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Veröffentlicht am 17.07.2022

Menschliche Psychopathen und psychopathische Menschen – eine Mischung mit enormer Durchschlagskraft

P.S. Morgen bist du tot
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An einer Washingtoner Universität sollen 7 Psychopathen durch Therapiesitzungen und Tests so weit wie möglich normalisiert werden und gleichzeitig einen hochwertigen Studienabschluss erreichen. Bei dem ...

An einer Washingtoner Universität sollen 7 Psychopathen durch Therapiesitzungen und Tests so weit wie möglich normalisiert werden und gleichzeitig einen hochwertigen Studienabschluss erreichen. Bei dem geheimen Vorhaben werden 2 der Studienteilnehmer brutal hingerichtet, 3 der verbleibenden 5 schließen sich mehr oder weniger zusammen und gehen selbst auf die Jagd nach dem Täter. Frei nach dem Motto: Wenn hier einer mordet, dann sind wir das…!

Das aus der Sicht der handelnden Personen heraus erzählte Erstlingswerk „P.S. Morgen bist Du tot“ der US-amerikanischen Psychologin Vera Kurian ist über kleine und kurzweilig erzählte Kapitel gut in der Lage, verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verflechten und auch wieder aufzulösen. Die Steigerung der Handlung wird auch durch immer größer werdende Erzählsprünge erreicht, trotzdem ist die Autorin durchaus in der Lage, die Ereignisse in sich geschlossen darzustellen. Darüber hinaus bietet das Buch jedoch auch die Möglichkeit einer eventuellen Fortsetzung bzw. Serie.

Die überraschend sympathisch wirkende, jedoch deutlich ausgeprägt psychopathische Hauptakteurin Chloe wird so facettenreich und tiefgründig beschrieben, dass man sehr leicht in die Handlung eintauchen kann. Dieses Buch ist von einer höheren Qualität, so dass man es ungern zur Seite legt – für Fans von Thrillern mit psychopathischen Akteuren sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Wieviel Kunst steckt in jedem von uns?

Der Künstler
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Eine Mordserie erschüttert Essen: Auf bestialische Art und Weise werden menschliche Körper für die Nachstellung von Kunstwerken drapiert. Der Chefermittler Alexander Michelsen kann nur mit Hilfe der Praktikantin ...

Eine Mordserie erschüttert Essen: Auf bestialische Art und Weise werden menschliche Körper für die Nachstellung von Kunstwerken drapiert. Der Chefermittler Alexander Michelsen kann nur mit Hilfe der Praktikantin Laura Stürmer die Gedankenströme des Täters nachvollziehen. Doch Laura gelangt dem „Künstler“ zu nah und der von seiner Vergangenheit gezeichnete Kommissar kann sich aus seinen selbst angelegten Fesseln kaum befreien

Dieses Erstlingswerk des Esseners Paul Buderath besticht durch menschliche Charaktere, die sich noch ganz am Anfang ihrer literarischen Entwicklung befinden. Mit sehr viel Geschwindigkeit und trotz einiger unrunder Aktionen vermag es der Autor, seine Leser an die teils verstörenden Bilder und die mitreißende Darstellung der handelnden Personen zu binden. Unvorhergesehene Wendungen lassen den Strudel der Grausamkeiten in einem unfassbaren Finale enden.

Mit einem sehr gut gelungenen Erstlingswerk startet ein neuer Autor eine hoffentlich spannungsgeladene Reihe mit weiterhin hohem Tempo und sich menschlich entwickelnden Charakteren.
Es gibt Serienmörder, die uns hoffentlich niemals über den Weg laufen…

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Veröffentlicht am 24.03.2020

DAS Standardwerk für jeden Gin-Liebhaber

Der Gin des Lebens
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Inmitten seines völlig verkorksten Lebens fällt Bene Lerchenfeld die einzige Hinterlassenschaft seines Vaters in die Hände: eine Flasche selbst gebrannter Gin. Durch das sich ihm offenbarende fulminante ...

Inmitten seines völlig verkorksten Lebens fällt Bene Lerchenfeld die einzige Hinterlassenschaft seines Vaters in die Hände: eine Flasche selbst gebrannter Gin. Durch das sich ihm offenbarende fulminante Geschmackserlebnis macht sich Bene auf die Suche nach dem Rezept – im elterlichen Hause leider ohne Ergebnis. Er entdeckt eine Verbindung zum südenglisch beschaulichen Plymouth und steigt in den nächstbesten Flieger. Hier muss er jedoch feststellen, dass sein Vater für einige Menschen mehr war, als nur der nette Deutsche aus dem Schwarzwald…

Das als Kriminalroman ausgewiesene Werk entpuppt sich bereits nach wenigen Seiten als witzig anmutende Geschichte mit selten vorhersehbaren Wendungen und drolligen Charakteren. Die gut 330 Seiten sind schnell zu lesen und man bewundert den Ideenreichtum, mit dem der Autor Carsten Sebastian Henn seine Figuren, die landschaftlichen Gegebenheiten und einen wichtigen Lebensabschnitt von Bene, Cathy und Matt nahebringt. Selbst die Buchwidmung und die einführenden Zitate in jedem Kapitel sind Zeugen einer humoristischen Leichtigkeit, die sich durch das ganze Buch hindurch zieht. Einer Wirklichkeit kommt das Buch selten nah, einen Anspruch daran verliert man ab der ersten Seite und lässt ihn auch nie vermissen.

Der Gin des Lebens, ein Kriminalroman, der aber auch so gar nichts gemein hat mit den übrigen seines Genres. Ein spritzig leichter Roman mit schnellen Wendungen, ein wenig Krimi, vielen Rätseln und sehr menschlichen Figuren. Der Leser wird mit allen wichtigen Informationen bedacht, die man rund um den Gin bekommen kann – eine Pflichtlektüre für jeden, bei dem Gin regelmäßig zum Einsatz kommt!

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Cosy Crime aus Baden-Baden in 1924

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Nach einer glanzvollen Aida-Aufführung im Kurhaus von Baden-Baden wird der Tenor des Ensembles, Josef Wittich, erschlagen aufgefunden. Ein Fräulein vom Amt, Alma Täuber, will sich zwar vorerst aus den ...

Nach einer glanzvollen Aida-Aufführung im Kurhaus von Baden-Baden wird der Tenor des Ensembles, Josef Wittich, erschlagen aufgefunden. Ein Fräulein vom Amt, Alma Täuber, will sich zwar vorerst aus den Ermittlungen heraushalten, begibt sich aber später dennoch auf Spurensuche und taucht ein in eine Gesellschaft voller Egoismus, Starallüren, perfider länderübergreifender Machenschaften und lange aufgestauter Rache. Nicht zuletzt dank der zarten Liebesbande zu Kriminalkommissar Ludwig Schiller gewinnen die Handlung und die dazwischen geflochtenen Ermittlungen an Fahrt und die ein oder andere unschöne menschliche Eigenschaft tritt zutage.

Der zweite Roman des Autorinnenduos Regine Bott und Dorothea Böhme, welche sich unter dem Pseudonym Charlotte Blum bereits einen Namen gemacht haben, schafft es leicht, an den ersten Teil rund um eine junge emanzipierte Frau aus den Jahren zwischen den Weltkriegen anzuknüpfen. Mit Alma Täuber wurde eine interessante Figur geschaffen, mit der man sehr leicht in die Zeit um 1924 reisen und beobachten kann, welche teils schweren Entscheidungen getroffen werden mussten, die in der heutigen Zeit glücklicherweise zu Selbstverständlichkeiten gehören. Baden-Baden als Rahmen, zwischenmenschliche Bande und ägyptische Artefakte runden diese sehr gelungene Geschichte ab.

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus ist ein leicht und angenehm zu lesender Cosy Crime, der Vieles bietet: interessante geschichtliche Hintergrundinformationen mit einem düsteren Mordfall umrahmt von einer zarten Liebesgeschichte: als Feierabendlektüre sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 01.01.2023

Kein Wort zu viel: Norddeutsch prägnant mit sympathischem Ermittlerduo

Küstenmord: Kein Wort zu viel
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Eine bereits seit mehreren Monaten tote junge Frau wird aus einer Klärgrube geborgen. Allein dieser Umstand verleitet sofort zu Fragen: Wer und vor allem warum ist jemand zu so etwas in der Lage? Die beiden ...

Eine bereits seit mehreren Monaten tote junge Frau wird aus einer Klärgrube geborgen. Allein dieser Umstand verleitet sofort zu Fragen: Wer und vor allem warum ist jemand zu so etwas in der Lage? Die beiden Ermittler Katja Greve und Daniel Kowalski vermuten schnell einen Zusammenhang zu einem früheren Verbrechen. Die schwierige Identifizierung der Leiche aber auch das bereits bekannte mutmaßliche Verbrechensumfeld lassen dem Ermittlerduo kaum Zeit zum Atmen.

Der vorliegende 2. Teil der Küstenmord-Reihe der schleswig-holsteinischen Autorin Eva Jensen besticht durch einen vielschichtigen Aufbau: die private Entwicklung der beiden Hauptermittler, Verbrechen, bei denen sich auch im 2. Buch eine der mutmaßlichen zwielichtigen Gestalten des ersten Teiles wiederfindet und von dem auch viel Potential in künftige Teile überführt und weiter ausgebaut werden kann. Weiterhin ein solide in sich abgeschlossenes Verbrechen, bei dem die wahren Hintergründe am Ende aufgeklärt, im gesamten Buch jedoch die Spannung gut aufrechterhalten werden kann.

„Küstenmord: kein Wort zu viel“ ist ein lesenswerter Krimi, auch, wenn man erst mit dem 2. Band einsteigt, bleiben keine Fragen unbeantwortet. Der Autorin gelingt es sehr gut Neugierde auf den ersten Band bzw. folgende Bände zu wecken, der Leser wird an vielen Stellen gut von der Handlung mitgerissen. Kurzum: Das Buch ist ein guter lesenswerter Krimi und in jedem Fall absolut geeignet, um es in einem Rutsch durchzulesen.

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