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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Schottland, Spuk und Spannung

MacTiger - Ein Highlander auf Samtpfoten
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In diesem Buch vereint Andrea Schacht gleich mehrere Genre: Zum einen haben wir einen kleinen historischen Anteil, in dem der Leser in die Geschichte Schottlands abtaucht. Außerdem ist ein kleines bisschen ...

In diesem Buch vereint Andrea Schacht gleich mehrere Genre: Zum einen haben wir einen kleinen historischen Anteil, in dem der Leser in die Geschichte Schottlands abtaucht. Außerdem ist ein kleines bisschen Fantasy enthalten, denn wir haben einen Geisterkater und auch die ein oder andere weitere Geistererscheinung. Nicht fehlen darf natürlich auch ein bisschen Liebe und ganz viel Spannung.

Klingt viel? Dachte ich im ersten Moment auch, aber meiner Meinung nach hat die Autorin hier wirklich eine tolle Mischung kreiert. Denn obwohl ich nicht der Fantasy-Fan bin, haben mich gerade die mystischen Aspekte richtig gefesselt. Auch die Geschichte rund Drumnadruid Castle war spannend und man hat sofort Lust bekommen, auch mal in den Highlands Urlaub zu machen.

Sehr gut gefallen hat mir das Schreibstil. Dieser ist sehr flüssig und schön zu lesen. Es gibt grundsätzlich zwei Perspektiven: Die der Protagonistin Margita und die des Geisterkaters. Anfangs war das etwas verwirrend, denn beide sind in der Ich-Form geschrieben. Aber beim Lesen merkt man das recht schnell, weil die Autorin hier den Sprachstil ändert. MacTiger redet nämlich etwas "historischer". Außerdem gibt es immer wieder historische Rückblicke, aber auch einen Zeitsprung von der Gegenwart aus. Das war sehr abwechslungsreich. Die Kapitel sind kurz und verleiten zum Weiterlesen.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich finde es sogar schade, dass es keine Fortsetzung gibt, sondern die anderen Katzenromane der Autorin andere tierische Protagonisten haben. So schließt das Buch aber sehr gut ab und lässt keine Fragen offen. Ich empfehle es weiter: Von mir gibt es 4 Sterne!

Veröffentlicht am 16.06.2017

Sommer, Meer, Urlaub... oder doch nicht?

Eine Frau für alle Fälle
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Das Cover ist doch einfach der Knaller, oder? Es war auch der Grund, warum ich das Buch unbedingt lesen musste - noch bevor ich den Klappentext kannte. Auf den ersten Blick scheinen ein Dackel und die ...

Das Cover ist doch einfach der Knaller, oder? Es war auch der Grund, warum ich das Buch unbedingt lesen musste - noch bevor ich den Klappentext kannte. Auf den ersten Blick scheinen ein Dackel und die Karibik nichts miteinander zu tun zu haben, aber wartet ab, bis ihr das Buch gelesen habt. Dann passt es wie die Faust aufs Auge :)

Wie die Kurzbeschreibung verrät, reist Sandy in die Karibik, um ihre Oma zu suchen, die auf einer Kreuzfahrt abgängig wurde. Soweit so gut, aber Sandy ist ein großer Tollpatsch und scheint das Pech nur so anzuziehen. Und so kommt es immer wieder zu lustigen und kuriosen Situationen, beispielsweise wenn sie ein paar Schuhe nach dem anderen kaputt macht, weil sie auf eine wilde Verfolgungsjagd geht.

Schnell wird dem Leser klar, dass das Auffinden der Oma nicht im Mittelpunkt der Geschichte stehen wird, sondern Drogen und sonstige miese Geschäfte, die auf der Karibik-Insel getätigt werden. Man darf aber nicht zu viel Krimi erwarten, das Hauptaugenmerk liegt hier wirklich auf "Cosy". Dadurch fehlt dem Buch an der ein oder anderen Stelle sowohl die Spannung als der Tiefgang. Aber wie gesagt, im Mittelpunkt steht die Protagonistin Sandy und ihre Tollpatschigkeit. Außerdem lernen wir weitere, einmalige Personen kennen, durch die der Krimi an Leben gewinnt.

Natürlich ist alles ziemlich überspitzt und das Ende an sich dann nicht wirklich eine Überraschung. Der aufmerksame Leser erkennt zumindest schnell, in welche Richtung es geht. Trotzdem wird man gut unterhalten und das Buch ist wirklich perfekt für den Urlaub oder sonstige entspannte Lesestunden.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob man mehr von Sandy lesen wird - die Figur gibt es auf jeden Fall her. Insgesamt gibt es von mir 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Lesespaß
  • Humor
Veröffentlicht am 16.06.2017

Wer hat Schuld?

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Die Frage nach der Schuld stellt sich immer wieder in Thrillern, wenn sie nicht gerade von Serienkillern handeln - und auch hier steht diese Frage im Mittelpunkt des Buches. Zoe hat vor drei Jahren einen ...

Die Frage nach der Schuld stellt sich immer wieder in Thrillern, wenn sie nicht gerade von Serienkillern handeln - und auch hier steht diese Frage im Mittelpunkt des Buches. Zoe hat vor drei Jahren einen unverzeihlichen Fehler begangen, der ihre Gedanken beherrscht, aber in ihrem "zweiten Leben" auf keinen Fall ans Licht kommen darf. Doch die Menschen vergessen nicht...

Es beginnt alles ganz harmlos: Zoe gibt zusammen mit ihrem Stiefbruder ein Klavierkonzert, bis ein Mann auf dem Publikum sie als Mörderin beschimpft und sich daraufhin die Ereignisse überschlagen:

Das ganze Buch erzählt nicht mehr als 24 Stunden, die es aber in sich haben. So wird immer wieder die Perspektive gewechselt: Mal erzählt Zoe, mal ihre Tante, mal ihr Onkel oder ihr Anwalt. Die dadurch entstehenden kurzen Kapitel verursachen viele kleine Cliffhanger und man muss einfach weiterlesen. Denn nur so erfahren wir nach und nach, was wirklich vor drei Jahren geschehen ist und wer die Schuld trägt. Ich habe mich während des Lesens immer wieder gefragt, inwieweit Zoe in meinen Augen schuldig ist, bin aber immer noch zu keinem Ergebnis gekommen.

Die Spannung wird auch dadurch aufrecht erhalten und ausgebaut, in dem sich die Geschehnisse von vor drei Jahren auf einmal auf die Gegenwart und das "zweite Leben" auswirken. Leider werden die Personen hier aber sehr schwarz-weiß dargestellt, das heißt man findet sie sympathisch oder kann sie gar nicht leiden. Und das führt dann dazu, dass manche Dinge vorhersehbar werden und der Leser so nicht wirklich überrascht wird.

Das ändert sich dann erst am Schluss des Buches: Hier kommt es zu einer wirklich überraschenden Wendung. Das Ende ist zwar nicht wirklich offen, da es ein klares Ergebnis gibt, trotzdem bleibt dem Leser Raum, sich eigene Gedanken zu machen, wie das weitere Leben der Protagonisten aussieht.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Da einige Dinge aber zu vorhersehbar waren, gibt es von mir nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.06.2017

Chaos-Queen trifft Business-Typ

Das Leben fällt, wohin es will
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Zugegeben: Würde ich im normalen Leben die Protagonistin Marie treffen, würde ich nur die Augen verdrehen, denn außer Party, Spaß, Schlafen bis zum Nachmittag etc. scheint sie wirklich nicht zu machen. ...

Zugegeben: Würde ich im normalen Leben die Protagonistin Marie treffen, würde ich nur die Augen verdrehen, denn außer Party, Spaß, Schlafen bis zum Nachmittag etc. scheint sie wirklich nicht zu machen. Und das finde ich dann doch etwas too much. Im Buch ist es allerdings perfekt und auch wenn ich ihre verpeilte Art nicht immer gutheißen konnte, ist mir Marie doch sehr schnell ans Herz gewachsen.

Im ersten Moment denkt man, dass die Geschichte nur locker und lustig ist, was auch in weiten Teilen stimmt. Dahinter steckt aber viel mehr, denn die Autorin zeigt in diesem Buch auch eine sehr ernste Seite des Lebens auf: Die Krebserkrankung von Maries Schwester Christine zeigt, dass sich das Leben von einen Tag auf den anderen ändern kann und man hilflos zusehen muss.

Aber keine Sorge: Das Buch macht nicht depressiv, auch wenn es die Nebenwirkungen einer Chemotherapie verdeutlicht - ich würde es im Gegenteil aus Mutmacher auffassen. Außerdem steht die Krankheit an sich nicht im Mittelpunkt. Der ist und bleibt Marie, die eine beachtliche Entwicklung durchmacht und in der viel mehr steckt als eine Partymaus. Das hat mir sehr gut gefallen!

Die Liebe darf natürlich auch nicht fehlen. Hier sei gesagt, dass schon relativ am Anfang klar ist, was passieren wird und mit einigen Hindernissen tritt es dann auch so ein. Für mich gehört das zu diesem Genre dazu, deswegen hat mich die Vorhersehbarkeit nicht gestört.

Toll war auch, dass - leider nur in einer sehr kleinen Rolle - der Taxifahrer Knut wieder aufgetaucht ist. Hülsmann-Leser kennen ihn bereits aus den Vorgänger-Geschichten. Ich habe mich richtig gefreut, diesen sympathischen Charakter mit dabei zu haben. Auch wenn es ruhig etwas mehr von ihm hätte sein dürfen :D

Toll war wieder der Schreibstil: Locker und lustig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen konnte. In gewohnter Hülsmann-Manier wurde man gefesselt und unterhalten.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, allerdings war mir das Verhalten von Marie an der ein oder anderen Stelle etwas zu übertrieben. Deswegen von mir "nur" vier Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 06.06.2017

Ein Abend verändert alles...

Die Schatten von Race Point
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Der Klappentext nimmt leider schon einiges der Handlung vorweg, dennoch hat das meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan.
Die Geschichte ist chronologisch aufgebaut und man erfährt am Anfang sehr viel über ...

Der Klappentext nimmt leider schon einiges der Handlung vorweg, dennoch hat das meinem Lesegenuss keinen Abbruch getan.
Die Geschichte ist chronologisch aufgebaut und man erfährt am Anfang sehr viel über die jungen Protagonisten Hallie und Gus - vor allem wie sie sich kennen und lieben lernen. Alles ist sehr ausführlich geschildert, man versinkt richtig in der Geschichte und kann sich gar nicht vorstellen, dass das junge Glück auf einmal zerbrechen soll, wie man ja durch die Info auf dem Buchrücken schon weiß.

Leider kommt es aber wie es kommen muss. Vor allem Hallies Gefühle werden hier ausführlich geschildert und man leidet beim Lesen richtig mit. Während sich der erste Teil des Buches um die beiden gemeinsam drehte, verändert sich das nun gezwungenermaßen: Da die Beiden getrennte Wege gehen, sind mal die Schilderungen des einen, mal des anderen im Mittelpunkt. Dadurch wird der Bruch zwischen den beiden noch deutlicher.

Schließlich kommt es zur Mordanklage gegen Gus und das scheint die zwei wieder zusammenzuführen, auch wenn es durch Gitterstäbe ist. Auch hier wird alles sehr genau und ausführlich geschildert, der Leser ist dabei. Etwas mehr hätte man noch zum Prozess erzählen können, auch wenn es für die Haupthandlung des Buches nicht von Nöten gewesen ist. Aber trotzdem hätte es mich interessiert und das Buch hätte ruhig noch ein paar Seiten mehr haben können.

Gegen Ende ändert sich die Perspektive und die Geschichte wird aus Sicht der Tochter des Mordopfers erzählt. Am Anfang fand ich das sehr irritierend und der Übergang war auch etwas hart. Man musste sich beim Lesen erstmal wieder zurück in die Story finden und die Verbindungen herstellen. Schnell wird aber klar, warum dieser Wechsel nötig war und auch absolut passend ist.

Das Ende war richtig schön und hat zum Buch gepasst, auch wenn ich mir etwas anderes gewünscht hätte. Das wäre aber an den Haaren herbeigezogen gewesen :)

Insgesamt hatte ich mit den 600 Seiten eine tolle Zeit, deswegen gibt es von mir 4 Sterne.