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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2022

Dramatische Mutter-Tochter-Beziehung mit versöhnlichem Ende

Mamas Vermächtnis
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Mamachen ist egozentrisch, egoistisch und eine Drama-Queen. Thekla, selbst nicht mehr die Jüngste, ist inzwischen Witwe und der einzige Halt für ihre hochbetagte Mutter. Voller Hingabe und Geduld kommt ...

Mamachen ist egozentrisch, egoistisch und eine Drama-Queen. Thekla, selbst nicht mehr die Jüngste, ist inzwischen Witwe und der einzige Halt für ihre hochbetagte Mutter. Voller Hingabe und Geduld kommt sie den sprunghaften Wünschen ihrer Mutter nach, pflegt sie und fühlt sich über deren Tod hinaus verpflichtet. Bis sie auf das ungewöhnliche Vermächtnis ihrer Mutter stößt.

Herrad Schenk hat ein kleines Bändchen über Mutterliebe, Verpflichtung und Hingabe geschrieben, das jeden, der schon einmal in einer ähnlichen Situation war, ins Mark treffen wird. Alte Menschen fordern, manchmal rücksicht- und schonungslos, und bringen, sicherlich auch ungewollt, ihre Kinder bis an deren Grenzen. Und selbst wenn diese alles Menschenmögliche vollbringen, bleibt stets ein schlechtes Gewissen und die Frage, was man hätte besser machen können.
Die Autorin schreibt wie aus dem Leben gegriffen, direkt, unverblümt und sehr lebendig. Die Geschichte erscheint erschreckend real, ist aber hinsichtlich des Endes ganz besonders pfiffig und geradezu versöhnlich. Ein Buch, das unterhält, aber auch reichlich Stoff zum Nachdenken bietet.

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Veröffentlicht am 20.08.2022

Schnörkelloser Roman über die Sehnsucht nach Heimat und Verwurzelung

Altes Land
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Vor mehr als 60 Jahren strandete Vera Eckhoff, auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung, als kleines Kind im Alten Land. Ihre Mutter, eine stolze ostpreußische Adelige, findet keine Heimat und auch Vera, ...

Vor mehr als 60 Jahren strandete Vera Eckhoff, auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung, als kleines Kind im Alten Land. Ihre Mutter, eine stolze ostpreußische Adelige, findet keine Heimat und auch Vera, die das alte Reetdachhaus erbt, schlägt nie richtig Wurzeln. Das Haus verkommt zusehends, bis eines Tages ihre Nichte Anne mit ihrem Sohn Leon vor der Türe steht. Auf der Flucht vor ihrem untreuen Mann und ihrer zerbrochenen Familie.

Dörte Hansen schreibt schnörkellos, tiefsinnig und ehrlich über die schicksalhafte Suche nach Heimat. Sätze, die wie Prophezeiungen klingen, sorgen auch schon mal für Schauder. Dabei ist die Geschichte warmherzig. Zuneigung, ja Liebe sind spürbar, bleiben aber unausgesprochen. Es sind die kleinen Gesten, die die raubeinigen Protagonisten sympathisch machen und nicht selten darf man sich über den trockenen Humor der Autorin amüsieren. Mir erscheint die Erzählung wie aus dem Leben gegriffen. Die Beziehungen sind sehr real und doch irgendwie sensibel und zerbrechlich.
Hannelore Hoger ist die perfekte Interpretin für dieses Werk. Mit ihrer Stimme haucht sie den Menschen Leben ein und macht sie einzigartig. Und erzeugt großes Kopfkino. Eine zarte Geschichte um Schicksal und Heimat, die mir sehr gut gefallen hat!

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Spannend, abwechslungsreich, humorvoll

Dunkle Gemäuer
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Ein altes, halbverfallenes Siechenhaus, um das sich wahre Schauermärchen ranken, wird für Kamerafrau Mona Laurent zur tödlichen Falle. Aber war ihr Sturz in das Kellerloch wirklich ein Unfall? Suzanne ...

Ein altes, halbverfallenes Siechenhaus, um das sich wahre Schauermärchen ranken, wird für Kamerafrau Mona Laurent zur tödlichen Falle. Aber war ihr Sturz in das Kellerloch wirklich ein Unfall? Suzanne Griesbaum schleust Detektivkollegen Henry Marbach in das Filmteam ein. Können die beiden Licht ins Dunkel bringen?

Julia Bernard hat einen unterhaltsamen Kriminalroman erschaffen, der in einer landschaftlichen Traumkulisse spielt. Privatermittlerin Suzanne ist eine bodenständige und naturverbundene Badenerin mit Beziehungen zur Staatsanwaltschaft und wird unterstützt von Henry Marbach, einem klugen und auch liebenswerten Pleitier.
Im undurchsichtigen Fall der toten Kamerafrau kommt es zu erstaunlichen Vorkommnissen, rätselhaftem Geschehen und jeder Menge Indizien, deren Ergebnisse zunächst im Sande verlaufen. Als Leser darf man miträtseln, sich über ungewöhnliche Charaktere amüsieren und über Suzannes Liebesträume wundern. Und über einen unvorhersehbaren, spektakulären Showdown staunen, den beide Ermittler mit Bravour bestehen!
Ein lebendiger, abwechslungsreicher Krimi, der dem Leser hin und wieder etwas Ausdauer abverlangt, dafür aber mit Humor punktet.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Solider Krimi mit sympathischem Heidelberger Kripochef

Die falsche Frau
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Während die Vorbereitungen zum internationalen Wirtschaftsgipfel in Heidelberg ihrem Höhepunkt zustreben, vermehren sich die Hinweise auf einen geplanten Anschlag. Werden Kripochef Gerlach und sein Team ...

Während die Vorbereitungen zum internationalen Wirtschaftsgipfel in Heidelberg ihrem Höhepunkt zustreben, vermehren sich die Hinweise auf einen geplanten Anschlag. Werden Kripochef Gerlach und sein Team die Gefahr rechtzeitig bannen können?

Wolfgang Burger ist bekannt für seine soliden Kriminalromane um den Heidelberger Kripochef Gerlach. Er schreibt gleichermaßen spannend wie auch unterhaltsam, sehr lebendig und abwechslungsreich. Seine Protagonisten sind „echte Typen“, sympathisch, charmant, aber auch mit Ecken und Kanten. Genau das macht den Plot aus: er erscheint sehr real, man darf miträtseln und mitfiebern. Hin und wieder meint man, das Ende zu erahnen, wird dann aber mit einem actionreichen Showdown überrascht.

Frank Engelhardt verleiht Gerlach sehr gekonnt seine angenehme Stimme und überzeugt mit einer insgesamt fesselnden Lesung.

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Veröffentlicht am 12.07.2022

Ein spannender und sehr informativer Krimi mit explosiver Thematik

Tödlicher Taunus
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Als ein ausgebrochener Elefant einen Jogger tötet, ist Dr. Hella Ohlsen als Landestierschutzbeauftragte alarmiert. Hauptkommissar Lohmann nimmt die Ermittlungen auf, gerät aber bald in einen undurchsichtigen ...

Als ein ausgebrochener Elefant einen Jogger tötet, ist Dr. Hella Ohlsen als Landestierschutzbeauftragte alarmiert. Hauptkommissar Lohmann nimmt die Ermittlungen auf, gerät aber bald in einen undurchsichtigen Strudel aus Hinweisen und Vermutungen, die zunächst zu keinem Ergebnis führen...

Petra Spielberg hat eine Mission. Und diese in einen wunderbar spannenden, wie auch unterhaltsamen Kriminalroman verpackt.
Ihr Stil ist flüssig und lebendig, Action wechselt sich ab mit dem atemberaubenden Flair der Natur des Taunus und man darf auch zur Genüge am Leben der sympathischen Protagonisten teilhaben, mitfiebern und miträtseln. Sehr geschickt flicht sie Informatives rund um den Tierschutz ein, speziell über die Haltung von Wildtieren in Zirkussen. Petra Spielberg rüttelt den Leser auf und gibt Stoff zum Nachdenken.
Trotz dem sehr ausführlichen Wissen hat mich der Krimi prima unterhalten, war abwechslungsreich und unterhaltsam, undurchsichtig bis zum Ende und punktet mit sehr charmanten Protagonisten, die auf einen Folgeband hoffen lassen!

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