im Buch und es fällt mir schwer, ihn genau einzuschätzen. Aber das macht seine Figur auch sehr spannend. Allerdings ging mir sein manchmal doch sehr dominantes Auftreten ein wenig auf den Wecker. Im Gesamtbild fällt dies aber nicht so stark ins Gewicht. Denn auch die Nebencharaktere sind entsprechend gut ausgearbeitet und geben dem Roman die nötige Tiefe.
Erzählerisch konnte mich For 100 Days direkt einnehmen und hat sich zu einem Pageturner entwickelt. Zwar ist das Schema, das Lara Adrian hier wählt, schon in vielfältiger Form dagewesen, doch die Art und Weise der Umsetzung macht das Buch lesenswert. Die Autorin hält sich nicht zu sehr mit unnötigen Nebensächlichkeiten auf, weiß, wie man Spannung erzeugt und lüftet geschickt häppchenweise Averys Geheimnisse, ohne direkt zu viel zu verraten. Die erotischen Szenen sind stilvoll und vielfältig, aber abwechlungsreich. Sie geben den Buch den entsprechenden Rahmen, überlagern die Geschichte aber nicht zu sehr. Mir hat der Mix sehr gut gefallen und das echt gemeine Ende lässt mich jetzt schon sehnsüchtig auf den zweiten Band warten, denn es bleibt noch viel zu erzählen.

Fazit:
Lara Adrian kann auch abseits der Fantasy gut unterhalten und hat hier einen wirklich prickelnden und spannenden Roman geschaffen. Wer Bücher von J. Kenner mag, dem wird bestimmt auch For 100 Days - Täuschung mögen.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten.