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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

Erstklassige Fortsetzung!

Die Nacht – Wirst du morgen noch leben?
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Jan Beck hat hier in seinem 2.Thrille Die Nacht wirst Du morgen noch leben? Nahtlos und ohne Qualitätseinbuße an den ersten Band Das Spiel angeknüpft. Selten habe ich ein Buch so schnell durchgesuchtet ...

Jan Beck hat hier in seinem 2.Thrille Die Nacht wirst Du morgen noch leben? Nahtlos und ohne Qualitätseinbuße an den ersten Band Das Spiel angeknüpft. Selten habe ich ein Buch so schnell durchgesuchtet wie dieses. Ein wahrer Pageturner.

Und es geht auch gleich gut los. Eine junge Frau verirrt sich beim Wandern und gerät nachts in die Fänge des sog. Nachtmanns. Er hält insgesamt 5 Personen nackt in einem Glaszylinder fest und wird jede Nacht eine Person töten, wenn nicht bestimmte Aufgaben gelöst werden. Dazu überträgt er das perfide Spiel live ins Internet.

Inga Björk verfolgt derweil die Aktionen ihres ehemaligen Partners Christian Brand, der ihr im 1.Teil schon sehr gut geholfen hatte. Beide hatten sich wunderbar ergänzt. Nun steckt er jedoch scheinbar selbst in größten Schwierigkeiten.
Beide Ermittler versuchen wieder alles, den Täter dingfest zu machen, bevor weitere Menschen sterben. Die Frage ist nur, wo befinden sich die Opfer und um wen handelt es sich? Das ergibt sich natürlich im Laufe der Story, die sehr verzwickt, aber sehr interessant ist. Viele verschiedene Handlungsstränge kommen zueinander. 80 Kapitel helfen, das Buch Seite um Seite rasend schnell zu inhalieren. Die beiden Ermittler entwickeln sich weiter, ohne dass jedoch klar wird, warum sie so sind wie sie sind. Denn beide scheinen ihr Päckchen zu tragen.
Ich kann diesen Thriller nur sehr empfehlen. Für mich ein Jahreshighlight.

5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 09.07.2022

Wow! Spitzenthriller!

Ausweglos
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Hammer! Hammer! Hammer!
Was für ein hervorragendes Debüt von Henri Faber!

In einer für Noah Klingberg schier ausweglosen Situation zwingt ihn der Ringfinger-Mörder mit einem Messer an der Kehle, ihn ...

Hammer! Hammer! Hammer!
Was für ein hervorragendes Debüt von Henri Faber!

In einer für Noah Klingberg schier ausweglosen Situation zwingt ihn der Ringfinger-Mörder mit einem Messer an der Kehle, ihn zu seiner Frau zu lassen. Nicht ahnend, dass die Nachbarin noch nicht im Urlaub ist, lässt Noah ihn in deren Wohnung. Am nächsten Tag wurd Noah halb totgeschlagen in der Wohnung der brutal ermordeten Nachbarin gefunden. Kommissar Elias Blom, der schon Jahre vergeblich hinter dem Täter her ist und mangels Erfolg strafversetzt ist, hofft nun auf den Zeugen Noah.

Und nun beginnt eine in mehrere kleine Kapitel eingeteilte unfassbar gute Story, die aus der Sicht von 4 Personen geschrieben wird. Elias, der verzweifelt versucht, den Täter zu entlarven, Noah, der die Ereignisse aus seiner Sicht schildert und bemüht ist, seine Ehe zu schützen, Linda, Noahs Ehefrau, die einfach nicht schwanger wird und mit dieser Situation und dem Mord völlig überfordert ist sowie der überhebliche Täter, der sich einen Spass daraus macht, dass man ihm nicht auf die Schliche kommt. Durch diese sich abwechselnden mit Cliffhanger versehenen Abschnitte geht die Story flott voran und es gibt immer mehr Geheimnisse, die aufgedeckt werden. Zudem gibt es häufig Fallwendungen bis zum doch sehr überraschenden und überzeugenden Ende. Die Spannung bei diesem tollen Schreibstil war konstant hoch. Ich habe schon lange nicht ein so unfassbar gutes Buch gelesen. Wenn ich es zeitlich gekonnt hätte, hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen. Definitiv ein Jahreshighlight für mich.

Absolute Leseempfehlung und 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Mörderisches Wien im Jahr 1893 - toller Auftaktkrimi!

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Oliver Pötzsch ist für seine zahlreichen historischen Romane bekannt. In „Das Buch des Totengräbers“ entführt er uns in das historische Wien 1893. Schauplätze sind hier insbesondere der Prater, der Wiener ...

Oliver Pötzsch ist für seine zahlreichen historischen Romane bekannt. In „Das Buch des Totengräbers“ entführt er uns in das historische Wien 1893. Schauplätze sind hier insbesondere der Prater, der Wiener Zentralfriedhof oder der verruchte 16.Bezirk mit der dort herrschenden Prostitution, aber auch das geschäftigen Treiben auf den Straßen oder in den Wirtshäusern. Wien steht an der Schwelle zum nächsten Jahrhundert und ist doch trotz aller Weltoffenheit fremdenfeindlich und antisemitisch.

Das spürt dann auch Leopold von Herzfeldt, ein junger Untersuchungsrichter aus Graz mit jüdischen Wurzeln, der nun in Wien als junger Inspektor arbeiten will. Und gleich hat er es mit brutalen Morden an jungen Dienstmädchen zu tun. Ihnen wurden die Kehlen durchgeschnitten und sie wurden post mortem gepfählt. Leopold arbeitet aufgrund seiner Ausbildung durch Hans Gross, dem Begründer der Kriminalistik, nach den neuesten kriminalistischen Erkenntnissen und stößt bei seinem neuen Kollegen und Vorgesetzten gleich auf Misstrauen und Ablehnung. Schnell werden ihm Steine in den Weg gelegt und er wird vom Fall abgezogen. Stattdessen muss er sich einem anderen Toten zuwenden. Einem Halbbruder des berühmten Johann Strauß, der angeblich Selbstmord begangen haben soll.
An seiner Seite hilft ihm die Telefonistin Julia bei seinen Ermittlungen. Diese führen ihn zu dem skurrilen Augustin Rothmayer, der bereits 20 Jahre als Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof arbeitet. Er kennt alles über die Toten und den Tod, er ist gebildet und belesen; und so schreibt er an einem Almanach des Totengräbers. Auszüge dieser fiktiven wissenschaftlichen Abhandlung stehen am Anfang jeden Kapitels. Zusammen versuchen sie die Fälle zu lösen.

Oliver Pötzsch hat hier ein wunderbares, lebendiges, aber auch düsteres Wien geschaffen. Seine Figuren sind aus Fleisch und Blut und grandios ausgearbeitet. Man fiebert hier von Seite zu Seite mit, was es mit dem Selbstmörder Strauß auf sich hat und wer die Dienstmädchen ermordet hat. Der Fall hat viele Wendungen und mehr als einmal wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt. Die Spannung steigt stetig bis zum großen Finale. Besonders gut haben mir auch der wienerische Dialekt einiger Beteiligten gefallen sowie die Hinweise auf neue Techniken wie Fotoapparate oder Telefon oder auch erste Automobile.

Das ist ein toller Auftakt der Serie um Leopold von Herzfeld, dem ich volle 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

Erstklassiger Auftakt!

18/4 - Der Hauptmann und der Mörder
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Verbrecher müssen für ihre Taten büßen. Dazu müssen sie allerdings auch von den Behörden gefasst werden. Doch einige gehen ihnen durch die Lappen. Eine Person will das nicht durchgehen lassen – Eumenides! ...

Verbrecher müssen für ihre Taten büßen. Dazu müssen sie allerdings auch von den Behörden gefasst werden. Doch einige gehen ihnen durch die Lappen. Eine Person will das nicht durchgehen lassen – Eumenides! Er kündigt durch Todesanzeigen an, wann und wen er aufgrund welcher Verbrechen hinrichten wird. Die Polizei in der chinesischen Metropole Chengdu kann Eumenides nicht fassen, er führt den Polizeiapparat an der Nase herum. Als ein Kommissar ermordet wird, gründet der Polizeichef die Sondereinsatzgruppe 18/4 unter der Leitung von Hauptmann Han. Ein
Wettlauf beginnt, kündigt Eumenides doch weitere Hinrichtungen an.

Wow, hätte nicht gedacht, dass mich der chinesische Autor Zhou Haohui so beeindrucken wird. Der chinesische Thriller aus 2014 wurde aus der englischsprachigen Ausgabe durch Heyne übersetzt. Zu Beginn haben mich zwar die chinesischen Namen ein wenig verwirrt. Doch dank eines kleinen Personenregisters und der guten Erzählweise hatte ich schnell keine Probleme mehr, die Protagonisten zu unterscheiden. Alle Personen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Neben Han kommen der aus einem kleineren Ort kommende und charismatische Hauptmann Pei Tao dazu, der einige geheimnisvolle Beziehungen zu einem Fall von vor 18 Jahren aufweist, der Fall eine wichtige Rolle zu den aktuellen Ereignissen spielen wird. Mit dabei ist auch eine Polizeipsychologin namens Mu, die durch Hauptmann Han u.a. beauftragt worden ist, Pei Tao zu beobachten. Vor 18 Jahren gab es bereits eine Sondereinsatzgruppe 18/4, der der ermordete Polizeibeamte angehörte. Der damalige Fall wird in einem Tagebuch nacherzählt, das Pei Tao in den Unterlagen des toten Beamten findet. Zheng, ein IT-Experte, und Xiong Yuan, der Leiter der Spezialeinheit von Chengdu, ergänzen die Gruppe. Der Fall wird immer komplexer und undurchschaubarer. Eumenides ist brillant und trickreich. Schließlich weiß man gar nicht mehr, wer Täter und Opfer ist, wer Eumenides sein könnte.

Hier lockt uns Zhou Haohui immer wieder aufs Glatteis. Das Buch ist durchgehend spannend, an keiner Stelle kommt Langeweile auf. Nur manchmal hatte ich das Gefühl, dass einige Wörter nicht stimmig waren. Das könnte aber an der doppelten Übersetzung liegen.

Der Thriller ist wirklich erstklassig und erhält von mir 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.04.2022

Toller Auftakt!

Der Kryptologe
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In Dresden wird die Frau eines Sensationsreporters mit ihrer Tochter entführt. Sie wird kurz darauf tot in der Kanalisation unterhalb der Semperoper gefunden. Sie trägt ein schwarz-rotes Kleid. An ihren ...

In Dresden wird die Frau eines Sensationsreporters mit ihrer Tochter entführt. Sie wird kurz darauf tot in der Kanalisation unterhalb der Semperoper gefunden. Sie trägt ein schwarz-rotes Kleid. An ihren Füßen und Händen sind Zahlen eingeritzt. Von der Tochter fehlt jede Spur. Hat der Mord etwas mit der aktuellen Aufführung „Der feurige Engel“ in der Semperoper zu tun? Kommissar Arne Stiller übernimmt den Fall, gerade erst nach einjähriger Suspendierung und Degradierung in den Polizeidienst zurückgekehrt.

Ort des Geschehens ist Dresden, eine schöne Stadt, mit der bekannten Semperoper. Weiterer Schauplatz ist u.a. die sog. Blaue Brücke. Da ich bereits in Dresden gewesen bin, konnte ich mir das Ganze auch gut vorstellen.

Stiller ist schon ein besonderer Charakter. Er ist Kryptologe und beschäftigt sich mit der Entschlüsselung von Informationen. Was bedeuten die Zahlen an dem Opfer? Was hat es damit auf sich? Das heraus zu finden ist seine Aufgabe. Schon bald wird klar, dass er es hier mit dem Beghilos-Alphabet zu tun hat. Teilweise kann er die Botschaft des Mörders entschlüsseln. Die Spuren führen dabei in die Semperoper. Und schließlich taucht auch eine mysteriöse Frau auf, die behauptet, das entführte Kind sei ihres.
Stiller ist kein Konformist. Das war sein Verhängnis. Er muss wieder klein anfangen, er bekommt zunächst ein Büro in einem abgestellten Raum mit minimaler Ausstattung. An seine Seite kommt die Kommissarin Inge Allhammer. Sie hat schon drei Alkoholtherapien hinter sich. Doch sie leistet wertvolle Arbeit im Hintergrund. Sie ist somit ebenso vorbelastet wie Stiller, der wegen eines Skandals ein Jahr lang suspendiert war. Beide raufen sich im Laufe der Geschichte zusammen. Ein sehr interessantes Ermittlerduo.

Die Story ist abwechslungsreich, spannend geschrieben und lässt gute Ermittlungsarbeit erkennen, ist der Autor doch selbst Polizist.

Der Auftakt dieser Thrillerreihe ist aus meiner Sicht sehr gelungen. Kurzweilig, spannend, interessant.

5 Sterne

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