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Veröffentlicht am 04.08.2022

Ein Fall mit vielen Überraschungen

Der Tote in der Seemannskiste. Ostfrieslandkrimi
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Es gibt Tage, an denen wäre man besser zu Hause geblieben. An solch einem Tag sitzt Kommissar Steen morgens vor Dienstbeginn beim Frühstück im Emdener Café am Stadtgarten und genießt seinen Tee mit knisternden ...

Es gibt Tage, an denen wäre man besser zu Hause geblieben. An solch einem Tag sitzt Kommissar Steen morgens vor Dienstbeginn beim Frühstück im Emdener Café am Stadtgarten und genießt seinen Tee mit knisternden Kluntjes, als es plötzlich laut wird. Ein Mann mit Revolver hat die Deckenlampe zerschossen und zielte auf das ostfriesische Teeservice vor Steen, welches zerbarst.

Kommissar Steen, der immer die Ruhe in Person ist, gelingt es den Mann zu beruhigen und er nimmt ihm die Waffe ab. Allerdings muss er versprechen den Mann vor der Mumienmafia zu schützen. Er ahnt noch nicht, dass er kurze Zeit später zu einem Mordfall gerufen wird, wo auch eine Kiste mit einer Mumie eine wichtige Rolle spielt.

Alfred Bekker erzählt auf wenigen Seiten eine sehr spannende Geschichte, die den Leser sofort in ihren Bann zieht. Die Recherchen im privaten Umfeld der toten Undine Kilians Kommissar Steen und sein Team führen auch zu dem Mann, der im Café randalierte. Es ist der Stiefsohn der Ermordeten.

Bei der Suche nach dem Mordmotiv und dem Täter wird bald klar, sie müssen die Vergangenheit der Familie Kilian näher beleuchten. Die verschlossene Seekiste, die Frau Kilian als Tisch diente, enthält der Familienlegende nach Personen- und Tiermumien aus dem alten Ägypten. Doch stimmt das wirklich? Bei der Öffnung der Kiste wartet eine weitere große Überraschung.

Bis zum Finale steigt die Spannung permanent und das Tempo der Ermittlungen nimmt Fahrt auf. Die Lösung ist in sich absolut stimmig und schlüssig. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet. Alfred Bekker hat sich eine phantasievolle Geschichte ausgedacht, die es Kommissar Steen und seinem Team nicht leicht macht.

Die Schauplätze der Ermittlungen wechseln schnell und bringen Tempo. Auch alte Bekannte, wie den rasenden Reporter Tammo Tjaden vom Neuen Ostfriesenblatt und Ihno Purwin, der jetzt als Privatdetektiv ermittelt, trifft der Leser wieder. Auch Altje, die im Nebenerwerb als Landwirtin tätige Polizistin, bringt immer Leben und ostfriesische Bodenständigkeit in die Ermittlungen.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Der Tote in der Seemannskiste “ ist perfekt gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.



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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2022

Dunkle Abgründe

Auricher Gier. Ostfrieslandkrimi
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In seinem dritten Ostfrieslandkrimi stellt der Autor Martin Windebruch die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer vor eine große Herausforderung. Alles beginnt damit, dass von einem Wattwanderer ...

In seinem dritten Ostfrieslandkrimi stellt der Autor Martin Windebruch die Kriminalkommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer vor eine große Herausforderung. Alles beginnt damit, dass von einem Wattwanderer im Watt von Neuharlingersiel eine in eine Plane verpackte Leiche entdeckt wird. Anhand eines Schlüsselanhängers kann der Tote identifiziert werden. Es ist der Orgelbauer Tim Balbert aus Aurich
.
Er wird von seinen Mitarbeiter als ruhiger und friedvoller Chef beschrieben und auch seine Exfrau Stefanie, mit der er zwar einen Sorgerechtsstreit wegen der Kinder ausgetragen hat, weiß nichts wirklich Negatives über ihn zu berichten. Feinde hatte er keine. Die Tatwaffe gibt weitere Rätsel auf. Er wurde mit Pfeil und Bogen ermordet.

Die Ermittlungen im privaten und beruflichen Umfeld bringen keine Erkenntnisse zum Mordmotiv. Es gab nur geringfügige finanzielle Probleme und auch mit seiner Arbeit als Orgelrestaurator waren die Auftraggeber im Wesentlichen zufrieden. Martin Windebruch erzählt flüssig und informativ eine spannende Geschichte und bringt dem Leser die handelnden Personen durch umfassende Beschreibungen näher.

In der Polizeiarbeit hat sich mittlerweile auch alles gut eingespielt und selbst der erfahrene Polizeimeister Klaas Behrends hat erkannt, dass der Doktor, wie er den Kommissar Brookmer nennt, seine Qualitäten hat. Gerade bei Zeugenbefragungen kommt er mit seiner ruhigen und sachlichen Art gut an.

Plötzlich wird eine weitere Leiche im Wasser vor Norddeich gefunden – es ist die Radio Journalistin Doortje Wersten. Auch sie wurde mit Pfeil und Bogen ermordet. Recherchen ergeben eine einzige weitere Verbindung zwischen beiden Opfern: Es ist die Auricher Lambertikirche. Hier hat Tim Balbert die Orgel restauriert und Dortje Weersten hat über die Kirche berichtet.

Unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten über Personen im Umfeld der Opfer lassen den Leser mit raten und den Fall aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich. Martin Windebruch gelingt den Leser immer wieder zu überraschen und auf falsche Fährten zu führen.
In einem spannenden und dramatische Finale, an dem auch der Labrador Retriever Fiete großen Anteil hat und zeigen kann, was in einem Polizeihund steckt, wird der Fall ist in sich schlüssig und überraschend gelöst.

Fazit:
Ein gelungener Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit vielen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Auricher Gier“ ist Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis
.
Mein Dank gehrt an den Klarant-Verlag, der mir kostenlos ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Meine ehrliche Lesermeinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Wenn Rache zur Passion wird

Venezianische Feindschaft
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Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ...

Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ist tot und Caliano selbst wurde schwer verletzt. Die Juwelen und der andere Wachmann sind verschwunden.

Kurze Zeit später wird auf eine Baustelle einer Toter gefunden, der aus dem Gebäude gestürzt ist. Es ist Griffoni, der zweite Wachmann. Commissario Brassoni und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Zeugen werden vernommen, um mehr über die Familie Caliano zu erfahren. Immerhin wurde vor vielen Jahren schon der Vater des Juweliers überfallen und verstarb. Brassoni hat das Gefühl dass ihm von der Ehefrau, der Angestellten Serena Colludi und der Putzfrau nicht die ganze Wahrheit gesagt wird.

Der Fall wird noch komplizierter, als Recherchen in ein Fitnessstudio führen und sein Kollege Maurizio, der in Kürze Vater wird, niedergeschlagen wird.
Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personen-spektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Man trifft die aus den vorherigen Krimis bekannten Personen, wie Lucas Cousin Stefan, genannt Caruso, wieder und freut sich, dass er dieses Mal offiziell, wenn auch nur am Computer, ermitteln darf. Natürlich beschränkt er sich auch in diesem Fall nicht darauf und gerät selbst in Gefahr. Auch Lucas Ehefrau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, erlebt noch größere Überraschungen, als ihr Kollege Gavaldo von seiner Kündigung berichtet. Er hat sogar schon für eine Nachfolgerin gesorgt. Ob das gut geht? So wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer, aufgelockert und der Leser gut unterhalten.

In einem packenden und spannenden Finale wird der Täter entlarvt und die Fälle werden in sich schlüssig gelöst. Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail in Brassonis 7. Fall eine äußerst spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die sofort fesselt, aber auch nachdenklich macht. Daniela Gesings angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen und ich empfehle es allen, die Venedig und Luca Brassoni mögen.

Es ist pures Lesevergnügen und die geeignete Lektüre für Urlaubstage im Sommer und gemütliche Stunden im Winter daheim. Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.07.2022

Wenn Rache zur Passion wird

Venezianische Feindschaft
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Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ...

Es ist ein kalter Frühling in Venedig in diesem Jahr als Commissario Luca Brassoni auf seinem Handy einen Anruf erhält. Es gab einen Überfall auf den beliebten Juwelier Caliano in Venedig. Einer der Wachmänner ist tot und Caliano selbst wurde schwer verletzt. Die Juwelen und der andere Wachmann sind verschwunden.

Kurze Zeit später wird auf eine Baustelle einer Toter gefunden, der aus dem Gebäude gestürzt ist. Es ist Griffoni, der zweite Wachmann. Commissario Brassoni und sein Team ermitteln in alle Richtungen. Zeugen werden vernommen, um mehr über die Familie Caliano zu erfahren. Immerhin wurde vor vielen Jahren schon der Vater des Juweliers überfallen und verstarb. Brassoni hat das Gefühl dass ihm von der Ehefrau, der Angestellten Serena Colludi und der Putzfrau nicht die ganze Wahrheit gesagt wird.

Der Fall wird noch komplizierter, als Recherchen in ein Fitnessstudio führen und sein Kollege Maurizio, der in Kürze Vater wird, niedergeschlagen wird.
Daniela Gesing gelingt es mit unerwarteten Wendungen und einem vielschichtigen Personen-spektrum Spannung aufzubauen und den Leser zu fesseln. Ihr Schreibstil ist flüssig, routiniert und lässt sich sehr gut lesen. Die geschilderten Charaktere sind authentisch und gut ausgearbeitet. Der Schauplatz Venedig bietet eine wunderschöne Kulisse, denn die Lagunenstadt wird kenntnisreich, detailliert und liebevoll geschildert.

Man trifft die aus den vorherigen Krimis bekannten Personen, wie Lucas Cousin Stefan, genannt Caruso, wieder und freut sich, dass er dieses Mal offiziell, wenn auch nur am Computer, ermitteln darf. Natürlich beschränkt er sich auch in diesem Fall nicht darauf und gerät selbst in Gefahr. Auch Lucas Ehefrau, die Rechtsmedizinerin Carla Sorrenti, erlebt noch größere Überraschungen, als ihr Kollege Gavaldo von seiner Kündigung berichtet. Er hat sogar schon für eine Nachfolgerin gesorgt. Ob das gut geht? So wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer, aufgelockert und der Leser gut unterhalten.

In einem packenden und spannenden Finale wird der Täter entlarvt und die Fälle werden in sich schlüssig gelöst. Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail in Brassonis 7. Fall eine äußerst spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die sofort fesselt, aber auch nachdenklich macht. Daniela Gesings angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen und ich empfehle es allen, die Venedig und Luca Brassoni mögen.

Es ist pures Lesevergnügen und die geeignete Lektüre für Urlaubstage im Sommer und gemütliche Stunden im Winter daheim. Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


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Veröffentlicht am 22.06.2022

Privatdetektiv Fuchs ermittelt in seinem ersten Fall

Fuhlsbütteler Blutjuwelen
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„Fuhlsbütteler Blutjuwelen“ von M.H.B. Bertschik ist 2022 im Gmeiner Verlag erschienen. Es ist der erste Krimi um den italienischstämmigen Detektiv Fuchs, der seinen Vornamen nicht preisgibt. Er ist ...

„Fuhlsbütteler Blutjuwelen“ von M.H.B. Bertschik ist 2022 im Gmeiner Verlag erschienen. Es ist der erste Krimi um den italienischstämmigen Detektiv Fuchs, der seinen Vornamen nicht preisgibt. Er ist nicht ganz freiwillig aus dem Polizeidienst ausgeschieden und versucht sich nach einer ausgedehnten Nordamerika-Tour als Privatdetektiv. Fuchs ist 35 Jahre alt und lebt derzeit mit seiner Katze Lady zusammen.

Noch läuft sein Geschäft nicht optimal und er ist froh über jeden neuen Fall, der seine laufenden Kosten deckt. Eine Hamburger Juwelierin, die junge Carlotta, vermisst ihren jüngeren Bruder und beauftragt Fuchs ihn zu suchen. Kurze Zeit später wird ihr Geschäft ausgeraubt. Als Carlotta die Einbrecher auf frischer Tat ertappt, fällt ein Schuss und sie erkennt in dem schwerverletzten Opfer ihren Bruder.

Nun ist der Umfang der Ermittlungen für Fuchs komplexer und dabei kreuzen sich immer wieder seine Recherchen mit den Untersuchungen der Polizei, nicht unbedingt zur Freude der ermittelnden Kommissarin Julie Sommer. Doch dem charmanten Fuchs gelingt es nicht nur die Polizei mit neuen Fakten zu überraschen, sondern auch das Vertrauen von Julie Sommer zu gewinnen, da er sich fair verhält und seine Erkenntnisse teilt.

Als Fuchs einen Toten in einer Lagerhalle, die gut bestückt ist mit Chrystal Meth , findet, ist er erstaunt hier den Freund von Carlotta zu erkennen. Doch er findet noch etwas, was mit dem Raubüberfall auf Carlottas Geschäft zu tun hat. Die Autorin erzählt eine spannende Geschichte, die den Leser schnell fesselt.
Die handelnden Personen sind mit vielen Facetten und Eigenarten so gut beschrieben, dass ich sie alle bildlich vor mir sah. Sie wurden trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar.

Dabei gelingt es der Autorin auch einen guten Einblick in die Drogenszene zu geben und die Gefahren aller Drogen, insbesondere der synthetischen, für junge Menschen darzustellen ohne den Zeigefinger zu erheben. Sehr schnell kann Schlimmes passieren.
Der Krimi lässt sich flüssig lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe. Im Laufe der Geschichte kamen sehr viele Verdächtige in Frage, die etwas mit dem Verbrechen zu tun haben konnten. Ich konnte bis zum Schluss mit raten. So muss ein Krimi sein.

Gern würde ich Detektiv Fuchs wieder bei seinen Ermittlungen begleiten und erfahren, ob es eine weitere Zusammenarbeit mit Juli Sommer von der Hamburger Polizei gibt oder ob er die attraktive Tina aus dem Fitnessstudio wiedersieht.

Aus meiner Sicht ist das Buch eine klare Leseempfehlung, für alle die einen spannenden und ungewöhnlichen Regionalkrimi lesen wollen in dem ein Privatermittler und eine Kommissarin ein Team bilden. Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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